Leistungsaufnahme eines 4ohm Verstärkers bei 8ohm Boxen

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King-Dyeon
Stammgast
#1 erstellt: 03. Mrz 2010, 16:33
Hey, ich habe eine Frage.
Und zwar, angenommen ich habe einen Verstärker der 400 watt an 4ohm ausgibt. Nun schließe ich einen 8 Ohm Lautsprecher an. Jetzt hat die Endstufe ja nurnoch 200Watt an 8ohm. (Leistung wird ja aufgrund der doppelten Impendanz halbiert)

Meine Frage ist nun: Zieht der Verstärker trotzdem 400 Watt aus der Steckdose, weil er auf Maximum gestellt ist, oder zieht er nur 200Watt, weil er auch nur 200watt ausgibt, trotz der doppelten Impendanz?

Ich habe mal bei gute-frage.de gefragt und bekam 3 verschiedene Antworten:

,,der Verstärker zieht nur soviel Leistung wie er abgibt geteilt durch Wirkungsgrad''

,,Der zieht trotzdem die maximale leistung. es handelt sich bei diesem anschluss-verfahren um eine "gedultete fehlanpassung". durch diese "Fehlanpassung" wird die restliche Leistung einfach in wärme umgewandelt.(Reflektionsfaktor)''

,,da die Treiberimpedanz eines modernen Leistungsverstärker sehr klein ist, spielt die Refexion hier so gut wie gar keine Rolle. Es gibt auch keine Fehlanpassung, weil der Verstärker längst keinene induktiven Elemente in der Ausgangsschaltung hat und im Bereich von 4 bis vermutlich 16 Ohm völlig normal funktioniert.''

Ein Freund von mir meinte das trotzdem die volle Leistung gezogen wird, auch wenn nur die Hälfte ausgegeben wird, weil aufgrund der doppelten Impendanz doppelt soviel Strom genutzt wird?!



Was ist nun richtig?



Bitte um Hilfe


[Beitrag von King-Dyeon am 03. Mrz 2010, 16:55 bearbeitet]
skinner@vrisom
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Mrz 2010, 16:39
Je nach Lautstärke wird Strom aus der Steckdose gezogen.

Deine Angaben beziehen sich darauf, wieviel möglich ist, und nicht wieviel gerade ausgegeben wird. Du hörst an den Lautsprechern nur 1 Watt, wenn du in Zimmerlautstärke hörst, eher weniger. Der Verstärker verbraucht aber aufgrund der Schaltungselektronik und der Abwärme auch so Strom. Er zieht dann zum Beispiel 30 Watt.

Mein Rotel hat eine mögliche Ausgangsleistung von 2x60 Watt RMS. Als Leistungsaufnahme ist aber im Mittel 300 Watt angeben. Verstehst du?

King-Dyeon
Stammgast
#3 erstellt: 03. Mrz 2010, 16:54

skinner@vrisom schrieb:
Je nach Lautstärke wird Strom aus der Steckdose gezogen.

Deine Angaben beziehen sich darauf, wieviel möglich ist, und nicht wieviel gerade ausgegeben wird. Du hörst an den Lautsprechern nur 1 Watt, wenn du in Zimmerlautstärke hörst, eher weniger. Der Verstärker verbraucht aber aufgrund der Schaltungselektronik und der Abwärme auch so Strom. Er zieht dann zum Beispiel 30 Watt.

Mein Rotel hat eine mögliche Ausgangsleistung von 2x60 Watt RMS. Als Leistungsaufnahme ist aber im Mittel 300 Watt angeben. Verstehst du?

:prost


Ich glaube du hast mich nicht ganz genau verstanden ;P
Es geht mir im genau zu sein um die Idee, eine Hifi Endstufe in einen Fahrradanhänger incl. einer PA-Box zu bauen.
Problem dabei wäre nur das die PA-Box 8ohm hat, die Endstufe 4ohm.
Angenommen ich dreh die Endstufe mit den meinetwegen 400Watt voll auf, kommt ja bei der 8Ohm Box theoretisch ,,nur'' 200Watt heraus, wegen der doppelten Impendanz.
Meine Frage ist ob die Endstufe nun genauso viel zieht, wie wenn eine 4ohm Box angeschlossen sein würde oder nur die Hälfte, weil auch nur die Hälfte ausgegeben wird.
Beamer4U
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2010, 17:14
Hallo,
wenn der Widerstand bzw. in diesem Fall die Impedanz sich verdoppelt kann weniger Strom fließen.
R= U:I

Ein BSP: U= 220 V I= 1 A dann ist R= 220 Ohm

Wenn U= 220 V und R= 440 Ohm ist, dann ist I = 0,5 A
Also fließt weniger Strom.

Gruß Thomas
King-Dyeon
Stammgast
#5 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:00

Audius14 schrieb:
Hallo,
wenn der Widerstand bzw. in diesem Fall die Impedanz sich verdoppelt kann weniger Strom fließen.
R= U:I

Ein BSP: U= 220 V I= 1 A dann ist R= 220 Ohm

Wenn U= 220 V und R= 440 Ohm ist, dann ist I = 0,5 A
Also fließt weniger Strom.

Gruß Thomas


also werden von 400 watt rms nurnoch 200 ausgegeben aber auch nurnoch theoretisch 200watt aus der Steckdose gezogen, richtig?
Beamer4U
Inventar
#6 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:08
ja so sehe ich das.
skinner@vrisom
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:09
Das ist alles nur Theorie, ich hoffe das ist klar
King-Dyeon
Stammgast
#8 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:17

skinner@vrisom schrieb:
Das ist alles nur Theorie, ich hoffe das ist klar


Schon, nur was ist in der Praxis anders?
Dann werde ich meinetwegen der Verstärker auf 50Watt aufdrehen, aber hier stellt sich ja immer wieder die Frage wieviel Watt aus der Steckdose bzw in meinem Fall der Batterie gezogen werden.
skinner@vrisom
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:20
In der Praxis zieht der Verstärker wesentlich mehr Strom. 50 Watt ist rein Lautstärketechnisch schon eine ganze Menge. Wieviel der da aus der Steckdose zieht, dürfte deutlich mehr sein. Genau kann ich es aber nicht sagen, da ich den Verstärker nicht kenne.

Ich denke, es geht hier darum, zu wissen, wieviel der Verstärker verbraucht (Stichwort Stromversorgung mobil).
King-Dyeon
Stammgast
#10 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:37

skinner@vrisom schrieb:

Ich denke, es geht hier darum, zu wissen, wieviel der Verstärker verbraucht (Stichwort Stromversorgung mobil).


Nein, die Frage ist ob ein 4-Ohm Verstärker der bei einem 8Ohm Lautsprecher nurnoch die halbe Leistung hat (Halbe Impendanz=halbe Leistung) auch nur die Hälfte an Strom zieht. ;P
skinner@vrisom
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:39
Oh sorry
Beamer4U
Inventar
#12 erstellt: 03. Mrz 2010, 18:42
Auf jeden Fall zieht der Verstärker dann weniger Strom.
Man bedenke, wäre der Widerstand am Verstärker unendlich, also keine Box angeschlossen, dann würde der Verstärker auch entsprechen weniger Strom verbrauchen.
Gruß Thomas
Radiologe
Inventar
#13 erstellt: 03. Mrz 2010, 21:51

King-Dyeon schrieb:
aber hier stellt sich ja immer wieder die Frage wieviel Watt aus der Steckdose bzw in meinem Fall der Batterie gezogen werden.


Das ist auf jedem Fall immer mehr als hinten aus dem Verstärker kommt.
Wenn Du dem Verstärker 50Watt entnimmst,dann wird er pi mal Daumen zwischen 75 und 100Watt aufnehmen.

Das liegt einfach daran,dass ein Verstärker einen Teil der aufgenommenen Leistung in Wärme umsetzt.Das ist dann die Verlustleistung,die in dem Beispiel zwischen 25 und 50Watt liegen würde.

Du musst an die Sache etwas anders herangehen und dir nicht so viele Gedanken über Watt machen.Musik ist kein Dauerton,und somit kann man auch nichts errechnen.
Man kann höchstens was abschätzten.Abschätzungen können etweder sehr nah an der Praxis liegen,oder eben weit davon entfernt.

Probiere es und gut iss.

Und nochwas.
Es gibt keine 4 Ohm Verstärker! Genausowenig gibt es 8 oder 200 oder 3256 Ohm Verstärker.....
Die Angaben an der Verstärkern dienen lediglich der minimal möglichen Impedanz,die der Laustsprecher haben darf.
Bei deinem Anliegen ist das also nicht interessant.

Gruß Markus


[Beitrag von Radiologe am 03. Mrz 2010, 21:53 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Mrz 2010, 21:53

King-Dyeon schrieb:

skinner@vrisom schrieb:

Ich denke, es geht hier darum, zu wissen, wieviel der Verstärker verbraucht (Stichwort Stromversorgung mobil).


Nein, die Frage ist ob ein 4-Ohm Verstärker der bei einem 8Ohm Lautsprecher nurnoch die halbe Leistung hat (Halbe Impendanz=halbe Leistung) auch nur die Hälfte an Strom zieht. ;P



Nein, der Verlust beträgt in etwa 30%. Das heißt es wären in dem Beispiel mit den 2x200W an 4 Ohm noch 2x140W an 8 Ohm.

Und es gibt wie schon geschrieben keine 4 oder 8 Ohm-Verstärker. Bei der Messung der Leistung wird die Endstufe mit einem Widerstand belastet, und zwar meistens mit 4 oder 8 Ohm. Die gängigsten Boxen haben diese Impedanz, daher findet man meist eine der zwei Impedanzen oder gar beide. Und dementsprechend kommen dann die Werte raus, und ob nun an 4 oder an 8 Ohm. Interessanter ist das Impedanzminimum das der Hersteller für den Verstärker vorschreibt, das sollte man nicht unterschreiten.

Bei der Messung der Nennleistung nach DIN werden alle Endstufen mit dem entsprechenden Lastwiderstand versehen (eben 4 oder 8 Ohm) und alle gleichzeitig mit einem Sinussignal von 1 kHz voll ausgesteuert. Der Klirrfaktor darf keinesfalls über 1% liegen bei der Messung und der Wert muss mindestens 10 Minuten stabil gehalten werden. Der Klirr darf natürlich besser sein, aber er darf nicht höher sein als 1%. Früher hätte eine Überschreitung der 1% Klirr dazu geführt das ein Verstärker nicht mehr mit "Hifi-Gerät" beworben werden darf, das wäre dann ein "Audiogerät" gewesen, die dürfen bis zu 10% haben bei Nennleistung.


[Beitrag von germi1982 am 04. Mrz 2010, 22:00 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 05. Mrz 2010, 10:14
Hallo,

bei der Betrachtung der "Leistungsaufnahme" bei diesem mobilen System wurde aber eines noch nicht betrachtet:
Der Verstärker wird ja wohl nicht bei Vollaussteuerung betrieben, sondern so laut, wie nötig.
Und "so laut wie nötig" ist bei 4Ohm Boxen und 8Ohm Boxen zunächst mal gleich.
D.h. du drehst bei einer 8Ohm Box den Lautstärkeregler etwas weiter auf, damit es gleich laut klingt -> Leistungsaufnahme bleibt doch wieder gleich!

Gruß
Bernhard
sakly
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 05. Mrz 2010, 10:49
Hi,


D.h. du drehst bei einer 8Ohm Box den Lautstärkeregler etwas weiter auf, damit es gleich laut klingt -> Leistungsaufnahme bleibt doch wieder gleich!


Auch das stimmt so nicht. Die Wahrnehmung der Lautstärke ist maßgeblich vom Kennschalldruck des Lautsprechers abhängig. Wenn der 8Ohm-Type einen Kennschalldruck von 95dB/W/m hat, die 4Ohm-Type aber nur 85dB/W/m, dann wird man den 8Ohm-Type sogar noch deutlich runterregeln, damit es gleich laut ist.

Wenn die doppelt so große Impedanz angeschlossen ist, wird von der Endstufe bei gleich eingestellter Lautstärke der halbe Strom ausgegeben und damit pauschal erstmal die halbe Leistung ausgegeben. Da bei hohen Leistungen aber die Spannung bei niedrigen Impedanzen auch etwas einbricht, bekommt man bei 4Ohm dann doch nicht die doppelte Leistung heraus, sondern vielleicht Faktor 1,6-1,7.
Der Verstärker zieht auf jeden Fall immer einen Grundstrom, um seinen Betriebszustand herzustellen und zu halten. Zusätzlich zu diesem Strom kommt ein veränderlicher Strom hinzu, der dann von der aktuell geforderten Leistung für die Lautsprecher abhängig ist und noch vom Wirkungsgrad der Endstufe abhängig ist.

Gruß
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 05. Mrz 2010, 11:36
... auch da hast du natürlich recht, sakly.

Fazit: man kann keine grundsätzlichen Rückschlüsse auf die aufgenommene Leistung ziehen.

Gruß
Bernhard
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