Quad 22 Endstufe brummt

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slomo22
Neuling
#1 erstellt: 03. Mrz 2014, 00:34
Hallo,

ich bin neu hier & gleich mit einem Problem..

Ich habe seit wenigen Wochen einen alten Quad 22 Röhrenverstärker "vom Dachboden" im Betrieb.
Leider habe ich seit letzter Woche ein lautes Brummen auf einem Lautsprecher, unabhängig der Lautstärke.
Ich vermute sehr, dass es an der einen Endstufe liegt, aber an was?
habe die beiden Endstufen untereinander getauscht, Problem wandert mit, das selbe bei den Röhren.

Wisst ihr, was das Problem sein könnte?

Grüße Saloo
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Mrz 2014, 11:40
Hallo Saloo, habe ich das richtig verstanden? Wenn Du die Endstufe wechselst, wandert der Brumm mit, wenn Du aber nur die Röhren von einem zum anderen Gerät tauschst bleibt der Brumm am bisherigen Lautsprecher?
In diesem Fall ist es ein Netzbrumm aus dem Netzteil und da ist es wahrscheinlich, dass einer der Netzteilelkos einen Defekt aufweist.quad2
Du kannst sicherheitshalber die zwei Dinger generell austauschen, allerdings müssen die Neuen ebenfalls für diese Spannung gebaut sein und dürfen keine höhere Kapazität als 22 Mikrofarad aufweisen. Denkbar wäre so etwas:
http://www.reichelt....42&artnr=AX+22%2F350, das bekommt man natürlich auch von anderen Firmen. An dieser Stelle noch ein Hinweis: Elkos können mit der Zeit austrocknen und damit die Kapazität verlieren. Und wenn sie während Jahren nicht mehr im Betrieb waren, können sie ihre Spannungsfestigkeit verlieren. Das könnte also ein Grund für den Ausfall sein.
Das Problem ist nun, dass Du möglicherweise an Deinem Wohnort einen Radiohändler hast, der Dir solche Dinger verkaufen könnte. Die liegen aber schon seit Jahren bei ihm in der Schublade und sind daher möglicherweise nicht mehr "einsatzbereit". Also lieber bei einem Versandhändler sowas besorgen, das ist dann neue Neuware.

Falls der Brumm dann mitwandert, wenn Du nur die Röhren tauschst, dann liegt es an den Röhren. Die EF86 kannst Du einzeln austauschen, die KT66 sollten immer beide zusammen getauscht werden. Und die GZ32 kann den Fehler eigentlich nicht (oder zumindest sehr unwahrscheinlich) erzeugen. Mit dieser Aktion sollte klar werden, welche der Röhren den Brumm (Kurzschluss zwischen Heizung und Katode) verursacht.
Ist es eine der EF86, so kannst Du diese einzeln wechseln. Ist der Fehler an der KT66, so sollten beide zusammen gewechselt werden.

Jetzt hoffe ich auf einen (oder beide) Elko, denn das kommt entschieden billiger als die Röhren!
selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 04. Mrz 2014, 15:39
Hallo Saloo,

du beschreibst, dass das Brummen beim Röhrentausch mitwandert. Ich tippe daher, dass eine der Endröhren defekt ist. Ich schließe das aus dem Umstand, dass das Netzteil die Anodenspannung für die KT66 nur minimal glättet. Ausschließlich ein Elko mit 16µF als Ladeelko ist für die Glättung zuständig. Es bleibt also ein riesiger Restbrumm, der sich aber durch das Prinzip des Gegentakts der Endröhren aufhebt. Wenn nun aber eine Endröhre deutlich schwächer wird, dann wird der Netzbrumm nicht mehr ausgelöscht.

Du wirst daher wohl zwei neue Paare der KT66 brauchen. Da keine individuelle Vorspannungsregelung für die Gitter vorgesehen ist, sollten die Paare recht identisch sein. Um so gleicher die zwei eines Paares sind, um so geringer wird der Brumm sein.

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 13. Mrz 2014, 11:14
Servus selbstbauen,

selbstbauen (Beitrag #3) schrieb:
du beschreibst, dass das Brummen beim Röhrentausch mitwandert. Ich tippe daher, dass eine der Endröhren defekt ist. Ich schließe das aus dem Umstand, dass das Netzteil die Anodenspannung für die KT66 nur minimal glättet. Ausschließlich ein Elko mit 16µF als Ladeelko ist für die Glättung zuständig. Es bleibt also ein riesiger Restbrumm, der sich aber durch das Prinzip des Gegentakts der Endröhren aufhebt. Wenn nun aber eine Endröhre deutlich schwächer wird, dann wird der Netzbrumm nicht mehr ausgelöscht.

im Prinzip stimme ich Deiner Einschätzung zu. Allerdings möchte ich noch anmerken, daß sowohl der nicht zu vernachlässigende Innenwiderstand der Gleichrichterröhre (Tiefpaß mit C6) wie auch die LC-gesiebte (L1 / C4) Schirmgitterspannung der Endröhren das ihre dazu beitragen, daß der Brumm nicht ganz so dramatisch am Ausgangsübertrager erscheint, wie man das vielleicht vermuten könnte - schließlich haben wir es mit relativ hochohmigen Tetroden mit im interessierenden Bereich praktisch horizontal liegenden Kennlinien (= im wesentlichen Konstantstromquelleneigenschaften) zu tun --> d.h. eine auch massivere Anodenspannungsänderung (= Brumm) erzeugt (bei ansonsten gleichen Bedingungen) nur eine recht geringe Anodenstromänderung. Und: Netzteile mit (aus heutiger Sicht) geringen Lade- und Siebkapazitäten waren damals durchaus üblich (da wurde z.B. der Innenwiderstand des Netztrafos durchaus in's Kalkül mit einbezogen und der Netztrafo entsprechend ausgelegt) - und trotzdem hat man auch damals schon praktisch brummfreie Schaltungen hinbekommen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Mrz 2014, 11:18 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#5 erstellt: 13. Mrz 2014, 13:17
Jawoll, Herbert, aber das ist nicht das Problem!

Wenn eine Endröhre schwächelt, also der Ruhestrom deutlich verringert ist, dann fließt in einem Teil des Ausgangsübertragers ein deutlich geringerer brummbelasteter Anodenstrom. Auf der anderen Seite, also in dem anderen Teil der Wicklung, aber der unverminderte (und invers) brummbelastete Anodenstrom. Im Ausgangsübertrager findet dann keine vollständige Auslöschung mehr statt.

Die Zunahme von Brummen in den Lautsprechern deutet daher meist als erstes Indiz auf ein Auseinaderdriften der Kennlinien der Endröhren hin. Da Saloo berichtet, dass der Brumm beim Tausch der Röhren mitwandert, erscheint mir hier der Fehler zu liegen.

Aber es stimmt schon, "viel Farad bringt viel" ist keine Garantie für Brummfreiheit. Es kommt auf das Gesamtkonzept an.

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 13. Mrz 2014, 14:26

selbstbauen (Beitrag #5) schrieb:
Wenn eine Endröhre schwächelt, also der Ruhestrom deutlich verringert ist, dann fließt in einem Teil des Ausgangsübertragers ein deutlich geringerer brummbelasteter Anodenstrom. Auf der anderen Seite, also in dem anderen Teil der Wicklung, aber der unverminderte (und invers) brummbelastete Anodenstrom. Im Ausgangsübertrager findet dann keine vollständige Auslöschung mehr statt.

Ich schrieb ja oben schon: Im Prinzip stimme ich Deiner Einschätzung zu. Nur haben wir halt durch das Konstantstromquellenverhalten keine Reaktion der Art "Doppelte Brummspannung = doppelter Brummstrom durch den Ausgangsübertrager", sondern (verglichen mit dem Anstieg der Brummspannung) prozentual nur einen sehr viel geringeren Anstieg des Brummstroms durch den Ausgangsübertrager. Die fehlende Symmetrie bei unterschiedlichem Endröhrenzustand tut noch das ihre dazu - aber eben nicht so stark, wie man das auf den ersten Blick erwarten würde.

Grüße

Herbert
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