Erfahrung Non-Switching Class-AB / Autobias

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ukx
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Aug 2022, 09:53
Ich wollte mal in die Runde fragen, ob hier jemand Erfahrung (oder Interesse) an einem non-switching Class-AB Verstärker hat?

Bei einem herkömmlichen Class-AB Verstärker schaltet die nicht benötigte Hälfte komplett ab,
um dann wieder anzuschalten wenn sie Strom liefern muss.
Die obere Hälfte liefert den Strom für die positive Halbwelle, und die untere Hälfte ist für die negative Halbwelle zuständig.
Das non-switching Konzept macht es so, dass immer beide Hälften an sind, und damit die Verzerrungen durch das Schalten wegfallen.
Dazu hat praktisch jeder Hersteller in den 70-80 Jahren Patente angemeldet
(Yamaha Hyperbolic Conversion Amplifier, Technics Synchronous Bias, New Class-A, JVC Super-A, ...) .

Oftmals wird das non-switching Konzept mit einem "Autobias" verbunden, so dass der Biasstrom der Ausgangstransistoren ohne Poti eingestellt wird,
und immer im optimalen Bereich liegt.

Ich würde sowas gerne mal als DIY Projekt bauen, aber möchte erst mal wissen wie die Erfahrungen mit solchen Verstärkern sind, bzw. ob es daran
Interesse gibt.

Gruss,
Udo
gst
Inventar
#2 erstellt: 03. Aug 2022, 08:44
Das hatte es schon vor fünfzig Jahren gegeben: Endstufen mit hohem Ruhestrom der Treiber mit mit relativ niedrigem Strom der Endstufen-
Transistoren. Elektor hat es seinerzeit mit den sog. "Edwin"-Endstufen bekannt gemacht. Ich habe die seiner Zeit nachgebaut. Sie benötigten keine Ruhestrom- und Endstufen-Symmetrie-Einstellung. Letzteres aber nur, weil Auskoppel-Kondensatoren benutzt wurden. Für mein Gefühl waren sie
etwas schwach in den Bässen, sonst aber zuverlässig und kurzschlussfest. Die A-Treiber mussten aber gekühlt werden, und die Betriebsspannung war nach meiner Erinnerung bei 45 Volt, so dass keine allzu hohen Ausgangsleistungen erzielt wurden (Ich habe den Verstärker noch).
gst
ukx
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Aug 2022, 16:23

gst (Beitrag #2) schrieb:
Das hatte es schon vor fünfzig Jahren gegeben: Endstufen mit hohem Ruhestrom der Treiber mit mit relativ niedrigem Strom der Endstufen-
Transistoren. Elektor hat es seinerzeit mit den sog. "Edwin"-Endstufen bekannt gemacht. Ich habe die seiner Zeit nachgebaut. Sie benötigten keine Ruhestrom- und Endstufen-Symmetrie-Einstellung. Letzteres aber nur, weil Auskoppel-Kondensatoren benutzt wurden. Für mein Gefühl waren sie
etwas schwach in den Bässen, sonst aber zuverlässig und kurzschlussfest. Die A-Treiber mussten aber gekühlt werden, und die Betriebsspannung war nach meiner Erinnerung bei 45 Volt, so dass keine allzu hohen Ausgangsleistungen erzielt wurden (Ich habe den Verstärker noch).
gst


Hat ein Weilchen gedauert, bis ich eine Schaltung vom Edwin gefunden habe.
Das Prinzip verwendet ja auch der Tieze Schenk in seinem Buch.
Die Ausgangstransistoren sind im Ruhezustand (oder bei sehr kleinen Strömen) einfach nicht an,
und werden nur angeschaltet wenn die Treiber den Strom nicht liefern können.
Da braucht man dann auch keine Ruhepunkteinstellung, eine feine Sache.

Der Nachteil ist, das die Verzerrungen relativ hoch sind.

Aber das meine ich nicht, eher das genaue Gegenteil.

In der Schaltung, die mir vorschwebt, wird der Bias dynamisch an die Last angepasst.
Dadurch sind alle Ausgangstransistoren (NPN und PNP) immer eingeschaltet.

Gruss,
Udo
gst
Inventar
#4 erstellt: 05. Aug 2022, 13:23
Die Verzerrungen waren (sind) ziemlich klein. Laut Audiotester bis 20W noch unter 1,5%. Ich hatte seinerzeit die 2N3055 gegen
MJ2955/MJ3055 mit hohem Stromverstärkungsfaktor ersetzt und die Schaltung etwas angepasst. Aber die Leistung ist eben nicht übermässig.
gst
gst
Inventar
#5 erstellt: 07. Aug 2022, 09:51
Korrektur: 0,15% Kirrfaktor ohne Abgleich der Endstufe.
Ich habe seinerzeit Treiber und Endstufentransistoren auf ähnlliche stromverstärkung ausgesucht und bin sehr gut damit gefahren. Das ist natürlich nichts für eine Serienfertigung.
gst
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