Stax-Rauschen an Amp und SRD-7 Pro: Widerstände hinter Amp schalten?

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bebego
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 20. Mai 2008, 15:54
Ich habe ein paar Fragen vor allem an die DIY- bzw. Elektrostaten-Fraktion.

Folgende Situation:
Mein Stax Gamma Pro hängt am Transformator SRD-7 Pro. Der wiederum wird gespeist von einem kleinen digitalen Vollverstärker mit Tripath T2020-Chip. Am Kopfhörer höre ich ein leises Grundrauschen, etwa in der Größenordnung eines empfindlichen In-Ears an einem MP3-Player. Etwas weniger vielleicht. Egal, ich bin ziemlich rauschallergisch.
Bei meinen In-Ears löst der Shure volume attenuator ab einer gewissen Einstellung das Problem, also ein variabler Widerstand.

Als analoge Lösung für den Stax habe ich mir überlegt, jeweils Widerstände in die Signalleitungen (also in Lautsprecherkabel, welch Sakrileg) zwischen Digi-Amp und Stax-Trafo zu löten. Erste Frage: ist das grundsätzlich eine geeignete Maßnahme?

Wenn ja, will ich die Widerstände so klein wie möglich halten, um mögliche Einwirkungen auf den Klang möglichst gering zu halten. Welcher Widerstand passt also bzw. reicht aus? Kandidaten sind zB 30, 50, 80 oder 120 Ohm, aber vielleicht hat ja jemand Erfahrungswerte oder Überlegungen, aus denen sich das ableiten ließe. Dann könnte ich mir das Testen sparen. Potis bzw. variable Widerstände will ich eigentlich ungern einbauen (Kosten- und Platzgründe), obwohl das gleichzeitig eine (etwas unelegante) Möglichkeit zur Balanceregelung ergäbe.
Die Lautstärkeabsenkung ist dabei wohl keine kritische Größe, am Gamma Pro bläst's mir schon mit Klassik auf 12 Uhr die Ohren weg.

1 W-Widerstände sollten dabei mehr als ausreichen, denn die Staxe selbst haben sehr hohe Impedanzen (100-200 kOhm, habe für den Stax Gamma Pro keine Angaben gefunden), so dass nur sehr wenig Leistung den Weg durch meine (von irgend einem Hai-Entigen Vorbesitzer auf die Kraftwerksvariante vergrößerten) Kabel findet. Höchstens 0,3 oder 0,4 W. Oder spricht etwas für üppiger dimensionierte Exemplare bei den Widerständen? Bei Conrad finde ich keine über 1 W mit brauchbaren Toleranzen.

Diese Lösung könnte Nachteile haben:
Ist für Elektrostaten-KH der Dämpfungsfaktor von Bedeutung, könnte also Nachteile haben, wenn er sich durch so einen Widerstand verringert? Und könnte sich durch den veränderten Widerstand der Frequenzgang ähnlich verschieben wie bei dynamischen KH?

Alternativ, möglicherweise auch zusätzlich: wäre es sinnvoll, einen Verlustwiderstand parallel zu schalten, etwa in der Größenordnung von 6 bis 8 Ohm, um den Digi-Amp in einen mittleren Lastbereich zu bringen? Er scheint ja auf 4 Ohm ausgelegt zu sein. Würde vielleicht so ein paralleler Verlustwiderstand an sich das Rauschproblem schon lösen? Oder wäre das reine Energieverschwendung?

Ahnungslose Grüße,
B


[Beitrag von bebego am 20. Mai 2008, 15:59 bearbeitet]
bebego
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Mai 2008, 13:10
So, ich hab mal ein bisschen rechnen lassen.
Unsicherheiten eingerechnet, "sieht" der Verstärker den Widerstand des Stax-Trafos bei max. 9 Volt je nach tatsächlich effektiv abgegebener Leistung (geschätzt irgendwo zwischen 0,1 und 1 Watt) irgendwas zwischen 80 und 800 Ohm, also ohnehin eine bis zwei Größenordnungen über den 4 Ohm, für die der Amp ausgelegt ist.
Da machen 30 bis 120 Ohm Widerstand mehr den Kohl auch nicht mehr fett. Weshalb ich das jetzt nach dem ohrenbetäubenden Echo heute abend einfach mal selbst ausprobiere und über das Ergebnis berichten werde.
LEARNER
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Mai 2008, 15:51
Ich wollte gestern schon was dazu schreiben, hatte aber keine Zeit mehr.
Unsicherheiten eingerechnet, "sieht" der Verstärker den Widerstand des Stax-Trafos bei max. 9 Volt je nach tatsächlich effektiv abgegebener Leistung (geschätzt irgendwo zwischen 0,1 und 1 Watt) irgendwas zwischen 80 und 800 Ohm
Keine Ahnung, was du da gerechnet hast, und ich selbst habe mich niemals damit groß aufgehalten sondern vor vielen Jahren gefragt.
Man hat mir versichert (auch von Seiten Stax selbst), dass die SRDs für den Lautsprecheramp eine lautsprechertypische Impedanz darstellen.Das ist ja eigentlich einer ihrer Hauptfunktionen, nämlich die Staxe an jeden beliebigen Amp anschliessen zu können.
Deine Idee ist an sich nicht so toll, da die Filterstufe dieses Amps für höhere Impedanzen nicht funktioniert und du dadurch übertriebene Höhen und extreme Peaks im Ultraschallbereich bekommst.
Ob und inwieweit letzteres schädlich für Technik und/oder Gehör ist war vor Jahren Thema erregter Diskussionen.Tripath selbst rät jedenfalls davon ab.
bebego
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Mai 2008, 22:09
Was ist denn eine
eine lautsprechertypische Impedanz
nach Stax(-Vertrieb? ) so in Ohm?
Es müssten hier m.E. schon erhebliche Sondereffekte am Werk sein, wenn's effektiv nicht eher (dynamische, nicht elektrostatische!) "kopfhörertypische Impedanzen" wären. Was an den meisten Verstärkern ja auch nicht toll aber jedenfalls unschädlich ist, wie die 08/15-Widerstandslösungen für die KH-Ausgänge in vielen Vollverstärkern zeigen.

Jedenfalls danke für den Hinweis auf drohenden Ultraschall und fiese Höhen bei diesem Digi-Amp bei zu hohen Impedanzen! Wo ist denn hier die kritsche Grenze in Ohm?

Ich hab's inzwischen ausprobiert: ein 120-Ohm-Widerstand beseitigt das Rauschen tatsächlich. Auch das Poti hat nun einen sinnvollen Arbeitsbereich. Darauf will ich nicht mehr verzichten.

Was also tun, um mir meine Fledermaus-Ohren nicht zu versauen?
Flugs noch einen 8 Ohm-Widerstand parallelgeschaltet, damit der Amp auch was zu tun bekommt und (wieder? - ich vermute eher: an meinem SRD-7 Pro erstmals) in "lautsprechertypische" Impedanzbereiche gelangt.
Kannst dir das Resultat bei der Hybrid-Vorführung ja mal anhören :).


[Beitrag von bebego am 21. Mai 2008, 22:55 bearbeitet]
rille2
Inventar
#5 erstellt: 22. Mai 2008, 09:25
Mess doch einfach mal den Widerstand an den Eingängen des SRD-7. Das gibt dir einen recht guten Anhaltspunkt für die Impedanz.

Einen Widerstand könnte man dann noch parallel schalten. Zur Berechnung gilt:

1/Rges = 1/R1 + 1/(R2+R3)

Rges ist der gewünschte Widerstand am Ausgang des Verstärkers, also z.B. 8 Ohm. R1 wäre dann der Widerstand, der dazukommt, R2 ist der Widerstand des SRD-7 und R3 ist der 120 Ohm-iderstand.

Zu beachten ist natürlich noch die Belastbarkeit des Widerstands R1, 5W (besser 11W) sind da sicher nicht verkehrt.
bebego
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 22. Mai 2008, 10:25

rille2 schrieb:
Mess doch einfach mal den Widerstand an den Eingängen des SRD-7. Das gibt dir einen recht guten Anhaltspunkt für die Impedanz.

Mein SRD-7 Pro ist ja auch noch gemoddet, was als zusätzliche Unbekannte dazukommt.
Angenommen, der SRD-7 hat tatsächlich 4 Ohm, ergibt das mit den jetzt eingebauten 8-Ohm-Widerständen wegen der besagten Formel 1/Rges = 1/8 + 1/(120+4), also einen Gesamtwiderstand von ca. 7,5 Ohm. Wenn der SRD statt 4 um die 100 Ohm haben sollte, ändert sich der Wert geringfügig auf ca. 7,8 Ohm.
Hab gerade der Audiodigit-Anleitung entnommen, dass bei der jetzigen Konfiguration 4 bis 6 Ohm optimal wären - werd' also zusätzlich zum Messgerät nochmal in zwei 6-Öhmer investieren.


[Beitrag von bebego am 22. Mai 2008, 23:47 bearbeitet]
bebego
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Mai 2008, 23:48
So, hab gemessen.
Der Widerstand meines SRD-7 Pro-Exemplars ist 6,9 Ohm rechts und 7,1 links, kleine Messfehler nicht ausgeschlossen.
Dank parallel geschalteten 6,8 und 33 Ohm vor der Leitung zum SRD und SRD-Widerstand von (68+7) Ohm bin ich jetzt bei einem gemessenen Gesamtwiderstand von links und rechts je 5,6 Ohm.
Damit arbeitet der Audiodigit im optimalen Bereich, die Lautstärke am Stax bleibt im sinnvollen Bereich und - Zweck der Aktion - das Grundrauschen ist weg.
Danke also nochmals für die Tips!
LEARNER
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 23. Mai 2008, 00:28
Na, das nenn ich mal eine erfolgreiche Aktion.
In deiner Rechnung steckte also wohl doch ein Denkfehler, aber was soll's ........
bebego
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Mai 2008, 12:47
Eher ein gravierender Messfehler oder der SRD-7 schafft es irgendwie, einen niedrigen Widerstand vorzugaukeln, aber bei höheren Spannungen zu verhindern, dass auch ein entsprechender Strom fließt. In der jetzigen Schaltung zieht der Audiodigit voll aufgedreht nämlich tatsächlich fast 20 W, am SRD allein blieb es bei 2 W. Obwohl nach den Herren Ohm & Co bei 7 W deutlich über 10 W unterwegs hätten sein müssen. Keine Ahnung, was da für Bauteile im SRD drinstecken.
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