Röhrenverstärker Verzerrung sinnvoll?

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jmibk
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jan 2004, 21:08
Ich habe mir schon seit längerem überlegt, was es sich da mit den Röhrenverstärkern auf sicht hat.
Bei Transistorstufen ist man darauf aus, eine möglichst kleine verzerrung zu haben und dann sagen alle, röhren amps sind gut, weil sie natürliche oberwellen haben und ein schöneres klangbild.

Für was setze ich mich dann stundenlang hin und designe Leistungsverstärker mit möglichst kleiner Verzerrung. Meiner meinung nach sind Röhren Amps heutzutage Müll.

Wenn man sich ein bisschen mit dem begriff 'Verstärker' auseinandersetzt, dann kommt man drauf, dass er ein 'schwaches' signal in ein 'starkes' umformen soll, ohne große veränderungen (=Verzerrung) hervorzurufen.

Wenig Leistung, Teuer und verzerrungen, kanns das sein?
Wenn wer ein gegenargument hat, gerne.
OneStone
Stammgast
#2 erstellt: 18. Jan 2004, 17:54
du hast wahrscheinlich noch nie einen Röhren-Amp gehört....nur solche Leute reden so...

Also: Ein Röhren-Amp verzerrt nicht wirklich, er macht geradzahlige Oberwellen (harmonische Oberwellen), während ein Transistor- oder MOSFET-Verstärker ungeradzahlige Oberwellen (unharmonische Oberwellen!!!) fabriziert. Dadurch klingt ein Röhren-Amp warm und er belebt die Musik. Dass man es mit den Oberwellen nicht übertreiben darf ist auch klar (sonst klingts verwaschen).

Achja: Röhren-Amps sind außerdem sehr überlastungsfest...

ah, da haben wir ja noch was:



HIFI-Anlage:
Marke: Eigenbau vom Eingang bis zu den Boxen.
Multiplexeinheit: 3 Kanal Mischer
Limitingstage: VCA gesteuerte Limiterstufe.
Weiche: Aktiv 3 Kanal (2x HP variabel, 1x TP variabel).
Endstufen:
2x 200 Watt SIN, 5 - 50 000 Hz, 0,05%;
2x 600 Watt SIN, 1 - 50 000 Hz, 0,01%;
2x 300 Watt SIN, 10 - 40 000 Hz, 0,05%;
20 Kanal Lichtanlage µP gesteuert


aha...und du brauchst echt 2x1100W sinus in deinem Wohnzimmer? Versteh ich net...ich bin mit 2x3W sinus (EL84 Class A single ended Röhre) + 30W sinus (Subwoofer, 2xEl34 Gegentakt, Class AB)


[Beitrag von OneStone am 18. Jan 2004, 17:59 bearbeitet]
lieberkater
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Jan 2004, 18:17

Bei Transistorstufen ist man darauf aus, eine möglichst kleine verzerrung zu haben und dann sagen alle, röhren amps sind gut, weil sie natürliche oberwellen haben und ein schöneres klangbild.


Die Aussage ist schon ein bisschen provokativ... ein guter Röhrenamp verzerrt auch nur sehr wenig. Bloss ist es ungleich aufwändiger einen solchen Verstärker zu bauen, es ergibt sich die Frage nach dem Preis-Leistungsverhältnis. Wenn es nach Messwerten geht sind die Transistor-Verstärker natürlich überlegen (messen wir, bzw die Marketingleute, eigentlich aussagekräfige Charakteristiken?). Wahrscheinlich klingen viele Transistoren sogar besser bei gleichem Preis, jedenfalls in zivilen Preisregionen.

Bloss die Tatsache dass ein Verstärker Röhern beinhaltet macht ihn nicht besser, eher ist erst mal Skepsis angebracht: ist es gutes Design, sauber ausgeführt, zu einem tragbaren Preis? Oder will da einer mal schnell und lukrativ auf der Röhrenwelle reiten?

Meine persönliche Meinung ist: innerhalb eines gewissen Rahmens müssen die technischen Eckdaten stimmen, egal ob Transistor oder Röhre. Erst danach kommen Feintuning, esoterische Methoden ('Voodoo') die aus einem grundsoliden, sehr guten Gerät etwas aussergewöhnliches machen.
MC_Marek
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Jan 2004, 13:49
Hi jmibk,

ich kann Deine Frage auch nicht beantworten, da ich kein Techniker bin.

Aber ich kann Dir einen Vorschlag machen:

Wenn Du Dich mal im Ruhrgebiet herumtreibst, komm einfach mal vorbei und hör es Dir an.

Verlass Dich auf Deine Ohren und beurteile für Dich, ob es klingt oder nicht.

MfG

Jens

P.s.: Es könnte sein, dass es Dir so geht wie mir und Du Deinen Transistor anschließend zum Teufel jagst.
Flops
Neuling
#5 erstellt: 12. Feb 2004, 12:15
Hi, ich habe mir vor einiger Zeit einen Röhrenvorverstärker "Tubeware R50" zugelegt und muß sagen, dass er das hält was er verspricht.

Ob Röhre oder nicht ist auf jedenfall eine Geschmacksache. Es kommt auch darauf an welche Musik wiedergegeben werden soll. Richtig gute und druckvolle Rockmusik kommt mit dem Röhrenpre viel besser rüber, als mit Transistor.

Alte Schallplatten sind ja auch mit Röhrenverstärkern aufgenommen worden und auch die Riaa-entzerrung wurde damals auf Röhren abgestimmt. Deshalb macht es sinn Schallplatten mit dieser Röhrenentzerrung wiederzugeben.

Mit einem Röhrenvorverstärker (z.B. Tubeware R50) höhren sich diese Platten viel druckvoller an, egal ob eine Röhren oder Transistorendstufe eingesetzt wird. Der Gitarrensound klingt in den Höhen viel harmonischer und billianter.

Bei den meistem Rockbands werden auch heute immer noch Röhrenverstärker eingesetzt, obwohl sie viel schwerer sind als Transistoramps. (die müssen ja den ganzen Tag auf und abgebaut werden) Ich bin selbst Profimusiker (Gitarrist) und habe über viele Jahre immer wieder Transistorverstärker auf der Bühne ausprobiert. Der richtig gute Sound kommt nur mit Röhre zustande. Da spielt auch das Gewicht keine Rolle mehr. Ich kenne in der Musiksene keinen Profi der mir nicht zustimmen würde.

Aus diesem Grund höhre ich auch Privat nur mit Röhrenverstärkern.

Flops
phonolith
Neuling
#6 erstellt: 12. Feb 2004, 15:44
Ein Verstärker, egal ob mit Röhren oder Transisoren aufgebautz, er soll nicht klingen, sondern orginalgetreu reproduzieren. Bei Musik, bei der das Original bereits mit Verstärkern bzw. Sythsizern produziert wurde, ist eh alles egal!
Andreas_Kries
Stammgast
#7 erstellt: 12. Feb 2004, 21:57
Hallo Phonolit,

das "amplifying piece of wire" gibt es leider nicht - alle Verstärker klingen!

Aber u.a. im Thread "Physik und Kabel" in der Voodoo-Lounge kannst Dich darüber informieren, wie Kabel und Verstärker sein müssen, um wenig Eigenklang zu produzieren.

Gruß

Andreas
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