HiFiMAN vs Beyerdynamic?

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Branya
Neuling

#1 erstellt: 05. Nov 2019, 06:19

Hallo, ich bin ein Hi-Fi Anfänger und will mir auf jeden Fall neue Kopfhörer kaufen. Von Lautsprechern und In-Ears bin ich kein Fan. Ich besitze die Sennheiser HD598, die ich wirklich sehr gut finde, aber würde gerne etwas mit einem anderen Sound kaufen. Ich höre eigentlich komplett verschiedene Genres von Musik (da ich meistens Soundtracks höre, ist wirklich alles dabei) und suche also einen Allround Kopfhörer. Ich höre am liebsten Piano-, Violinen- oder Gitarrencover auf Youtube und eigentlich keinen Rap oder Techno. Jedoch häufig auch Pop. Und wie gesagt alles auf Youtube (also compressed).
Nun habe ich reviews zum Beyerdynamic DT 1990 pro geguckt und auch zu planar magnetischen Kophörern, wie dem HiFiMAN560 und werde wahrscheinlich in diese Richtung etwas kaufen. Jedoch online und ohne probezuhören. Jetzt weiß ich nicht ob einer dieser Kopfhörer überhaupt in die Genres, die ich höre reinpasst und ob eine andere Marke nicht besser wäre.
Vor den HD598 haben mir eigentlich viele Kopfhörer nicht gefallen (eigentlich generell geschlossene Kopfhörer). Ich finde z.B. die HD598 viel besser als die AKG K702. Und sogar die HD660s (die ich wieder verkauft hatte, weil sie einfach viel zu fest an den Ohren waren) fand ich schlechter als meine 598.
Welche Kopfhörer wären denn dann perfekt für mich (wenn ich sie einfach online bestelle)?
Da ich schon gerne einen planar magnetischen Kopfhörer testen würde, aber bis jetzt nur dynamische hatte, habe ich da auch ein Paar fragen. Wie einfach sind diese HiFiMAN560, die ich wahrscheinlich einfach über Amazon bestellen würde, denn zu betreiben? Ich habe einen DAC + KHV von FiiO (den k5 pro), bzw einen relativ guten Onboard Sound, der eigentlich nicht wirklich schlechter ist als der FiiO. Onboard ist ebenfalls ein KHV mit mehreren Gain Pegeln (angeblich bis 600 Ohm) und mit High Resolution Sound (Audio Boost 3 von MSI). Würde das ausreichen um den HiFiMAN zu betreiben? Außerdem habe ich gelesen, dass der Bass nicht so ausgeprägt ist bei palanar magnetischen Kopfhörern
wäre das dann nicht so gut für die Genres, die ich höre? Tragekomfort und Verarbeitung sollen irgendwie laut einigen Amazon Reviews nicht so gut sein, bei dem HiFiMAN.
Ich höre wie gesagt nur auf Youtube Musik (selten auch von CD oder DVD), und höre nicht wirklich einen Unterschied zwischen High Resolution audio und guten komprimierten Tracks.

ZeeeM
Inventar

#2 erstellt: 05. Nov 2019, 08:51

HD 598 hatte ich auch mal, ging aber wieder, da er mir irgendwie zu drahtig klangt und bei lauten und komplexen Passagen die Übersicht verlor. Konkret nehme ich da immer das Ende von Mike Oldfields Amarok, das geht laut, muss meinem Geschmack nach durchhörbar bleiben.
Wohlgemerkt sind da Hörempfindungen recht individuell.
Im Moment höre ich zu 70 Prozent mit einem Hifi-Man HE-5LE. Seine haptische Anmutung ist etwas, sagen wir mal, von gestern. :-D Unbequem ist er aber nicht, eher wie ein gemütliches Plüschsofa am Kopf, trotz Gewicht stundenlang tragbar.
Nebenbei höre ich noch mit einem Custom Kopfhörer und einem Stax Lambda Pro.
Was mir wichtig ist, das der Kopfhörer als Schallquelle nicht mehr wahrgenommen wird, obwohl die Im-Kopf Lokalisation mehr oder weniger immer da ist. Der 5LE kann das.
Allerdings höre ich bei YT Videos das man bei der Komprimierung gern mal den Codec überfahren hat

Basstian85
Inventar

#3 erstellt: 05. Nov 2019, 08:57

Wenn du selbst nicht mal weißt wieviel Bass du willst, woher sollen wir das dann wissen?

Den "perfekten" KH gibt es eh meist nicht. Und wenn dann können Andere den nicht durch vage Beschreibungen für dich finden. Klang und Tragekomfort sind absolut subjektiv.

Das mit den Genres sehe ich nicht so eng. Auch innerhalb des gleichen Genres können die Aufnahmen/Abmischungen sehr verschieden sein, Gut, schlecht dünn, Basstark... Ausserdem dachte ich hörst du komplett verschiedene Genres. Möglicherweise ist ein halbwegs neutraler KH keine schlechte Idee. Wenn du nur am PC hörst kannst du per Equalizer (Tipp:Equalizer APO, freeware, systemweite Funktion) den KH deinem Geschmack etwas anpassen.

Magnetostaten haben meist einen recht geringen Wirkungsgrad. Der HE560 hat wohl 90dB und 45ohm. Dein Sennheiser ist mit ca 99dB/mW (112dB/V) fast 10dB lauter. Der K5 den du hast, sollte reichen, an 16Ohm bringt er 1,5W und Audiosciencereviews hat selbst an 300ohm immernoch 136mW gemessen. Magnetostaten sind oft etwas schwerer als Dynamiker. Das Gewicht der KHs kann man googeln

Viele Hifiman haben einen eher linearen, neutralen Bass.

Messwerte HE560. Gibt aber auch viele dynamische KHs auf die das zutrifft.

Beyerdynamic hat eine sehr gute Ersatzteilpolitik, da kann man alles nachkaufen schnell und einfach. Hifiman weiß ich nicht. Ich habe zB ein Modell aus 2012 und das Kabel kann man schon länger nicht mehr nachkaufen (wäre auch sehr teuer gewesen). Verarbeitung hatte Hifiman noch nie einen besonders guten Ruf, ist aber in Ordnung denke ich.

Hi-Res hört im Prinzip Niemand raus. Manchmal wird für die Hi-res ein anderers Master genommen, dann gibts natürlich einen Unterschied, der hat dann aber nichts mehr mit dem Format Hi-res zu tun. "Gutes" Lossy (aktuelles LAME) kann auch schon super klingen, ich selbst höre idR keinen Unterschied. Bei youtube bin ich mir nicht sicher...

[Beitrag von Basstian85 am 05. Nov 2019, 09:01 bearbeitet]

Ghoster52
Inventar

#4 erstellt: 05. Nov 2019, 20:17

Ich werfe mal noch den Sundara in den Raum.

Magnetostaten ist nochmal eine andere Hausnummer, auch wenn nicht immer leicht anzutreiben.

Der_∆siate
Stammgast

#5 erstellt: 07. Nov 2019, 23:50

Also wenn dir der K702 zu neutral ist, dann bin ich mir nicht so sicher ob dir der HE560 gefällt,
als Magnetostat sehr präzise und trocken im Bassbereich, aber eben nicht übertrieben.
Wenn du ihn dann auch nicht richtig befeuern kannst, dann könnte er dich eventuell etwas
enttäuschen.

XNATION
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 13. Nov 2019, 16:55

Hat der 560 noch das Problem mit den Polstern? Habe gelesen, dass es der gleiche KH ist wie der HE-5LE.

Gerds
Stammgast

#7 erstellt: 13. Nov 2019, 18:19

Ich kenne nur den HE5SE und das ist definitiv nicht der gleiche wieder HE560, welchen ich übrigens gerade vom Kopf genommen habe. Von einem Problem mit den Polstern ist mir nichts bekannt, zumindest bei meinem (auch die SE Version).

farmi86
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 05. Dez 2019, 16:24

Der HE-560 ist an sich ein klasse Kopfhörer, der aber massiv Potential verspielt, wenn man die Standardpolster benutzt. In diversen Foren findet sich die Thematik immer wieder - er kann viel mehr, als er mit den Standardpolstern im ersten Eindruck zeigt.

Der Sundara wäre preislich derzeit auch sehr attraktiv und mit dem neuen Kopfbanddesign mehr "up to date". Den 4xx würde ich auch nicht außen vor lassen - er ist nicht ganz so hell abgestimmt wie der Sundara und kostet fast die Hälfte. Dazu gibts hier auch einen Thread

Wenn dir der AKG zu hell war, solltest du bei Beyerdynamic auch aufpassen. Wie bekannt ist lieben manche den "Beyer Peak", manche hassen ihn. Ich gehöre eher zu der Gruppe, die damit auf Dauer nicht klarkommen.

[Beitrag von farmi86 am 05. Dez 2019, 16:26 bearbeitet]

farmi86
Ist häufiger hier

#9 erstellt: 05. Dez 2019, 16:28

Ah, wieder gefunden! Der damalige Beitrag vom Ex-User Hirnwindungslauscher trifft es wie ich finde sehr gut

"Kurze Zusammenfassung:
Der HE-560 klingt einerseits minimal "dicker" als der HE-5LE. Andererseits stört ein fieser Peak beim HE-560 sämtlichen Musikgenuss. Der Hochtonbereich wirkt meiner Meinung nach etwas gedämpfter, aber auch realistischer beim HE-560. Der Bass-Impact des HE-560 ist etwas höher.
Mitten sind beim HE-560 sehr gut.

Mehr kann ich eigentlich nicht sagen. Nur: Die Focus-Pads des HE-560 sind klanglich nach den alten Pleather einfach nur schlecht!
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum Hifiman nicht die Pre-Production-Pads verwendet hat. Die neuen Focus-Pads erzeugen einen sehr starken Peak um 4kHz herrum, der einfach jeglicher Musik eine Detailwiedergabe andichten möchte(!), dabei aber nur kreischend klingt.
Ganz ehrlich:
Ich habe den HE-560 nicht länger als 20 Minuten in der Konfiguration mit den Focus-Pads hören können! Ehrlich gesagt war ich entsetzt, wie schlecht das klang.
Da ich jedoch diverse andere Hifiman-Polster da hatte, habe ich direkt mal die ganz alten Velours (ohne Ring) aufgezogen. Siehe da: Ein auf einmal sehr schön klingender, ausgewogener KH, der eigentlich keine Schwäche mehr hat. Er hat mich auf einmal an einen leicht wärmer klingenden HE-5LE erinnert."

Gerds
Stammgast

#10 erstellt: 06. Dez 2019, 11:32

Welche Pads benutzt du denn am liebsten auf dem He560? Bin immer offen für neue Experimente, auch wenn ich mit der aktuellen stock-configuration des He560 v3) soweit erst mal zufrieden bin.

Den Hochtonbereich empfinde ich ebenso als "etwas gedämpfter", zumindest im Vergleich zum He4xx (habe beide daheim). Im letzten kurzen Test (habe beide noch nicht sooo lange da) kam es mir irgendwie auch so vor, als würde der 4er etwas feiner auflösen - das kann aber ggf. auch durch den eben angesprochenen Hochtonbereich suggeriert werden.

PS: Der 560 v3 hat das Sundara Headband. Trotzdem finde ich z.B. die Lösung des He4xx deutlich besser. Die Größenverstellung der Sundarakonstruktion wirkt einfach nur "billig", hakelt und ist einem KH für über 1000€ (he560) m.M.n. definitiv nicht würdig.

farmi86
Ist häufiger hier

#11 erstellt: 08. Dez 2019, 13:32

.. steht ja eh schon im Text - die Velourpads harmonieren klasse. Ich würde aber sogar die neueren VelPads kaufen, also die angewinkelte Version. Kosten glaube ich um die 30€.