Hifi-Verstärker: Unbenutzte Eingänge intern kurzgeschlossen - übliches Schaltungsdesign?

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zlois
Stammgast

#1 erstellt: 10. Apr 2022, 23:54

Schönen guten Abend,

Ich bin durch Zufall auf ein Thema gestoßen, das mich seither beschäftigt, und zu dem im deutsch- und englischsprachigen WWW praktisch keine Infos zu finden sind.

Bei manchen älteren Verstärkern/Receivern, beispielsweise dem Marantz 2245 und dem Kenwood KR-4070, werden alle gerade nicht aktiven Eingänge per Eingangswahlschalter kurzgeschlossen. Direkte Verbindung auf Masse, ohne Widerstand dazwischen. Diese Tatsache war mir bislang nicht bekannt. Der Grund dürfte vermutlich sein, auf diese Weise mögliche Störeinstreuungen zu vermeiden.

Nun stellen sich mir in diesem Zusammenhang mehrere Fragen:

War ein derartiges Schaltungsdesign früher allgemein üblich, oder handelt es sich um einzelne Ausreißer?
Gibt es das auch bei jüngeren Verstärkern (90er bis heute)?
Kann das zu irgendwelchen Problemen führen? Sind die Ausgangsstufen aller Quellgeräte - ältere wie moderne, hochwertige und China-Billiggeräte - so ausgelegt, dass sie auch einen u.U. längerfristigen Betrieb mit kurzgeschlossenem Ausgang problemlos vertragen?
Aktive Ausgänge kurzzuschließen sorgt bei mir generell für ein Gefühl von Unbehagen und innerem Unwohlsein...

laminin
Inventar

#2 erstellt: 12. Apr 2022, 00:04

Die nicht benutzten Eingaenge kurzzuschalten war wohl vorgesehen um Rauschprobleme und insbesondere bei Phonoeingaengen Einstreuungen zu vermeiden, wie du auch annimmst. Manche verwenden heute

Kurzschlussstecker.

Die Ausgaenge duerfen natuerlich nicht kurzgeschlossen werden; ich nehme an, dass war eine Verwechselung von dir.

zlois
Stammgast

#3 erstellt: 13. Apr 2022, 00:19

Die Ausgaenge duerfen natuerlich nicht kurzgeschlossen werden; ich nehme an, dass war eine Verwechselung von dir.

Nein, das war keine Verwechslung. Wenn ich eine Quelle, sagen wir, einen CD-Player, an einem Eingang des Verstärkers anschließe, den Verstärker auf einen anderen Eingang schalte, und dieser darauf den Eingang an dem der CD-Player hängt mit Masse verbindet, ist die Ausgangsstufe des CD-Players kurzgeschlossen.

ZeeeM
Inventar

#4 erstellt: 13. Apr 2022, 06:49

Ich denke, dass Hochpegelausgänge eh kurzschlussfest sind.
Mit dem auf Masselegen vermindert man auch ggf. ein Übersprechen, wenn eine Quelle noch mitläuft.

gst
Inventar

#5 erstellt: 13. Apr 2022, 09:50

Bei etwas jüngeren Verstärkern hat man dann an allen einzelnen Eingängen Impedanzwandler (1:1 Stufen mit niedrigem Ausgangswiderstand)
vorgesehen, so dass das Übersprechen verringert und der Rauschabstand erhöht wurde. Halbleiter sind ja eher billiger geworden. Hast du
denn einen der beiden genannten Kandidaten? Nach einem Wissen sollten das alle Quellen aushalten können, wenn der Ausagng kurzgeschlossen ist,
selbst wenn der betreffende Ausgang ein Kopfhörerverstärker wäre (Alle um A-Betrieb, wo sich der Stromverbrauch auch im Kurzschlussfall nicht ändert).
gst