Kopfhörerausgang von alten CDPs gesoundet?

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bmhh
Stammgast
#1 erstellt: 20. Nov 2020, 20:19
Habe neulich zwei meiner alten CD-Player mal wieder aktiviert. Ein Sony CDP X229 ES und ein Technics SL-PG200A, beide aus den 90ern.

Ich habe dabei – was ich eigentlich nie tue – Musik über Kopfhörer gehört (AKG K240 Studio). Dabei fiel mir auf, dass der Kopfhörerausgang des Sony einen unglaublichen Klang hat. Es machte richtig Spaß, über Kopfhörer Musik zu hören. (Waren 80er Original-CDs.)

Als ich den CDP danach an einen Verstärker Sony TA-F690ES anschloss, hatte dessen Kopfhörerausgang nicht diese Lebendigkeit.

Dasselbe positive Erlebnis heute mit dem Kopfhörerausgang des CD-Players Technics SL-PG200A.

Habe mir danach dieselbe CD in gerippter Variante (Flac) über Squeezebox Touch und Denon M39 per Kopfhörer angehört. Auch hier war der Sound nicht so gut. Werde morgen noch einen Technics SU-V470 ausprobieren, dann habe ich meine Verstärker durch.

Waren die Kopfhörerausgänge von diesen alten CD-Playern gesoundet? Oder sind die einfach gut? Bzw. sind die Kopfhörerausgänge von meinen Verstärkern schlecht?

Was muss ich machen, wenn ich meine Flacs aus der Squeezebox Touch so über Kopfhörer hören will wie über die CD-Player? Brauche ich einen neuen Verstärker?


[Beitrag von bmhh am 21. Nov 2020, 14:20 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2020, 20:46
Hallo

Die Impedanz deines Kopfhörers liegt bei 55 Ohm. Nicht jeder Kopfhörerausgang/-Verstärker ist dazu geeignet, obwohl sie funktionieren.

Gesoundet .... ich will jetzt nicht wieder ein Faß über Verstärkerklang öffnen, aber ich kenne solche "Phänomene" durchaus selbst.
Jeder Hersteller hatte damals eine eigene Philosophie was den Klang anging und dieses wurde von ihnen oft auch umgesetzt.
Basstian85
Inventar
#3 erstellt: 20. Nov 2020, 20:47
Was genau klingt denn schlecht?

Der K240S reagiert stark auf Ausgangsimpdanzen. Er dickt bei höheren Ausgangsimpedanzen im Tiefton ziemlich auf... Messung Verstärker haben meist eine sehr hohe Ausgangsimpedanz, oft mehrere 100Ohm, CD-Player haben meist weniger... Womöglich liegt es daran, ich persönlich mag diesen Kopfhörer an Vollverstärkern nicht so. Höre den lieber an Kopfhörerverstärkern mit nahe 0 Ohm.


[Beitrag von Basstian85 am 20. Nov 2020, 21:08 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 20. Nov 2020, 22:03

Was genau klingt denn schlecht?


Im Endeffekt dann deine Kopfhörer

Ich kann es dir nicht sagen. Wenn das ein offenes Geheimnis wäre, wäre jeder dazu imstande es zu ändern.
bmhh
Stammgast
#5 erstellt: 20. Nov 2020, 22:13
Danke für die Antworten. Interessanter Hinweis mit den Impedanzen. Werde mir mal die technischen Daten zu den diversen Kopfhöreranschlüssen raussuchen, evtl. zeigt sich dann die Erklärung.
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 20. Nov 2020, 22:17
Das wäre dann durchaus interessant zu erfahren.

Nicht selten werden hier (und woanders) genau darüber Threads erfasst und darüber diskutiert. Irgendwas wird daran wohl dran sein
bmhh
Stammgast
#7 erstellt: 21. Nov 2020, 10:17
Habe jetzt mal recherchiert, leider ist nicht immer etwas eindeutiges zu finden:

Sony TA-F690ES: 25 milliwatts at 8 Ohm. Accepts low and high impedance headphones

Technics SU-V470: 540 mV 330 Ohm

Sony CDP-X229ES: Output level max. 28 mW, Load impedance 32 Ohms

Technics SL-PG200A: Headphone Output Level: 15 mW max. 32 Ohms (adjustable)

Denon RCD-M39: keine Info zu finden

Am Technics Verstärker SU-V470 habe ich jetzt auch probegehört. Hier klingt für mich der Kopfhörerausgang sehr gut. Im Vergleich etwas besser als der des CD-Players Technics SL-PG200A, bei dem die Höhen einen Tick zu scharf sind.

Der Denon klingt ebenfalls gut, Höhen evtl. auch einen Tick zu dominant.

Kann es sein, dass die etwas dominanten Höhen ein Effekt geringerer Ausgangsimpedanz sind? Und die 300 Ohm des Technics-Verstärkers besser zu meinem AKG 240 Studio passen?

Jetzt müsste ich eigentlich den Sony Verstärker und CDP noch mal auspacken und gegen den Technics Verstärker probehören. Mal sehen, wann ich dazu komme.
zuglufttier
Inventar
#8 erstellt: 21. Nov 2020, 11:19
Hm, früher wurde eigentlich nie die Ausgangsimpedanz angegeben - und ich glaube auch nicht, dass die Daten da den gesuchten Wert in jedem Fall beschreiben beschreiben.

Auf jeden Fall haben zeigen die verlinkten Messungen, dass eine geringe Ausgangsimpedanz zu gefühlt mehr Höhen führen würden (weil der Bass nicht angehoben ist). Eigentlich ist der AKG ein recht hell klingender Kopfhörer aber damals hatten auch so gut wie alle Geräte mindestens 100 Ohm Ausgangsimpedanz.

Du könntest dir einfach mal ein günstiges Gerät mit geringer Ausgangsimpedanz besorgen und so den Vergleich machen. Allerdings ist so ein Vergleich immens schwierig, weil lauter meistens besser klingt: Mehr Höhen und vor allem vollere Bässe. Und so musst du am Ende nicht nur die Ausgangsimpedanzen betrachten, sondern eigentlich auch die Lautstärke bis auf 0,5dB genau messen, um einen echten Vergleich zu machen.

In diesem Fall würde ich aber sagen: Nimm den CD-Player, der dir am besten gefällt! Ich glaube, dass dem AKG die leichte Bassüberhöhung mit einer hohen Ausgangsimpedanz eher zu Gute kommt. Wenn du ein "Referenzgerät" für wenig Geld suchst, dann guck mal, ob du z. B. einen Topping NX1 noch irgendwo findest für kleines Geld: https://www.head-fi....sions-thread.696825/
Basstian85
Inventar
#9 erstellt: 21. Nov 2020, 11:29
Die technischen Daten geben nicht die Ausgangsimpedanzen an, das wird leider sehr selten angegeben - ausser vielleicht beim SU470 das könnte hinkommen. Die anderen Impedanzen beziehen sich auf die max. Leistung bei Kopfhörern mit eben dieser Impedanz zB beim X229ES - 28mW an 32ohm KHs. Bei KHs mit höheren Impedanzen wird dann idR weniger Leistung abgegeben.

Je geringer die Ausgangsimpedanz desto weniger Bass und Tiefmitten beim K240S. Klingt insgesamt also dann heller. Von daher könnte das mit dem Eindruck des präsenteren Hochtons schon hinkommen. Die Messungen an verschiedenen Ausgangsimpedanzen hab ich ja verlinkt. Bei Geräten mit 300ohm Ausgangsimpedanz wird der Bassbereich/Tiefmitten um ca 6dB geboostet. Das macht ihn halt wärmer/dunkler und bassiger. Mir persönlich ist er da zu basslastig, aber alles Geschmackssache.

Edit: Jo, Zuglufttier war schneller...
Edit2: Kann natürlich nicht ausschließen, dass es da noch weitere Faktoren bei den Geräten gibt, die den Klang beeinflussen...
Edit3: Ach ja die "Faustregel": Ausgangsimpedanz nicht höher als ein Achtel der Impedanz des KHs. Dann gibts idR keine hörbaren Boosts durch die Ausgangsimpedanz...


[Beitrag von Basstian85 am 21. Nov 2020, 11:36 bearbeitet]
bmhh
Stammgast
#10 erstellt: 21. Nov 2020, 14:12
Danke euch allen. Habe jetzt mit dem Technics Verstärker ja eine brauchbare Lösung gefunden.

Grundsätzlich entdecke ich gerade neu, wie viel Spaß das Hören gut aufgenommener Musik mit Kopfhörer macht. Das hatte ich bereits Anfang der 80er komplett aufgegeben, weil mich das damals mit Vinyl und dem ganzen Knistern, Knacken und Rauschen nervte.

Und da der AKG wohl nur Mittelklasse ist, werde ich mir bei Gelegenheit mal etwas Hochwertigeres zulegen.
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 21. Nov 2020, 15:34
Das es mit dem Technics für dich nun am besten klingt ist erstmal erfreulich. Nur muss es durch diesen klanglich positiven Eindruck nicht auch zwingend den von AKG gewünschten Klang ergeben.
Aber ich sehe es genauso, denn wenn´s gefällt, dann gefällt´s.

Es gibt aber auch reine Kopfhörerverstärker, die auch für verschiedene Impedanzen ausgelegt sind/sein können und somit (angeblich) zu dem "richtigen" Klang führen.
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