Strässer Monoblöcke -Einstellung?

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raphael.t
Inventar
#1 erstellt: 20. Dez 2005, 18:12
Hallo Röhrenfans!

Ich besitze unter anderem zwei Strässer Mono-Röhrenverstärker.
Ich konnte sie billig in Ungarn erwerben, sie stammen aus Elektronenorgeln.
Bestückt sind sie mit je zwei EF 86 und zwei EL 84.
Ich erwartete mir am Anfang nicht zu viel, denn sie klangen ziemlich harsch. Dann kabelte ein Freund die Eingangspentoden zu Trioden um, das ist laut Röhrenbuch eine sehr sinnvolle Maßnahme, leider tat er das auch mit den Endröhren (er ist irgendwie gefangen im Triodenrausch!)
Die Koppeldondis sind jetzt russische Ölpapiertypen.
Der Klang änderte sich durch diese Maßnahmen sehr zu Gunsten der kleinen Monos, da er auch die Höhen- und Tiefenpotis überbrückte. Da brummt nichts und ich könnte zufrieden sein, wenn nicht der Klang noch immer an Härte hätte.
Nun zu meiner Frage an euch Elektronikfachleute:
---Stimmt es, wenn man die EL 84 wieder als Pentoden betreibt und dafür die Anodenspannung der Eingangsröhren zurücknimmt, sich das Klangbild in die von mir gewünschte weichere Richtung bewegt?
--- Oder sind andere Maßnahmen sinnvoller?

Mit der Gegenkopplung habe ich bereits herumgespielt,
dafür reichen meine Kenntnisse aus, es hat sich jedoch nichts Wesentliches verändert.

Bin übrigens auch Röhrenfan und habe eínige Endstufen, Verstärker und Receiver.

Ich bin dankbar für jede Antwort!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 20. Dez 2005, 19:45

raphael.t schrieb:

Ich konnte sie billig in Ungarn erwerben, sie stammen aus Elektronenorgeln......denn sie klangen ziemlich harsch.... Dann kabelte ein Freund die Eingangspentoden zu Trioden um, das ist laut Röhrenbuch eine sehr sinnvolle Maßnahme, leider tat er das auch mit den Endröhren (er ist irgendwie gefangen im Triodenrausch!).....und ich könnte zufrieden sein, wenn nicht der Klang noch immer an Härte hätte.


Servus Raphael,

für einen qualifizierten technischen Kommentar bräuchte man hier das Schaltbild des Originals und nach allen Modifikationen....und ein Klangbild läßt sich aus der Ferne sowieso nicht beurteilen.

Ich persönlich würde allerdings aufgrund der Angabe "sie stammen aus Elektronenorgeln" mal mein Augenmerk auf die Ausgangsübertrager (und eventuell auf das Netzteil - ein "harscher" Klang kann seine Ursache nämlich auch in einer Brummodulation des Audiosignals haben) richten....diese Komponenten sind sicher für andere Zwecke als für Hifi ausgelegt (Kostengesichtspunkte nicht ausgeschlossen)....nähere Angaben zu diesen Dingern und Photos davon (zusätzlich zu den Schaltbildern) wären sicher hilfreich.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 20. Dez 2005, 19:48 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 21. Dez 2005, 09:53
Hallo Herbert!

Danke für deinen Beitrag!
Die Ausgangsübertrager (4 bzw. 16 Ohm - Abgriffe)sollen frequenzmäßig sehr breitbandig arbeiten, laut Auskunft eines Mannes, der sie mit Signalen durchgetestet hat.

Das mit der Brummmodulation des Ausgangssignals verstehe ich leider nicht, denn wenn nur alle meine Röhringer so brummfrei wären, wie die kleinen Strässer!

Das Netzteil dürfte auch stabil arbeiten, natürlich werden die Netztrafos im Betrieb warm, aber auf keinen Fall heiß, wie es z. B. bei meinem Barthe Ampli der Fall ist, auf dem könnte ich fast Spiegeleier braten!

Die Firma Strässer gibt es im PA-Bereich noch, doch befürchte ich, dass die keine Schaltpläne mehr haben, einen Versuch wäre es aber wert.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 21. Dez 2005, 12:11

raphael.t schrieb:

Das mit der Brummmodulation des Ausgangssignals verstehe ich leider nicht, denn wenn nur alle meine Röhringer so brummfrei wären, wie die kleinen Strässer!


Servus Raphael,

Wenn der Verstärker mit recht geringen Ruheströmem arbeitet, dann kann es sein, daß er im Ruhezustand brummfrei ist, jedoch bei knapp dimensioniertem Netzteil bei Aussteuerung möglicherweise trotzdem zu brummen anfängt - und dies ist dann als Brummmodulation des Audiosignals wahrzunehmen (und kann z.B. einen "harschen" Klangeindruck hinterlassen).

Grüße

Herbert
raphael.t
Inventar
#5 erstellt: 21. Dez 2005, 14:18
Hallo Herbert!

Danke, jetzt verstehe ich die Sache etwas besser!
Ich möcht halt, dass alle meine zahlreichen Geräte gut klingen. Es ist erstaunlich, wie manches, von alter Röhrentechnik verstärkt, klingt.
Beispiel: riesige alte Philips-Röhrenmonos aus den 50ern, die ich einmal hören konnte.
Meine Strässer sind aus den 60ern und haben im Vergleich zu meinen anderen EL84 Verstärkern die größten Ausgangstrafos.
Da meint halt der Laie, die müssten deshalb auch gut spielen.
Kann ich vielleicht durch Tausch der Endröhren ( jetzt Tungsram) einen etwas wärmeren Klangcharakter schaffen?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
DB
Inventar
#6 erstellt: 21. Dez 2005, 17:41
Hallo,


raphael.t schrieb:

Dann kabelte ein Freund die Eingangspentoden zu Trioden um, das ist laut Röhrenbuch eine sehr sinnvolle Maßnahme, leider tat er das auch mit den Endröhren (er ist irgendwie gefangen im Triodenrausch!)


üblicherweise denken sich Entwickler was dabei, wenn sie einen Verstärker mit Pentoden anstelle von Trioden bestücken. Einfach g2 an Anode reicht da bei weitem nicht, es ist grundsätzlich die Schaltung insgesamt zu betrachten (wie verändern sich Verstärkung, Verzerrungen, Phasenreserve,...).
Ich selbst habe schon Leichen von sehr guten Verstärkern angeboten bekommen, die völlig grundlos auf Triode umgeschustert wurden. Es war einfach nur schade darum.


Die Koppeldondis sind jetzt russische Ölpapiertypen.


Klingt schon mächtig nach Voodoo...


Nun zu meiner Frage an euch Elektronikfachleute:
---Stimmt es, wenn man die EL 84 wieder als Pentoden betreibt und dafür die Anodenspannung der Eingangsröhren zurücknimmt, sich das Klangbild in die von mir gewünschte weichere Richtung bewegt?
--- Oder sind andere Maßnahmen sinnvoller?

Sinnvoll ist es, erst einmal die Schaltung zu haben und ein paar Meßwerte. Erst dann kann man sich überlegen, was man ggf. ändern müßte.
Ich würde mich hinsichtlich der Verstärker aus Orgeln aber eher keinen Illusionen hingeben, da diese im Zusammenspiel mit den Lautsprechern auch für den Sound der Orgel verantwortlich sind. Außerdem werden sie nicht bis 20kHz übertragen müssen.

MfG

DB
raphael.t
Inventar
#7 erstellt: 22. Dez 2005, 09:45
Hallo DB!

Danke für deinen Beitrag!

Die Ausgangstrafos sollen über 20khz übertragen können, so wurde mir von einer vertrauenswürdigen Person gesagt.
Die grünen russ. Ölpapierkondis sind im ehemaligen Ostblock unter Röhrenspezis eine bekannte Größe und relativ billig zu haben, mit Voodoo hat das eher nichts zu tun, genauso wenig wie die langlebigen russ. Miltärröhrentypen, die ich in anderen Verstärkern habe.
Ich bin Plattenspielerfreak und das erste Mal im Röhrenforum vorstellig.
Ich habe mir halt gewünscht, dass einem Unwissenden wie mir einige Möglichkeiten aufgezählt werden, wie er in gewissem Rahmen Maßnahmen setzen lassen kann um sein gewünschtes Klangbild zu erreichen. Ich hätte es eh nichtz selber gemacht.

Wenn nicht die vorausgegangenen Maßnahmen in großen Teilbereichen erfolgreich gewesen wären, würde ich nicht glauben und mir wünschen, dass da noch Potential in den kleinen Strässer - Monos drin wäre.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
DB
Inventar
#8 erstellt: 22. Dez 2005, 18:19
Hallo Raphael,

ich hätte als Koppelkondensatoren eher was aus Folie genommen (Styroflex), das wird auch für HF-Technik verwendet und ist sehr verlustarm. Ölkondensatoren gehen für Betriebsspannungssiebung, als Koppelkondensatoren würd ich die Dinger nicht nehmen.

20kHz Grenzfrequenz der Übertrager sagen erstmal nicht viel aus, weil nicht klar ist, bei welcher Leistung und ob mit oder ohne Gegenkopplung. Es ist durchaus möglöich, daß bei voller Leistung nur noch 8kHz durchpassen.

Wie gesagt, wenn Du die Dinger ordentlich aufarbeiten willst: Stromlaufplan (original) rauszeichnen, Spannungswerte ranschreiben und dann mal hier zur Diskussion stellen.
Wenn gar nichts geht, könnte man vielleicht eine Standardschaltung draus machen.

MfG

DB
raphael.t
Inventar
#9 erstellt: 23. Dez 2005, 18:40
Hallo dB!

Danke für deinen Tipp! Ich möchte halt so gern, dass diese Dinger so klingen, wie ich will. Das ist einer meiner zahlreichen Wünsche ans Christkind gewesen.
Übrigens, mit roten WIMA als Koppelkondis klangen sie auch glasig.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
DB
Inventar
#10 erstellt: 23. Dez 2005, 19:49
Hallo Raphael,

also der harsche Klang könnte(!) in einem falschen Arbeitspunkt der Röhren zu suchen sein. Wenn man dann aus Pentoden Trioden macht, erhöht man rapide die Eingangskapazität. Dadurch werden die Höhen benachteiligt, es kann dann durchaus etwas angenehmer klingen.

Aber, wie gesagt, nur Vermutung. Ohne an den Verstärkern was gemessen zu haben, ist das alles nur Gestochere im Nebel.

MfG

DB
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