Verarbeitungsqualität der Yamaha A-S Reihe

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Mp3Guy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jun 2018, 23:26
Guten Tag zusammen,

ich habe Interesse an der A-S Reihe der Yamaha Verstärker. Da ich zu der Fraktion gehöre, die dem Verstärkerklang eher skeptisch gegenüber steht, kommt es mir dabei vor allem auf die Verarbeitungsqualität an.

Ich habe schon öfter gelesen, dass die günstigeren Verstärker Kunststoffregler haben und die teureren Metallregler. Kann jemand genau sagen bei welchem Modell der Sprung ist?

Es geht also um A-S300/A-S500/A-S700/A-S800 bzw. A-S301/A-S501/A-S701/A-S801.

Vielen Dank schon mal!
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 15. Jun 2018, 15:54
Die größeren Modelle hast Du wahrscheinlich bewusst nicht genannt?

A-S1000, A-S1100, A-S2000, A-S3000

Diese haben Endverstärker in "Circlotron" Schaltung. Bei Yamaha heißt das dann "floating balanced power amplifier"

Darüber hinaus scheinen sie ganz ordentlich und solide konstruiert zu sein und einen - im Vergleich - etwas andersartigen Klangcharakter zu haben, was man so aus dritter Hand erfährt.


[Beitrag von Poetry2me am 15. Jun 2018, 15:54 bearbeitet]
Mp3Guy
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Jun 2018, 15:55
Ja, die habe ich bewusst nicht genannt, da sie über meinem Budget liegen.
Sockenpuppe
Gesperrt
#4 erstellt: 15. Jun 2018, 19:56
Mal unabhängig von der Verarbeitung, würde ich die Ausstatung nicht völlig außer acht lassen.

Loudness, DAC, Phono, Raumkorrektur, auftrennbar etc.. In dieser Preisklasse dürften die wenigsten Hersteller Metallregler verwenden. Wenn ja, dann wurde woanders der Rotstift angesetzt. Prinzipiell machst Du mit einem Yamaha wenig falsch.

mit frdl. Gruß
Mp3Guy
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Jun 2018, 21:36
Vielen Dank für den Hinweis mit dem DAC! Dementsprechend kommend nur noch die Modelle mit der 1 am Ende infrage. Für Phono habe ich eine Vorstufe von Proj-Ject.

Was genau meinst du mit Loudness?

Zur Zeit höre ich mit einem Harman Kardon AVR147. Ich glaube, dass ich mich da weder deutlich verbessern noch verschlechtern werde, aber das Design des HK gefällt mir einfach nicht mehr. Lautsprecher sind B&W CM8.


[Beitrag von Mp3Guy am 15. Jun 2018, 21:36 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#6 erstellt: 15. Jun 2018, 22:35
Der Yamaha besitzt unter anderem eine regelbare Loudness-Schaltung. Normalerweise werden bei dieser die Bässe, sowie die Höhen angehoben, der Yamaha aber geht den umgekehrten Weg und senkt die Mitten ab, was in etwas auf das Gleiche hinausläuft. Dadurch klingt die Musik auch bei leiser Lautstärke voller.

Dies ist der Tatsache geschuldet, dass unser Gehör besonders empfindlich auf menschliche Stimmen reagiert. So soll eine Mutter ihr Kind hören und nicht Hufgetrampel einer anrückenden Herde. Oder anders ausgedrückt. Der Mensch nimmt bei leiser Lautstärke nicht alle Frequenzen gleich laut wahr.

Je lauter die Musik, desto weniger muss korrigiert werden. Hifi Puristen sprechen sich strikt gegen diese aus, so wie der Teufel das Weihwasser scheut.
Einfach mal googel befragen.

Evtl. ist es sinnvoller sich einen AV Receiver zuzulegen. Da der Harman Kardon noch funktioniert, stehst Du nicht unter Zeitdruck. Einfach den Markt beobachten und bei einem guten Angebot zuschlagen. Im Sommer sollte das eigentlich kein Problem darstellen.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 15. Jun 2018, 22:49 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 16. Jun 2018, 07:42
Eine AS-301 bekommt man für ca. 270.- € und wenn man mal unter die Haube schaut, dann ist das schon sehr ordentlich.
Yamaha spricht von vollsymmetrischen Aufbau von Eingang bis zum Ausgang, das vermuten lässt, das auch dieser Amp sich einer Cyclotron Schaltung bedient.



Wenn dem Trafo noch ein stylisches Trafohäubchen verpasst wäre ...



Wenn man es moderner mag, aber kein Multichannel brauch, dann wäre ein R-N803D eine Alternative


[Beitrag von ZeeeM am 16. Jun 2018, 07:45 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#8 erstellt: 16. Jun 2018, 07:45

Wenn dem Trafo noch ein stylisches Trafohäubchen verpasst wäre ...


Sprich doch eigentlich für den Yamaha, dass dem nicht so ist.

mit frdl. Gruß
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 16. Jun 2018, 09:50
Ich muss Euch enttäuschen:
Bei A-S301, A-S501. A-S701 (wie iauch bei den Modelle ohne "1" hinten) gibt es keine Vollsymmetrie, und auch definitiv keine Circlotron-Schaltung.
Das kann man jeweils am Schaltplan erkennen.

Das ist alles von vorne bis hinten die übliche Feld, Wald und Wiese, Standard-Schaltung von der Stange, ganz normale Verstärkerschaltung.
Wie bei dieser Preislage üblich mit zahlreichen Elektrolytkondensatoren im Signalweg.

Eingangswahlschalter und Lautstärkeregelung sind in einem analogen Riesen-ICs integriert, wie man es von AVRs kennt. Daher vermute ich auch, dass diese Verstärker gegenüber AVR keine klangliche Verbesserung bedeuten.

Die Standby-Schaltung hat wieder den bekannten Yamaha Serienfehler eingebaut, wie man ihn von den RX-Vxxx Modellen kennt. Das heißt, dass das Gerät nach einigen Jahren oder manchmal Monaten am Netz sich nicht mehr einschalten lässt, weil ein kleiner 30 Cent Kondensator durch Schaltimpulse aus dem 230V Hausnetz korrodiert wurde. Bei der Modellreihe mit der "1" hinten hat man lediglich den Kondensator etwas vergrößert und ihn als Polypropylen-Typ ausgelegt.

- Johannes
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 16. Jun 2018, 09:59
Also Marketing-Lügen in Verbindung mit optisch nett aufbereiteten Elektroschrott.
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 16. Jun 2018, 10:34
Ich hoffe es kam bei mir nicht allzu negtiv rüber.
Am Ende funktioniert er wahrscheinlich ganz ok und wenn man den kleinen Standby-Kondensator nach ein paar Jahren wechselt, dann ist es wahrscheinlich auch ein langlebiges Gerät. "Standard-Schaltung" kann ja auch als "erprobte Technik" gesehen werden.

Nach den Kriterien, welche MP3Guy oben genannt hat, also gutes Design, Ausstattung und solide Verarbeitung, könnten diese Geräte vielleicht gut abschneiden.


[Beitrag von Poetry2me am 16. Jun 2018, 10:35 bearbeitet]
Mp3Guy
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Jun 2018, 11:36
Vielen Dank für den ganzen Input! Jetzt habe ich gerade die CA Serie aus den 70ern entdeckt. Da lese ich mir jetzt mal ein paar Tests durch. Vielleicht wirds dann auch so einer mit einem externen DAC.
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 16. Jun 2018, 12:14

Poetry2me (Beitrag #11) schrieb:
Ich hoffe es kam bei mir nicht allzu negtiv rüber.


Wenn Yamaha in der Produktbeschreibung "vollsymmetrisch von Eingang bis Ausgang" schreibt und das schaltungstechnisch nicht der Fall ist, dann ist das ein eindeutiges Fail und gehört strenggenommen abgemahnt.
*hannesjo*
Inventar
#14 erstellt: 16. Jun 2018, 12:32
@ Mp3 Guy,

einschließlich " A S 1100 " - alle Klangregler aus Kunststoff.!
Mp3Guy
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 16. Jun 2018, 12:40
@*hannesjo* Die Antwort, die ich suchte!

Dann wird es tatsächlich was aus der CA Reihe. CA-610 bekommt man für weniger als 200€! Oder ich warte bis mir irgendwann günstig eins der High-End Modelle über den Weg läuft.
*hannesjo*
Inventar
#16 erstellt: 16. Jun 2018, 12:49
..... ich würde warten - " CA 810 ".!
Sockenpuppe
Gesperrt
#17 erstellt: 16. Jun 2018, 12:56
@ Mp3 Guy

Warum sich solch ein altes Teil ins Haus holen? So schmuck, wie solch ein Oldie auch aussehen mag, seine Halbwertszeit hat solch ein Gerät längst überschritten. Sprich, wenn der Oldie nicht revidiert wurde, sind früher oder später Probleme vorprogrammiert. Ein vernünftig revidierter Verstärker wird auch dementsprechend kosten.

Man schaue sich nur diverse ebay Kleinanzeigen an. Die blumigen Beschreibungen würde ich nicht für bare Münze nehmen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Einen jungen Gebrauchten würde ich ja noch befürworten, aber bei einem Verstärker, der 40 Jahre auf den Buckel hat, würde ich als Laie die Finger von lassen.

Soll es dennoch ein Oldie werden, würde ich mich im Bereich Hifi-Klassiker beraten lassen. Evtl. erbarmt sich ein Forumsmitgleid und tritt dir einen seiner Lieblinge ab.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 16. Jun 2018, 13:04 bearbeitet]
*hannesjo*
Inventar
#18 erstellt: 16. Jun 2018, 14:29
...... natürlich nur revidiert, oder man ist ein Schrauber mit " ZEIT " und Know-how.

Lötkolben und Spannungsprüfer reichen da nicht.

...... die " Lieblinge " werden meist eher " Eingekellert "


[Beitrag von *hannesjo* am 16. Jun 2018, 14:43 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#19 erstellt: 16. Jun 2018, 15:53

Mp3Guy (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe schon öfter gelesen, dass die günstigeren Verstärker Kunststoffregler haben und die teureren Metallregler. Kann jemand genau sagen bei welchem Modell der Sprung ist?

es gibt hier einen älteren Thread (den ich natürlich nicht finde) in dem auch jemand die "Befürchtung" hatte, dass die Schalter nur aus aus Kunstoff seien.
er war sich aber nicht sicher und hat sie deshalb mal abmontiert und konnte dann "von hinten" erkennen, dass es sich tatsächlich um Kunststoff und kein Metall handelt.

sorry, für so etwas habe ich kein Verständnis?!?
klar, ich hätte z.B. auch gerne etwas "solideres" als die billige Plastik Haptik meines Panasonic UHD Players. Aber es kommt mir in erster Linie auf die (einzigartigen) Funktionen (s.u.) an. Diese Hifi Geräte sind alles nur simple Werkzeuge um Musik hören oder Filme sehen zu können. Ich pflege keine so innige Beziehung mit diesen Geräten, als dass sich sie ständig streicheln müsste
aber spätestens wenn ich bei der normalen Bedienung und artgerechten Haltung keinen Unterschied merke und die Geräte erst demontieren muss um mir Klarheit darüber zu verschaffen, ob es nun Kunstoff oder Metall ist, dann fällt mir dazu nichts mehr ein.

zu den "einzigartigen" Funktionen zähle ich bei den Yamaha die regelbare Loudness (die leider immer noch nicht fernbedienbar ist, soviel ich weiß? Was eigentlich ein Design Fehler ist, dann lieber die Lautstärke nur manuell und die Loudness per Motor/FB). Die setzt die Geräte meiner Meinung nach von der Konkurrenz ab.

und ich halte auch nichts davon sich "uralte" Verstärker zu kaufen. Die altern auch und man weiß nie was man da bekommt.
ich gehe so weit zu behaupten, dass ein großer Teil der "Verstärker-Klang Meinungen" auf halb defekte Alt-Geräte zurückzuführen ist, bei denen z.B. durch tägliches Aufheizen bis kurz vor Abschaltgrenze (weil viel zu eng eingepfercht) und anschließendes Abkühlen diverse Bauteile weit außerhalb ihrer Nenn-Werte liegen und u.a. die Koppel-Elkos bereits komplett platt sind, was zu einer unteren Grenzfrequenz von vielleicht 50Hz führt.
da ist dann auch immer die Frage was "revidiert" im Einzelfall heißt? Ich habe oftmals das Gefühl: "eingeschaltet: macht einen Ton und gereinigt"...
*hannesjo*
Inventar
#20 erstellt: 16. Jun 2018, 16:18
..... gewartet oder revidiert, das ist hier die Frage - und auf der Rechnung steht

ein kleines Sümmchen für Arbeitszeit / Teile.!
.JC.
Inventar
#21 erstellt: 30. Jan 2020, 09:06
Moin,


Poetry2me (Beitrag #9) schrieb:
... weil ein kleiner 30 Cent Kondensator durch Schaltimpulse aus dem 230V Hausnetz korrodiert wurde.


geschickt gemacht.
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 31. Jan 2020, 19:28
Ja, der Gedanke an geplante Obsoleszenz könnte einem kommen.

Vielleicht könnte man noch anführen, dass diese Probleme hauptsächlich in den Märkten mit 230V Netzspannung passieren, z.B. Mitteleuropa.

Bei nur 100V, 110V oder 120V Netzspannung, also auch in Japan, sind in den Yamaha Designs die Spannungs-Reserven der verwendeten Kondensatoren höher.

Allerdings ist Yamaha nun auch lange genug in Europa aktiv, um allmählich im Detail gelernt zu haben, wie man mit 230V umgeht.

- Johannes
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