Stax SRS-2050II gegen Grado SR 325i und Denon AH-D5000

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jomitie
Neuling
#1 erstellt: 19. Okt 2008, 19:21
Hi Leute! Wollte mal meinen Beitrag zur allgemeinen Aufklärung bringen ;-)

Ich wollte einen neuen Kopfhörer der meinen 770 Pro von Beyerdynamic sinnvoll ergänzt und bin mal zum Fachhändler um die Ecke. Der hatte auch direkt eine ganze Reihe interessanter Sachen da, wie zum Beispiel die fast komplette Stax Reihe, ein paar Grados und die beiden großen Denons.

Um es vorweg zunehmen: Ich habe mich für das Stax-Set entschieden, obwohl der Weg dahin eher holprig war. So war ich beim ersten Höreindruck wirklich deutlich negativ überrascht. Wo war denn da bitte der Bass??? Nichts zu machen... Beim zweiten Hören eine Woche später hatte er auf einmal mehr Bass (vielleicht kam er ja eine Woche vorher direkt aus der Kiste?) und er gefiel mir direkt viel viel besser. Es war aber immer noch nicht das was ich mir vorgestellt hatte. Beim dritten mal Hören noch eine Woche später habe ich ihn dann direkt mitgenommen. Jetzt erst - aber dann so richtig - stellte er alles in den Schatten was ich bisher gehört hatte. Den Sound dieses "Einstiegs"-Stax kann man ganz einach mit "sehr ehrlich" beschreiben. Ich habe jetzt erst verstanden, was ihr Freaks hier mit Schnelligkeit meint ;-) Der Stax ist sehr schnell. Von der Auflösung hat man das Gefühl, dass die Heimanlage trotz 2 Kabel 3 Kanäle zur Verfügung stellt... Mit der Ehrlichkeit zollt man allerdings Tribut bei schlechter produzierten Platten. Dann klingt der Stax auch schlecht und man mag gar nicht mehr zu Ende hören. Ich bin jedenfalls total von den Socken. Jetzt erst wird mir die absolute Topproduktionsqualität von Rammsteins "Mutter" bewusst. Diese Platte bläst selbst auf einem Stax alles in Grund und Boden. Wie gesagt: Man muss ihn mit guten Produktionen füttern...

Der Grado war von der Schnelligkeit und Auflösung her recht nah am Stax. Er löste etwas spitzer auf und machte einen mittigeren Eindruck. Das war eher die umgedrehte Badewanne... Meine Referenzplatte in diesem Fall war Pink Floyds Pulse. Mit dem Track "What do you want from me" begann auch alles sehr ansehnlich und gut aufgelöst. Und dann setzt Gilmour mit seinem Solo ein... Die Klampfe war so dermaßen schrill, dass meine Augen vibrierten und ich für einen kurzen Moment den Fokus verlor... Das konnte es nicht sein...

Der große Denon war da schon viel angenehmer. Holzschalen scheinen in Verbindung mit einem stimmigen Gesamtkonzept wirklich was zu bringen. Der Klang war sehr warm, jedoch absolut stimmig. Es macht Spaß auf ihm zu Hören und auch schlechtere Platten klingen gut auf dem wirlich sehr gut verarbeiteten Hörer. Nichts desto Trotz: Im direkten Vergleich zum Stax ist er im Klang nicht neutral und bläst unten herum ein wenig auf.

Zwar dröhnt er wesentlich weniger als zum Beispiel mein 770 Pro - der macht den Bass so dick und mulmig, dass man schon nach einer halben Stunde Druck auf den Ohren hat - aber beim Stax funktioniert es ja schließlich auch: Der Bass ist deutlich hörbar, aber eben ohne dröhnen.

Zum Abschluss noch ein paar Scheiben, die mir mit dem Stax besonders gut gefallen haben:

- Rammstein "Mutter"
- Pink Floyd "The Wall"
- Glenn Hughes "The Way it is"
- Fates Warning "A pleasant shade of gray"
- Nik Bärtschs Ronin (Alle Platten)

Auch möchte ich sagen, dass ich vor dem Kopfhörerkauf viel Zeit in diesem Forum verbracht habe und wirklich froh bin, dass es sowas gibt. Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderen vielleicht ein bisschen Lust auf einen Stax machen ;-)

Ganz zum SChluss: Da dies mein erster Beitrag überhaupt ist, sage ich mal ein großes HALLO an alle ;-)

Bis dann...


[Beitrag von jomitie am 19. Okt 2008, 19:30 bearbeitet]
Karnos
Stammgast
#2 erstellt: 20. Okt 2008, 03:50
Herzlich willkommen, schön wie du deine Höreindrücke im ersten Beitrag beschreibst.....weiter so!

Hast du auch schon mal den Omega von Stax gehört ?

LG
Andreas
jomitie
Neuling
#3 erstellt: 20. Okt 2008, 17:25
Nein, leider nicht. Aber ich befürchte, dass der Omega sich noch einmal deutlich von meinem "Kleinen" abhebt... Ich bin Student. Mehr war leider nicht drin. Stehe auch eigentlich auf Röhren. Wenn mal Geld reinkommen sollte (irgendwann einmal vielleicht) dann gibt´s auch mal ne ordentliche Anlage ;-) ... Oder den Omega ...
Nickchen66
Inventar
#4 erstellt: 20. Okt 2008, 19:21
Ein Paukenschlag-Einstieg. Ein komplettes Set gerade mal vom Fachhändler mitgenommen, uiuiui, Du verdienst Dein Geld aber auch nicht am Gabelstapler oder im Tiefbau.

Elektrostaten ist IMO was sehr Persönliches, entweder man steht drauf oder halt nicht. Für mich ist es bekanntlich absolut nichts - Ende der Upgraditis, fast schade insofern.

Gespannt sein darf man auf das mittelfristige Schicksal Deines Bummsbeyers. Obwohl, die Extreme hast Du recht gut abgedeckt jetzt.
Nattydraddy
Inventar
#5 erstellt: 21. Okt 2008, 08:27
Rammstein mit STAX hören ist auch eine ungewöhnlich Kombi. Ich kenne ja nur deren Videos, sehr brachial... Aber wenn die Platte gut produziert ist, kein Problem.

Ich für mich selbst höre immer mehr Klassik, einfach um mehr Soundquakität zu haben. Und selbst da mögen manche Aufnahmen nicht mit manchen Hörern. Dafür ist mit guten Hörern auch anspruchsvollere Musik schön. Jazz Saxophonisten wie Coltrane konnte ich früher nie ertragen. Mit einem MS Ultimate ist er ein richtiger Traum. Bin mal gespannt, wie sich bei der Musikgeschmack ändern wird mit deinem neuen STAX.
Nickchen66
Inventar
#6 erstellt: 21. Okt 2008, 09:09

Nattydraddy schrieb:
Jazz Saxophonisten wie Coltrane konnte ich früher nie ertragen. Mit einem MS Ultimate ist er ein richtiger Traum.

Du auch???? Ja, bei mir hat er der Electronica-Einöde auch den Garaus bereitet.
Matzio
Inventar
#7 erstellt: 21. Okt 2008, 12:48

Nattydraddy schrieb:
Rammstein mit STAX hören ist auch eine ungewöhnlich Kombi. Ich kenne ja nur deren Videos, sehr brachial... Aber wenn die Platte gut produziert ist, kein Problem.

Ich für mich selbst höre immer mehr Klassik, einfach um mehr Soundquakität zu haben. Und selbst da mögen manche Aufnahmen nicht mit manchen Hörern. Dafür ist mit guten Hörern auch anspruchsvollere Musik schön. Jazz Saxophonisten wie Coltrane konnte ich früher nie ertragen. Mit einem MS Ultimate ist er ein richtiger Traum. Bin mal gespannt, wie sich bei der Musikgeschmack ändern wird mit deinem neuen STAX.

Hm, Rammstein mit Stax ist fürwahr eine seltene Kombination. Hab die Jungs lange nicht mehr gehört (drei CDs fliegen hier noch irgendwo rum), vor allem seit ich so auf kultiviert mache.8) Aber vielleicht gibt's da wirklich eine wundersame Synergie, werde ich mir demnächst mal antun.

Na ja, Klassik kann aber auch sehr brachial sein - Bruckner etwa. Seine Fünfte z.B. wirkt auf mich schon fast verstörend, wie eine wilde Achterbahnfahrt.

Diese Dramatik kommt über den Omega bei aller sonstigen Perfektion nicht ganz überzeugend rüber, zu sehr bemüht um Ordnung und Fluss (schön gesagt, nicht? ;)). Der 4070 braucht, obwohl er Einen direkt in den Orchestergraben schmeisst, da gar nicht erst anzutreten, quasi die Hälfte, der Unterbau, fehlt. Der Ed9 dagegen schleudert mir das Herbe und Monumentale Bruckners (hab ich aus dem Begleitheft ;)) in der ganzen "wagnerianischen" Wucht entgegen. Allerdings wiederum zuungunsten von Differenziertheit und Übersicht, gerade in den wichtigen, sehr bewegten Passagen.

Schade eigentlich: man bräuchte einen ultimativen Hörer, der den Feingeist eines E'staten und die Hemdsärmeligkeit eines Dynamikers in sich vereint.
jomitie
Neuling
#8 erstellt: 21. Okt 2008, 15:27
Ich hab ja auch erst gedacht, dass ich von nun an keine Metal oder Rock Musik mehr hören kann. Aber sobald die Produktion stimmt, schiebt ein Stax auch unten herum schön mit. Da kann von zu wenig Bass wirklich keine Rede sein.

Mein Musikgeschmack verteilt sich ja eh über den (fast) gesamten Sektor. Die sehr sterile Images And Words von Dream Theater bekommt hier auch wieder neues Leben eingehaucht und wird zu einem echten Genuss.

Das gleichnamige Killswitch Engage Album ist auch ein echter Tipp.

Mir ist halt aufgefallen, dass der Stax sehr ehrlich spielt und da ich selbst Musik mache, wird er auch zur Abhöre benutzt.

Vielleicht muss ich mir ja doch mal ein paar Klassikaufnahmen geben? ;-)
eddie78
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 22. Okt 2008, 07:15

Nattydraddy schrieb:
Ich für mich selbst höre immer mehr Klassik, einfach um mehr Soundquakität zu haben.


Wenn du geren quäkige Klassik hast, musst Du mal Audio-Technicas dafür versuchen
Sorry, konnt ich mir nicht verkneifen...
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