O2 vs Corda Rock

Autor

Beitrag

Dei_Mudder
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 05. Mai 2014, 19:58

Hallo,

hat jemand von euch schonmal den O2 und den Corda Rock gegeneinander gehört? Gibt's da große Unterschiede? Is der preisl. Unterschied gerechtfertigt? Da ja beide recht beliebt sind, hoffe ich, dass mir hier jemand seine Eindrücke schildern kann.

Ich frage, weil ich mir gerade einen KHV kaufen möchte und zwischen diesen beiden schwanke, v.a. da der Corda Rock den Mai gerade extrem runtergesetzt ist auf 165. Is eigentlich schon ne gute Gelegenheit...

Hab bisher habe ich keinen direkten Vergleich gefunden. Der O2 wird meist als "neutral" beschrieben und der Corda Rock als relativ neutral mit einem Hauch Wärme.

Was mir beim O2 bei Head n Hifi ganz gut gefällt, ist, dass er auch einen Ausgang hat, d. h. man könnte ihn zwischen DAC und Verstärker theoretisch auch zwischenschleifen, falls der Verstärker keinen Ausgang hat (bei kleinen Digitalverstärkern ja öfter), oder? Da wäre ich für die Zukunft halt flexibler was die Anschlüsse betrifft, falls ich irgendwann mal meine Pro-Ject Stereo Box austauschen sollte...

Schonmal Danke!

audiophilanthrop
Inventar

#2 erstellt: 05. Mai 2014, 23:28

Jedes Gerät hat seine Vor- und Nachteile, die je nach eingesetztem Hörer mehr oder weniger zum Tragen kommen.

So dürfte dem Corda Rock mit seinen TDA2030 auch an niederohmigen, wirkungsgradschwachen Hörern oder sogar kleinen Lautsprechern nicht so schnell die Puste ausgehen (an Allerweltshörern haben aber beide mehr als genug "Dampf"). Dazu kommt das hochwertige ALPS-"Blue Velvet"-Poti, wo der O2 mit einem RK09 auskommen muß. Und durch das integrierte Netzteil mit zwei SNT-Klötzen fährt kein externes in der Gegend rum, zumal der Netzschalter tatsächlich "hart" zu sein scheint - "aus" heißt aus.

Im Gegenzug wird er schwerlich mit der extremen Rauscharmut des O2 mithalten können. Die 4 Ohm Ausgangsimpedanz sind für sehr kritische IEMs ohnehin noch ein wenig zu hoch (für "große" Hörer dagegen durch die Bank ausreichend). Auch muß man ihn erst öffnen, um die Spannungsverstärkung umzustellen - beim O2 sitzt der Umschalter auf der Frontplatte. Das ist bei dem allerdings auch nötig, will doch der Verstärkungsfaktor mit Bedacht gewählt sein, um abhängig vom Quellpegel das Gerät nicht intern zu übersteuern. (Das ist der Preis für die Rauscharmut.) Immerhin kannst du die Faktoren ggf. beim Kauf auswählen - wer mit CD-Player-Pegel reingeht, dürfte feststellen, daß selbst mit HiFi-üblichen Hörern 1x/2,5x mehr als ausreicht, 2,5x/6,5x bietet sich eher für schwache Quellen wie lautstärkebegrenzte MP3-Player (ggf. in Kombination mit wirkungsgradschwachen Hörern) an.

Wenn du nur einen der "großen drei" betreiben willst, ist es wahrscheinlich ziemlich gehopst wie gesprungen. Einen Soundmagic E10 würde ich wohl eher dem O2, einen Hifiman HE-6 dagegen eher dem Corda Rock anvertrauen.

[Beitrag von audiophilanthrop am 05. Mai 2014, 23:39 bearbeitet]

Dei_Mudder
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 05. Mai 2014, 23:45

Hallo,

also erstmal Danke für die detaillierte Antwort!

im Moment habe ich mit den NAD Viso HP50 Kopfhörer mit einem glaube ich hohen Wirkungsgrad und nur 37 Ohm Widerstand (oder ist das dasselbe?). Ich glaube nicht, dass ich an dem KHV mal mit InEars hören würde. In Zukunft könnte ich mir noch vorstellen mal noch offene Kopfhörer nur für zu Hause zu kaufen, die dann mit Sicherheit mehr von einem potenten KHV profitieren würden. Aber angeblich sind ja auch solche für den O2 kein Problem, oder?

Welche Vorteile bringt eigentlich grundsätzlich n hochwertiger Poti? Das die beiden Kanäle beim leiser und lauter stellen genau parallel sind?

Quellen wären bei mir hauptsächlich Notebook über einen ODAC und selten ein iPod Classic über Line-in. Hier im Forum wird ja meisten 1x/2x als Gain empfohlen. Macht das in meinem Fall auch Sinn?

kopflastig
Inventar

#4 erstellt: 06. Mai 2014, 07:10

audiophilanthrop (Beitrag #2) schrieb:

Auch muß man [den Corda Rock] erst öffnen, um die Spannungsverstärkung umzustellen

Kurze Anmerkung: die Spannungsverstärkung wird durch Schalter auf Unterseite des Rock eingestellt. Sieht man

hier sehr schön.

#sonic#
Stammgast

#5 erstellt: 08. Mai 2014, 19:45

Dei_Mudder (Beitrag #1) schrieb:

hat jemand von euch schonmal den O2 und den Corda Rock gegeneinander gehört? Gibt's da große Unterschiede?

Ich habe den O2 mit meinem Corda Headfive vergleichen können, der sich vermutlich irgendwo zwischen Corda Rock und Corda Jazz einordnen lässt (ja, auch Pegelausgleich, blind etc. - hatte Langeweile :D). Es war mir nicht möglich, die beiden Probanden klanglich auseinander zu halten, absolut gleich. Unterschiede zu den anderen KHV, mit denen ich zur Zeit herumspiele, höre ich dagegen sehrwohl (Corda Classic, LP 109, Icon HDP). Allerdings nicht im Sinne von "besser / schlechter", der Klangcharakter ändert sich einfach ein bisschen. Wie stark diese Unterschiede ausfallen, hängt offensichtlich auch vom KH / Wandlerprinzip ab, denn mit dem T1 gelingt mir das ganz gut, mit dem LCD-2 dagegen kaum.

Der langen Rede kurzer Sinn: Die klanglichen Unterschiede zwischen O2 / Corda Rock sind, falls überhaupt vorhanden, vernachlässigbar.