Röhrengerät Netzteil defekt? Zu hohe Spannung

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werner362
Neuling
#1 erstellt: 21. Dez 2021, 13:22
Hallo in die Runde,

mein Name ist Werner und das ist mein erster Beitrag und eine Frage um Hilfe - war bis jetzt nur stiller Mitleser

nach langer zeit habe ich mir eine Röhrenendstufe gegönnt.
das war wohl "beschis..." ,
es kam kein Bass, nur Hochton aus meinen Boxen, und dann nach ein 2-3 Min später waren 2 EL34B tot!
schnell ausgeschaltet, erst mal Ende, weiter kam ich noch nicht.
was hat man mir nur verkauft

Es handelt sich um einen Velleman 4000 - 2 mal 200W Valve Amplifier ,etwa 30 Jahre alt?
der aber OK sei, Verkäufer meldet sich nicht zurück!
-------------------
Velleman 4000 (Netzteil) ausgebaut.

die Spannung am Netzteil gemessen- mit kribbeln bei so viel Volt, als Laie

an +V1 habe ich um 414 DC soll 430 DC

an +V3 um 415 DC soll 350 DC

an -V4 um -65 DC soll -50 DC

liegt das noch im Toleranzbereich? eher nicht oder?

alle Widerstände wurden wohl neue eingelötet, von mir durchgemessen Werte,optisch OK


Falls jemand Ahnung von Röhren hat und mir eine Tip geben kann, wie ich am besten Vorgehen kann und/oder zum laufen zu bekommen, wäre ich sehr dankbar.

Schaltplan-Bedienanleitung: https://www.eserviceinfo.com/downloadsm/59430/Velleman_K-4000.html

Gruß Werner


[Beitrag von werner362 am 21. Dez 2021, 17:13 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 21. Dez 2021, 13:49
Hallo,

da paßt einiges nicht zusammen.

werner362 (Beitrag #1) schrieb:

und dann nach ein 2-3 Min später waren 2 EL82 tot!

woher weißt Du, daß die Röhren defekt sind? Außerdem sind da keine EL82 drin. Du hast dort ECC83, ECC82 und EL34, von Letzteren einen ganzen Haufen.


werner362 (Beitrag #1) schrieb:

die Spannung am Netzteil gemessen- mit kribbeln bei so viel Volt, als Laie

an +V1 habe ich um 414 DC soll 430 DC

an +V3 um 415 DC soll 350 DC

an -V4 um -65 DC soll -50 DC

liegt das noch im Toleranzbereich? eher nicht oder?

Etwas wenig, die Frage ist aber, welche Netzspannung Du hast (direkt am Eingang vom Netztrafo messen), ob mit Belastung oder nicht und ob das Gerät möglicherweise von einem Küchentischbastler bereits "modifiziert" wurde. Mach am besten mal Fotos vom Innenleben und stell die hier ein, damit man schauen kann, was Sache ist.


werner362 (Beitrag #1) schrieb:

Falls jemand Ahnung von Röhren hat und mir eine Tip geben kann, wie ich am besten Vorgehen kann und/oder zum laufen zu bekommen, wäre ich sehr dankbar.

Naja. Du könntest Dir zunächst die Datenblätter der Röhren herunterladen. Dann könntest Du bei den Vorröhren die Anodenspannungen und Katodenspannungen, bei den Endröhren zusätzlich noch die g1- und g2-Spannungen messen.


MfG
DB
werner362
Neuling
#3 erstellt: 21. Dez 2021, 15:19
hallo,
danke für die schnelle Rückmeldung
ich werde Bilder machen, 2 mal "EL32" - sorry- glühten Aufmaß nicht mehr auf Kanal 2.
Deine Tips zum Messen werde ich beherzigen.

Ja und es wurde augenscheinlich schon Gebastelt
danke erstmal
Gruß Werner
RoA
Inventar
#4 erstellt: 21. Dez 2021, 15:44

2 mal "EL32" - sorry- glühten Aufmaß nicht mehr auf Kanal 2


Mal den Weg der Verdrahtung vom Sockel Richtung Trafo überprüfen. Röhren brennen sehr selten durch, und wenn, dann kaum gemeinsam. An der Heizung sollten ca. 6,3 Volt AC anliegen, gemessen an den Pins 2 und 7, das sind jeweils der 2. links und rechts der Nase (die ist zw. 1 und 8). Wenn sich da nichts messen läßt, ist die Stromführung vom Trafo irgendwo unterbrochen.

Zwischenablage01
pragmatiker
Administrator
#5 erstellt: 21. Dez 2021, 18:05
Wenn da wirklich 200[W] pro Kanal mit 4 x EL34 rauskommen, dann dürften diese EL34 Endröhren mit so um die 800[V] Anodenspannung rennen. Und der Anodenpin (Pin 3) der EL34 liegt direkt neben einem der beiden Heizungspins (Pin 2) - also nur wenige Millimeter davon entfernt.

Also Obacht beim Messen der Heizspannung an den Röhrenfassungen!

Grüße

Herbert
DB
Inventar
#6 erstellt: 21. Dez 2021, 19:35
Ich hatte mich auch schon gewundert, aber: die Anleitung redet von 2x 95W sin., was zu den Spannungen passen sollte. Bei 200W Musikleistung ist eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
Warten wir erstmal Bilder ab ...
werner362
Neuling
#7 erstellt: 21. Dez 2021, 22:47
Hallo,
habe das Netzteil teilweise nachgelötet, wieder eingebaut. Dann unter Last den linken Kanal angeschlossen und gemessen.
Es passt, alle Spannungen im Nennbereich,warum?
Den rechten Kanal (Platine) setze ich morgen wieder ein und messe dann nochmal- komisch bis jetzt.
Aber anbei Bilder und dann werde ich weiter berichten.
Danke erstmal für die Tips und mühe von euch mir weiter zu helfen!

Gruß IMG_2103WernerIMG_2099IMG_2091 2
DB
Inventar
#8 erstellt: 22. Dez 2021, 01:55
Das sieht doch ganz vernünftig aus.
werner362
Neuling
#9 erstellt: 22. Dez 2021, 23:32
Hallo in die Runde,
habe Heute nach der Arbeit noch ein wenig gebastelt (Löten)
Spannung passt nun, war vielleicht nur eine kalte Lötstelle.
Spannung habe ich etwa330V und 418V sowie; an F1 + F2 etwa 3,1- 3,2V.
an einer Röhre allerdings bei min Einstellung 0,8V die darunter 0, 04V !?
Sollen ja alle auf 0,4Volt max eingestellt sein, mal gucken.
Morgen gehts weiter, habe dann auch mehr Zeit über die Feiertage,
ich hoffe das Beste, wollte eigentlich "Röhre" genießen
Ach ja, die 2 defekt geglaubten Röhren glühen wieder !?
Was mir aufgefallen ist, die Widerstände R52 rechter und linker Kanal da sind wohl 1/4 Watt Widerstände eingelötet worden, sollten ja eigentlich 1 Watt haben- ich hoffe Morgen noch ein paar neue im E-Shop bei uns in Region zu bekommen, besser ist das denke ich.
Bis dahin schöne Feiertage, Rückmeldung kommt!

Gruß Werner
DB
Inventar
#10 erstellt: 23. Dez 2021, 11:03

werner362 (Beitrag #9) schrieb:

Spannung habe ich etwa330V und 418V sowie; an F1 + F2 etwa 3,1- 3,2V.

Kann sein, vom Netzteil ist in der Anleitung leider kein Schaltplan hinterlegt.


werner362 (Beitrag #9) schrieb:

an einer Röhre allerdings bei min Einstellung 0,8V die darunter 0, 04V !?
Sollen ja alle auf 0,4Volt max eingestellt sein, mal gucken.

Das kann verschiedene Ursachen haben, eine fehlerhafte Röhre oder defekte Bauteile in der Umgebung derselben.
werner362
Neuling
#11 erstellt: 23. Dez 2021, 23:10
Hallo,
bin ein wenig weiter!
Heute wollte ich nochmal Messen und die Röhren auf 0,40V einstellen.
Nach etwa 2 Minuten machte es Pitsch und ein Widerstand ( R59 ) auf der VV-Platine war durch!
Nun denke ich den Fehler auf der rechten Verstärkerplatine gefunden zu haben, bei einem neu eingelötetem Widerstand wurde wohl ein "Beinchen" übersehen und es gab wohl bei Bewegungen eine Kurzschluss.
Darum auch sporadisch der Fehler, hoffe es .
Morgen schnell zum E-Shop und einen 47Kohm Widerstand holen, wenn die offen haben!
Anbei ein Bild vom "Beinchen" was nun abgeknipst ist.

Ich werde noch über den Erfolg oder auch Misserfolg berichten
V 4000


GrußWerner
RoA
Inventar
#12 erstellt: 24. Dez 2021, 09:39
Hab' schon schönere Schweißnähte gesehen.
DB
Inventar
#13 erstellt: 24. Dez 2021, 11:06
Ja, die Bratstellen sehen fürchterlich aus. Beschaff Dir verbleites Lötzinn, Kolophonium und löte das Ganze ordentlich nach. Die ganzen Lötbröseln müssen runter von der Platine.
Hinterher mit Spiritus ordentlich nachsäubern.
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 24. Dez 2021, 11:22
Herrje - die "Löt"stellen sehen ja aus.....

Grüße

Herbert
werner362
Neuling
#15 erstellt: 25. Dez 2021, 15:18
Hallo,

es funktioniert!Seit etwa 2 Std. an ein paar Testboxen.
Nur der Klang ist grottig, nur Hochton (gefühlt).
Das kommt später!
Über den Zustand der Lötungen war ich auch entsetzt, werde versuchen das Gebrate mit dem Tip von "DB" einigermaßen zu retten.
Im Notfall habe ich einen Bekannten, der Beruflich auch mal Platinen ätzt, mal schauen.

wünsche frohe Weihnachten
tubescreamer61
Inventar
#16 erstellt: 26. Dez 2021, 20:01
Moin,

zu den gemessen "zu hohen" Spannungen:
Bei Röhrengeräten die Spannungen immer mit eingesetzten Röhren messen - wenn die Röhren beim messen nicht in den Sockeln stecken laufen die Spannungen (vor allem die Anoden- und Schirmgitterspannungen) hoch und verfälschen das Messergebnis.
.............. und um eine Röhre zu "killen" musst du schon richtig was anstellen. Die sterben nicht so schnell/ einfach wie Halbleiter - wenn die Heizdrähte der Kathodenröhrchen nicht durch viel zu hohe Spannung überlastet werden, passiert da so schnell nix.
Ich hab schon Röhren gesehen, bei denen die Anodenbleche aufgrund eines Schaltungsfehlers durch Überlastung glühten ....... und die Dinger haben nach Reparatur des Fehlers wieder einwandfrei funktioniert.

Alter Tipp meines Ausbilders: Beim messen an Hochspannungsschaltungen von Röhrenstufen immer eine Hand in die Hosentasche !!!!

Gruß
Arvid
werner362
Neuling
#17 erstellt: 31. Dez 2021, 20:56
Hallo,

es funktioniert soweit!
Nachdem die Ersatzteile angekommen und eingelötet sind, war noch eine kalte Lötstelle an einem Kondensator auf dem Netzteil.
Wie der Klang ist (Bass) wird die Tage getestet; ich bin erstmal froh das alles soweit elektrisch klappt.
Alle Röhren stehen fest auf 40mH/0,4V.
Danke für alle Tips, hat mir schon echt geholfen!

guten Rutsch un dein frohes neues Jahr
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