Frage zu Kauf oder Selbstbau einer Röhrenendstufe.

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Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 01. Mrz 2011, 16:03
Seit Monaten treibe ich mich hier im Forum herum, lese am liebsten die Selbstbau Projekte und Röhrengeräte.
Jetzt mit 43 Jahren möchte ich einen meiner letzten großen Träume erfüllen.
Einen eigenen Röhrenverstärker !
Die Einschränkung seitens meiner Frau: Ein Budget von Max 700 Euro !
Hier im Forum wird empfohlen, einen Röhrenverstärker unter 1000 kannst du knicken !
Hmm, meine Frau rückt nicht mehr als 700€ raus, da hilft nichts !

Im Internet fand ich einen bei Destinyaudio einen EL34 deluxe, der genau in meinem Budget und Zimmer passt.
Da ich aber Elektronisch nicht unbegabt bin (Fernsehtechniker, Lfz Techniker, LFZ-Lötscheine usw) könnte ich mir auch vorstellen so etwas selbst zubauen.
Jedoch bin ich mit Röhren und Übertrager absolut unerfahren ( Erfahrungen: 1 Röhren Kopfhörervertärker Selbstbau)
In meiner Firma gibt es Metaller und Tischler (für das Gehäuse…)
Beim lesen hier im Forum habe ich öfter was von www.r**renendstufen.** gelesen, und fand das Projekt V30GT4-H2 (475€) sehr interessant. Das Projekt kann ich auch noch beliebig erweitern...

Nun meine Frage an die Fachleute:

Was soll ich bloß machen ?

Gibt es event. noch eine Alternative ?

Habt ihr event. einen Tipp für mich ?

Wäre super Klasse, obwohl das hier mein 1. Beitrag ist, wenn mir jemand helfen könnte


Viele Grüße,


Franky
entropy_kid
Stammgast
#2 erstellt: 01. Mrz 2011, 16:19
Grundvoraussetzung Nr. 1 zum Arbeiten mit Röhren scheinst du ja mit deinem Vorwissen zu erfüllen, du dürftest im Gegensatz zu manch anderen die da ran wollen wissen, dass Arbiten mit Hochspannung nicht ganz ungefährlich ist.
Aus allem was ich in meinem Umfeld gesehen habe ist für mich die Röhren bastelei etwas, in das man vorzugsweise "reinwächst", so dass man "seinen" Röhrenamp erst im zweiten oder dritten Versuch verwirklicht. Gleich an ein Grossprjekt wenn ich das mal so nennen darf kommt mir vielleicht etwas ambitioniert vor.
In deinem Budget liegt ja dein angestrebtes Projekt und ein etwas kleinerer Vorversuch (z.B. T66 von TubeTown). Würde ich mir an deiner Stelle überlegen.
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 01. Mrz 2011, 17:15
Für 700 Euro kann man sicherlich einen eigenen Verstärker bauen. Ganz grob gerechnet 350 Euro für Trafo und 2 Ausgangsübertrager. 100 Euro für die Röhren, der Rest muss für das Gehäuse und die Kleinteile reichen. Zu den chinesichen Verstärkern gibt es viele interessante Infos in diesem Forum, auch zu den Destiny-Verstärkern. Deine Frau tut gut daran dir ein straffes Budget zu verordnen, das fördert die Kreativität.
reimar
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 01. Mrz 2011, 17:25
Bei dem vorhandenen Fachwissen schreit es geradezu nach DIY, google mal ein wenig nach z.B. Bottlehead oder diyhifisupply, dort gibt es sehr gute Bausaetze, das Budget wird da evtl gerade so zu halten sein. Die Komplettbausaetze sind meines Wissens incl. sehr guten bebilderten Anleitungen.
Bei Deutschen Herstellern kenne ich mich leider nicht so gut aus.

Gruss


[Beitrag von reimar am 01. Mrz 2011, 17:31 bearbeitet]
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 01. Mrz 2011, 17:55
@entropy_kid
Danke, (T66 von TubeTown)hört sich nicht schlecht an, und "reinwachsen" , damit hast Du den nagel auf den Kopf getroffen, das Gefühl habe ich auch !


@Ingor
Einen eigenen Verstärker bauen ? Nur welchen ?


@reimar
Bottlehead oder diyhifisupply ? Ganz schön teuer und welchen ?


Hab da auch schon mal das KT88 PP Projekt ins Auge gefasst,



Man man. was ist ja als wenn man einen neuen Wagen kaufen will. Alle sind soo schön und einer ist besser als der andere


[Beitrag von Franky-Byte am 01. Mrz 2011, 18:08 bearbeitet]
reimar
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Mrz 2011, 18:54

Franky-Byte schrieb:
@reimar
Bottlehead oder diyhifisupply ? Ganz schön teuer und welchen ?


Bei Bottlehead der "Stereomour Stereo Single Ended 2A3/45 Integrated Amplifier Kit" 750 US$, ich weiss nicht wie hoch das Porto ist + ggf. 19% Umsatzsteuer koennte das bei dem aktuell schlechten Dollarkurs evtl. gerade so hinhauen.

diyhifisupply hat wie es aussieht keine guenstigen Vollverstaerker mehr im Angebot, habe eine Weile nicht auf die Seite geschaut.

Ansonsten kann ich noch empfehlen dich evtl. mal in einem speziellen Rohren-Forum umzuschauen oder zu fragen, die koennen dir bestimmt aus dem Stehgreif etliche Schaltungen und Anleitungen aufzahelen die in dein Budget passen. Ich hoffe es ist OK, hier auf ein anderes Forum hinzuweisen, wenn nicht kurze PN, dann loesche ich es wieder : www.roehren-und-hoeren.de oder www.jogis-roehrenbude.de
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 01. Mrz 2011, 20:30
Tausend und einen Dank für die tolles Info's
Doomit
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 01. Mrz 2011, 21:56
Hallo Franky,

das hier http://www.experienc.../end_ppp_s_40_50.htm kann ich empfehlen
Bausatz kostet 700 € mit E34L.
Wenn du die Möglichkeit hast ein passendes Gehäuse zu bauen kannste zuschlagen.
Ich habe seit ca. 25 jahren ein Gerät von diesem Hersteller.


[Beitrag von Doomit am 01. Mrz 2011, 21:57 bearbeitet]
affenzahn
Stammgast
#9 erstellt: 01. Mrz 2011, 22:03
hallo,


reimar schrieb:


Bei Bottlehead der "Stereomour Stereo Single Ended 2A3/45 Integrated Amplifier Kit" 750 US$, ich weiss nicht wie hoch das Porto ist + ggf. 19% Umsatzsteuer koennte das bei dem aktuell schlechten Dollarkurs evtl. gerade so hinhauen.



ist die primärspannung für den trafo des 2A3/45 Kit auch 230 volt?
reimar
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 02. Mrz 2011, 07:08

affenzahn schrieb:
ist die primärspannung für den trafo des 2A3/45 Kit auch 230 volt?


Hmm, muesste man mal nachfragen, denke eher nicht - dann kommt noch ein 230-110V Wandler/Trafo dazu.

Dieser Anbieter bietet nach eigenen Wuenschen Bausaetze an, seine Trafos sollen recht gut sein:
http://www.tubesoundelectronics.de/


[Beitrag von reimar am 02. Mrz 2011, 07:24 bearbeitet]
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 02. Mrz 2011, 11:59
#10 erstellt: Heute, 05:08

Man so früh schon an Röhren denken...

Naja, ich denke im Moment die ganze Nacht an Röhren ...

Der Bausatz ...end_ppp_s_40_50 hörst sich gut an,
gibt's dazu noch weitere Infos ?
reimar
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Mrz 2011, 12:46

Franky-Byte schrieb:
#10 erstellt: Heute, 05:08

Man so früh schon an Röhren denken...

Der Bausatz ...end_ppp_s_40_50 hörst sich gut an,
gibt's dazu noch weitere Infos ?


Ich bin euch 7 Stunden voraus bei mir war das 12 Uhr.

Die Experience Bausaetze sind sicherlich nicht schlecht und tausen wenn nicht gar millionfach gebaut worden, gute Standartbauart ohne wirklich grosse "Emotionen". Wenn du hier nach dem "endgueltigen" Verstaerker fuer Dein Geld suchst wuerde ich aber andere Konzepte vorziehen. Sei aber so oder so gewarnt wen erst einmal das Roehrenfieber gepackt hat kommt nicht so schnell wieder davon los, das koennte dann auch Budget/Frauenprobleme mit sich ziehen.

Gruss
tubescreamer61
Inventar
#13 erstellt: 02. Mrz 2011, 13:12
Hallo,
guck mal nach Experience Electronics oder Gerhard Haas (der urprüngliche Firmenbegründer).
Meines Erachtens nach ist das Gerät (PPP S 40) nicht die schlechteste Wahl, obwohl ich persönlich nicht so auf Push- Pull parallel Schaltungen "stehe".
Großen Wert solltest Du vor allem (und dieses noch vor dem Hauch des Exclusiven einer Triodenschaltung mit 2A3/AD1 oder 300B) auf gute Verfügbarkeit der Röhren legen.
Gerade die großen Endtrioden werden zum größten Teil in China gefertigt und sind immer noch (und das schon seit Jahren - da sie immer noch auf den alten, zum Teil bereits seit mehr als 50 Jahren im Einsatz befindlichen Maschinen hergestellt werden) von zweifelhafter Qualität.
Ich verlasse mich da eher auf die gebräuchlichen Audioröhren wie EL 34, EL 84, 6550 oder KT88, 6V6(GC) usw.,welche zum Teil noch von einigen Herstellern wie JJ (ehemals Tesla) oder Sovtek (produzieren sehr gute russische Militärware) hergestellt werden. Auch Philips ECG in Amiland (ebenfalls Militärware - JAN= joint Army / Navy) ist einer meiner bevorzugten Anbieter (Vorstufen- und Kleinsignalröhren z. Bsp 5157= ECC83).
Wenn Du eine "große Triode" haben möchtest, empfehle ich die 6S33 (6C33). Diese stellt mit moderater Anodenspannung bereits beträchtliche Leistung in Ausssicht (für Triodenendstufen) und ist gut und reichlich erhältlich, sowie in sehr stabiler Qualität in der ehemaligen UDSSR gefertigt worden (da sie eine Schaltröhre der dortigen Eisenbahn war/ist).
Alternative wäre "New old stock" Ware - zumeist aber unverhältnissmäßig teuer. Von "geprüften und mit Meßschrieb" versehener Gebrauchtware bin ich kein Freund - da lasse ich in jedem Fall die Finger von.
MfG
Arvid

P.s.: Um meine Aussage zu bekräftigen - ich besaß einst einen K&H Telewatt VS 110, welchen ich einem Liebhaber quasi "fast geschenkt" habe da die EL 503 Endröhren so gut wie Tod waren (nur noch 40 % Emission)und kaum bis gar nicht mehr neu erhältlich sind. Ein "Umstricken" auf andere Röhren jedoch hätten die guten Eigenschaften dieses Verstärkers zunichte gemacht.


[Beitrag von tubescreamer61 am 02. Mrz 2011, 13:20 bearbeitet]
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 02. Mrz 2011, 14:45
Danke für soviel Fachwissen.
Der Trend geht also zur 2 x 40 W mit E 34 L, aber was heißt Aufpreis für Eingangsübertrager E-1220: je € 44.–– ?

Tatsächlich Fingerweg von Projekt V30GT4-H2 & EL34 deluxe.

Hat sich schon jemand die Endstufe E 34 L gebaut ?
selbstbauen
Inventar
#15 erstellt: 02. Mrz 2011, 15:42
Stellt sich doch auch die Frage, welche Lautsprecher sollen sie treiben und wie groß ist das Zimmer?

Wenn 700 Euro das Maximum ist und der Raum bis etwa 40 m² groß ist, dann reichen Vertsärker bis 15 Watt mit der EL84 allemal aus. Diese Röhre gibt es in der russischen Variante für unter 10 Euro, die Übertrager gibt es gebraucht oder neu für etwa 50 Euro, ...

Ich würde mit einer reinen Endstufe anfangen. Lautstärkeregler, ECC83 für die Spannungsverstärkung und die Phasenumkehr, EL84 in Gegentakt.

Schaltbilder gibt es dazu zu Hauf. Man sollte auf etwas etabliertes aus dem Ende der 50er-Jahre zurück greifen: Telewatt V120, Braun CSV13, RIM, ...

Unverzichtbar ist ein Volt/Ampere-Meter, eventuell ist auch ein Tongenerator hilfreich, insbesondere wenn das klangliche Ergebnis nicht befriedigt und man auf Fehlersuche gehen muss.
tubescreamer61
Inventar
#16 erstellt: 02. Mrz 2011, 17:51
@selbstbauen,
Du sprichst mir aus der Seele. Die EL84 in einer geeigneten Schaltung ist mit Sicherheit eine sehr fein klingende Röhre
(im übrigen neben der EL156 mein Favorit).
Die erzielbare Ausgangsleistung im Gegentaktbetrieb liegt in Ultralinearschaltung bei ca. 12 W und in reinem Pentodenbetrieb bei max. 17W je Kanal. Selbstverständlich ist auch Quasi- Triodenschaltung möglich (etwa 4- 5 W je Kanal), wobei sich in allen 3 Fällen die Ausgangsleistung durch eine Parallelschaltung von mehreren Röhren erweitern lässt (statt je Halbwelle des Signals 1 Röhre derer 2 bringt schon mal satte 35W statt 17 im Pentodenbetrieb - natürlich steigt dabei der Aufwand im Netzteil).
Schaltungsbeispiele gibt`s bei Jogi`s Röhrenbude, in einigen kommerziellen Verstärkern ist diese Röhre ebenfalls eingesetzt worden (z. B Grundig NF2/ NF20 oder als 6BQ5 in Geräten von National/Panasonic oder Kenwood) und in Schaltungen von Radio RIM (München).
Zudem beläuft sich die Anodenspannung auf ca. 280 - 300 V und somit ist der Aufwand im Netzteil auch nicht übermässig groß.
Obwohl bei Gegentaktverstärkern nicht zwingend notwendig, würde ich denoch bei Selbstbau auf eine CLCR- (oder Gyrator statt Drossel) Siebung nicht verzichten. Ebenso empfiehlt sich eine geregelte Gleichstromheizung der Vorröhren.
Gute Ausgangsübertrager würde ich mir allerdings etwas kosten lassen und min. einen EI84 (oder M85)Kern wählen (Eisen ist durch nix zu ersetzen)- solche gibt`s zu moderaten Preisen bei guter (Hifi- tauglicher) Qualität von "Ask Jan first" oder bei Welter.
Man bedenke: Je größer der Strom und umso kleiner der Eisenquerschnitt, desto eher gerät der Übertrager in die Sättigung (und begrenzt den nutzbaren Frequenzbereich).
Ergo: Gute AT`s sind kein Luxus, mit ihnen steht oder fällt die Qualität des Verstärkers.
Ein Beispiel- mein EL 156 Eintakt Amp hat einen EI102 Kern als Netztrafo aber EI114 Kerne als Ausgangsübertrager.

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 02. Mrz 2011, 17:53 bearbeitet]
Doomit
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 02. Mrz 2011, 18:17
Hallo,


aber was heißt Aufpreis für Eingangsübertrager E-1220: je € 44.–– ?


Der Eingangsübertrager kann, aber muss nicht eingebaut werden. Er liegt direkt am Eingang der Endstufe. Er soll Brummschleifen verhindern falls ein Gerät (z.B. Röhrenvorverstärker) mit Schutzleiteranschluss (3poliger Netzstecker) verwendet wird.
tubescreamer61
Inventar
#18 erstellt: 03. Mrz 2011, 01:47
- oder über symetrische Signalkabel- Verbindungen angeschlossen wird ( 2 "heiße" Leiter im Kabel für die Signalübertragung+ Massefreie Abschirmung = "echte" XLR Kontaktierung).

MfG
Arvid
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 03. Mrz 2011, 16:47
Nach langem hin und her, schlaflosen Nächten, gutem Rat, endlos Lesen, habe ich mir jetzt den Rat von entropy_kid etwas mehr zu Herzen genommen,
denn ich würde doch gerne etwas mehr in die Röhren Materie "reinwachsen".

Zwar bin ich Technisch nicht unbegabt, aber Röhrentechnisch leider noch nicht.

Deshalb dachte ich, ich backe erst mal kleine Brötchen mit der EL84. Teste und bastel damit. Kostet wohl > 250€ Lehrgeld, aber ich hoffe, das ich das richtige mache.

Meine Frau will das "Ding" eh nicht im Wohnzimmer stehen haben
darum habe ich auch nur ca. 15qm in meinem Zimmer zum "genießen"

Leider sind zum Basteln und Lernen die Kosten immer sehr Hoch, denn Trafos, Übertrager und Röhren machen einen auf Dauer bestimmt arm...


[Beitrag von Franky-Byte am 03. Mrz 2011, 16:50 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#20 erstellt: 03. Mrz 2011, 17:14
EL 84 - Ja! Aber nicht den!

Der ist was für Spezialisten mit dem Drang zum Maximum. Es reicht eine Doppeltriode und ein herkömmlich gewickelter Übertrager.

Zum Beispiel so:

Endstufe PP EL84

In diesem Plan fehlt noch der Eingangspoti mit etwa 50 kOhm. Bei einer Stereo-Version verringert sich die Anodensicherung auf 100 mA pro Kanal. (Die dient dem Zweck, die Röhren und den Übetrager bei Ausfall der negativen Gittervorspannung zu schützen.)

Und natürlich eine freie Verdrahtung. Platinen sind etwas für die industrielle Fertigung. Im Eigenbau völlig unnötig. Auch würde ich das Netzteil völlig auslagern in ein extra Gehäuse, damit gar nicht erst mechanische und elektromagnetische Brummeinstreuungen auftreten können.
tubescreamer61
Inventar
#21 erstellt: 03. Mrz 2011, 22:13
Mein Vorgänger hat wie auch zuvor wieder mal Recht.
Bei Röhrenverstärkern im Selbstbau bitte keinen Platinenaufbau.
Vor allem nicht auf Pertinax Platinen. Aufgrund der hohen Bodentemperaturen diverser Röhren, können diese auf Dauer verkokeln (vor allem bei der Auswahl von "minderwertigen" Röhrensockel)
Ich baue immer "Hardwired" mit Keramiksockeln für Chassismontage. Die periphäre Beschaltung der Röhren lässt sich problemlos mittels Lötösenleisten realisieren und ist aufgrund der wenigen nötigen Bauteile auch kein "großer Sport".
Baugruppen wie Gleichspannungsheizung lassen sich ohne große Mühe auf Europa - Lochrasterkarten aufbauen.

Bin im Moment noch am Arbeitsplatz - kann aber gerne mal Bilder meiner Handverdrahtungen hochladen.


MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 03. Mrz 2011, 22:20 bearbeitet]
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 03. Mrz 2011, 23:54
Ihr seit echt super SPITZE !

Soviel Hilfe und Fachkompetenz, herzlichen Dank !

Gerne würde ich Bilder der Handverdrahtungen sehen.
Info's über Röhrensockel (welche), Trafo, Netzteil und Übertrager wären für mich auch sehr Hilfreich.
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 06. Mrz 2011, 14:53
..sorry, ähm hätte da event noch jemand weitere Infos zu dem Plan?
Netzteil, Übertrager...

Würd 'mich sehr freuen..
tubescreamer61
Inventar
#24 erstellt: 06. Mrz 2011, 15:33
@ Franky-Byte

Was brauchst Du denn da noch für Infos?
Ausgangsübertrager für EL 84 Gegentaktbetrieb (ob mit oder ohne Schirmgitteranzapfung für UL- betrieb) bekommst du ebenso wie Netztrafo(s) und Netzdrossel bei :
Welter Audio Elektronik
Ask Jan first
Ritter Electronic Systems
Tubeland

Einfach mal "googlen"

Der Ausgangsübertrager sollte einen Raa von 8Kohm haben, einen max. Anodenstrom von ca. 50 - 60mA "vertragen" (tatsächlich wird er im Bereich von 45mA für Vollaussteuerung je Röhre liegen) und idealerweise auf einem M 85 Kern gewickelt sein.
Der Netztrafo sollte bei Vierweg- (Vollwellen-) Gleichrichtung mittels Halbleiter etwa 250- 270 Volt Sekundärspannung bei 120- 150mA (Stereogerät) bieten.
Als Heizspannung sollte natürlich 6,3 Volt (E- Röhren) bei etwa 3,9 - 4A. vorhanden sein.
Die Netzdrossel sollte eine Belastbarkeit von ungefähr 100mA haben.
Spannungsfestigkeit der Sieb- und Ladeelkos 385V.
Netzgleichrichter würde ich mittels einzelner "fast recovery" Dioden in Graetz Schaltung aufbauen
Als Koppelkondensatoren eignen sich Wima MKP4 (sind klanglich gut und relativ preiswert) mit Spannungsfestigkeit 400 V.
Wenn Du willst, kannst Du natürlich auch Audyn Caps verwenden (teuer und nicht unbedingt besser).
Widerstände sollten 1W Metallschicht Typen sein (so bist Du auf jeden fall auf der "sicheren Seite").
Handverdrahtung EL34 GT
Handverdrahtung EL156 ET
MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 06. Mrz 2011, 15:41 bearbeitet]
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 06. Mrz 2011, 18:33
Oki Doki,
das sind gute Infos:

1. Frage
Also würde das Netzteil reichen:
EL Netzteil

2. Frage
Welche Netzdrossel meinst Du ? Sollte ich dort eine einbauen ?

3. Frage:

Netzteil : z.B. TRA200 (Primär: 230 V Sek 230 V 0,12 A ; 20 V 0,12 A,
6,3 V 4 A)

Übertager : z.B. ATRA0288 (Ausgangstrafo, SE / Eintakt für EL 84, ECL 86, EL 41 , 6V6 etc. prim.: 4 und 5,2 kOhm, sek: 4 und 8 Ohm.

Hochwertige Kernbleche auf einem EI-84er Kern.

Anschlüße sind als Lötösen am Spulenkörper ausgeführt. Ausführung getränkt und ofengetrocknet.

Bei Anschluß eines Lautsprechers mit 8 Ohm an den 4 Ohm- Ausgang läßt sich die 4 kOhm-Primärwicklung problemlos und uneingeschränkt für ECL 82, ECL 86, EL 95 sowie eine Vielzahl weiterer Endröhren mit Lastwiderständen von 7-9 kOhm verwenden.

Bei Anschluß eines 4Ohm-Lautsprechers am 8-Ohm Sekundäranschluß sinkt die Primärimpedanz und es kann mit Endröhren experimentiert werden, die niedriger Lastwiderstände erfordern, 2-3 kOhm, z.B. EL 36 oder diverse Trioden.
Maximaler Ruhestrom: 60 mA. )



Und noch mal eine ganz andere Frage,
wo bekomme ich vergoldete Kopfhörer (6,3mm oder 3,5mm ) Einbaubuchen gekauft.l
Ich suche schon seit Wochen und finde nichts...


[Beitrag von Franky-Byte am 06. Mrz 2011, 18:50 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#26 erstellt: 06. Mrz 2011, 21:25
Der Trafo ist eher etwas knapp mit 0,12A, ich hab bei meinem Projekt im Doppelmonoaufbau 2 davon vorgesehen,- einen pro Kanal.

Beim Netzteilschaltbild würde ich als Laie die Kondensatorwerte verdoppeln und statt des Widerstandes eine Drossel einsetzen. Der Widerstand dieser Drossel richtet sich nach der gewünschten Ausgangsspannung.

Die Übertrager sind für Eintakt und passen nicht.
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 06. Mrz 2011, 22:06
Ok, das mit dem Netzteil verstehe ich alles,

Aber, müssen die Übertrager sooo teuer sein, ich finde keinen unter 100 € und es sollte doch eigentlich nur ein "Testaufbau" sein..
Q_Big
Stammgast
#28 erstellt: 06. Mrz 2011, 22:25
Wir reden doch von einer Gegentaktstufe, oder?
Da sind die Übertrager doch garnicht teuer?!

Welter hat sogar einen Hi End Übertrager für Ü 284 für 68.80€ im Programm, Kern EI 96 also größer als gefordert.
AskJanFirst den ATRA0427 für 39.44€ mit EI78 Kern (Aber geschweißter Kern und 9kOhm,- kann also geringfügig weniger Leistung sein).
Reinhöfer 78€ mit M74 Kern, 89€ mit M85 Kern.
Tubeland 79€ mit M75 Kern und:
Tubeland: 25€ ALS BASTELÜBERTRAGER!!! Natürlich sollte der nur zum Testen sein, da schlechte Höhenwiedergabe.
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 06. Mrz 2011, 22:47

Sorry, das hab ich alles nicht gesehen...

Tausend und einen dank für die Hilfe
tubescreamer61
Inventar
#30 erstellt: 07. Mrz 2011, 00:00
Okay, alles gut und soweit schön.
Allerdings:
Die Auslegung hinsichtlich Wirksamkeit der C L C Siebung des Netzteils richtet sich nach der Stromentnahme - .... üf pro Ampere . Es macht also keinen Sinn dieses über zu Dimensionieren. Tatsache ist auch das eine Gegentakt- Schaltung sehr viel unempfindlicher gegen Restbrumm ist, als eine Eintakt- Schaltung (da sich gegenphasige Störanteile im Gegentaktübertrager durch Addition beider Signalanteile gegenseitig aufheben).
Für eine Gegentakt- Schaltung ist selbstverständlich ein Gegentakt- Übertrager notwendig. Die Verwendung eines Eintakt- Übertragers ist ist der Regel schon aufgrund der Wicklungsaufteilung gar nicht möglich.
Natürlich hat "Kupfer und Eisen" seinen Preis - aber wer sich einen Röhrenverstärker leisten möchte, bekommt diesen nicht nach der Methode "Geiz ist Geil".
Alleine die Übertrager und der Netztrafo meines letzten Selbstbauprojektes haben bereits so viel gekostet, wie ein Verstärker der gehobenen Mittelklasse neu kosten würde.
Richtig gute Röhrenverstärkerschaltungen gibt es einige im Internet, allerdings sind die dazu benötigten Materialien nicht unbedingt für "kleines Geld" zu haben.
Im Zweifelsfall also dann doch lieber eins von diesen "preiswerten China- Geräten" kaufen. Die erzielbare Qualität hinsichtlich der Haltbarkeit und des Klangs beim Selbstbau - wenn man weiß, was man da tut- wird aber keines dieser Geräte erreichen.
Ohne zu übertreiben, habe ich bereits Schaltungen aufgebaut (ich mache das nun schon seit mehr als 20 Jahren), welche kommerzielle Geräte locker "an die Wand" gespielt haben.
Es kommt (wie immer im Leben) darauf an, die geeigneten Mittel an entsprechender Stelle einzusetzen - und das wiederum ist eine "Wissenschaft" für sich (viel hilft nicht immer viel).

MfG
Arvid
Q_Big
Stammgast
#31 erstellt: 07. Mrz 2011, 00:21
Naja, es gibt aber einige Übertrager die unter 100€ kosten (Welter, Reinhöfer) und gut sind.

Dazu nochmal die Frage meinerseits:
Ich hab im Netzteil meines EL84 PP 350v Kondesatoren vorgesehen. Wird knapp bei gleichgerichteten 250V aber könnte das gehen oder muß ich nochmal das komplette NT auseinanderreißen? Probelauf mangels Fertigstellung noch nicht möglich.


[Beitrag von Q_Big am 07. Mrz 2011, 00:23 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#32 erstellt: 07. Mrz 2011, 03:00
Hallo,
gib`mir mal die genaueren Leistungsdaten deines Amps an.
Für eine grundlegende Dimensionierung eines EL 84 GT Stereoamps würde ich vorschlagen:
Siebung mittels 2 x 100 üF (dazwischen 10üH Drossel).
Die Kondensatoren können mittels Glimmer Caps gebrückt werden.
Spannungsfestigkeit min. 385 Volt.
Statt einer Drossel könnte man auch einen Gyrator einsetzen.

Was ist mit der Schirmgitterspannung (wird sie aus der Anodenspannung gewonnen oder steht eine separate Trafowicklung zur Verfügung - gilt natürlich nicht für Ultralinear- oder Triodenbetrieb)
Wird die negative Steuergittervorspannung über Kathodenwiderstände erzeugt, oder steht eine weitere separate Trafowicklung zur Verfügung.
Ich weiß ja - eine EL84 erfordert diesen Aufwand nicht wirklich (deswegen hat sie ja den Beinamen "Studentenröhre"), aber dennoch lässt sie sich - in geeigneter periphärer Beschaltung- zu einer der bestklingendsten Röhren überhaupt ausbauen (dagegen kann man EL34, KT88, 6550, KT66 und 6V6 - mal abgesehen von der erzielbaren Leistung- locker vergessen. Allenfalls die EL156 kommt dem noch verhältnissmäßig nahe, obwohl sie Leistungsmässig alle vorgenannten Typen bei weitem übertrifft - Pmax. 50 W, Pout max. 25 W im Eintaktbetrieb).
Wir sprechen hier wohlgemerkt von Pentoden - Trioden haben ein anders Klirrspektrum (haben unter anderem weniger Ausgangsleistung und klingen in meine Ohren auch wesentlich "weicher" - soll heißen "müder").

Allerdings werden Triodenschaltungen immer als besonders "toll" dargestellt (in meinen Augen meistens von Leuten, die mangels direktem Vergleich keinen "Schimmer" haben).
In der Tat wirkt es tatsächlich optisch sehr reizvoll, eine möglichst "große Pulle" zum Leuchten zu bringen - die erzielbare Ausgangsleistung - in Relation zur aufgewendeten Energie bezüglich Heiz- und Anodenspannung ist aber wesentlich geringer als bei Pentoden (und das abweichende Klirrspektrum von Trioden muss nicht zwangsläufig
"besser" sein).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 07. Mrz 2011, 03:01 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#33 erstellt: 07. Mrz 2011, 17:18
Die Schaltung ist identisch mit dieser:
http://www.jogis-roe...or-PP/Elektor-PP.htm

Angefangen hat dies mit 2 Platinen aktuelleren/ neueren Layouts aber selber Schaltung welche ich mal günstig erstanden habe.

Ich muß dazu sagen das ich über Grundkenntnisse nicht hinaus komme und eine Schaltung nicht unbedingt selbst verstehe oder gar entwerfen kann.

Aktuell bin ich dabei einen Verstärker mit ansich 2 Monostufen aufzubauen.

Das Netzteil pro Kanal:
250V 0.12A
6.3V 4A
Wohlgmerkt eines für jeden Kanal.

Gesiebt wird pro Kanal mit insgesamt 400uF (200uF, R/ L 200uF)und einem Widerstand, bzw. ist je eine Drossel mit 5-10H angedacht. Inwiefern hier die Ausgangsspannung knapp wird muß ich schauen, da die Schaltung laut Orginalplan ja eine Versorgungsspannung von 310V ohne Widerstand vorsieht.

Als Übertrager werden die Welter Ü 284 eingesetzt.

Sorgen mache ich mir da es ja scheinbar eine unbekanntere Schaltung ist und ich hoffe nicht unbedingt nachteilig.
Des Weiteren finde ich die angegebenen 10Watt etwas mager.


[Beitrag von Q_Big am 07. Mrz 2011, 17:21 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#34 erstellt: 07. Mrz 2011, 18:35
Hallo,
die Ü284 von Welter sind durchaus gute Übertrager, ich hatte sie ebenfalls einmal in einer EL 84 Ultralinear Gegentaktendstufe verbaut, habe dies Endstufe aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder geschlachtet und die Übertrager verkauft.
In dieser Konfiguration sind leider nicht mehr als "echte" 10 Watt Ausgangsleistung erzielbar.
Wenn Du mehr "brauchst", kommst Du um Pentodenbetrieb nicht herum (da sind um 15 Watt machbar).
Allerdings betreibe ich die EL84 in einer Pentoden- Eintaktschaltung (mit etwa 5,7 Watt max.) - von Gegentakt bin ich völlig weg.
Das Teil klingt trotz seiner verhältnissmäßig geringen Leistung sowas von gut - entsprechend Wirkungsgrad starke Schallwandler vorausgesetzt.

Siebkapazitäten in der von dir geplanten Größenordnung sind allerdings nicht wirklich nötig, da die Endstufe max. 60 mA "ziehen" wird - 100 + 100 üF reichen da bereits völlig aus.
Wenn Du etwas "gutes tun möchtest", setzt Du nach dem Gleichrichter einen 50 üF Elko, dann eine Drossel, danach einen weiteren Elko (50 üF) daraufhin eine weitere Drossel und danach zuletzt einen 100 üF Elko.
Die Anodenspannung für die Vorröhren pufferst Du mittels eines weiteren 50 üF Elko direkt in der Schaltung und stabilisiertst über eine Zenerdioden Kette.

MfG
Arvid
Q_Big
Stammgast
#35 erstellt: 07. Mrz 2011, 22:30
Ich habe auch einen Eintakter, 5.7W (135Ohm Kathodenwiderstände)mit 2x EL84. Also den gleichen wie du. Verwendet werden hier Übertrager von AskJanFirst, welche zwar preiswert sind, aber einen EI85 Kern haben und klanglich durchaus überzeugen. Besonders im Bassebreich.

Eigentlich wollte ich mit der El84PP schön aufsteigen, komplett selbst gebaut, mit hochwertigen Übertragern und 3 mal soviel leistung. Da stelle ich natürlich den Anspruch obs später auch wirklich besser klingt?

Kann übrigens auch ultralinear betrieben werden.

Kann man die Röhren nicht als Pentoden laufen lassen ohne mit der Gegenkopplung und Vorstufe Streit zu bekommen? Wenn die wirklich als Triode laufen, passt der AÜ doch eh nicht zum Arbeitspunkt?

Edit: Die Endstufenröhren laufen ja als Pentoden, es ist nur die Vorstufe EF86 als Triode beschaltet?


[Beitrag von Q_Big am 07. Mrz 2011, 23:00 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#36 erstellt: 07. Mrz 2011, 23:11
Hallo
natürlich kannst Du die EL84 auch als Pentode laufen lassen.
Mit der Eingangsstufe und dem Phasensplitter sollte es eigenlich keine Probleme geben (da der Steuerwechselspannungsbedarf am Steuergitter der Endröhre sich nicht wesentlich ändert) und die Gegenkopplung greift ja im Vorröhrenkreis ein - kann aber sein das die GK etwas angepasst werden muss.
Ob`s besser klingt als ein Eintakter glaube ich eher weniger,
auch wenn jetzt einige Leute widersprechen werden.
Wie bereits gesagt - ich bin absolut überzeugter Eintakt- Fan.
Wenn mehr Leistung gefragt ist, gibt es ja immer noch die Möglichkeit 2 Endröhren parallel zu schalten (Das Netzteil muß allerdings leistungsmäßig angepasst werden und der Ra des Ausgangsübertrager halbiert sich - 2,5 bis 2,6Kohm statt 5,2Kohm).
Ausgangsleistung dürfte bei gut 10W liegen.

Gib`mal "www.bonavolta.ch/hobby/en/audio/el84_4.htm" ein - evtl wär` das ja was für dich.

Wenn Du noch keine Gegentaktübertrager gekauft hast, würde ich mir mal Gedanken über eine EL84 Parallelgegentakt Endstufe machen (pro Kanal 4 Stück EL 84 an Raa 3,8 - 4 Kohm
- leistet bei entsprechender Auslegung bis 35 Watt).
Hatte ich auch mal gebaut und klang besser als meine jetzige Endstufe in dieser Leistungsklasse (2 x El34 pro Kanal).

Den "Vogel" schießt aber meine EL156 Eintakt- Pentodenendstufe ab (gut über 20W pro Kanal mit einer Endröhre).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 07. Mrz 2011, 23:27 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#37 erstellt: 07. Mrz 2011, 23:36
Hmmm, laut Schaltungsbeschreibung laufen sie ja als Pentode in einer gewöhnlichen EL84PP Schaltung.
tubescreamer61
Inventar
#38 erstellt: 08. Mrz 2011, 01:01
Die EL 84 ist eine Pentode mittlerer Leistung - Pa max= 12Watt (maximale Anodenverlustleistung - dieses ist nicht die nutzbare Ausgangsleistung Pout), in der von dir ausgewählten Schaltung wird sie als solche allerdings im Ultralinear- Betrieb betrieben (da die Schirmgitter an einer Anzapfung des Ausgangsübertragers liegen - wahrscheinlich bei 43% Abgriff. Dieses verringert den Klirrfaktor um 50%, kostet allerdings auch gut 1/3 Ausgangsleistung).
Es besteht allerdings die Möglichkeit, die Endröhren in Pentodenbetrieb zu "schalten" (Schirmgitter liegen an der Anodenspannung vor dem Ausgangsübertrager - Kontakte "B") - Raa bleibt gleich.
Dieses ist möglich, da bei der EL84 die Anodenspannung sowie die Schirmgitterspannung im Pentodenbetrieb 300V betragen sollen.
Bei anderen Röhren differieren die Spannungswerte von Anode und Sg.
Im Ultralinearbetrieb wird quasi über die Schirmgitteranzapfung eine Art Gegenkopplung erzeugt, die das Klirrverhalten positiv beeinflusst.
Ultralinearbetrieb bei 20% Abgriff würde zwar eine höhere Ausgangsleistung bei marginal schlechterem Klirrverhalten gegenüber 43% Abgriff bedeuten, allerdings einen anderen Raa erforderlich machen (6,6Kohm statt 8Kohm).
Rk bliebe jedoch gleich.

MfG
Arvid
Q_Big
Stammgast
#39 erstellt: 08. Mrz 2011, 12:20
achso, ja.
Es ist schon angedacht die schaltung im pentodenbetrieb zu betreiben. Ultralinear erstmal nur zu testzwecken.
Die normale gegenkopplung bleibt bei ultralinear aber bestehen? Danke erstmal soweit fuer die ausfuehrungen.
tubescreamer61
Inventar
#40 erstellt: 08. Mrz 2011, 12:30
Ja, sie bleibt bestehen
MfG
Arvid
Franky-Byte
Schaut ab und zu mal vorbei
#41 erstellt: 08. Mrz 2011, 13:55
Hmm, mal ne Frage,

gibt es Fachlecktüre in Sachen Röhrenverstärker
die Ihr empfehlen könnt, damit die Fachbegriffe wie

Pentode mittlerer Leistung

Pentodenbetrieb

Ultralinear


auch für mich verständlich sind


Oder gute Tipps zum nachlesen ??
RoA
Inventar
#42 erstellt: 08. Mrz 2011, 14:41
Im Netz einfach mal googlen. Nützlich sind auf jeden Fall:

Radau:Grundlagenliteratur aus den 30gern bis 70gern als .pdf in deutsch und englisch bis zum abwinken (teilweise auch mit Explosionszeichnungen zum Röhrenaufbau).

Ebenfalls im Internet unter http://www.pmillett.com/tubebooks/technical_books_online.htm zu haben: Theory and Application of Electron Tubes von Herbert Reich als .pdf, ein Standard-Lehrbuch für angehende Elektroingeneure aus den 40gern in Englisch.

Ansonsten kann ich als Buch noch empfehlen:
Otto Diciol - Röhren-NF-Verstärker Praktikum (zwar etwas altmodisch, aber lehrreich)
Morgan Jones - Valve Amplifiers (englisch, aber sehr verständlich geschrieben, das moderne Standardwerk zum Thema schlechthin).

Für den Anfang reicht vielleicht auch schon Wikipedia mit weiteren Nachweisen.

Bei Jogi gibt es ebenfalls einiges zu entdecken.
*xxperformance*
Neuling
#43 erstellt: 24. Mrz 2011, 01:32
Hi, ich baue mir auch gerade ein Röhrenverstärker mit EL 84 Röhren... ist fast fertig, und das einzige Problem(chen) was ich derzeit habe:
Meine Ausgangsübertrager sind Restbestände (ca. 30 Jahre alt) und sehen nicht so atemberaubend aus... Habe gesehen das es für neuere Modelle Übertragerkappen gibt...
meine Ausgangsübertrager sind quadratisch mit Kantenlänge 100mm.
Hat jemand eine Ahnung wo man soetwas bekommt?
Hatte schon überlegt mit der Öberfräse einfach ein Holzstück so zu gestalten das die Windungen drin verschwinden... aber das wird optisch sicher nicht so spitze wie eine passende Kappe.
Claudia_D
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 24. Mrz 2011, 16:48
*xxperformance*
Neuling
#45 erstellt: 24. Mrz 2011, 22:46
Danke, das sieht schonmal nicht schlecht aus, doch beim ersten link gilt "Lieferung der nachfolgenden Trafohauben nur in Verbindung mit dem dazu gehörenden Trafo!" also fällt die leider weg. Aber bei der zweiten sieht es gut aus ;-) danke!
E130L
Inventar
#46 erstellt: 25. Mrz 2011, 10:01
Hallo,

bei Jan Wüsten gibt es auch Trafohauben!

MfG Volker
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