Kopfhörerverstärker Know How

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Viennaconnect
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Okt 2011, 22:05
Hallo,

ich besitze einen Philips FA890 von 1991. Möchte ich derzeit behalten/weiterbenutzen. Habe daran ein Paar B&W als LS im Wohnzimmer und einen AKG K 601 wenn es mal auf geringere Emission (Nachbarn)ankommt. Füttere ihn mit FLACS per DAC.

Mein Philips "Integrated Amp" kommt mit dem AKG nicht so gut klar, ich muss zb. relativ laut aufdrehen, um passable Lautstärken zu bekommen bzw. bin ich mit dem Klang an sich nicht zufrieden.

Mein HiFi-Händler des Vertrauens meinte am Telefon, ich sollte doch mal einen KH-Verstärker ausleihen (bei ihm gratis) und mal ausprobieren, es würde sehr wahrscheinlich spürbar besser klingen.

Er meinte weiters, dass ich so einen kleinen Amp (zb. "Pro-Ject Head Box II SE" mit In und Out Buchsen) an den Tape-Ausgang des Philips hängen sollte.

Dazu meinen manche, kürzere Wege und dadurch weniger mögliche Störungen sind besser, also gleich an die Quelle (DAC) hängen.

Meine Frage hierzu:

da so ein KH-Amp ja IN und Out hat...

...kann ich theoretisch vom DAC in den KH-Amp und davon in den Philips...wird mir aber jeglichen Sound färben, auch wenn ich nur normal per LS hören will, korrekt?

...oder wie empfohlen vom Tape-Out des Philips in den KH-Amp, dann habe ich aber beim hören mit dem AKG immer den AMP aufgedreht, quasi Stromverbrauch vs. Sinnhaftigkeit (längerer Weg, klanglich gefärbt?) Denn bei ausgeschaltetem Amp schleift der das Signal nicht von AUX nach TAPE.

...wenn ich ihn direkt/separat anhänge, muss ich immer umstecken, je nach Hörwunsch (per Amp->B&W oder KH-Amp->AKG) - das will ich nicht. Gäbe es dafür aber Switch-Boxen? ALso vom DAC in eine Box, per Knopfdruck dann entweder weiter zum KH-Amp oder Integrated Amp?

Fragen über Fragen...ich weiß.

Ich werde es sowieso ausprobieren, wollte hier eher den technischen Hintergrund erörtern...wenn man ihn wie empfohlen an den Tape-Out vom Amp hängt, wird das Signal dann durchgeschliffen, ohne verändert zu werden? Sollte man deswegen "Source Direct" benutzen...wobei ich nicht weiß, ob der Philips dann so intelligent ist, vom AUX auf TAPE nichts zu tun außer durchzuleiten ohne Veränderung/Färbung. Oder Source Direct in dem Fall ein Schuss in den Ofen ist.

Also bitte um Eure Meinungen/Flames/Trollings/Floodings etc.
bonsai007
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 03. Okt 2011, 22:10
Die kleinen Phonoboxen kann ich nur empfehlen! Die klingen sauber und sind vergleichsweise günstig. Wenn du aber ordentlich Klang willst solltest du auch in Kopfhörer investiern.

Lg
Viennaconnect
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 04. Okt 2011, 11:07
Danke, aber ich bin noch immer ratlos...
MacFrank
Inventar
#4 erstellt: 04. Okt 2011, 11:57
Hallo Viennaconnect,


Viennaconnect schrieb:
Mein Philips "Integrated Amp" kommt mit dem AKG nicht so gut klar, ich muss zb. relativ laut aufdrehen, um passable Lautstärken zu bekommen bzw. bin ich mit dem Klang an sich nicht zufrieden.

Mein HiFi-Händler des Vertrauens meinte am Telefon, ich sollte doch mal einen KH-Verstärker ausleihen (bei ihm gratis) und mal ausprobieren, es würde sehr wahrscheinlich spürbar besser klingen.

Was die Lautstärke betrifft bist du mit einem KH-Verstärker sicherlich besser ausgestattet. Es kann auch einen merkbaren Unterschied im Klang geben, im Speziellen abhängig davon wie hoch der Ausgangswiderstand des Philips derzeit ist und des möglichen neuen KHV sein wird.
Der Grund dafür ist, dass Kopfhörer, die ja Breitbänder sind, über das Frequenzspektrum sehr oft keinen linearen Impedanzverlauf haben, und dadurch abhängig vom Schaltungsdesign des KHV bestimmte Frequenzbereiche überbetont werden (sozusagen ein frequenzabhängiger Spannungsteiler). Das ist üblicherweise der Fall bei Kopfhörerausgängen mit (deutlich) mehr als 0 Ohm Ausgangswiderstand.

Als Nebenbeibemerkung: Die meisten Lautsprecher-Amps haben sehr hohe Ausgangswiderstände bei ihren Kopfhöreranschlüssen, da das Signal von den Endstufen abgegriffen wird. Das resultiert oft in einem deutlich von 0 Ohm-Ausgängen abweichendem Klangbild.


Viennaconnect schrieb:
Meine Frage hierzu:

da so ein KH-Amp ja IN und Out hat...

...kann ich theoretisch vom DAC in den KH-Amp und davon in den Philips...wird mir aber jeglichen Sound färben, auch wenn ich nur normal per LS hören will, korrekt?

Ich würde diese Lösung wählen, also einen KHV mit Line-Out (ungeregelt oder geregelt, wie auch immer). Dazu sei gesagt, dass ich von "klanglicher Färbung" einer Lautsprecherkette in hörbaren Mengen nichts halte. Jeder dicke Teppich, jedes neue, dick gepolsterte Sofa, jedes anders gedrehte Regal "klingt" üblicherweise um ein Vielfaches mehr als ein weiteres Glied in der Lautsprecherkette (sofern solide konstruierte Komponenten verwendet werden). Dazu sei gesagt, dass ich in diesem Fall ein akustisch nicht aufwändig präpariertes Zimmer (z.B. Wohnzimmer ohne Schallreflexionsabsorber o.ä.) angenommen habe. Das ist außerdem nur meine Meinung - ich "glaube" nicht besonders an Komponentenklang, deshalb stellt er sich bei mir auch nicht ein.


Viennaconnect schrieb:
...oder wie empfohlen vom Tape-Out des Philips in den KH-Amp, dann habe ich aber beim hören mit dem AKG immer den AMP aufgedreht, quasi Stromverbrauch vs. Sinnhaftigkeit (längerer Weg, klanglich gefärbt?) Denn bei ausgeschaltetem Amp schleift der das Signal nicht von AUX nach TAPE.

Ginge im Endeffekt auch, nur hast du dann hier den Spieß einfach umgedreht und das "störende Glied" nun halt in der Kopfhörerkette. Um ehrlich zu sein wäre ich in diesem Fall tatsächlich etwas um zusätzliches Rauschen oder Klangveränderungen durch beispielsweise eingeschleifte Equalizer durch den Philips besorgt, nachdem der Kopfhörer einen viel höhreren Wirkungsgrad hat als die Boxen könntest du das unter Umständen hören.


Viennaconnect schrieb:
...wenn ich ihn direkt/separat anhänge, muss ich immer umstecken, je nach Hörwunsch (per Amp->B&W oder KH-Amp->AKG) - das will ich nicht. Gäbe es dafür aber Switch-Boxen? ALso vom DAC in eine Box, per Knopfdruck dann entweder weiter zum KH-Amp oder Integrated Amp?

Da verstehe ich dich nur zu gut, Umstecken wäre für mich auch keine Wahl.
Cinch-Switchboxen gibt es, du hast halt wieder "ein Teil" in der Kette. Was die Qualität dieser Boxen angeht, kann ich dir leider keine Auskunft geben. Ideal konstruiert ist das ein "no gain, no sound"-Glied.


Viennaconnect schrieb:
Ich werde es sowieso ausprobieren, wollte hier eher den technischen Hintergrund erörtern...wenn man ihn wie empfohlen an den Tape-Out vom Amp hängt, wird das Signal dann durchgeschliffen, ohne verändert zu werden? Sollte man deswegen "Source Direct" benutzen...wobei ich nicht weiß, ob der Philips dann so intelligent ist, vom AUX auf TAPE nichts zu tun außer durchzuleiten ohne Veränderung/Färbung. Oder Source Direct in dem Fall ein Schuss in den Ofen ist.

Die Frage ist, was Source Direct heißt - direkt das Signal, ohne jegliche Form von klangverändernder Zwischenstation wäre in diesem Fall sicherlich zu bevorzugen.


Ich hätte aber noch einen alternativen Vorschlag, nämlich bezüglich einer DAC/KHV-Kombination, die du sogar als Vorverstärker verwenden kannst, wenn du möchtest.
Einer der beliebtesten, weil messtechnisch exzellenten DACs mit sehr gutem KHV ist der Benchmark DAC1, der viele zufriedene Benutzer sowohl im consumer als auch im professional Bereich hat. Eine weitere Variante wäre der Grace m902, der sogar mit Fernbedienung zu haben ist.
Zu guter letzt kannst du dir auch noch die technisch hervorragenden Geräte von LakePeople/Violectric ansehen (Violectric richtet sich an Kopfhörerenthusiasten).


Abschließend noch der Hinweis: Bevor du dir allerdings einen Benchmark kaufst, solltest du über einen anderen Kopfhörer nachdenken. Denn diese machen schlussendlich den meisten Zugewinn an Klang aus.


Ich hoffe, dir ein wenig weitergeholfen zu haben
lg
Chris


PS: Echter Wiener?
Gl0rfindel
Stammgast
#5 erstellt: 04. Okt 2011, 11:58
Du solltest einen geeigneten KHV eigentlich zwischen DAC und Vollverstärker einschleifen können, ohne dass du dir damit klangliche Einbussen einholst.
Immerhin sollte der KHV das Signal ja nicht verändern (und ein guter wird das auch nicht tun).

Das mit dem Tape-Out ist wirklich nicht so energiefreundlich.

Solche Umschalter gibt es wirklich. Amazon-Links funktionieren hier nicht immer, deshalb nur Beschreibung: Such mal bei Amazon.de nach "Cinch Umschalter"

Ich hoffe, ich konnte helfen
Etalon
Stammgast
#6 erstellt: 04. Okt 2011, 18:02
Hallo,

nimm einfach einen Chinch Y Stecker. Damit kannst du die Quelle parallel an Kopfhörerverstärker und Philips-Verstärker anschliessen.

Gruß Stephan
Viennaconnect
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 04. Okt 2011, 20:59
Vielen Dank an alle, besonders an Chris, für die guten Tipps, Erklärungen und überhaupt.

Ich glaube, jetzt sehe ich ein Licht am Ende des Tunnels, was meine derweilige Hifi-"Reise" angeht...

Ich werde einfach verschiedene Hörtests machen, mal sehen, wie ich mit wenig Aufwand mein Klangerlebnis pimpe.

LG Vienna

PS: ja, echt und ich gehe nicht unter, auch nicht zwischen hunderten DACs und AMPs und KHs...
Viennaconnect
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Okt 2011, 00:06
update:

habe mir verschiedenste Reviews auf gut 10 verschiedenen Foren durchgelesen & nach Internet Recherche, Hifi-Fachhändler Telefonaten, nachdem ich Nerds und Geeks aus der Bekanntschaft gequält habe etc...

...meinen Plan geschmiedet:

Headbox II SE ausborgen & zum DAC von pro-ject dazuhängen, anhören...

Yulong d100 Chinakracher-DAC-KHV-Kombigerät kaufen und auch gegenhören (30 tage rückgaberecht) - wenn gefällt, project DAC verkaufen und Yulong behalten, ansonsten Headbox II SE behalten.

Stichwort Gegenhören, ich borge mir sicher noch einen anderen halbwegs guten KH, damit im besten Falle auf zwei verschiednen KHs der eine oder andere Gewinner erkennbar ist.

Project DAc und KHV kosten gemeinsam gut 350 Euro, Yulong d100 kostet 360 Euro. Also das sind ja keine Summen, so oder so nicht...aber warum mehr bezahlen, es geht ja auch immer endlos weiter nach oben...

Passend zum Chinakracher Yulong, ein chinesisches Sprichwort, angeblich von Lao-Tse:

"Reich ist, wer weiß, dass er genug hat".

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen auch, dass ihr ankommt, oder auch nicht, falls bei Euch der Weg das Ziel sein sollte...

MFG und bis zum nächsten Update...

PS:
Wenn das fruchtet, überlege ich mir danach einen Nachfolger zum K601, wovor mir schon graut, denn im Intenet hauen sich ja AKG-Sennheiser-Beyerdyn.-Fanboys die Birne ein. Ärger als je bei Intel-AMD, NVidia-ATI, Konsole-PC...LoL


[Beitrag von Viennaconnect am 06. Okt 2011, 00:14 bearbeitet]
webspid0r
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Okt 2011, 10:59

Wenn das fruchtet, überlege ich mir danach einen Nachfolger zum K601, wovor mir schon graut, denn im Intenet hauen sich ja AKG-Sennheiser-Beyerdyn.-Fanboys die Birne ein. Ärger als je bei Intel-AMD, NVidia-ATI, Konsole-PC...LoL


Es gibt glücklicherweise mehr, so dass jeder das für sich passende finden kann
Viennaconnect
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 06. Okt 2011, 20:06
Ich glaube, ich werde mir selber zu Weihnachten einen Hifiman HE-5LE schenken. Jetzt muss ich nur einen guten Kopfhörerverstärker finden.

Da bietet sich eventuell ein "Matrix Quattro Dac Amp" an - ein vom Benchmark DAC1 - HDR - PRE "inspirierter" Chinese, aber dafür schon verschieden genug, um nicht von Kopie sprechen zu können. Auch wennn es eine Kopie wäre...um 550 Euro ein Kauftipp.

Mal sehen.

Tipps/Meinungen zum Verstärker für den Hifiman bitte gerne posten!
Etalon
Stammgast
#11 erstellt: 07. Okt 2011, 08:28
Hallo,

ich habe auch einen Hifiman HE 5 LE, den ich mit einem Matrix M Stage betreibe.
Mit dieser Kombination bin ich sehr zufrieden. Durch die Einstellmöglichkeit des Matrix ist genügend Verstärkung für den Hifiman gegeben.
Der Matrix ist für ca. 200,-€ zu bekommen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Händler Tams Audio (bei ebay unter coolfungadged) gemacht. Dort habe ich nach und nach 3 Matrix (2 für Freunde) bestellt. Die Abwicklung war immer perfekt.

Gruß Stephan
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