Standby bei Röhrenverstärker

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Felix8952
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jan 2009, 05:36
Hallo zusammen, ich habe mal ne Frage.

Ich bin noch eine Laie in der Röhrentechnik. Hab es zwar geschafft einen Bausatz- Röhrenverstärker zusammenzubauen, aber das ist ja nicht zwingend ein Fähigkeitsausweis. Einen Schaltplan lesen und die vorsortierten Bauteile richtig zusammenzulöten kann eigentlich schon fast jeder.
Aber ich habe schon einiges mir Elektronik zu tun gehabt und kenne daher schon das ein oder andere.

Dieser Röhrenverstärker tut nun seinen Dienst als PC Soundanlage und macht das soweit sehr gut.
Ich liebe Röhrenklang (Musste auch mal erwähnt werden)

Mein Problem ist jetzt, wenn ich am Wochenende den ganzen Tag zuhause bin, gehe ich auf den Tag verteilt immer wieder mal an den PC. Da der Röhrenverstärker aber das einzige verstärkende Glied zwischen der Soundkarte und meinen Ohren ist, muss ich den jedes mal Einschalten und Vorheizen. Das Nervt!

Theoretisch könnte ich den Verstärker ja durchgehend laufen lassen. Was aber nicht zwingend Ökologisch ist.

Nu habe ich mir mal eine Standby Funktion Überlegt Dabei wäre das ganze System ausgeschaltet, bis auf die Heizung, welche dann nur noch etwa mit 4V-5V anstelle von 6.3V betrieben würde.
Somit währe der Verstärker sofort betiebsbereit, da die Röhren im Standby immer leicht angeheitzt sind.

Das müsste sich theoretisch auch positiv auf die Lebensdauer der Röhren auswirken, da ein ständiges Heiss, Kalt, Heiss, Kalt auf dauer sicher nicht so gut währe.


Was sagt ihr dazu? Gute Idee oder völliger Humbug.


P.S:
Ich verwende in meinem Verstärker:
2x ECC81
2x ECC82
4x EL34 Endröhren
0815 Röhren halt, Tönen aber gut und reichen mir als Einstieg in die Röhrenwelt völlig.
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 03. Jan 2009, 14:26
Hallo Felix,
erst mal Glückwunsch zu deinem Eigenbau Verstärker.

Einen Amp. mit 4x EL34 ständig laufen lassen ist nicht gut, sehe ich wie du.

Zu einem Standbybetrieb würde ich nicht raten, es ist ganz sicher nicht röhrenschonender als nach Gebrauch auszuschalten.
Davon abgesehen ist es nicht mit einer Reduzierung der Heizspannung getan.


Das müsste sich theoretisch auch positiv auf die Lebensdauer der Röhren auswirken, da ein ständiges Heiss, Kalt, Heiss, Kalt auf dauer sicher nicht so gut währe.

Solange man den Amp nicht alle 10min an und ausschaltet schadet das nicht, denke mal an die vielen Röhrenradios welche in fast jedem Haushalt vertreten waren, die hatten auch kein Standby.

Gruß
Manfred
selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 03. Jan 2009, 14:57
Zunächst: Dein PC muss doch auch hochlaufen - oder bleibt er den ganzen Tag eingeschaltet? Gruß an den Stromanbieter.

Röhrenverstärker (insbesondere PA Anlagen) gab es immer auch mit Stand-by. Dabei wurde im Regelfall lediglich die Anodenspannung ausgeschaltet. Dieser Schalter muss aber vor dem Gleichrichter eingesetzt werden, weil sonst die Spannung vor dem Schalter ohne Last stark ansteigt.

Gleichzeitig müsste für deine verringerte Heizung ein Widerstand in die Heizleitung eingeschleift werden. Deine Röhren brauchen 7,2 Ampere Heizstrom. Der eingeschleifte Widerstand - den der Schalter beim Regelbetrieb überbrückt - müsste also einen Wert von 0,25 Ohm haben. Aber eine 20 Watt Version! Durch den Schalter würden dann auch über 7 Ampere fließen. Es gibt solche Schalter - aber alles sehr groß und nicht ganz billig.
Tulpenknicker
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2009, 15:25
Ich kann davor nur abraten eine Röhre wie die EL34 oder KT88 längere Zeit zu beheizen ohne daß eine Anodenspannung anliegt, dadurch werden die Röhren "taub" und klingen mit der Zeit beschissen. Stanbyschaltungen machen während der Aufheizzeit und beim Umstöpseln Sinn (z.Bsp Gitarrenverstärker), für etwas Anderes sind solche Standbyeinrichtungen nicht gedacht.
Felix8952
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Jan 2009, 17:10
Hmmm also keine so gute Idee...
Gibt es denn noch andere Möglichkeiten die Leistungsaufnahme zu verringern und den Amp dabei betriebsbereit zu halten?

@selbstbauen:
Hätte da eher an ein Leistungsstarken Relais gedacht und die kleinere Heizspannung hätte ich von einem zweiten Netzteil geholt, hab noch genug freien Platz im Gehäuse.

Aber wenn die Röhren davon "taub" werden, lass ich die Hände davon.

Ist es denn überhaupt schlecht den Amp mal 10 Stunden am stück läufen zu lassen, oder stecken das die Röhren problemlos weg.
Und wie siehts eigentlich mit Leerlauf aus, also schadet einem Röhrenverstärker längerer Betrieb ohne Eingangssignal?
Justfun
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2009, 18:09
Hallo,

Ist es denn überhaupt schlecht den Amp mal 10 Stunden am stück läufen zu lassen, oder stecken das die Röhren problemlos weg.
Und wie siehts eigentlich mit Leerlauf aus, also schadet einem Röhrenverstärker längerer Betrieb ohne Eingangssignal?

Beides kein Problem, der Amp sollte aber über entsprechende Sicherungen verfügen wenn er 10Std. ohne Aufsicht eingeschaltet ist.
Gruß
Manfred
Felix8952
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Jan 2009, 18:50
Was heisst "entsprechende Sicherungen"?

Ich hab beim Netzteil am Trafo an den verschiedenen Ausgängen jeweils eine Sicherung:

6.3V Heizspannung --> 6A
50V Gittervorspannung --> 100mA
350V Anodenspannung --> 400mA
230V Netzleitung --> 2A

Alle Sicherungen in träger ausführung.

Ist das in Ordnung?

Völlig ohne aufsicht ist der Amp eh nie, wenn ich aus dem Haus gehe schalte ich ihn natürlich ab.
Ausserdem habe ich Rauchmelder
Appropos Rauch, wie siehts eigentlich mit Staub auf den Röhren aus? Ich gebe zwar mein Bestes um den Amp staubfrei zu halten, aber meistens wenn ich ans Abstauben denke ist er am laufen und deshalb etwas wärmer, als ich dem Staubtuch zumuten kann. Von meinen Händen ganz zu schweigen.
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 03. Jan 2009, 19:51
Die Sicherungen reichen aus, um für ausreichende Sicherheit zu sorgen. Mache dir um den Staub keine Sorgen. Den Röhren ist das völlig egal. Wieviel Staub lag in alten Radios oder alten Fernsehern auf den Röhren. Röhren sind robust, die muss man nicht streicheln oder ständig putzen. Am Besten benutzen, wie jede Technik. Die Lebensdauer der Röhren ist sehr lang, da mach dir mal keine Sorgen. Zu deinem Stand-by Problem gebe es noch die Lösung für eine Überbrückungszeit einfach noch einen kleinen Transitorverstärker mit zwei kleinen Boxen anzuschließen, so könntest du für zwischendurch mit denen hören.

Eine Frage an die Profis, wäre es denn nicht möglich, die Anodenspannung abzusenken, also nicht abschalten, dadurch könnte man doch am meisten Energie sparen. Alle anderen Effekte wären dann doch umgangen. Die Kathode würde nicht taub und trotzdem könnte man den Energieverbrauch deutlich senken.
DB
Inventar
#9 erstellt: 03. Jan 2009, 19:58
Zum Thema Bereitschaftsschaltung (neudeutsch Standby) habe ich mich zwar schon -zigmal ausgelassen, aus aktuellem Anlaß aber hier nochmal: Unterheizung schadet den Röhren genauso wie Heizen ohne fließenden Anodenstrom.
Dennoch gab es in industriellen Verstärkern natürlich Bereitschaftsschaltungen. Und zwar wurde das mit einem Relais gelöst. Ein Kontaktsatz überbrückte im Normalen Betrieb einen Widerstand in der Anodenstromversorgung. Fiel das Relais ab (Bereitschaft), so wurde durch den Widerstand die Anoden- und Schirmgitterspannung abgesenkt.
Damit während der Bereitschaft keine verzerten Signalreste hörbar werden, hat man mit einem zweiten Kontaktpaar die Sekundärwicklung des Ausgangstrafos kurzgeschlossen.

Schaltungsbeispiel: im Raupenhaus nach den Leistungsverstärkern von Kölleda suchen.

MfG

DB
Felix8952
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 03. Jan 2009, 21:07
@Ingor:
Die Lösung mit einem Transenamp ist mir auch schon in den Sinn gekommen.
Der währe dann mittels Umschalter an den gleichen Lautsprechern angeschlossen. Hatte dabei aber bedenken, wenn man jetzt ohne zu überlegen den Röhrenamp einschaltet und der Umschalter steht aber immernoch auf Transe, ist keine Last am Ausgang des Röhrenamps und "BRRZT"!!!

Habe mir auch schon gedanken gemacht, das automatisch zu regeln. Und zwar etwa so:
Immer wenn ich den Amp einschalte, läuft zuerst automatisch ein Transenamp an den Lautsprechern, der dann sofort auch tönt.
Mit einem zweiten Schalter würde ich dann den Röhrenamp auch noch einschalten. Der würde dann während des Aufheizens an einem Wiederstand hängen (ca 6Ω ) und der Transenamp läuft dabei weiter.
Mit einem Zeitrelais würden die Lautsprecher dann nach ca. 3 Minuten automatisch auf den Röhrenamp umgeschaltet werden und der Transenamp kann wieder ausgeschaltet werden.

So kann ich bei kleinen Sachen auf den Röhrenamp verzichten, habe aber auch eine überbrückung der Aufheizphase des Röhrenamps. Dabei laufe ich auch nicht in Gefahr, den Röhrenamp ohne Last einzuschalten.

Ist doch auch keine schlechte Idee, ich bräuchte dabei nur ein Zeitrelais mit relativ vielen Umschaltkontakten oder ich hänge einige Relais zusammen.

@DB

Fiel das Relais ab (Bereitschaft), so wurde durch den Widerstand die Anoden- und Schirmgitterspannung abgesenkt.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, schaded diese Schaltung aber den Röhren.
hf500
Moderator
#11 erstellt: 03. Jan 2009, 21:45

Felix8952 schrieb:
@Ingor:

@DB

Fiel das Relais ab (Bereitschaft), so wurde durch den Widerstand die Anoden- und Schirmgitterspannung abgesenkt.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, schadet diese Schaltung aber den Röhren.


Moin,
nein, schaedlich ist unter-/ueberheizen und langer Betrieb ohne Katodenstrom.

In diesem Fall wird nur der Katodenstrom reduziert und so die Katodenbelastung sowie die Anoden- und Schirmgitterverlustleistung reduziert.

Im Prinzip wuerde es ausreichen, nur die Schirmgitterspannung zu reduzieren. Bei (End-)Pentoden darf man aber keinesfalls die Anodenspannung abschalten, _und_ die Schirmgitterspannung stehenlassen.
Das Schirmgitter wuerde sonst den Anodenstrom uebernehmen und ueberlastet werden.

73
Peter
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 03. Jan 2009, 22:31
@ Felix8952

Genauso habe ich mir das auch gedacht, aber nie verwirklicht. Ich habe das Problem, dass mir immer Sommer immer zu warm wird, wenn die Röhre läuft. Das mag zwar wirklich nur subjektiv sein, aber 160 Watt Heizleistung sind nicht wenig.

@ hf 500 Du meinst, den Ruhestrom durch eine Erhöhung der negativen Vorspannung reduzieren? Hast du so etwas schon mal irgendwo gesehen? Das hört sich sehr easy an.
DB
Inventar
#13 erstellt: 04. Jan 2009, 12:25

Ingor schrieb:

@ hf 500 Du meinst, den Ruhestrom durch eine Erhöhung der negativen Vorspannung reduzieren? Hast du so etwas schon mal irgendwo gesehen? Das hört sich sehr easy an.

Nein, der Peter meint die Absenkung der Schirmgitterspannung oder aller Betriebsspannungen.

Dynacord hat die Gittervorspannungen erhöht, bei seinen Kapellenverstärkern. Ist auch nicht einfacher als die Schaltung von Kölleda. Die Kölledas knallen zudem nicht in den Lautsprechern so jämmerlich.

MfG

DB
EL95
Stammgast
#14 erstellt: 04. Jan 2009, 16:33
Hallo!

Das ist eine gute Idee, beim Echolette wurde die Anodenspannung und Schirmgitterspannung abgeschaltet, was man bei langem Standbay an den Röhren merkte.

War sicherlich die einfachste Variante das Gerät in der Spielpause leise zu bekommen.

Bei kalten B-Endstufen würde ich die Röhren durchlaufen lassen, haben ja die meisten Hersteller gemacht, bei A werde ich selber mal ein paar Versuche machen.

EL95 fahre ich im B mit 8mA, EL90 mit 14mA (an 300V), EL36 an 400V mit 30mA, EL34 konnte ich an 800V bis 20mA heruntergehen, ohne Klangeinbußen festzustellen, mit EL84 habe ich keine Erfahrungen

EL95
zb
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 13. Jan 2009, 01:37

DB schrieb:
... Damit während der Bereitschaft keine verzerten Signalreste hörbar werden, hat man mit einem zweiten Kontaktpaar die Sekundärwicklung des Ausgangstrafos kurzgeschlossen.

Schaltungsbeispiel: im Raupenhaus nach den Leistungsverstärkern von Kölleda suchen.


Wirklich? Den Kurzschluss "sieht" dann aber doch die Endstufe auf der Primärseite des Ausgangsübertragers, und das dürfte ihr überhaupt nicht guttun! Sowas würde ich keinesfalls als gute Schaltung bezeichnen!
DB
Inventar
#16 erstellt: 13. Jan 2009, 10:36

zb schrieb:

DB schrieb:
... Damit während der Bereitschaft keine verzerten Signalreste hörbar werden, hat man mit einem zweiten Kontaktpaar die Sekundärwicklung des Ausgangstrafos kurzgeschlossen.

Schaltungsbeispiel: im Raupenhaus nach den Leistungsverstärkern von Kölleda suchen.


Wirklich? Den Kurzschluss "sieht" dann aber doch die Endstufe auf der Primärseite des Ausgangsübertragers, und das dürfte ihr überhaupt nicht guttun! Sowas würde ich keinesfalls als gute Schaltung bezeichnen!


Erstens ist eine Röhrenendstufe nicht so schnell kaputtzubekommen wie ihr Halbleiterpendant, weil Röhren hochohmiger sind und letztlich auch der ohmsche Widerstand des Ausgangsübertragers schützend wirkt.
Zweitens sind die Betriebsspannungen über hochohmige Vorwiderstände abgesenkt (was ich auch schrieb), so daß selbst bei vollem Pegel am Eingang des Verstärkers kein gefährlich hoher Strom durch die Endröhren zustandekommen könnte.
Die Schaltung ist gut, die damit ausgerüsteten Verstärker waren anerkannt zäh und haltbar.

MfG

DB
alteseuropa
Gesperrt
#17 erstellt: 13. Jan 2009, 11:51

zb schrieb:
#15
DB schrieb:
... Damit während der Bereitschaft keine verzerten Signalreste hörbar werden, hat man mit einem zweiten Kontaktpaar die Sekundärwicklung des Ausgangstrafos kurzgeschlossen.
...


Wirklich? Den Kurzschluss "sieht" dann aber doch die Endstufe auf der Primärseite des Ausgangsübertragers, und das dürfte ihr überhaupt nicht guttun! Sowas würde ich keinesfalls als gute Schaltung bezeichnen!



Das sehe ich auch so, da ist es sinnvoller den Eingang kurzzuschliessen.

Bei Graetz gab es z.B. eine Sparschaltung, die die Anodenspannung heruntersetzte. Der Apparat ist dann selbstverständlich noch betriebsfähig.


DB schrieb:
#16
... weil Röhren hochohmiger sind ...
DB


Diese generelle Aussage ist falsch!
zb
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 13. Jan 2009, 13:30

alteseuropa schrieb:
Das sehe ich auch so, da ist es sinnvoller den Eingang kurzzuschliessen.


... Auch das kommt mir komisch vor, weil die Endröhren dann einen noch 'härteren' kurzschluss 'sehen'; vor allem aber dürfte keinesfalls der DC-Anteil am Eingang des Übertragers mit über den Kurzschluss gehen!

Es mag sein, dass es in Einzelfällen geht, den Ausgang kurzzuschließen (@ DB), wenn im Design die genauen Lastverhältnisse und die Reihenfolge der Schaltvorgänge bei der Stummschaltung berücksichtigt werden und immer zuverlässig arbeiten, aber da muss man glaub ich wirklich sehr genau hinschauen. Grundsätzlich sollten ja die Impedanzen beiderseits des Ausgangsübertragers immer zueinander passen -- deswegen wäre die in Transistorverstärkern sehr oft verwendete Lösung, die Lautsprecherverbindungen über ein Relais zu trennen (=öffnen) sicher auch nicht ohne Vorbehalt brauchbar.

Was ich in einem Radio schon gesehen habe, war ein zusätzlicher Kontakt am Netzschalter, der neben L und N (Netzwechselspannung) noch die Anodenspannung getrennt hat, damit nach dem Ausschalten sofort Ruhe ist. Allerdings war dieser Kontakt defekt (keine zuverlässige Verbindung mehr bei geschlossenem Schalter), weil das Schalten der DC-Anodenspannung die Kontakte wesentlich stärker belastet hat als das Schalten der AC-Netzspannung.


DB schrieb:
Zum Thema Bereitschaftsschaltung (neudeutsch Standby) habe ich mich zwar schon -zigmal ausgelassen, aus aktuellem Anlaß aber hier nochmal: Unterheizung schadet den Röhren genauso wie Heizen ohne fließenden Anodenstrom.


Da ich dazu noch nichts gelesen habe: Dürfte ich bitte mal einen Link auf einen entsprechenden Eintrag hier haben? Mich würden die genauen technischen Hintergründe zu den "tauben" Röhren bei Heizung ohne Anodenspannung interessieren -- schließlich ist der Standby-Schalter in fast jedem Gitarrenamp so drin. Schließlich lernt mensch nie aus...
audiosix
Stammgast
#19 erstellt: 13. Jan 2009, 13:33
[quote="DB"]#16
... weil Röhren hochohmiger sind ...
DB[/quote]

Diese generelle Aussage ist falsch![/quote]


Erklär mal.
alteseuropa
Gesperrt
#20 erstellt: 13. Jan 2009, 14:07

zb schrieb:
#18
alteseuropa schrieb:
Das sehe ich auch so, da ist es sinnvoller den Eingang kurzzuschliessen.


... Auch das kommt mir komisch vor, weil die Endröhren dann einen noch 'härteren' kurzschluss 'sehen'; vor allem aber dürfte keinesfalls der DC-Anteil am Eingang des Übertragers mit über den Kurzschluss gehen! ...


Hallo zb,
ich meine den Verstärker Eingang, nicht die Primärseite des Ausgangsübertragers.
Tulpenknicker
Inventar
#21 erstellt: 13. Jan 2009, 14:36

audiosix schrieb:

alteseuropa schrieb:

DB schrieb:

... weil Röhren hochohmiger sind ...
DB


Diese generelle Aussage ist falsch!



Erklär mal.


Genau, würde mich auch mal interessieren, aber bitte keine dusselingen Links posten, sondern hier erklären.
alteseuropa
Gesperrt
#22 erstellt: 13. Jan 2009, 14:53

Tulpenknicker schrieb:
#21
Genau, würde mich auch mal interessieren, aber bitte keine dusselingen Links posten, sondern hier erklären. :prost

Nö, den Unterschied zwischen Röhren und Transistoren erkläre ich Euch hier nicht. Zeitverschwendung und OT sowieso.
DB
Inventar
#23 erstellt: 13. Jan 2009, 15:13

zb schrieb:

alteseuropa schrieb:
Das sehe ich auch so, da ist es sinnvoller den Eingang kurzzuschliessen.


... Auch das kommt mir komisch vor, weil die Endröhren dann einen noch 'härteren' kurzschluss 'sehen'; vor allem aber dürfte keinesfalls der DC-Anteil am Eingang des Übertragers mit über den Kurzschluss gehen!

Kaum jemand wird so plitscher sein und die Anoden gegeneinander kurzschließen wollen; weil die Zuleitungen zum Relais und das Relais selbst dann für erhebliche Wechselspannungen dimensioniert sein müssen.


zb schrieb:
Es mag sein, dass es in Einzelfällen geht, den Ausgang kurzzuschließen (@ DB), wenn im Design die genauen Lastverhältnisse und die Reihenfolge der Schaltvorgänge bei der Stummschaltung berücksichtigt werden und immer zuverlässig arbeiten, aber da muss man glaub ich wirklich sehr genau hinschauen. Grundsätzlich sollten ja die Impedanzen beiderseits des Ausgangsübertragers immer zueinander passen -- deswegen wäre die in Transistorverstärkern sehr oft verwendete Lösung, die Lautsprecherverbindungen über ein Relais zu trennen (=öffnen) sicher auch nicht ohne Vorbehalt brauchbar.

Nein, größere Genauigkeit braucht es dabei nicht. Ein simples Rundrelais mit einem Schließer für die Anodenspannung und eiem Öffner für den Lautsprecherkreis reicht völlig aus. Hier wird schon wieder maßlos verkompliziert und ein Problem gesehen, wo keines ist.
Ein paar Schaltpläne dazu finden sich hier.
Im V125 kommt zusätzlich ein 10k in die Anodenspannungsversorgung, Sekundärseite AÜ s.o.
Beim PV890-50 z.B. schaltet man in die Zuleitung zur Schirmgitter-/Vorstufenversorgung 100k, AÜ wie oben angesprochen.

MfG

DB
zb
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 13. Jan 2009, 15:25

DB schrieb:
Nein, größere Genauigkeit braucht es dabei nicht. Ein simples Rundrelais mit einem Schließer für die Anodenspannung und eiem Öffner für den Lautsprecherkreis reicht völlig aus. ... Ein paar Schaltpläne dazu finden sich hier.
Im V125 kommt zusätzlich ein 10k in die Anodenspannungsversorgung, Sekundärseite AÜ s.o.
Beim PV890-50 z.B. schaltet man in die Zuleitung zur Schirmgitter-/Vorstufenversorgung 100k, AÜ wie oben angesprochen.DB


Danke für den Link, ein Bild sagt mehr als tausend Worte und Schaltpläne sind manchmal die bessere Sprache, wenn es um Elektronik geht ;-) Ich lerne gerne dazu :-)
Tulpenknicker
Inventar
#25 erstellt: 13. Jan 2009, 16:12

alteseuropa schrieb:

Tulpenknicker schrieb:
#21
Genau, würde mich auch mal interessieren, aber bitte keine dusselingen Links posten, sondern hier erklären. :prost

Nö, den Unterschied zwischen Röhren und Transistoren erkläre ich Euch hier nicht. Zeitverschwendung und OT sowieso.


Eben...weil Du es nicht kannst
alteseuropa
Gesperrt
#26 erstellt: 13. Jan 2009, 17:59

alteseuropa schrieb:
#20
Hallo zb,
ich meine den Verstärker Eingang, nicht die Primärseite des Ausgangsübertragers. ;)



DB schrieb:
#23
Kaum jemand wird so plitscher sein und die Anoden gegeneinander kurzschließen wollen; weil die Zuleitungen zum Relais und das Relais selbst dann für erhebliche Wechselspannungen dimensioniert sein müssen.DB


Na so hart hatte ich das nicht ausdrücken wollen ...
E130L
Inventar
#27 erstellt: 13. Jan 2009, 18:46
Hallo,

zb schrieb:

Wirklich? Den Kurzschluss "sieht" dann aber doch die Endstufe auf der Primärseite des Ausgangsübertragers, und das dürfte ihr überhaupt nicht guttun! Sowas würde ich keinesfalls als gute Schaltung bezeichnen!


Auf einen Röhrenprüfgerät werden die (Verstärker-)Röhren auch im Kurzschlußbetrieb ohne Anodenwiderstand getestet und das kann man beliebig lange machen!

Wenn ich mich richtig erinnere, so schließen viele Instrumentenverstärker mit dem Schaltkontakt an der 6,3mm Klinkenbuchse den Ausgang kurz,wenn kein Lautsprecher angeschlossen ist. Gefahr droht erst dann, wenn das nicht mehr richtig funktioniert!

MfG Volker
alteseuropa
Gesperrt
#28 erstellt: 13. Jan 2009, 19:23

E130L schrieb:
#27 Hallo,

zb schrieb:

Wirklich? Den Kurzschluss "sieht" dann aber doch die Endstufe auf der Primärseite des Ausgangsübertragers, und das dürfte ihr überhaupt nicht guttun! Sowas würde ich keinesfalls als gute Schaltung bezeichnen!


Auf einen Röhrenprüfgerät werden die (Verstärker-)Röhren auch im Kurzschlußbetrieb ohne Anodenwiderstand getestet und das kann man beliebig lange machen!

Wenn ich mich richtig erinnere, so schließen viele Instrumentenverstärker mit dem Schaltkontakt an der 6,3mm Klinkenbuchse den Ausgang kurz,wenn kein Lautsprecher angeschlossen ist. Gefahr droht erst dann, wenn das nicht mehr richtig funktioniert!

MfG Volker


Bin zwar nicht zb, aber der Vergleich mit dem Röhrenprüfgerät ist ja schon link ... Was ist denn mit Transistoren auf dem Transistortester. Dürfen wir jetzt Transistorverstärker am Ausgang grundsätzlich kurzschliessen? (Natürlich nicht)

Beim Kurzschliessen des Ausgangs entfällt die Gegenkopplung. Wenn man Pech hat, schwingt der Verstärker dann.
zb
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 13. Jan 2009, 19:36

DB schrieb:
Nein, größere Genauigkeit braucht es dabei nicht. Ein simples Rundrelais mit einem Schließer für die Anodenspannung und eiem Öffner für den Lautsprecherkreis reicht völlig aus. Hier wird schon wieder maßlos verkompliziert und ein Problem gesehen, wo keines ist.
DB



E130L schrieb:
Auf einen Röhrenprüfgerät werden die (Verstärker-)Röhren auch im Kurzschlußbetrieb ohne Anodenwiderstand getestet und das kann man beliebig lange machen!

Wenn ich mich richtig erinnere, so schließen viele Instrumentenverstärker mit dem Schaltkontakt an der 6,3mm Klinkenbuchse den Ausgang kurz,wenn kein Lautsprecher angeschlossen ist. Gefahr droht erst dann, wenn das nicht mehr richtig funktioniert!


Ich finde ja all die Spezialfälle recht interessant, in denen Röhren auf einen Kurzschluss arbeiten -- aber:

Ich würde Felix8952 (siehe ganz oben) nicht empfehlen, mehr als den klassischen Standby-Schalter einzubauen, der die Anodenspannung wegnimmt (oder auch auf diesen Schalter zu verzichten), und die Kiste, wie oben auch schon geschrieben wurde, bei Bedarf aus- und wieder einzuschalten. Ohne die Dimensionierung seiner Endstufe zu kennen, würde ich kein Kurzschluss-Relais einbauen. Weniger ist in diesem Fall mehr.
E130L
Inventar
#30 erstellt: 13. Jan 2009, 20:08
Hallo,

darius schrieb:

Bin zwar nicht zb, aber der Vergleich mit dem Röhrenprüfgerät ist ja schon link ... Was ist denn mit Transistoren auf dem Transistortester. Dürfen wir jetzt Transistorverstärker am Ausgang grundsätzlich kurzschliessen? (Natürlich nicht)

Danke für die Lorbeeren!
Den Transistorverstärker darfst Du im Gegensatz zum Röhrenverstärker aber im Leerlauf (ohne Last) betreiben, das müßte man als Meister aber eigentlich wissen!

MfG Volker
alteseuropa
Gesperrt
#31 erstellt: 13. Jan 2009, 21:28

E130L schrieb:
#30 Hallo,

darius schrieb:

Bin zwar nicht zb, aber der Vergleich mit dem Röhrenprüfgerät ist ja schon link ... Was ist denn mit Transistoren auf dem Transistortester. Dürfen wir jetzt Transistorverstärker am Ausgang grundsätzlich kurzschliessen? (Natürlich nicht)

Danke für die Lorbeeren!
Den Transistorverstärker darfst Du im Gegensatz zum Röhrenverstärker aber im Leerlauf (ohne Last) betreiben, das müßte man als Meister aber eigentlich wissen!

MfG Volker


Von solchen Verallgemeinerungen, wie Du sie hier anstellst, distanziere ich mich. Es gibt auch Transistorverstärker mit Übertrager.
DB
Inventar
#32 erstellt: 13. Jan 2009, 21:52
Hallo,

zb schrieb:

Ich finde ja all die Spezialfälle recht interessant, in denen Röhren auf einen Kurzschluss arbeiten -- aber:

Ich würde Felix8952 (siehe ganz oben) nicht empfehlen, mehr als den klassischen Standby-Schalter einzubauen, der die Anodenspannung wegnimmt (oder auch auf diesen Schalter zu verzichten), und die Kiste, wie oben auch schon geschrieben wurde, bei Bedarf aus- und wieder einzuschalten. Ohne die Dimensionierung seiner Endstufe zu kennen, würde ich kein Kurzschluss-Relais einbauen. Weniger ist in diesem Fall mehr.

ich schrieb es doch schon, es ist unbedenklich; wesentlich unbedenklicher als die Anodenspannung gänzlich abzuschalten. Durch Heizen der Katoden ohne fließenden Anodenstrom bilden sich in der Katode schlecht leitende Zwischenschichten, die die Röhren mittelfristig ruinieren.

Zum Kurzschluß der Lautsprecherwicklung hatte ich auch schon erläutert, daß eine Beschädigung der Endstufenröhren nicht zu befürchten ist, weil der zusätzliche Vorwiderstand in der Anodenleitung strombegrenzend wirkt.

MfG

DB
audiosix
Stammgast
#33 erstellt: 14. Jan 2009, 11:55

alteseuropa schrieb:

E130L schrieb:
#30 Hallo,

darius schrieb:

Bin zwar nicht zb, aber der Vergleich mit dem Röhrenprüfgerät ist ja schon link ... Was ist denn mit Transistoren auf dem Transistortester. Dürfen wir jetzt Transistorverstärker am Ausgang grundsätzlich kurzschliessen? (Natürlich nicht)

Danke für die Lorbeeren!
Den Transistorverstärker darfst Du im Gegensatz zum Röhrenverstärker aber im Leerlauf (ohne Last) betreiben, das müßte man als Meister aber eigentlich wissen!

MfG Volker


Von solchen Verallgemeinerungen, wie Du sie hier anstellst, distanziere ich mich. Es gibt auch Transistorverstärker mit Übertrager. ;)


Das ist aber schon der Sonderfall, auch aus Preisgründen.
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