Brummender DIY Röhrenverstärker

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50EuroKompaktanlage
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jul 2012, 14:57
Hallo.

Ich habe bei Ebay einen Eigenbau-Röhrenverstärker ersteigert.

Klanglich recht gut, brummt das Gerät aber leider.

Bzw. die Boxen brummen, wenn der Verstärker die Lautsprecher ansteuert.

Das Brummen ist kontinuierlich gleich laut, egal wie laut die Musik ist.

Zum Verstärker weiß ich nur folgende Daten:

"Es ist ein Röhrenamp (Eintaktbetrieb Singleend SE) mit den Röhren ECL86 (2x).
Das Netzteil ist mit einer Gleichrichterröhre (EZ80) und einer Drosselspule. Sehr geringe Brummspannung.
"

Auf meine Frage entwortete der Verkäufer mit:

"Zum Brumm kann ich sagen, dass er bei mir sehr gering gebrummt hat. Allerdings habe ich sehr wirkungsschwache (normale) HiFi-Boxen dran gehabt und so kann es sein, dass er bei Dir brummt.
Es ist so, dass vor der Drossel und an der Gleichrichterröhre (EZ80) ein Kondensator dran ist, der maximal 50µF haben darf(!!). Das ist durch die EZ80 bedingt. in Richtung Verstärker am anderen Anschluß der Drossel kannst Du aber noch einen oder mehrere Kondensatoren zu dem angeschlossenen Kondensator anschließen, sodass Du auf 100, 200, oder 400µF kommen kannst.
"

Wer kann damit was anfangen, bzw. was kann bzw. sollte ich jetzt machen?

Für Eure Antworten wäre ich sehr dankbar.
MfG
VacuumTube
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Jul 2012, 17:54
wie gross ist denn der elko nach der drossel?

gleichstrom- oder wechselstromheizung? paar bilder wären sehr hilfreich, noch besser das schema, am besten mir schicken, ich krieg den schon brummfrei


[Beitrag von VacuumTube am 02. Jul 2012, 17:55 bearbeitet]
Q_Big
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jul 2012, 22:04
Wie wird das Gerät angesteuert, gerne brummen Masseschleifen. Einfach mal einen CD Player im Batteriebetrieb anschließen.
50EuroKompaktanlage
Stammgast
#4 erstellt: 04. Jul 2012, 12:08
Hallo,

das Schema hab ich noch nicht, hier aber schon ein mal ein paar Bilder.

Die Lautsprecher brummen übrigens auch bei einem batteriebetriebenen mp3-Player.

Bei den kleinen JBL Control 1 ist das Brummen nicht so laut wie bei den Yamaha FX-3.

















ad2006
Inventar
#5 erstellt: 04. Jul 2012, 12:33
lass ihn brummen ;-)
Nein, aber eine komplette Überarbeitung (mit Schaltplan) wäre das Sinnvollste.
Sieht schon recht wild aus das Ding...;-) Da wundert mich das brummen nicht.
Ich würde das Ding entkernen, die Eisen anschauen und renovieren und einenn passenden Verstärker sauber damit aufbauen. Also NT, Drossel, AÜ´s (wenn okay) und vielleicht noch das NT Elko übernehmen. Mal bei www.roehrenkramladen schauen. Dort gibt es u.a. Schaltungen die nicht brummen mit der ECL 86.
vg Andreas


[Beitrag von ad2006 am 04. Jul 2012, 12:44 bearbeitet]
VacuumTube
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Jul 2012, 19:24
also ich würde erstmal bei dem dem 3 fach alu becher die kapazitäten prüfen - das ding sieht alt aus.

und ja, wild ist ja mal der vorname

was mich auch stört ist die drossel, die sooo nah am NT liegt.. ich weiss zwar nicht, ob und wie eine magnetstreuung sich auf eine drossel verhält.

durchmessen, ob die trafo's noch ok sind, und dann alles mit neuen elkos, kondensatoren und ggf. neuen widerstände (metallschicht) neu aufbauen wäre die sinnvollste lösung.

seh ich das richtig, dass die kathode der EZ80 direkt mit der drossel verbunden ist? kommt da nicht ein elko dazwischen?

die heizungsdrähte könnte man enger verdrillen und kreuzungen mit signalkabel vermeiden (ev. unter dem boden verlegen. ist die heizung symmetriert? ansonsten eine DC heizung verwenden..
selbstbauen
Inventar
#7 erstellt: 06. Jul 2012, 13:34
Dass der brummt, verwundert nicht.

Der Netztrafo erscheint mir zu klein dimensioniert. Der geforderte Anodenstrom dürfte bei etwa 110 mA liegen. Zusammen mit der Heizung müsste er um die 40 Watt leisten. Danach sieht er nicht aus. Er wird also schwingen und damit die Röhren zum Mitschwingen anregen.

Die Gleichrichterröhre dürfte als EZ80 auch an den Grenzen sein - besser eine EZ81 nehmen - kann man einfach austauschen.

Die Siebung ist trotz einer Drossel unterdimensioniert. Nur der Becherelko mit 3 Mal 50 µF (?) ist zu wenig. Bei einem Single-Ended-Konzept muss man sehr viel stärker sieben, weil sich der verbliebene Netzbrumm direkt an die Lautsprecher begibt. (Bei Gegentakt wird er durch den gegenphasigen Aufbau ausgelöscht.) Mehr Siebung - also höhere Anodenspannung - gibt der Trafo wohl nicht her.

Der Brumm ist also auf ein unausgereiftes Konzept zurückzuführen - gib den Verstärker zurück!
50EuroKompaktanlage
Stammgast
#8 erstellt: 20. Jul 2012, 22:51
Hallo, schonmal danke für die ganzen Antworten und Tips.

Könnte ich den Verstärker auch als Gitarrenverstärker benutzen?

Dann wäre nämlich das Brummen nicht so schlimm.
MfG
tubescreamer61
Inventar
#9 erstellt: 20. Jul 2012, 23:26
Hallo,
ungeachtet aller vorhergehenden Äusserungen, nehme ich mal eine grobe Fehldimensionierung der Siebglieder an.
Aufgrund des Einflusses der Siebkapazitäten (Siebkondensatoren) auf die max. Stromentnahme des Netzteils (sehr deutlich zu Tage tretend Prinzip-bedingt bei Eintakt- A- Schaltungen) kann es bei Unterdimensionierung im Zusammenhang mit verhältnissmäßig wirkungsgradstarken Lautsprechern schon mal zu überlagerungen durch "Restbrummspannung" kommen.
Abhilfe schafft hier nur eine vernünftig dimensionierte C-L-C Siebung der Anodenspannung (Prinzip: Siebkondensator, Siebdrossel, Ladekondensator - wobei ich gute Erfahrung mit einem für jeden Kanal getrennten Ladekondensator, bei Stereo- Aufbau mit gemeinsamen Netzteil, gemacht habe).
Manche Leute neigen auch gerne dazu "schnell schaltende" Dioden (short recovery) im Netzteil einzusetzen - in der Erwartung die gleichrichtenden Qualitäten des Netzteils zu verbessern. Selten finden die solcherart produzierten Schaltspitzen in der ungesiebten Gleichspannung nach der Diodenkette (Graetz- Brücke) Beachtung. Diese sorgen für HF Anteile, welche in der Anodenspannung für die Endröhren nachweisbar sind - mit entsprechend negativem Einfluss auf die Wiedergabequalität.

MfG
Arvid
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