Eine Röhre defekt (?) - Einzeln nachkaufen oder neues Quartett?

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Times
Stammgast
#1 erstellt: 01. Dez 2009, 15:11
Hallo zusammen,

seit etwas mehr als 2 Jahren bin ich nun schon Besitzer eines "Original AT-2008" Röhrenverstärkers, der sich
an meinen RS8 mit der Heimkinoanlage abwechselt. Letztes Wochenende durfte der mit 4x 6CA7 und 6x 12AU7
bestückte Amp dann mal wieder zum Härtetest antreten und über mehrere Stunden hinweg in gehobener
Lautstärke eine Party beschallen...

...was soweit auch ganz gut funktioniert hat, bis es wohl einen lauteren Knall gegeben hat, gefolgt von Rauchentwicklung
und verbranntem Geruch. Leider war ich zu dem Zeitpunkt nicht im Raum und der Verstärker wurde umgehend von den
Anwesenden ausgeschalten, die Musik soll aber weiter gespielt haben und eine der 6CA7 Endröhren für den Knall und
Rauch verantwortlich gewesen sein.


Meine Fragen zu der Geschichte:

- Hört sich das tatsächlich nach einer kaputten Röhre an?
- Wenn ja, wie finde ich heraus welche genau kaputt ist?
- Sollte nur eine defekt sein, sollte ich nur diese tauschen oder ein neues Quartett kaufen?
- Gibt's eine "bessere" Alternative zu den 6CA7 von Electro Harmonix (im Preisbreich um 15€ pro Stück)?


Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!


Gruß,
Timo
Wolfgang_K.
Inventar
#2 erstellt: 01. Dez 2009, 16:23
Ich denke dass wird in Deinem speziellen Fall eine größere Reparatur. Denn eine Röhre verabschiedet sich meist geruch,- und geräuschlos. Und meistens sind bei den Röhren die Heizfäden hinüber. Ich denke da hat es einige andere periphere Bauteile wie Kondensatoren, Widerstände und eventuell den Überträger erwischt....Was soll an einer Röhre brennen und qualmen?

Würde das Gerät zum Fachhändler zur Überprüfung bringen, mit dem Wechseln der Röhre(n) alleine ist es hier nicht getan.

Gruß Wolfgang
RoA
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2009, 16:47
Wenn sich eine Röhre mit einem Knall verabschiedet, sieht ihr das auch ein Laie an. Es ist anhand der spärlichen Angaben natürlich reine Spekulation, aber ich schätze, es hat sich lediglich ein passives Bauteil, vermutlich ein Elko, in Wohlgefallen aufgelöst. Auch das ist visuell relativ leicht zu entdecken, zur Not mittels Schnüffel-Test. Es besteht also noch Hoffnung.
DB
Inventar
#4 erstellt: 01. Dez 2009, 18:06
Außer bei direkt geheizten Röhren hatte ich nur äußerst selten defekte Heizfäden. Das kommt als Fehler so gut wie gar nicht vor.

MfG
DB
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 01. Dez 2009, 20:55
Stimmt und stimmt vielleicht auch nicht. Ich habe auch noch nie eine Röhre mit defektem Heizfaden gehabt, außer einer Bildröhre aus russicher Fertigung. Bis auf dieses Wochenende. Das Beste daran, die Röhre hat einen Wackelkontakt. Mal funktioniert sie, dann geht sie plötzlich aus. Ich habe sie in verschiedenen Sockeln gesteckt und es blieb bei dem Fehler. Ich glaube, es ist wirklich eine andere Qualität, die es heute zu kaufen gibt. Die Röhre hat nicht mal 2 Jahre auf dem Buckel, eine EL 34 B STR. Keine schlechte Röhre.
Wolfgang_K.
Inventar
#6 erstellt: 02. Dez 2009, 11:07
Mir ist letztes Jahr eine Vorstufenröhre (ECC 82) ausgestiegen, da war allerdings wirklich der Heizfaden hinüber. Hat keinen Mucks mehr von sich gegeben.....

Seitdem nehme ich nie wieder eine Röhre probeweise aus dem Verstärker heraus. Aus Erfahrung wird man klug.

Gruß Wolfgang


[Beitrag von Wolfgang_K. am 02. Dez 2009, 11:07 bearbeitet]
Times
Stammgast
#7 erstellt: 02. Dez 2009, 14:32
Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten...

...auch wenn sich das Ganze gar nicht gut anhört


RoA schrieb:
Wenn sich eine Röhre mit einem Knall verabschiedet, sieht ihr das auch ein Laie an. Es ist anhand der spärlichen Angaben natürlich reine Spekulation, aber ich schätze, es hat sich lediglich ein passives Bauteil, vermutlich ein Elko, in Wohlgefallen aufgelöst. Auch das ist visuell relativ leicht zu entdecken, zur Not mittels Schnüffel-Test. Es besteht also noch Hoffnung.


Das dumme ist wirklich, dass ich zum Zeitpunkt des Defekts nicht im Raum war und alle Anwesenden schon ordentlich einen im Tee hatten, so dass die Beschreibungen bestimmt auch nicht 100%ig verlässlich sind.

Gibt es denn noch irgendwelche Angaben die eine Ferndiagnose genauer machen könnten? Ansonsten muss ich einfach mal schauen, ob man einen tatsächlich einen defekten Elko sieht / riecht...



Wolfgang_K. schrieb:

Würde das Gerät zum Fachhändler zur Überprüfung bringen, mit dem Wechseln der Röhre(n) alleine ist es hier nicht getan.


Falls ich selbst nichts finde, hat irgendjemand eine Empfehlung was eine vernünftige Werkstatt im Raum Tübingen / Reutlingen / Stuttgart betrifft?


Danke & Gruß,
Timo
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 02. Dez 2009, 16:30

haben und eine der 6CA7 Endröhren für den Knall und
Rauch verantwortlich gewesen sein.


Eine Röhre raucht nicht und qualmen kann sie auch nicht. Eine Röhre hat einen Glaskolben, solange der unbeschädigt ist, kann nichts knallen oder rauchen. Vielmehr wird es so sein, dass ein Bauelement, das in der Nähe der Röhrenfassung sitzt geplatzt ist und der Rauch an der Röhre entlang nach oben gestiegen ist. Dass man noch Musik hört hat auch nichts zu sagen, da wahrscheinlich nur ein Kanal betroffen war und selbst bei dem Ausfall einer Endstufenröhre die betroffene Endstufe noch weiterspielt.
Wolfgang_K.
Inventar
#9 erstellt: 02. Dez 2009, 16:44
Entweder war die Lautstärke zu hoch, und dadurch wurde die Elektronik beschädigt oder da ist Flüssigkeit ins Innere des Geräts gelangt...

Noch ein paar Fragen an die Spezialisten hier:

Kann man eigentlich bei Röhrenverstärkern auch die Lautsprecher (speziell Hochtöner) grillen wenn man die Lautstärke auf Dauer zu hoch aufdreht? Gilt hier auch die Formel "schwacher" Verstärker mit maximaler Lautstärke (bis zum Clippen) an Watthungrigen Boxen Gefahr für den Verstärker?

Sind Röhrenverstärker für einen harten Party-Einsatz geeignet?
Times
Stammgast
#10 erstellt: 02. Dez 2009, 17:03

Wolfgang_K. schrieb:
Entweder war die Lautstärke zu hoch, und dadurch wurde die Elektronik beschädigt oder da ist Flüssigkeit ins Innere des Geräts gelangt...


Flüssigkeit kann ich ausschließen. Lautstärke war zwar über normaler Zimmerlautstärke, aber auch nicht extrem. Der Regler stand auf etwa ein Uhr (Spielraum von 7 bis 5 Uhr).

Hilft ja jetzt auch nichts mehr, das Ding muss zur Reparatur. Über Werkstatt-Empfehlungen in meiner Nähe würde ich mich sehr freuen.


Gruß,
Timo
Wolfgang_K.
Inventar
#11 erstellt: 02. Dez 2009, 17:08
Schau doch mal in die gelben Seiten im örtlichen Telefonbuch. Oder googel einfach mal. Aber vorher würde ich dort anrufen und das schon telefonisch im Vorfeld klären.

Wenn Deine Kiste wieder funzt, vielleicht könntest Du dann noch einmal ein Feedback über den Reparaturverlauf hier einstellen...

Viel Glück und Erfolg
DB
Inventar
#12 erstellt: 02. Dez 2009, 17:49

Wolfgang_K. schrieb:
Sind Röhrenverstärker für einen harten Party-Einsatz geeignet?

Natürlich. Allerdings würde ich dafür kein Heimhifi nehmen, sondern robuster gebaute Exemplare wie Dynacord Eminent, Gigant,...

MfG
DB
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 02. Dez 2009, 18:53
Bei Röhrengeräte ist es genauso wie bei Transistorverstärkern. Wenn sie dafür ausgelegt sind, halten sie. Man denke nur an die ganzen Gitarrenverstärker, die im Overdrive gequält werden. Wodurch gehen Lautsprecher an leistungsschwachen Verstärkern kaputt? Durch die hohen Amplituden im Hochtonbereich ezeugt durch Verzerrungen. Diese können auch bei Röhrenverstärkern entstehen. Auch damit kann man Boxen zerstören.
Florian_1
Stammgast
#14 erstellt: 02. Dez 2009, 19:11
Trifft aber nur auf Mehrwegels. zu - Breitbänder betrifft das nicht. Beim Mehrwegels wird dann immer mehr Leistung an den Hochtöner gegeben, die halten aber normalerweise aber nur 5-10W. Bei einem Breitbänder landet die ganze Energie in einem Chassi, da passiert nichts.
Times
Stammgast
#15 erstellt: 02. Dez 2009, 19:33
...ich würde euch bitten beim Thema zu bleiben.

Diskussionen rund um das Thema "kaputte Boxen durch Röhrenamps" sind ja durchaus interessant, helfen
mir aber in meiner aktuellen Situation leider überhaupt nicht weiter.



Wolfgang_K. schrieb:
Schau doch mal in die gelben Seiten im örtlichen Telefonbuch. Oder googel einfach mal. Aber vorher würde ich dort anrufen und das schon telefonisch im Vorfeld klären.

Wenn Deine Kiste wieder funzt, vielleicht könntest Du dann noch einmal ein Feedback über den Reparaturverlauf hier einstellen...

Viel Glück und Erfolg


Vielen Dank, werde ich tun. Ich hab jetzt mal über einen Arbeitskollegen einen Kontakt erhalten, der ganz in meiner
Nähe ist und in seiner Freizeit Röhrenendstufen selbst baut. Ich hoffe, dass er mir weiterhelfen kann.


Grüße,
Timo
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 04. Dez 2009, 01:41

...ich würde euch bitten beim Thema zu bleiben.

Diskussionen rund um das Thema "kaputte Boxen durch Röhrenamps" sind ja durchaus interessant, helfen
mir aber in meiner aktuellen Situation leider überhaupt nicht weiter.


Das ist wirklich bedauerlich.
Times
Stammgast
#17 erstellt: 04. Dez 2009, 19:01

Ingor schrieb:
Das ist wirklich bedauerlich. :D


Ich weiß nicht, vielleicht haben wir ja einfach nicht den selben Humor, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen was daran witzig sein soll?!

@alle anderen:

Habe nächste Woche einen Termin beim Röhrendoktor ganz in der Nähe und werde anschließend berichten.
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 04. Dez 2009, 19:40
Haben wir wahrscheinlich nicht. Aber wenn du es klarer gesagt bekommen möchtest: Es ist ziemlich anmaßend, wenn nicht sogar dreist, den Leuten den Mund verbieten zu wollen, die sich bemühen zu helfen. Dass neben deinem Thema auch mal ein anderes nebenbei abgewickelt wird, sollte dich nicht dazu hinreißen lassen, hier zur Ordnung zu rufen.
Times
Stammgast
#19 erstellt: 18. Dez 2009, 18:36

RoA schrieb:
...aber ich schätze, es hat sich lediglich ein passives Bauteil, vermutlich ein Elko, in Wohlgefallen aufgelöst...


Trotz fehlerhafter Beschreiung meinerseits einen Volltreffer gelandet, Respekt!   :hail


Wolfgang_K. schrieb:
...wenn Deine Kiste wieder funzt, vielleicht könntest Du dann noch einmal ein Feedback über den Reparaturverlauf hier einstellen...


Reperaturverlauf: Mittwochs abgegeben, Montags wieder bekommen.

Kosten: 1 Kasten "Wulle Vollbier" (20 x 0,33l Bügelflasche)


An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Vermittler und Reperateur...


Grüße,
Timo


[Beitrag von Times am 18. Dez 2009, 18:36 bearbeitet]
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