Kopfhören über EQ?

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mncr
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Mai 2006, 11:35
Hallo,

ich weiß, daß dieses Thema in HiFi Kreisen absolutes Tabu ist, ich frage aber trotzdem :

Betreibt jemand seinen KH über Equalizer? Die Idee ist nicht unbedingt, damit den potenziell schlechten Klang des KHs zu verbessern (dann hat man ehe den falschen Kopfhörer gekauft...), sondern der Klang vieler (vor allem älterer) schlechter Aufnahmen auszugleichen bzw. den eigenen Vorlieben anzupassen.
Ich weiß, man sollte die CDs so hören, wie der Toningenieur es beabsichtigt hat, aber auch die Tontechniker sind nur Menschen und in vielen Fällen leider nicht die gerade kompetentesten .
Viele von meinen Liebling-CDs mit Musik aus den 70ern habe ich mir schon selber remastered und nochmal gebrannt - selbst mit den eingeschränkten Möglichkeiten, die man ohne die Mastertapes hat, kann man da einiges erreichen (und nein, ich stehe nicht auf überbetonte Bässe oder Höhen ).
Deshalb frage ich mich: Ist es sinnvoll, gleich einen hochwertigen EQ zu verwenden, um solche Korrekturen bei Bedarf sozusagen "online" zu machen? Ich denke z.B. an Behringer Tube Ultra Q o.ä.

Hat jemand Erfahrungen in dieser Richtung?
Vul_Kuolun
Inventar
#2 erstellt: 21. Mai 2006, 12:34
Ich glaube, so tabu ist das garnicht, ausser in "High-End Kreisen". Viel setzen z.B. den Foobar-EQ ein. Ich habe gehört, daß sogar Toningenieure mittlerweile EQ´s einsetzen

Ich selbst empfinde es aber auch so, daß es ein bissel ein Fetisch ist, ohne EQ auszukommen. Wurde einem ja auch jahrelang eingetrichtert.

Mein KH-Verstärker hat z.B. eine Bassboost, der ja nix anderes ist als ein simpler EQ. Den benutze ich gefühlsmäßig aber lieber als den EQ.

Was ich aber in der Tat denke, ist das es kein Zufall ist daß viele "High End"- Verstärker keine Klangbeeinflussung zulassen. Wenn jemand durch nen dDreh an der (möglichst ausgereiften, gut gemachten) Klangregelung seinen Traumsound zaubern kann (der vielleicht auch von Tag zu Tag unterschiedlich ausfällt), warum sollte der sich irgendwelche Steckerleisten, Kabel usw. kaufen um eine irgendwie in Nuancen anders geartetes Klangbild zu bekommen?

Gerade KH´s lassen sich gut über EQ beeinflussen, weil der Raum keine Rolle spielt.


[Beitrag von Vul_Kuolun am 21. Mai 2006, 17:31 bearbeitet]
audiomax
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Mai 2006, 14:19

mncr schrieb:

Betreibt jemand seinen KH über Equalizer?


Jo, ich habe mich auch gerade dazu in dem Thread "Klangunterschiede zwischen Kopfhörern" dazu geäußert und halte das für sinnvoll. Der Gewinn ist für mich höher als der Verlust. Musikaufnahmen sind geschmacklich abgemischt auf einem ganz bestimmten Equipment, und was damals im Studio für XY gut gepasst hat, muss heute bei Dir zu Hause auf Deinen Geräten nicht der Weisheit letzer Schluss sein. Warum sollte es auch?

Ich benutze den DEQ2496. Technisch geht der völlig in Ordnung, vor allem bei dem Preis. Das klassische Problem bei Behringer ist jedoch, ein Gerät zu finden, das nicht schon durch bloßes Angucken kaputt geht. Richtig professionelle Lösungen sind nicht eben preiswert.

In Echtzeit arbeitende Software-Lösungen gibt es meist nur als VST oder DirectX-Plugins, die zwar oft fantastisch sind (etwa die sündhaft teuren von Waves oder die sehr guten und günstigen von Voxengo), sich aber nur schlecht oder gar nicht in Software-Audioplayer integrieren lassen. Die eingebauten EQs bei den gängigen Audio-Playern finde ich dagegen eher bescheiden.

Beste Grüße
M
Kruemelix
Stammgast
#4 erstellt: 21. Mai 2006, 14:30
Hallo,

einen wirklich guten Equalizer ( >1000€ und wenn, dann NUR parametrisch) braucht man meines Erachtens nach nur im Tonstudio. Einfach deshalb, weil die einzelnen Tonspuren da durch zig Geräte durchgejagt wird, welche in der Summe alle den Klang hörbal verfälschen würden, wenn du mit "unserem" Equipment kommen würdest. Sofern das Signal nur einmal den Equalizer passiert, ist es im Grunde wurscht, welchen du nimmst (sofern es nicht das 19,99€ Conrad DIY Teil ist). Ich benutze ebenfalls den Behringer DEQ2496 und bin wunderbar zufrieden damit!

MfG

Thomas
mncr
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Mai 2006, 14:49

audiomax schrieb:


Ich benutze den DEQ2496. Technisch geht der völlig in Ordnung, vor allem bei dem Preis. Das klassische Problem bei Behringer ist jedoch, ein Gerät zu finden, das nicht schon durch bloßes Angucken kaputt geht.

M


Das klingt nicht sonderlich optimistisch
Hatte bisher kein Gerät von Behringer - sind die wirklich so schlecht verarbeitet?
Ist dann der Service wenigstens gut, wenn etwas kaputtgeht?
audiomax
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Mai 2006, 16:18

mncr schrieb:

audiomax schrieb:


Ich benutze den DEQ2496. Technisch geht der völlig in Ordnung, vor allem bei dem Preis. Das klassische Problem bei Behringer ist jedoch, ein Gerät zu finden, das nicht schon durch bloßes Angucken kaputt geht.

M


Das klingt nicht sonderlich optimistisch
Hatte bisher kein Gerät von Behringer - sind die wirklich so schlecht verarbeitet?
Ist dann der Service wenigstens gut, wenn etwas kaputtgeht?


Es ist bei Behringer alles so billig wie möglich in riesigen Stückzahlen produziert. Da sind schon mal ziemliche Ausfallexemplare dabei. Von außen sehen die Geräte immer recht solide aus. Anfällig sind solche Dinge wie Potis und Schalter. Den Behringer-EQ mit den Schiebereglern (weiß ich jetzt nicht wie der heißt) würde ich daher unbedingt meiden. Da dachte ich echt nur "Behringer und 30 Schiebepotis? Oh Gott..."

Der DEQ hat keine Potis oder Schieber und nur Folientasten, ansonsten fast alles digitale Signalverarbeitung. Meiner geht gut, aber bei Ankunft musste ich ihn erstmal aufmachen und die Flachbandkabel innen richtig einstecken, die hatten sich beim Transport gelöst... Sprich ich würde so ein Teil niemals in ein Rack montieren und mit auf eine Tour nehmen oder so.

Ich hielt diese Warnung für angebracht, ansonsten ist der DEQ ein Schnäppchen, wenn Du mich fragst.

Beste Grüße
M
Nickchen66
Inventar
#7 erstellt: 21. Mai 2006, 16:39
Stimmt, kein EQ zu benutzen kann ein heilige Kuh sein.

Ich tu's auch nicht beim Homeequipment, aber einzig & alleine weil meine wichtigsten KH schon so extrem badewannenmäßig gesoundet sind.

Portabel ist alles erlaubt, finde ich, und verhalte mich auch entsprechend.

Es sind aber beileibe nicht alle KH für EQ geeignet. Manche fangen schlicht an zu rappeln und zu klappern, wenn man sie etwas "fetter" einstellt. Beispiele hierfür wären die 50 Ohm Sennheiser (HD 5*5) und der Vivanco SR950.
Wolfiman
Stammgast
#8 erstellt: 21. Mai 2006, 19:19
wenn man EQ spielerein machen will würde ich empfehlen zu einem nicht bassschwachen KH zugreifen.
Bass beim KH kann man nur schwer per EQ Kompensieren, auserdem läuft man sehr schnell gefahr den KH zu Überlasten.
Vor allem In Ears schickt man damit ganz schnell ins Nirvana.

Ich denke es spricht nix dagegen den Frequenzgang etwas zu glätten und der eigenen Hörkurve anzupassen.
Ich finde aber das es sich bis auf grobe sachen eher schlecht mit dem Ohr abstimmen läßt.
Das Ohr gewöhnt sich schnell an richtige und falsche Frequenzgänge und fängt ständig selbst an es zu kompensieren.
Ja ja die Natur
wmessinger
Stammgast
#9 erstellt: 21. Mai 2006, 21:29

Ich denke z.B. an Behringer Tube Ultra Q o.ä.

Vor kurzem habe ich mir den den Behringer Tube Ulta-Q gekauft. Der Vorteil an diesem parametrischen Equalizer ist ja, dass man auch noch Röhren-Sound stufenlos zu dem Signal dazu mischen kann. Zusammen mit meinem Corda Aria und dem K701 funktioniert das jedenfalls prima. Qualitätsprobleme konnte ich bisher nicht feststellen, allerdings habe ich den Equalizer auch erst ca. 2 Wochen.

Gruß, Werner
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