Beyerdynamic DT48 - Erfahrungen und Berichte

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zuglufttier
Inventar
#1 erstellt: 26. Nov 2010, 21:28
Ahoi,

da ich ja nun seit kurzem im Besitz dieses Hörers bin, möchte ich hier auch noch ein paar Worte verliere, da der Hörer in diesen Breitengraden eher unbekannt ist. Vielleicht äußern sich ja noch einige andere Besitzer. Ich zitiere mich erstmal selbst aus dem Stammtisch:


Nachdem ich anfangs den DT48 viel zu laut hatte (und mich die Höhen so gestört haben...), gefällt er mir nun richtig gut. Komfort auch ziemlich gut, wenn man den hohen Anpressdruck bedenkt. Leider sammelt sich bei mir bereits nach ner halben Stunde oder so Schweiß im Hörer aber ich glaube, der kann das ab.

Den kann man gut mit einem Custom Inear vergleichen, der Stage 3 fällt mir da ein, wobei der ja ein bisschen mehr Betonung in den unteren Registern hat und zudem mangelt es dem Stage 3 nicht so sehr am Tiefbass. Generell scheint mir der DT48 noch weniger zu färben und man hört deutlich leichter die Unterschiede in den verschiedenen Aufnahmen raus. Der Hochton kommt sehr gut. Stromgitarren sind hervorragend damit. Habe vorhin mal Kyuss ausprobiert und das bringt ein offener Hörer so nicht rüber. Richtig schön druckvoll und gleichzeitig durchhörbar. Dadurch, dass der Rest gut abgestimmt ist, fällt der mangelnde Tiefbass nur sehr selten auf. Zudem braucht's schon einen ordentlichen Subwoofer oder tauglichen Kopfhörer, um überhaupt zu wissen, dass da was fehlt. Vermeintliche Tiefbassscheiben wie Mezzanine von Massive Attack lassen sich wunderbar damit hören.


Daraufhin schrieb Matzio:


So würde ich den DT 48 E auch beschreiben. Danke, Martin! Mit dem DT 48 E klingen schlechte Aufnahmen wirklich erschreckend schlecht und massives Sounding wird sofort hörbar. Mit anderen Hörern bleiben Bässe irgendwie immer wuchtig und Mitten voluminös, der DT 48 E stellt die Unterschiede ziemlich ungeschminkt und in nachvollziehbarer Relation dar.
In der Mitte sammelt sich auch bei mir nach einer Stunde viel Kondenswasser. Dieses Filz drumrum wäre gar nicht verkehrt. Aber so ein Studiohörer muß das abkönnen. Der Tragekomfort hätte auch schlimmer sein können. Die Ohrpolster sind groß genug und superweich und der Kopfbügel ist extrem dick gepolstert. Anfangs sollte man die unteren Muttern etwas lösen für mehr Freigängigkeit der Ohrmusch


Und ein bisschen später ich wieder:


So, ich vermelde: Der DT48 kann richtig was.

Aber: So ganz ist er nicht mein Fall. Das liegt aber nicht am mangelnden Tiefbass, sondern an der gesamten Abstimmung von Bass und Grundton, denn das fällt alles linear aus und somit erhält man einen sehr, sehr gut durchhörbaren Sound. Wer das gerne mag und/oder eher ruhige Musik hört, hat hier einen wunderbaren Hörer gefunden. Könnte mir vorstellen, dass der bei Jazz etc. auch sehr gut kommt. Halt Sachen, wo es durchaus auf Natürlichkeit ankommt. Effekte aller Art, auch bei elektronischer Musik, werden sehr akkurat und einfach richtig wiedergegeben. Stimmen sind auch super. Aber der Klang ist einfach nicht wirklich befriedigend. Es fehlt das gewisse Etwas, schwierig zu beschreiben. Der DT48 nervt aber auch nie aber er reißt auch nicht wirklich mit.

Ich erwische mich des öfteren dabei, dass ich lauter hören möchte, um mehr Wumms zu bekommen. Das Problem dabei ist dann, das alles lauter wird und somit wird's irgendwann anstrengend...


Im Endeffekt kann ich aber sagen, dass mir der Klang nach einer gewissen Eingewöhnungsphase und überstandener Erkältung (ich denke, die beeinflusste mich auch) sehr gut gefällt. Beim letzten Bericht muss ich wohl einen schlechten Tag erwischt haben, denn jetzt kann ich auch ohne Probleme mal höhere Pegel mit dem Hörer fahren, ohn dass es mich stört. Ja, nicht jede Aufnahme klingt damit gut und es gibt ein echtes Defizit beim Tiefbass aber der Rest ist wirklich auf sehr hohem Niveah. Dieser DT48 kann Rock und Metal, gerade bei schnellerer Gangart, richtig gut wiedergeben. Jedes Mal, wenn man diesen Hörer aufsetzt, klingt er einfach richtig. Bei Musik mit natürlichen Instrumenten ist er so oder so richtig aufgehoben, die Stimmwiedergabe weiß auch zu überzeugen. Auch elektronische Musik klingt gut aber es fehlt eben ein bisschen der Spaßfaktor. Ich denke, das ist in diesem Fall Geschmackssache.

Ich habe übrigens den DT48 E mit 25 Ohm und dieser lässt sich auch mit einem Sansa Clip auf angenehme Lautstärke bringen. Wenn ich damit auf dem Sofa sitze, reicht die Hälfte der möglichen Lautstärke. Matzio besitzt übrigens die Variante mit 200 Ohm. Laut Beyerdynamic ist aber kaum ein gut hörbarer Unterschied zu erwarten.


[Beitrag von zuglufttier am 26. Nov 2010, 21:37 bearbeitet]
NoXter
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Nov 2010, 15:15

zuglufttier schrieb:
Matzio besitzt übrigens die Variante mit 200 Ohm. Laut Beyerdynamic ist aber kaum ein gut hörbarer Unterschied zu erwarten.


Vllt tauscht ihr beide mal um der Sache auf den Grund zu gehen.
Nickchen66
Inventar
#3 erstellt: 27. Nov 2010, 17:51
2 Fragen hätte ich noch, Mitten eher kühl oder eher warm, und wie sieht's bühnentechnisch aus?
Matzio
Inventar
#4 erstellt: 27. Nov 2010, 18:20
Würde sagen, Mitten haben ne Prise Wärme, Hochton klingt nicht zu scharf oder überbrillant, Bass ist trocken und präzise, Stimmen sind für meinen Geschmack schön präsent und klar, Bühne find ich für nen geschlossenen fantastisch.
Matzio
Inventar
#5 erstellt: 27. Nov 2010, 18:24

NoXter schrieb:
Vllt tauscht ihr beide mal um der Sache auf den Grund zu gehen. :)

Könnte man eigentlich mal machen......
zuglufttier
Inventar
#6 erstellt: 27. Nov 2010, 18:46
Können wir angehen, wenn ich meine Ladung mit dem Sony erhalten habe. Dann schick ich dir mal einfach meinen DT48 und du kannst beide zu Hause vergleichen. Da sogar bei head-fi nichts steht, gehe ich fast davon aus, dass sich da nicht viel tut aber wie gesagt, das kann man ja überprüfen

Insgesamt klingt der Hörer hell aber das liegt daran, dass er das Klangbild nicht von unten aufbaut, sondern eher von der Mitte aus. Und die Mitten klingen schon ziemlich voll, also ich denke auch eher auf der wärmeren Seite. Die Bühne finde ich persönlich auch sehr gut, da habe ich überhaupt nichts zu meckern. In die Tiefe geht der Klang nicht unbedingt und man sitzt ziemlich weit vorne sozusagen, dafür sind alle Schallereignisse sehr klar umrissen und es geht sehr weit in die Breite.
xnor
Stammgast
#7 erstellt: 27. Nov 2010, 23:08
Der DT48 eignet sich mM nach gar nicht zum Hören von Musik, außer man steht auf Küchenradio.

(Hinweis 1: Da es ein Audiometrie-Gerät ist hat es andere Anforderungen zu erfüllen.
Hinweis 2: Der Frequenzgang im Datenblatt zeigt etwas ganz anderes wie zB auf headphone.com, bei 200 Hz ist der "reale" Pegel nämlich schon "im Keller". )


[Beitrag von xnor am 27. Nov 2010, 23:10 bearbeitet]
m00hk00h
Inventar
#8 erstellt: 28. Nov 2010, 00:17
DT48 A und DT48 E durcheinander gebracht?

m00h
xnor
Stammgast
#9 erstellt: 28. Nov 2010, 01:43
Ja, aber die beiden scheinen eng miteinander verwandt zu sein. Ansonsten wäre der DT48 E Frequenzgang nicht auch so bescheiden.

Jedenfalls ist keiner der beiden fürs Musik genießen konzeptioniert worden. Das geht ja sogar schon aus der Anleitung hervor.


[Beitrag von xnor am 28. Nov 2010, 01:49 bearbeitet]
NoXter
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Nov 2010, 02:00
Wenn jemand zufriedenstellend damit Musik hören kann spielt es überhaupt keine Rolle wofür der konzipiert wurde oder wie 'bescheiden' der Frequenzgang aussieht.
xnor
Stammgast
#11 erstellt: 28. Nov 2010, 02:45

NoXter schrieb:
Wenn jemand zufriedenstellend damit Musik hören kann spielt es überhaupt keine Rolle wofür der konzipiert wurde oder wie 'bescheiden' der Frequenzgang aussieht.


Musik kann man auch mit Beipackstöpseln hören; ist für viele zufriedenstellend.

Aber ich lass ma gut sein.


[Beitrag von xnor am 28. Nov 2010, 02:47 bearbeitet]
NoXter
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 28. Nov 2010, 03:09
Besser ist das.
Nickchen66
Inventar
#13 erstellt: 28. Nov 2010, 12:56
Von der Papierform her aber definitiv eine Bildungslücke, die ich noch schließen muß.

Die Gretchenfrage ist, ob er mir mehr Spaß machte als mein CB-Konstrukt, schieres Isolationsvermögen interessiert mich ja nicht sonderlich. Dafür habe ich den ANC7, der ist eh' jenseits von gut & böse in der Hinsicht.


[Beitrag von Nickchen66 am 28. Nov 2010, 12:58 bearbeitet]
zuglufttier
Inventar
#14 erstellt: 28. Nov 2010, 14:12
Beyerdynamic schreibt selber zum DT48 E: "Dynamischer Kontrollhörer für alle Tonaufzeichnungen".

Am Anfang dachte ich auch, dass der fürs reine Musik hören nichts taugt aber dann wiederum kann man ihn ja auch einfach ausprobieren
Matzio
Inventar
#15 erstellt: 28. Nov 2010, 14:29

xnor schrieb:
Ja, aber die beiden scheinen eng miteinander verwandt zu sein. Ansonsten wäre der DT48 E Frequenzgang nicht auch so bescheiden.

Jedenfalls ist keiner der beiden fürs Musik genießen konzeptioniert worden. Das geht ja sogar schon aus der Anleitung hervor.

Also wenn ich nur allein die Ohrmuscheln vergleiche, könnten die Unterschiede zwischen E und A kaum größer sein.

Was meinst Du mit bescheiden? Für einen geschlossenen ist der Frequenzverlauf (des E) doch nahezu perfekt. Es sind keine größeren Beeinflussungen durch Resonanzen und "back-waves" erkennbar. Das ist schon ne Leistung. Einen solch relativ glatten Verlauf im Bass- und Mittenbereich bei geschlossenen kenn ich nur vom Stax 4070. Welche sind Euch noch bekannt?

Für mich persönlich ist Musikgenuß damit defintiv größer als mit auf Effekt getrimmten Bassmonstern.
zuglufttier
Inventar
#16 erstellt: 28. Nov 2010, 16:19
Bei head-fi tummeln sich auch einige, die den DT48 A benutzen. Kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen mit den komischen Polstern auf dem Kopf entspannt zu hören...
zuglufttier
Inventar
#17 erstellt: 13. Okt 2021, 12:43
Ich muss den Thread nochmal ausgraben: Im Nachhineinein betrachtet war der DT48 richtig schlecht. Ich habe mich damals so sehr in diese Thematik eingelesen und wollte, dass er gut klingt, so dass ich auch dran geglaubt habe Vor allem, wenn man nicht mit anderen Kopfhörern vergleicht, kann man sich an so eine krasse Klangsignatur schnell gewöhnen.
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