Röhrentester RPG70 Elektromess Dresden

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Belzebub69
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Apr 2006, 17:21
Hallo Röhrenfreunde

Seit einiger Zeit besitze ich o.a. Röhrentester, Zustand sehr gut und voll funktionstüchtig, soweit ichs beurteilen kann Hab schon rum getestet und probiert, klappt soweit recht gut.

Dennoch beschäftigen mich paar Fragen, bei denen ich nichtmehr weiterkomme, vielleicht könnt ihr helfen..

Bei sehr steilen Röhren (zB EF183/184, E88CC) neigt das RPG70 dazu, am Anzeigeinstrument "Vollanschlag" anzuzeigen, dabei steigt der Zeiger nicht in normaler Geschwindigkeit, sondern donnert geradzu bis zum Vollanschlag Hier ein Bild des Anzeigeinstrumentes:


Man sagte mir nun, das es sein kann das derart steile Röhren anfangen zu schwingen *kopfkratz* Wie muß ich mir das vorstellen? Was passiert wenn ne Röhren schwingt? Kann man diese Schwingungen unterdrücken wenn man Ferritperlen von unten nah an die Fassung setzt? Oder müßte ich woanders ansetzen um das Problem in den Griff zu kriegen? Eventuell die Einstellungen der Schieberegler verändern? Hier ein Bild der Einstell-Schieberegler des RPG70:


Gleiches Problem mit Vollanschlag hatte ich u.a. auch bei Valvo Cca E88CC, zur gleichen Zeit hatte ich ein Funke W19 hier und habe den Test mit dem Funke wiederholt, und erstaunlicherweise ergab der Test gute Werte, da war alles im grünen Bereich Sicher arbeitet das W19 mit teilweise anderen Messeinstellungen, ich wollte dabei auch eigentlich nur wissen ob die Cca´s auch im Funke rumzicken Das W19 hab ich aber leider nicht mehr..

Das 2. Problem ist die Anfertigung von Prüftabellen von Röhren, die nicht in der orginalen Liste aufgeführt sind, zB eine ECC808. Hat jemand sowas für ein RPG70 schonmal gemacht?

Gibts sonst vielleicht noch irgentwelche Tips oder Schliche im Umgang mit dem RPG70?
Gruß Ralph
Arcolette
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 20. Apr 2006, 14:40
Hallo Ralph,

in meinem Besitz ist nur das RPG64, es ist aber ähnlich konstruiert wie Dein RPG70 und zeigt im Ursprungszustand auch das gleiche Verhalten.

Zum Schwingen in aller Kürze: Die langen Zuleitungen zu den Röhrenfassungen führen zu erheblichen parasitäten Kondensatoren, die das Ausgangssignal von der Anode auf das Gitter zurückkoppeln. Diese unerwünschte Rückkopplung erfolgt dank der kleinen Kondensatorwerte nur für hohe Frequenzen. Diese werden von den steilen Röhren mehr verstärkt als z.B. von einer ECC83 und die rückgekoppelte Spannung erreicht einen so hohen Wert, das die Röhre als Oszillator funtioniert und eine relativ hohe Wechselspannung produziert. Und diese führt dann auch zum Vollausschlag des Meßinstrumentes.

Die Lösung: Besorg Dir eine Handvoll spannungsfester (!!, Empfehlung > 500V)) keramischer Scheibenkondensatoren mit einem Wert von ca. 1nF...47nF (der Wert ist unkritisch) und löte diese vom jeweiligen Fassungspin zum zentralen Massestift in der Mitte der Fassung. Die Heizungspins kannst Du natürlich weglassen. Durch den Wechselstromkurzschluß wird HF-Selbsterregung zuverlässig vermieden. Ich kann mit meinem so ausgestatteten RPG64 nun auch solch steile Zähne wie die D3a und die EL12 gut testen.

Zu Deiner 2. Frage: Für die ECC808 kannst Du einfach die Werte für die ECC83 übernehmen, nur die Sockelschaltung ist anders. Bei zunächst unbekannten Röhrentypen hilft nur ein Blick in ein gutes Röhrentaschenbuch und die Einstellung des dort aufgeführten Arbeitspunktes. Mit dem RPG70 geht das dank der Schiebeschalter problemlos.

Gruß Arcolette
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Apr 2006, 15:49
Hallo Arcolette

Danke Dir sehr für Deinen Beistand und die Aufklärung zum Schwingen!! Ich werd das RPG70 am WE mal aufschrauben und genauer da rein schauen, ein solcher Blick ins Innere steht nämlich noch aus

Diese Scheibenkondis gibts bestimmt bei Reichelt oder ist die Spannungfestigkeit von 500V bei denen ein Problem?

Wenn Du das mit diesen Maßnahmen in den Griff bekommen hast bei Deinem RPG63, sollte das hier wohl auch funzen *frreeuu*

Für die ECC808 werd ich mich nacher noch dransetzen und mal schauen wie das aussieht, ich stell dann mein Ergebnis aber lieber erst zur Kontrolle hier ein
Gruß Ralph
Arcolette
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 20. Apr 2006, 17:54
Hallo Ralph,

www.reichelt-elektronik.de: => Keramikkondensatoren => Scheiben => Kerko-500 2,2n für 7 cent das Stück

Und wenn Du das Gerät einmal offen hast, kannst Du die anderen Fassungen gleich mit versorgen.

Viele Grüße

Arcolette
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 20. Apr 2006, 18:35
Danke Dir

Macht bestimmt Sinn gleich alle Fassungen derart zu bestücken. Die Noval-Fassung sitzt eh etwas tief im Gehäuse, vielleicht ersetze ich da dann gleich die gesamte Noval-Fassung.. mal sehen wie gut das Löten an dem Tag von der Hand geht
Gruß Ralph
wieder_singel
Stammgast
#6 erstellt: 20. Apr 2006, 19:58
Hallo Ralph.. Das Prob mit der ECC808 werden wir beide beim nächsten Check beseitigen.. LOL.. Ein bisschen logisches Denken und viele Röhrenbücher werden dabei helfen... LOL
Gruss Den
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Apr 2006, 22:36
Hi Dennie..

Jo das hoffe ich das wir das in den Griff kriegen
Dieser Vollanschlag bei Messungen mit steilen Tuben nervt mich mittlerweile ganz schön, hab heute Neuzugänge testen wollen.. und wieder der gleiche Driss
Die Teile dafür werd ich bestellen, dann sind sie da wenn du hier aufschlägst
Gruß Ralph
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Apr 2006, 01:29
Wir sitzen gerade hier zwischen Testern, das RPG70 hat bereits diese kleinen Ferritringe unter den Fassungen.. schöne Sache denn das wäre ne finstere Arbeit gewesen..

Dennoch hab ich das Problem mit dem Vollanschlag bei steilen Röhren immer noch Gibts da noch andere Maßnahmen???
Gruß Ralph
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Jun 2008, 14:17
Hallo zuzsammen..

Möchte gerne eine GZ34 / 5AR4 Gleichrichter prüfen, aber was mach ich denn mit Pin8 wo Kathode und Heizung zusammen dranliegen? Kann ja über die Schiebeschalter nur 1x was anwählen, also entweder Heizung od. Kathode.
Gibts dafür ne Lösung (außer nen anderen Tubentester )?

Gruß Ralph
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Jun 2008, 11:04
Keiner weiß was
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