Mein Mr.Liang ist heute angekommen.

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Sehrlauthörer
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jul 2006, 18:42
Aber ob,es da mit rechten Dingen zugeht ???.






Nein, der Ruhestrom ist lt.Betriebsanleitung (90mA) bei beiden Röhren korrekt eingestellt.Warum immer bei mir ????:

Gruß.

Michael
Sehrlauthörer
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jul 2006, 18:46
Mal nur zum Vergleich.


Links der Mr.Liang LS845
Oben rechts der Yarland A-1
Unten rechts der Dynavox VR-70E (meine Röhren-Einstiegsdroge)

Das "Ding" misst stolze 62 cm in der Tiefe und wiegt fast 40 Kg.

Hier mal ein Foto als Grössenvergleich das eine E34L, 845 und die KT88 zeigt.




Gruß.

Michael
Schoschi
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jul 2006, 21:44
Ciao Michele,

ein echt tolles Teil, das Du Dir da angelacht hast, wie wäre es da mit einigen Eckdaten ?
Ich denke nicht, daß Du es es im HiFi-Laden Deines Vertrauens um die Ecke gekauft hast, sondern direkt in Fernost.
Da ich mir selbst vor ein paar Wochen einen Röhren-CD-Player aufgrund eines threads hier bestellt habe, würde mich interessieren, wo Du denn bestellt hast und ob Du zufrieden bist mit den Abwicklungen außenrum.
Ich habe bei Ornec bestellt, dies hat super geklappt.

Allein der Versand mit DHL muß Dich ja 250 Euronen gekostet haben.
Erzähl doch mal, gib uns einen link zu Deinem Händler, ich bin ganz fiebrig...

Gruß

Schoschi
Sehrlauthörer
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jul 2006, 22:57
Hallo,

@Herbert (pragmatiker)

was hältst Du von der Schaltung dieses Verstärkers.


©www.lsyx.com

Wie ich erkennen kann besitzt der Amp keine kanalgetrennte Netzteile sondern einen Trafo für die Anodenspannung der 845 Endröhren und der andere Trafo stellt die Spannungen für Heizung,Gittervorspannung der 845 und die Anodenspannung der VV + Treiber Sektion bereit.Die Siebkapazität der Siebkette mit je 3x200uF (also ca.66uF bei 3fach V)ist auf den ersten Blick recht klein.Aber die Drosselspule ist mit 50mH/350mA doch gewaltig.

Was ich allerdings nicht so ganz verstehe sind die Zusammenhänge mit dem Ruhestrom der 845er.Da hängt das Ampermeter hinter einer Widerstandskette mit (Entbrumm ????) Poti an der direktgeheizten Kathode.Was hat das Poti überhaupt für eine Funktion ????.Entbrummpoti oder quasi ein einstellbarer Ableitwiderstand, oder bleibt der Widerstand gleich da er auf der einen Seite zunimmt und auf der anderen Seite ab????.
Müsste der Ruhestrom eigentlich nicht (auch oder nur ????) über das Poti R102 beeinflussbar sein.Ist die Einstellung der Gittervorspannung die an/mit diesem Poti einzustellt wird nicht sogar wesendlich ausschlaggebender für den Ruhestrom als an den anderen Poti.

Die alte Ausführung dieses Verstärkers hatte noch insgesamt vier Poti, meiner jedoch nur noch zwei.Siehe Bild.


oben meiner (habe allerdings noch nicht selbst reingeguckt)
unten mit den 4 Potis

Wie es aussieht stimmt wahrscheinlich der Schaltplan gar nicht mehr mit meinem Verstärker überein.Am Röhrensockel der 845er sieht man jetzt dafür aber 2 Widerstände.Sieht irgendwie verdächtig danach aus das die die großen Entbrummpotis ersetzt haben.Was bedeuten würde das die kleinen für die Gittervorspannung zuständig sind.

Und an denen vermute ich einen Fehler.Trotz der gleichen Stromstärke (ca. 90mA) die die Ampermeter anzeigen glüht an der rechten 845er die Graphit-Anode wie man auf den Bilder gut erkennen kann schon irgendwie dunkel-lila-Rot.Rote Backen, glaube ich nennt man das im Röhren-Chagon.Auch ist die Wirkung an beiden Röhren/Ampermeter ziemlich unterschiedlich wenn man an den Potis dreht.Das Linke muss eigentlich immer ganz am - Anschlag stehen.Ein kleiner Dreh in Richtung + hat zur Folge das das Linke Ampermeter gleich mit einem Affenzahl an den Maximalanschlag (200mA) fliegt.Unter 90-100 mA lässt sich diese Seite überhaupt nicht einstellen.Wenn man aber den Ruhestrom am rechten Poti einstellt kann es sein das je nach Poti-Stellung der Linke Ampermeter trotz Minimalstellung des linken Poti die Stromstärke bis 200mA hochgeht.Das Rechte Poti beeinflusst quasi die linke Einstellung erheblich mit, und das nicht linear sondern eher schlagartig.
Zuerst dachte ich ja das mit dem einen Poti die Stromstärke grob vor-eingestellt wird und die Symetrie dann mit dem anderen Poti zwischen Links+Rechts angeglichen wird.Mittlerweile denke ich aber das eines der Potis, wahrscheinlich das Linke einen Defekt hat.

Werde das mal Morgen nachmessen,genau das gleiche Problem hatte ich ja übrigens auch am Yarland.Irgendwie verstehe ich nicht warum sowas nicht bei der Endkontrolle auffällt-sofern es die bei den Chinesen überhaupt gibt.Dort hätte eigentlich auffallen müssen das sich der Ruhestrom nicht korrekt-Kanal getrennt einstellen lässt.

Gruß.

Michael
Sehrlauthörer
Stammgast
#5 erstellt: 07. Jul 2006, 23:24
Hallo Schoschi,

habe ich natürlich direkt aus Hong-Kong importiert.Für 310;- engl.Pfund +198;- engl.Pfund Fracht +25 engl.Pfund Versicherung.Also zusammen 533,- engl.Pfund.Umgerechnet also ca.768,- Euro (1:1,44).Die Rechnung des Zoll von 16% Einfuhrsteuer, + auf diese Summe 4,5 % Zoll wird noch von UPS nachträglich kommen.Alles zusammen ergibt lt. meiner Kalkulation ca.930,-Euro.Evtl. berechnet UPS auch noch die Dienstleistung für die Zollabwicklung.

Gekauft habe ich bei einem Händler bei ibää.Werde Dir den Link per PN zukommen lassen.

Gruß.

Michael
Sehrlauthörer
Stammgast
#6 erstellt: 08. Jul 2006, 01:05
Hier mal eine Nachtaufnahme von den Glühbirnen, ähh, 845 Röhren.Kurz nach dem Einschalten ist alles noch in Ordnung.Nach ca. 5 Min. wenn die Röhren gut durch geheizt sind sieht man das die Graphit-Anode der rechten Röhren anfängt zu glühen.Besonderst gut erkennt man das glühen nach dem abschalten in völliger Dunkelheit.



Da besteht wohl dringend Handlungsbedarf weil das bestimmt nicht gerade gut für die Lebendauer der Röhre ist.

Gruß.

Michael


[Beitrag von Sehrlauthörer am 08. Jul 2006, 19:21 bearbeitet]
Bubeck
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Jul 2006, 08:41
Ich würde mal die glühende 845 mit einer anderen im Sockel tauschen. Dann weißt Du, ob der Fehler an der glühenden Röhren (Feinschluß im System) oder in der Schaltung liegt.

Das Symmetrier-Poti an der Heizung ist nur dazu da den Restbrumm zu minimieren. Die 10V Heizgleichspannung ist, wie im Schaltbild ersichtlich, nach dem Gleichrichter nur mit einem Elko abgeblockt, das reicht sicherlich nicht für eine brummfreien Betrieb der direkt geheizten 845 aus. Jede Wechselspannung, die direkt an der Heizung steht, wird den Anodenstrom "modulieren". Das Poti teilt die Brummspannung in zwei gleiche Komponenten an der Heizfäden gegen Masse auf, so dass sie nicht mehr wirkken können.

Mit R102 wird der Arbeitspunkt (Ruhestrom)eingestellt.
Das Amperemeter mißt exakt den Anodenruhestrom , welcher von Masse über die Heizung zur Anode fließt.
Duder
Stammgast
#8 erstellt: 08. Jul 2006, 10:49
Servus,

auf die Frage warum die eine Röhre zum Solarium wird habe ich zwar keine Antwort - aber wie klingt das gute Stück denn nun?

Gruß

Martin
chris2178
Gesperrt
#9 erstellt: 08. Jul 2006, 11:14
Erst mal Glückwunsch zum Boliden.Das Teil hat macht bestimmt ordentlich Lärm.

Tausch am besten mal die 845 mal gegen ,dann kann mann sehen ob die Anode immer noch so stark glüht.Kann auch sein das sie einen zu hohen Strom abbekommen hat und hinüber ist.(Immer Vorsichtig sein bei den Ruhestromeinstellungen)

Du kannst den Ruhestrom von 90mA auch an den Widerständen R11/12 messen , sind parallelgeschaltet somit hast du 7,5 Ohm
x 90mA =0,68 Volt


Ist die Spannung grösser dann wirds kritisch.

Am besten auch erst mal ohne 845 an beiden Sockeln an Gitter 1 die Neg. Vorsp. messen und vergleichen.


Gruss Chris
Sehrlauthörer
Stammgast
#10 erstellt: 08. Jul 2006, 12:59
Hallo,

ist alles noch viel schlimmer als erwartet.Habe den Amp erst mal aufgeschraubt.Mich hat fast der Schlag getroffen-oder besser "hätte" treffen kömmen.Der Schutzleiter an der Kaltgerätesteckdose ist erst gar nicht angelötet.Die Kabel der Ausgangsüberträger werden mit ordendlich Zug an einer messerscharfen Gehäusekante durchgeführt.Wird an diesr Kante mal die Kabelisolierung angeschnitten dann steht das ganze Metall-Gehäuse unter weit mehr als den 1000 Volt Anodenspannung der 845er.
Hab diese beiden gravierende Punkte natürlich erst mal beseitigt bevor der Amp wieder die Netzspannung sieht.Bin mal gespannt ob die Kiste jetzt nicht brummt.


Was hab ich da nur wieder gekauf .

Gruß.

Michael
tubsy
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 08. Jul 2006, 14:16
hallo,

ich will ja wirglich nicht meckern aber, das ist für mich
geldverschwendung.

der amp kostet zwar insgesamt nur ca. 1000 euro, aber wenn
man die ganzen fehler und ärger und vorallem die gefahr
berücksichtigt der man sich aussetzt. ist die ganze geschichte
ein einziges glücksspiel.
ich kann mir nicht vorstellen, das eine firma die solche
fehler bei einen verstärker produziert, wirklich auf
klangtuning oder auf andere klang relevante punkte achtet.

ich persönlich würde so einen großen brummer nur hier kaufen.

gruß, tubsy
Bierbauch2000
Stammgast
#12 erstellt: 08. Jul 2006, 14:22
Hallo Sehrleisehörer,(wenigstens zur Zeit)

Du scheinst das Pech ja anzuziehen oder sollte jeder zweite Chinaamp miserabel Verarbeitet sein ?
Berichte doch mal was die Messungen der Biasspannung / Gittervorspannungen ergeben haben.
Oder sollte nur die Röhre defekt sein ?

Schreib doch mal etwas zu den technischen Daten des Gerätes. Leistung / Heizleistung / Frequenzgang etc.

Das Gerät sieht schon interessant aus.

Gruss

Bernd

PS Ich hoffe Du hast noch deinen Dynavox


[Beitrag von Bierbauch2000 am 08. Jul 2006, 14:24 bearbeitet]
EL3010
Stammgast
#13 erstellt: 08. Jul 2006, 16:58
Hallo Michael ,
ich mache mal folgende Rechnung auf :
2 Stück AÜs 200 ,- Euro ( z.B. von Gerd Reinhöfer , incl . Vakuumtränkung ) ,
2 Stück 845 B ! , werksgematched bei TAD 146,- Euro ,
2 Stück Fassungen ca. 36 ,- Euro ( wenn es vergoldete sein sollen , geht auch viel billiger ) ,
1 Netztrafo Sonderanfertigung 120 - 150 Euro
Vorröhren , ein paar Fassungen und eine Handvoll Bauteile incl . Netzteilelkos 150 ,- Euro ,
macht roundabout 700 ,- Euro wenn man noch Porto und Verpackung hinzurechnet .
Bleiben 300 , - für Gehäuse , Drossel , ev . Meßgeräte und anderen Klimperkram .
Wenn man dann noch echtes Hochvoltkabel verarbeitet und das Ganze halbwegs VDE - mäßig verdrahtet hat man A : seinen eigenen Verstärker mit Stolz gebaut und B : eine Menge gelernt und nicht zuletzt C : man kennt jeden Draht und jedes Bauteil .
Das macht zwar Arbeit und das Eigenbaugehäuse ist vielleicht nicht ganz so schick wie eine fertig gekaufte Kiste aber : "Das Gute daran ist das Gute darin" !
Ich verstehe nicht , warum immer wieder dieses Zeugs gekauft wird , alle einschlägigen Foren sind voll von "Verbesserungen" und "Modifikationen" dieser doch teilweise fragwürdigen ( mechanisch und elektrisch )Konstruktionen .
Und wer vor 1000 Volt Angst hat , muß sich eben ein Transistorgerät kaufen oder bauen , denn rumgefummelt wird in den Chinageräten ja doch , um sie zum Laufen zu bringen . Dann baue ich doch lieber gleich selber und weiß , was ich verbrochen habe .
Just my two cents ,
mfG und viel Glück bei der Fehlersuche ( was absolut ehrlich gemeint ist ) , Rudolf .

P.S.: Ich weiß wovon ich rede , da ich gerade an einem SE - Verstärker mit 211 und einem weiteren mit RV239 arbeite .
I.Q
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 08. Jul 2006, 17:18
@ EL3010

Da geb ich Dir 100% recht. Wollte mir auch erst so einen Chinaamp importieren, Music Angle mit KT 88. Bin dann durch Zufall auf einen Bausatz gestossen. Der Aufbau hat mir ne menge Freude , aber auch einige schlaflose Nächte und ist noch längst nicht abgeschlossen. Ausserdem sind die verwendeten Bauteile hochwertiger wie bei den China Amps. Vom klanglichen Potntial mal ganz abgesehen !
Gruss Frank
Sehrlauthörer
Stammgast
#15 erstellt: 08. Jul 2006, 17:36
Probleme gelöst.

Habe heute Mittag mal die Schaltung überprüft und nachgemessen ob die Widerstände alle in Ordnung sind, besonderst das Einstellpoti für die negative Gittervorspannung.Konnte da jedoch keinen offensichlichen Fehler finden.Also blieb mir im Grunde nix anderes übrig als den Amp doch ans Netz zu hängen um mal ein paar Spannungen und Ströme zu überprüfen.Die Heizspannung und negative Gittervorspannung waren ja kein Problem.Mir war klar das ich die Anodenspannung der 845er nicht werde messen können weil mein Multimeter wie die meisten "nur" bis max.1000 Volt anzeigt.Sicherheitshalber habe ich mir die Röhrenfassung beschriftet 1G , 2H , 3A , 4H um im Eifer des Gefechtes nur nicht die Lötpunkte an der Röhrenfassung zu vertauschen-Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Die Heizspannung betrug jeweils 10,78 Volt DC, also in Ordnung.Bei der negativen Gittervorspannung hatte ich dann trotz der je eingestellten 90mA Ruhestrom unterschiedliche negative Gittervorspannungen, 147 Volt und 161 Volt wenn ich mich noch recht entsinne.Da alle Widerstande in der Schaltung in Ordnung waren fiel mein Verdacht dann gleich auf die Amperemeter des Verstärkers.Also zog ich die Stecker auf der Hauptplatine ab und mass mal mit meinem Multimeter nach welch ein Strom da floss.Und siehe da, statt den 90mA konnte ich am rechten Pfostenstecker 116 mA messen.Habe dann die Kabel der Amperemeter des Verstärker auch mal kreuzweise aufgesteckt-kein Zweifel das eine Amperemeter zeigt eindeutig zu wenig an.Das war also der Fehler.Habe dann den Ruhestrom mit Hilfe meines Multimeters bei einem Kanal direkt am Pfostenstecker auf exakt 90mA eingestellt und dann beide Amperemeter des Verstärkers daran geeicht.Somit kann ich jetzt sicher sein das dann wenigstens der Ruhestrom L+R identisch eingestellt werden kann.Wie genau mein digitales Multimeter misst weiß ich natürlich nicht.Jedenfalls traue ich der Anzeige mehr als bei den Amperemeter am Verstärker.Bei dem linken stimmte ja auch die Einstellung in Vergleich mit meinem Multimeter.

Jetzt glühen die Anoden der Röhren nicht mehr, habe den Ruhestrom sicherheitshalber erst mal auf 80mA eingestellt.Klangliche Nachteile konnte ich jedenfalls nicht feststellen.Der Hersteller gibt ja 90mA vor.Der eine Trafo wird jetzt jedenfalls nicht mehr ganz so heiß.Im Schaltbild sieht man ja das der eine Trafo nur für die Anodenspannung der 845er zuständig ist während der andere für die Heizungen; Vor+Treiberstufe und Gittervorspannungserzeugung zuständig ist.Und der letztere wird leider immer noch ziemlich heiß.

Übrigens brummt der Verstärker nach Anschluss des Schutzleiter nur ein kleines bisschen lauter.

So, jetzt kann ich endlich geniessen.Was ich bisher gehört habe ist nicht von schlechten Eltern .Im Vergleich zum Yarland spielt der Amp (noch) eher mittenbetont, hat aber Bärenkräfte wenn man die Kuh mal so richtig fliegen lässt.Der Yarland klingt schon wesendlich früher unsauber.Um aber eine genaue Aussage über die Klang-Charakteristik abgeben zu können muss ich mich erst noch durch div.Stilrichtungen durchhören.Bin bis jetzt ja noch nicht viel zu hören gekommen weil ja erst einmal ein wenig Bastelei angesagt war.Wenn der Amp mal halbwegs eingespielt ist werde ich sicher berichten.Dann folgen auch wieder div. Messergebnisse von Frequenzgang, Klirr und Oszilloskop.

Gruß.

Michael


[Beitrag von Sehrlauthörer am 08. Jul 2006, 21:33 bearbeitet]
Sehrlauthörer
Stammgast
#16 erstellt: 08. Jul 2006, 17:57

EL3010 schrieb:
Hallo Michael ,
ich mache mal folgende Rechnung auf :
2 Stück AÜs 200 ,- Euro ( z.B. von Gerd Reinhöfer , incl . Vakuumtränkung ) ,
2 Stück 845 B ! , werksgematched bei TAD 146,- Euro ,
2 Stück Fassungen ca. 36 ,- Euro ( wenn es vergoldete sein sollen , geht auch viel billiger ) ,
1 Netztrafo Sonderanfertigung 120 - 150 Euro
Vorröhren , ein paar Fassungen und eine Handvoll Bauteile incl . Netzteilelkos 150 ,- Euro ,
macht roundabout 700 ,- Euro wenn man noch Porto und Verpackung hinzurechnet .
Bleiben 300 , - für Gehäuse , Drossel , ev . Meßgeräte und anderen Klimperkram .
Wenn man dann noch echtes Hochvoltkabel verarbeitet und das Ganze halbwegs VDE - mäßig verdrahtet hat man A : seinen eigenen Verstärker mit Stolz gebaut und B : eine Menge gelernt und nicht zuletzt C : man kennt jeden Draht und jedes Bauteil .
Das macht zwar Arbeit und das Eigenbaugehäuse ist vielleicht nicht ganz so schick wie eine fertig gekaufte Kiste aber : "Das Gute daran ist das Gute darin" !
Ich verstehe nicht , warum immer wieder dieses Zeugs gekauft wird , alle einschlägigen Foren sind voll von "Verbesserungen" und "Modifikationen" dieser doch teilweise fragwürdigen ( mechanisch und elektrisch )Konstruktionen .
Und wer vor 1000 Volt Angst hat , muß sich eben ein Transistorgerät kaufen oder bauen , denn rumgefummelt wird in den Chinageräten ja doch , um sie zum Laufen zu bringen . Dann baue ich doch lieber gleich selber und weiß , was ich verbrochen habe .
Just my two cents ,
mfG und viel Glück bei der Fehlersuche ( was absolut ehrlich gemeint ist ) , Rudolf .

P.S.: Ich weiß wovon ich rede , da ich gerade an einem SE - Verstärker mit 211 und einem weiteren mit RV239 arbeite .



Hallo Rudolf.

Der nächste Amp wird ganz sicher auch ein Selbstbau.Auf die dicke Russenlady mit den drei Nippeln habe ich ganz speziell ein Auge geworfen.

Noch was zu dem Mr.Liang.Der Verstärker ist bestimmt nicht aus Billigteilen zusammen geschustert worden.Vorallem die Trafos und Überträger machen einen sehr hochwertigen Eindruck.Sind allerdings alle vollständig vergossen und extrem schwer.Hätte gerne mal einen Blick unter die Abdeckhauben geworfen was aber nicht geht da alles miteinander vergossen ist.Das ist jetzt bestimmt kein Qualitätskriterium, das ist mir schon bewusst.Aber so einen Aufwand hätte man dann sparen können wenn man möglicht billig produzieren hätte wollen.Auch sonst ist der Aufbau einfach tadellos-wenn man mal von dem fehlenden Schutzleiter und den scharfkantigen Kabeldurchführungen am Gehäuse zu den Überträger absieht.

Eins ist aber definitiv klar und unbestritten.Wer solche keinen "Problemchen" nicht selbst in Ordnung bringen kann sollte sich lieber ein Gerät in Deutschland kaufen.

Gruß.

Michael
Sehrlauthörer
Stammgast
#17 erstellt: 08. Jul 2006, 18:28

I.Q schrieb:
@ EL3010

Da geb ich Dir 100% recht. Wollte mir auch erst so einen Chinaamp importieren, Music Angle mit KT 88. Bin dann durch Zufall auf einen Bausatz gestossen. Der Aufbau hat mir ne menge Freude , aber auch einige schlaflose Nächte und ist noch längst nicht abgeschlossen. Ausserdem sind die verwendeten Bauteile hochwertiger wie bei den China Amps. Vom klanglichen Potntial mal ganz abgesehen !
Gruss Frank


Hallo Frank,

um an das klanglichen Potenzial des Mr.Liang ranzukommen wirst du dich aber ganz gewaltig strecken müssen.Die Verarbeitung eines Musik-Angles ist mit dem Mr.Liang bestimmt in keinster Weise vergleichbar.Habe schon einige Innenaufnahmen davon in div.Foren und Internet gesehen.Kabelchaos, alles krumm+schief geklebt und verlötet.Der Gesamteindruck im Inneren sieht einfach richtig dreckig aus.Für den Mr.Liang habe ich mich nicht auch zuletzt deswegen entschieden weil mir die Bilder vom Innenaufbau so gut gefallen haben.Das ist einfach tadellose Industriequalität und sieht nicht so nach Hobbymässiger Freiverdrahtung aus.
Deshalb verstehe ich auch immer noch nicht warum man am Mr.Liang den Schutzleiter einfach abgelassen hat.Mit einem guten Platinen-Design und dem hier verwendeten Zentralmassepunkt war das gar nicht nötig.An der Brumm-Gefahr kann es nämlich nicht gelegen haben, die ist auch mit Schutzleiter gering genug.

Gruß.

Michael.


Ps.Dein Selbstbau wird bestimmt für Dich immer was ganz besonderst sein und in Deinen Ohren auch ganz bestimmt besonderst gut klingen, einfach weil es Deine Arbeit war und Du somit weißt wie und warum was so und nicht anderst aufgebaut wurde.Viel Spass damit.
Justfun
Inventar
#18 erstellt: 08. Jul 2006, 18:48
Hallo,

nach Hobbymässiger Freiverdrahtung aus.

Das ist halt die Frage was besser ist, schöne Kabelbäume machen oft lange Wege und führen Leiter parallel welche besser nicht mal gekreuzt werden sollten.
Geht man kurze Wege und vermeidet immer ein Parallellaufen von AC und DC Leitungen sieht es manchmal etwas unschön aus.
Aber was ist wichtiger, toller Kabelbaum oder optimale Verdrahtung im Sinne einer höheren Quallität.
Gruß
Manfred
Sehrlauthörer
Stammgast
#19 erstellt: 08. Jul 2006, 18:59

Bierbauch2000 schrieb:
Hallo Sehrleisehörer,(wenigstens zur Zeit)

Du scheinst das Pech ja anzuziehen oder sollte jeder zweite Chinaamp miserabel Verarbeitet sein ?
Berichte doch mal was die Messungen der Biasspannung / Gittervorspannungen ergeben haben.
Oder sollte nur die Röhre defekt sein ?

Schreib doch mal etwas zu den technischen Daten des Gerätes. Leistung / Heizleistung / Frequenzgang etc.

Das Gerät sieht schon interessant aus.

Gruss

Bernd

PS Ich hoffe Du hast noch deinen Dynavox :D


Der Mr.Liang ist ganz bestimmt nicht miserabel verarbeitet, ganz im Gegenteil.Von den zwei deutlich angeprangerten Punkten mal abgesehen.


Auf dem Bild hier ist der Schutzleiter schon angelötet, jedoch noch nicht der Kabelschutz am scharfkantigen Gehäusedurchbruch (große runde Löcher mit den vielen keinen Löcher drum rum) angebracht.



Und wie schon mal weiter oben erwähnt.Wer solche gravierende Mängel an einem Selbst-Import-Gerät nicht selbst beheben kann (oder jemanden kennt) und von der Elektrik nur weiß das Strom nicht sichbar (aber sehr wohl fühlbar) ist der MUSS die Finger davon lassen und soll sich besser ein Gerät vom hissigen Handel besorgen.Das kostet dann halt entsprechend mehr-man ist dafür aber auf der "sicheren Seite".

Die Messungen werde ich nächste Woche einstellen.Zuerst muss der Amp aber mal "eingespielt" werden.

Gruß.

Michael
DB
Inventar
#20 erstellt: 09. Jul 2006, 11:27
Wenn die gepostete Schaltung noch einigermaßen stimmt, würde ich zuerst die Einstellung der Gittervorspannung so ändern, daß die Endröhren bei einem Potidefekt nicht hochgehen wie ein bengalisches Feuerwerk.

Als nächstes würde ich prüfen, ob die verwendeten Endröhren überhaupt für Gleichspannungsheizung zugelassen sind.

Tja und dann würde ich noch hoffen, daß mit den Spielzeugrelais nicht wirklich nach dem Anodenspannungsgleichrichter der Endröhren geschaltet wird. Relais, die für solche Spannungen gebaut sind, sehen gänzlich anders aus. Die Fitzeldinger schalten keinen Gleichstromlichtbogen ab.
Notfalls umbauen, daß der Hochspannungstrafo primär geschaltet wird.

Das Problem der galvanischen Kopplung zwischen erster und zweiter Stufe analog dem VR70 besteht auch hier, ich würde der ersten Röhre zumindest einen Gitterableitwiderstand spendieren und das Poti mittels Kondensatoren abtrennen, auch zum Schutze vorgeschalteter Geräte.

Dann sollte man noch untersuchen, ob die Heizkreise der Vorröhren tatsächlich wie in der Skizze frei baumeln (dankbare Brummquelle).

MfG

DB


[Beitrag von DB am 09. Jul 2006, 11:28 bearbeitet]
Sehrlauthörer
Stammgast
#21 erstellt: 10. Jul 2006, 20:46
Hallo DB,

ist antworte Dir hier, drüben sind sie mir einfach zu Oberlehrerhaft.Ich bin doch nicht blöd, ich weiß schon genau was ich tue und bin mir der Gefahren durchaus bewusst die bei solch einem Hochspannungs-Röhrenverstärker im >1KV-Bereich lauern.Schliesslich bin ich mit meinen 39 Jahren erwachsen und bastele auch nicht zu erstenmal an Röhrenverstärkern herum.Selbstverständlich weiß ich das die Spannungen fast um den Faktor 3 höher als bei einem gewöhnlichen Röhrenverstärker sind.Selbstverständlich ist mir mir auch bewusst das bei diesem Spannungen noch nicht einmal ein direktes Berühren von spannungsführenden Teilen notwendig ist um eine geschossen zu bekommen.

Wie sollte ich denn die Gitterspannungserzeugung abändern ???.Habe eher daran gedacht die Spannung ein wenig zu erhöhen indem ich evtl.den Widerstand R113 ein wenig verkleinere.Der Ruhestrom ist mir nämlich selbst bei Potistellung Min. zu groß.Im Moment fällt der Ruhestrom aber mit dem einbrennen der 845er Endröhren kontinierlich ab so das wahrscheinlich gar nicht notwendig sein wird.Allerdings wenn ich mal die 845-C mit der Eisen-Anode einsetzen wollte wäre die Gitterspannung zu niedrig.Die 845-C wird im Gegensatz zur 845-B die ja eine Graphit-Anode hat mit weniger Ruhestrom betrieben.
Bei der 845er kann man übrigens sowohl mit AC wie DC heizen.

http://frank.pocnet.net/sheets/049/8/845.pdf

Bei den von Dir angesprochenen Relais ist zu beachten das diese Relais erst nach ca. 1 Minute schalten.Bis dahin laden sich die Netzteilelkos über die Brückenwiderstände R310 schon auf.Deshalb dürfte der Spannungsunterschied wesendlich geringer sein als die Anodenspannung hoch ist.Würde die Primärseite des Anodentrafos geschaltet wäre es mit dem langsamen hochfahren der Anodenspannung vorbei, es sei den man würde eine Einschaltstrombegrenzung primärseitig einsetzen die wahrscheinlich auch erforderlich sein würde da der Anodentrafo ein ziemlich schwerer Ringkern ist.Im Moment werde ich das aber jedenfalls erst mal so lassen wie es ist.Was mich bei dem Endstufen-Anodenkreis mehr stört sind die winzig kleinen Dioden die man im Bild vom Innenaufbau findet wenn man mal auf die 8 runden+blauen Überbrückungskondensatoren achtet.Diese hier würde ich gerne an dieser Stelle sehen.
http://www.farnell.com/datasheets/42947.pdf
Allerdings dürfte der Platz hierfür nicht aussreichend sein.Alternativ deshalb auch BYV96E oder BYV97G mit denen ich im Yarland recht gute Erfahrungen gemacht habe.

Das mal wieder kein Eingangskondensator vorhanden ist war mir auch schon beim lesen des Schaltplanes aufgefallen.Das werde ich jedenfalls zum Schutz der Signalquelle nachbessern.Bei dieser Gelegenheit werden dann auch wahrscheinlich die Koppelkondensatoren gegen hochwertigere austauschen.Auch könnte man über eine Nachrüstung einer Über-alles-Gegenkopplung (schaltbar) nachzudenken.

Der Schaltplan von der Homepage des Herstellers ( http://www.lsyx.com )ist übrigens total veraltet.Bei dem Amp wird mittlerweile auch die Vor+Treiberstufe DC geheizt und die Anodenspannung zusätzlich mit einer Drosselspule gesiebt.

Gruß.

Michael
DB
Inventar
#22 erstellt: 11. Jul 2006, 14:30

Sehrlauthörer schrieb:

Wie sollte ich denn die Gitterspannungserzeugung abändern ???.


Nun, indem Du die Potis so einbaust, daß sie als unterer Widerstand eines Spannungsteilers wirken, mit dem die Gittervorspannung eingestellt wird. Hebt der Schleifer ab, fehlt also der untere Widerstand des Spannungsteilers und es liegt die volle negative Gittervorspannung an der Röhre.



Bei den von Dir angesprochenen Relais ist zu beachten das diese Relais erst nach ca. 1 Minute schalten.Bis dahin laden sich die Netzteilelkos über die Brückenwiderstände R310 schon auf.Deshalb dürfte der Spannungsunterschied wesendlich geringer sein als die Anodenspannung hoch ist.


Mag alles sein, mir persönlich wäre der worst case zu riskant.


Würde die Primärseite des Anodentrafos geschaltet wäre es mit dem langsamen hochfahren der Anodenspannung vorbei, es sei den man würde eine Einschaltstrombegrenzung primärseitig einsetzen die wahrscheinlich auch erforderlich sein würde da der Anodentrafo ein ziemlich schwerer Ringkern ist.


Nun, man könnte die Sekundärseite des AÜ kurzschließen und zeitverzögert freigeben.


Der Schaltplan von der Homepage des Herstellers ( http://www.lsyx.com )ist übrigens total veraltet.Bei dem Amp wird mittlerweile auch die Vor+Treiberstufe DC geheizt und die Anodenspannung zusätzlich mit einer Drosselspule gesiebt.


Tja, Produktpflege und Pflege der Unterlagen sind halt zwei paar Schuhe...

MfG

DB
pragmatiker
Administrator
#23 erstellt: 11. Jul 2006, 22:59

Sehrlauthörer schrieb:
@Herbert (pragmatiker)

was hältst Du von der Schaltung dieses Verstärkers.


©www.lsyx.com


Servus Michael,

hab' die Frage an mich leider erst heute gesehen - sorry. Nichtsdestoweniger: Alles wesentliche wurde von meinen Vorrednern schon gesagt - ich fasse also nur noch mal zusammen:

  • Gleichspannungskopplung zwischen Vor- und Treiberstufe - nicht unbedingt ideal.
  • Floatende Heizung für die Vorstufen ohne Potentialbezug - Brummprobleme?
  • Micro-Relais zur Abschaltung eines DC-Lichtbogens in der Kilovolt-Gegend ohne Nulldurchgang - müßte man sich näher ansehen, ist aber sicher nicht unproblematisch. Hier muß ich allerdings anmerken, daß ich aus dem Schaltbild "R301: 91KX2" nicht genau rauslesen kann, um was für einen Widerstand es sich hier eigentlich handelt (91[kOhm] Widerstand? Irgendein spannungs- oder temperaturabhängiger Widerstand?).
  • Beschaltung Gitterspannungspotis - hat die Schleiferkontaktierung aus irgendeinem Grund Kontaktprobleme, geht's mit den 845ern im Überschall-Düsenjägertempo gen Lebensdauerende - mit einem zusätzlichen Widerstand pro Endröhre ist dieses Problem behoben.
  • Ein Eingangskoppelkondensator wäre zum Schutz der vorgeschalteten Elektronik im Katastrophenfall schon wünschenswert.

Daneben hätte ich noch einige persönliche Kommentare:

  • 50[H] / 350[mA] - das müssen ja Riesendrosseln sein. Nachdem aus Deinen Photos hervorgeht, daß die beiden rechteckigen Blöcke die Ausgangsübertrager sind, bleibt eigentlich nur eine der Ringkernkonstruktionen (vermute ich aufgrund der runden Form) für die Drossel übrig. Nur: Ringkerne können in den mir bekannten Ausführungen keinen Luftspalt haben. Wie da 50[H] bei 350[mA] Gleichstromvorbelastung hinzubekommen sind, wäre wirklich mal interessant zu wissen.
  • Damit sich bei der 845er was rührt, braucht sie erheblichen Gitterspannungshub - klar. Allerdings ist bei den Kennlinien bei spätestens 0[V] Gitterspannung Schluß - und damit sollte eigentlich kein Gitterstrom fließen. Wieso es dann so einen dicken Treiber als Kathodenfolger braucht, ist mir nicht ganz klar.
  • Die durch den Kathodenfolger verschenkte Spannungsverstärkung könnte man durch eine anders gestrickte Treiberschaltung (relativ niederohmiges Treiberrohr, welches an der Anode auskoppelt und auf einen - laut Datenblatt der 845 - maximal 100[kOhm] großen Gitterwiderstand arbeitet) dazugewinnen.
  • Mit dieser Schaltungsart wären zwei Dinge möglich: a.) Durch zwei spannungsverstärkende Stufen wäre jetzt ein reiner Triodenverstärker machbar (klar, eine Philosophiefrage mit diskutabler technischer Relevanz, aber wenn schon eine direkt geheizte Riesen-Triode in der Endstufe steckt....) und b.) Bei Bedarf wäre aufgrund der höheren Leerlaufverstärkung eine (zu- oder abschaltbare) Gegenkopplung anwendbar.
  • Ein paar Rechenspielchen:

    1. untere -3[dB] Grenzfrequenz (C103/R108/R113/R114/W102) bei Mittelstellung des Gittervorspannungspotis: ca. 6.6[Hz] - das ist mehr als ok - damit hat man bei spätestens ca. 66[Hz] keine relevanten Amplitudendämpfungen oder Phasendrehungen mehr.
    2. Spannung an den Ladekondensatoren C301...C303 bei 820[Veff] Trafospannung: ca. 1.160[V].
    3. Brummspannung an den Ladekondensatoren C301...C303 (3 * 200[µF], ergibt ca. 67[µF] Gesamtkapazität) bei 90[mA] Ruhestrom: ca. 10.8[Vss] = ca. 3.8[Veff].
    4. Brummspannung hinter der 50[H] Drossel und den 3 * 200[µF] Siebkondensatoren C304...C306 (Gesamtkapazität ca. 67[µF]) bei ca. 3.8[Veff] Ladekondensatorbrummspannung: ca. 2.8[mVeff].
    5. Die Primärimpedanz des Ausgangsübertragers für die 845 bei ca. 1[kV] Anodenspannung liegt laut Datenblatt bei ca. 9[kOhm].
    6. Damit ergibt sich für den Ausgangsübertrager bezogen auf einen 8[Ohm] Ausgang ein Spannungsuntersetzungsverhältnis von ca. 33.5 : 1.
    7. Damit erscheint die oben berechnete Brummspannung von ca. 2.8[mVeff] mit ca. 84[µVeff] an der mit 8[Ohm] abgeschlossenen 8[Ohm] Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers.
    8. Laut 845er Datenblatt kann diese Röhre bei 1[kV] Anodenspannung, einer Primärimpedanz von 9[kOhm] und 5% Klirrfaktor eine Ausgangsleistung von 21[Weff].
    9. Diese 21[Weff] entsprechen einer Spannung von ca. 12.96[Veff] in 8[Ohm].
    10. 12.96[Veff] Vollaussteuerungspegel ins Verhältnis zu 84[µVeff] Brummpegel gesetzt entspricht einem (unbewerteten) Fremdspannungsabstand von ca. 104[dB].
    11. Diese 104[dB] errechneter (unbewerteter) Fremdspannungsabstand sind, wenn keine anderen Störgrößen durch Aufbau, Heizungseinflüsse etc. hinzukommen, für einen Eintakt-A-Verstärker ein sehr guter Wert.
    12. Selbst wenn man von diesen 104[dB] einfach mal 10[dB] abzieht (dann hätte man eine Ausgangsleistung von ca. 2.1[Weff], was einen Klirrfaktor von <1% vermuten läßt), hätte man immer noch einen (unbewerteten) Fremdspannungsabstand von ca. 94[dB]. Da kommt aller Erfahrung nach ein CCIR-bewerteter Geräuschspannungsabstand in der Gegend von 97[dB] raus. Auch das ist, wenn keine sonstigen Störeinflüsse vorliegen, nach wie vor ein sehr, sehr guter Wert.


Mit diesen Gedankenspielchen lasse ich's für heute mal gut sein....

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 12. Jul 2006, 00:17 bearbeitet]
Sehrlauthörer
Stammgast
#24 erstellt: 12. Jul 2006, 05:50
Hallo Hebert,

vielen, vielen Dank für Deine mal wieder sehr ausführliche Antwort.Du bist wirklich der Beste !!!!!.

Werde mir das heute nach der Arbeit mal etwas genauer durchsehen.Nur schon mal so viel vorab.Die grosse Drossel ist
die zwischen den Endröhren sitzt.


©jennychan4028

Im Betrieb erwärmt die sich ganz schön.Allerdings kann ich nicht sagen was sich unter der runden Haube genaue verbirgt.Alle "Gehäuse" von Trafos,Drossel,Ausgangsüberträger sind leider vollständig mit Harz ausgegossen.


©www.xgx168.com

Noch was zum brummen.Der Amp brummt in der Tat nur sehr,sehr leise .Man muss schon ganz nah an meine Hörner mit immerhin 107db/1W/1m Wirkungsgrad gehen um das Brummen überhaupt hören zu können.Klasse für sein Singles End Verstärker.Jedenfalls viel,viel leiser als der Yarland.

Klanglich legt der Amp mit dem Einspielen immer mehr zu.Wie die ganze Kiste-EINFACH GIGANTISCH.Bereue den Kauf jedenfalls keine Sekunde.

Speziell zu der Potischaltung werde ich bestimmt noch einige Frage haben,werde Dich also bestimmt noch damit löchern

Einen schönen Tag noch.

Michael
Sehrlauthörer
Stammgast
#25 erstellt: 12. Jul 2006, 21:34
Hallo Herbert.

So, wie schon heute Morgen angedroht habe ich noch ein paar Fragen an Dich.

Warum ist denn eine Gleichspannungskopplung von Vorstufen+Treiberstufe-Röhre so schlecht.Beim Dynavox waren beide Systeme ja in einer Röhre (ECF82) vereint.Gehe mal davon aus das die Kritik von Dir und DB sich beim Mr.Liang auf die direkte Kopplung (also ohne zwischen geschalteten Kondensator)der Vorstufe ( 6J4P Anode an Pin 8 ) zu Treiberstufe ( 6P3P Gitter an Pin 5 )bezieht.


©www.lsyx.com

Wäre es damit getan die betreffende Leiterbahn zwischen den Pins 8 > 5 aufzutrennen und ein Kondensator von 0,xxuF einzufügen oder sind da noch einige Widerstände mit einzuplanen.


Die technische Ausführung der Einschaltschaltverzögerung fand ich in der Tat im Anbetracht von fast 1,2KV Anodenspannung auch ein wenig hemdsärmelig umgesetzt.Auf den Relais steht wie man auf dem Bild unten erkennen kann
10A / 27V AC
10A / 30V DC
Gefällt mir ehrlich gesagt auch überhaupt nicht.Der Abbrand der Kontakte dürfte den Relais wohl eine kurze Lebensdauer bescheiden, von dem Übergangswiderstand mal ganz abgesehen.Die Widerstände vom Schaltbild R301 91K x2 scheinen jetzt auf der Platine die mit der Bezeichnung R307-1 und R307-2 zu sein.Scheinen ganz normale MF-Widerstände zu sein.Eigentlich würde ich die gerne ein wenig kleiner machen machen ( so je um die 22K-33K oder 47K )um ein schnelleres Aufladen der Elkos des Anodenstromkreises zu ermöglichen.Wenn nämlich nach ca.1 Minute die Relais durchschalten gibt der Amp für ca. 1 Sek. ein deutliches Brummen von sich.Was meinst Du, könnte man die Elkos mit einem verkleinern von den Überbrückungswiderständen schneller aufladen damit der Spannungsunterschied nicht mehr ganz so groß ist wenn die Relais durchschalten.Käme der Lebensdauer der Relais bestimmt entgegen.Oder hätte das andere Nachteile weil zB. die Kathode der 845er noch nicht richtig aufgeheizt ist und dadurch dann zuschnell und zuviel Anodenspannung im Röhrensystem der 845 anstehen würde.Hätte das dann einen negativen Einfluss auf die Lebensdauer der Röhre.



©www.lsyx.com

Und wie müsste ich denn die Schaltung der Gitterspannung verändern um die Röhren zu schützen wenn mal eine Poti kaputtgehen sollte.DB hat was davon geschrieben das nach dem Umbau dann jedenfalls die volle Gitterspannung anliegen würde wenn das Poti ausfällt.Nach der derzeitigen Schaltung wäre die negative Gitterspannung dann wohl eher 0V was dann einen max.Stromfluss bedeuten würde (da war doch mal was ).Welcher Widerstand xOhm müßte wo+wie das Schaltbild eingefügt werden.Im Moment bilden R113,R114 und das Poti W102 ja einen Spannungsteiler um die Gitterspannung zu regeln.Ausserdem hätte ich gerne eine höhere negative Vorspannung weil der Regler im Moment schon an Min.-Anschlag ist (max. einstellbare neg.Gittervorspannung).Könnte ich dazu den Widerstand R113 entsprechend auf 10,15 oder 22K verkleinern.Oder fließt dann zu viel Strom durch Gitter.


©www.lsyx.com

Und zu guter letzt.Ich gebe Dir mit der reinen Trioden-Philosophie 100% recht.Was hat eine Penthode in der Schaltung verloren.Könnte mir ja eine neue Vorstufenplatine bauen.Die Platinen sind ja räumlich vollkommen getrennt, wäre also überhaupt kein Problem.



Was schlägst Du da für eine Schaltungsart mit welchen Röhren vor.Den Verstärker gibt es ja auch mit der 300B als Treiber.Die 6J4P in der Vorstufe ist aber auch bei dieser Variante an Bord.Die 5V Trafoanschlüsse für 300B Heizung dürften ja bestimmt auch bei meinem Trafo irgendwo zu finden sein.


©www.lsyx.com

Die 300B als Treiber fände ich ja schon Klasse, dann aber mit einer weiteren Triode als Vorverstärkerröhre-oder halt umgekehrt.Könnest Du mir da evtl. eine "passende" Schaltung empfehlen.Oder geht das ohne Messtechnische Überprüfung überhaupt nicht.Thema Schwingen ect.

So, Herbert, jetzt habe ich Dich aber fürs erste mal genug mit meiner Fragerei genervt. "Danke" schon mal im Voraus.

Röhrige Grüße.

Michael
chris2178
Gesperrt
#26 erstellt: 15. Jul 2006, 11:40
Hallo Michael

Eine Frequenzgangmessung der unteren und oberen Grenzfrequenz würde mich brennend interessieren.

Ich würde auch zu gerne sehen wie die Ausgangsübertrager ohne Haube aussehen.Sind bestimmt El 130 Kerne?

Wenn du 20Khz ohne nennenswerten Abfall hast dann sind die Übertrager und die Schaltung bestimmt gut ausgelegt.

Viel Spass dann noch beim Hören.

Gruss Chris
Sehrlauthörer
Stammgast
#27 erstellt: 16. Jul 2006, 10:54

chris2178 schrieb:
Hallo Michael

Eine Frequenzgangmessung der unteren und oberen Grenzfrequenz würde mich brennend interessieren.

Ich würde auch zu gerne sehen wie die Ausgangsübertrager ohne Haube aussehen.Sind bestimmt El 130 Kerne?

Wenn du 20Khz ohne nennenswerten Abfall hast dann sind die Übertrager und die Schaltung bestimmt gut ausgelegt.

Viel Spass dann noch beim Hören.

Gruss Chris ;)


Hallo,

hier nun die Messungen die ich gestern vom Mr.Liang gemacht habe.

Frequenzgang


Bass-Frequenzgang


Sinus 4 Ohm


Sinus 8 Ohm


Klirr


Die Messergebnisse haben übrigens meine subjektiven Höreindrücke bestättigt.Im Röhren+Hören-Forum schrieb ich dazu:

Bin übrigens mal gespannt wie der Frequenzgang des Amp aussieht.Wage mal zu behaupten das die Höhen ab 10 Khz schon leicht abfallen.Der Bass, vielmehr die Tiefe hat mit dem Einspielen scheinbar deutlich an Volumen gewonnen.Kann aber auch sein das sich mittlerweile mein Gehör daran gewöhnt hat.Letzte Woche war da im Vergleich zum Yarland mit den KT88 in PP eine gewisse Tiefstbass-Schwäche nicht zu überhören.

Klanglich bin ich ansonsten mit dem Gerät wie schon angedeutet recht zufrieden.Vorallem die Räumlichkeit ist eine Klasse für sich.Exakte Breiten- wie Tiefenstaffelung mit einer ganz deutliche Abgrenzung einzelner Klangstrukturen.Alles hat seinen Platz, nichts läuft ineinander.Auch höre ich auf einmal Instrument die ich früher glatt nicht wahrgenommen habe.Auf einmal ist da zB. ganz deutlich eine Kastanjete hörbar die vorher schlicht und einfach überhört wurde.Wohl eine Stärke einer SET-Triode, speziell der 845 wird ja immer eine besondere räumliche Wiedergabe angedichtet.Ja, es entspricht auch ganz bestimmt der Wahrheit.Überrascht hat mich auch die Differenziertheit und Klarheit der Basswiedergabe, evtl. hängt der sehnige Klangeindruck aber auch damit zusammen das wie schon oben erwähnt die unterste Oktave ein wenig abfällt.


Was sich unter den Trafohauben verbrirgt wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, wie ich schon weiter oben geschrieben habe sind alle Trafos sowie auch die Ausgangsüberträger vollständig in ihrem Gehäuse eingegossen.Drüben im Röhren+Hören-Forum hatte mal 2285B-ein Administrator dieses Forums folgende Informationen über diesen Amp gepostet, zwar mit der 300B als Treiberröhre, was aber im Fall der Ausgangsüberträger keine Rolle spielen dürfte da es die gleich sein werden.

Gets up from March 1, 2004, "T" and "T2" series wrap (entire machine) the output transformer changes to the EI shape. (Z11 ferrite core)
Explained: Home page picture LS-845-2 (namely 300B pushes 845)
Model: LS-845
output: 20W+20W
frequency sound: 20-25KHz
the input sensitivity 1.5-2V
noise voltage is smaller than 5mV
the entire machine weight 36kg Geschockt
external dimensions: Long x width x high =550x280x260mm Disposition survey: Resistance; Military scarlet artillery coincidence electric capacity: American EC volume potentiometer: The Japanese ALPS blue shell 27 all seals the electron tube: Dawn 845X2; Dawn 300BX2; 6J4PX2 power transformer: High-pressured /450VA; Lamp silk /450VA output transformer: American Z11 ferrite core /114X45/EI choke coil: American Z11 ferrite core /20H/0.35A engine case: Imports the 1.2mm wiredrawing stainless steel plate (the ledger wall: 1.2mm electrolysis board) kneading board: 10mm aluminum alloy board (wiredrawing craft) floor dalle: 3mm wiredrawing aluminum alloy board complete set parts price: 3600.00 end products machine: 3800.00 safety masks: 60.00 transport expense: Exempt (domestic), Hong Kong: 400.00 more than 845 pictures:
Http://8555.net/auto...&kdir=104762&nowdir=
http://8555.net/auto...=104762&nowdir=%3C/b


Da steht also geschrieben 450VA (W) Ausgangs-Transformator mit Z11 Eisenkern 114x45-EI

Die Drosselspule für die Anodenspannung der 845er dürfte demnach auch die selbe Bauform haben, allerdings ist vom Schaltplan abweichend 20H angegeben was mir auch realistischer als 50H erscheint.Müsste eh aber korrekter Weise mH heißen.

Interessant finde ich übrigens auch die Preisliste die der Hersteller auf seiner Homepage eingestellt hat.
http://8555.net/auto.../b&id=86148&detail=1

Gruß.

Michael
chris2178
Gesperrt
#28 erstellt: 16. Jul 2006, 13:39
Hallo

Die Messung der oberen Grenzfrequenz sieht ganz gut aus.

Die untere Grenzfrequenz könnte etwas besser sein, da ja vom Hersteller bei 20Hz nur 1dB Abfall angegeben ist.Nach deiner Messung sind es etwa 4dB.

Trozdem für den günstigen Preis kann mann wirklich nicht mekern.

Gruss Chris
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