Cinch als Digi-Coax verwenden?

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Volc0m
Stammgast
#1 erstellt: 14. Okt 2006, 20:11
nAbend!

vor ein paar Tagen habe ich mal den Versuch gestartet ein normales Cinchkabel als Digitales Koaxialkabel zu verwenden.
Logischerweise funktioniert es

Cinchkabel sind ohnehin so gut wie immer koaxial aufgebaut, hat es dann noch eine Schirmung außenrum, hägen nur noch diese ominösen 75Ohm in der Luft rum...
Macht es denn wirklich den Unterschied ob dieser Biegsame Leiter nun 75 Ohm Wellenwiderstand hat?

Wie man irgendwann gelernt hat, gibt es beim digitalen Datenaustausch doch sowieso nur ein "kommt an" oder "kommt nicht an". Also wieso sollte mein Cinchkabel dann anders klingen als ein 800 EUR Geldverschwendungskabel?


Würde mich sehr freuen wenn mir das mal jemand erklären könnte
Außerdem würd ich gerne wissen, ob es denn hier noch andere "Cinch-Mißbraucher" gibt


MfG, Volc0m
Uwe_Mettmann
Inventar
#2 erstellt: 14. Okt 2006, 20:55

Volc0m schrieb:
vor ein paar Tagen habe ich mal den Versuch gestartet ein normales Cinchkabel als Digitales Koaxialkabel zu verwenden.
Logischerweise funktioniert es

Hallo Volc0m,

klar funktioniert auch ein normales Audiocinchkabel und wird auch bei einem guten D/A-Wandler zu keinen Klangveränderungen führen.


Cinchkabel sind ohnehin so gut wie immer koaxial aufgebaut, hat es dann noch eine Schirmung außenrum, hägen nur noch diese ominösen 75Ohm in der Luft rum...
Macht es denn wirklich den Unterschied ob dieser Biegsame Leiter nun 75 Ohm Wellenwiderstand hat?

Erstmal, ein Audiocinchkabel hat einen anderen Wellenwiderstand. Ich habe mal bei einer Beipackstrippe 30 Ohm gemessen.

Durch das Audiocinchkabel wird das Signal verschliffen. Dadurch erhöht sich der Jitter auf dem Kabel und bei einem langen Kabel kann es passieren, dass der D/A-Wandler das Signal nicht mehr richtig erkennen kann. Bei guten D/A-Wandler spielt der Jitter keine Rolle. In einem D/A-Wandler gehört ein Zwischenspeicher, in den die Daten eingelesen werden. Zur Wandlung werden die Daten dann wieder ausgelesen. Dies geschieht mit einem eigenen Takt, daher spielt es keine Rolle, ob die Daten aufgrund des Jitters unkonstant eingelesen werden. Allerdings ist der Takt nicht ganz unabhängig vom Eingangssignal, denn es muss auf das Eingangsignal synchronisiert sein. Daher gibt es sehr wohl eine Rückwirkung des Eingangs-Jitters auf den Auslesetakt. Hersteller guter D/A-Wandler wissen aber wie sie ihre Hausaufgaben machen müssen und da gibt es dann keine hörbaren Rückwirkungen.


Also wieso sollte mein Cinchkabel dann anders klingen als ein 800 EUR Geldverschwendungskabel?

Wieso 800 Euro? Gute 75 Ohm Kabel bekommt man schon für 1 EUR/m und weniger. Nimm einfach RG59 oder auch normales Antennenkabel, zwei Stecker dran und fertig ist ein gutes Digitalkabel.


Viele Grüße

Uwe
Volc0m
Stammgast
#3 erstellt: 14. Okt 2006, 21:11
Danke für die Antwort!

Das ein gutes Kabel garantiert keine 800 EUR kostet ist mir klar, war nur eine kleine Anstichelung des Voodoo-Bereichs

Was meinst du mit "verschliffen"? Das leuchtet mir nicht recht ein...
Würdest du mir raten ein 75Ohm Kabel zu holen oder macht das keinen Unterschied wenn's im Moment auch ohne Auffälligkeiten geht?

Gruß, Robert
Uwe_Mettmann
Inventar
#4 erstellt: 15. Okt 2006, 12:24

Volc0m schrieb:
Was meinst du mit "verschliffen"? Das leuchtet mir nicht recht ein...

Hallo Robert,

das Signal auf der digitalen Leitung besteht ja aus Impulsen, ähnlich einem Rechteck. Mit verschliffen meine ich, dass die eigentlich idealerweise steil ansteigende Flanke abgeschrägt wird und oben abgerundet in die Waagerechte übergeht. Gleiches, nur spiegelbildlich gilt auch für die abfallende Flanke.



Würdest du mir raten ein 75Ohm Kabel zu holen oder macht das keinen Unterschied wenn's im Moment auch ohne Auffälligkeiten geht?

Ich bezweifele, dass Du den Unterschied hörst. Wenn Du aber sicher gehen willst, nimm halt 75 Ohm Kabel, kostet ja nicht viel.


Viele Grüße

Uwe
alice35
Inventar
#5 erstellt: 15. Okt 2006, 12:33

Volc0m schrieb:

Außerdem würd ich gerne wissen, ob es denn hier noch andere "Cinch-Mißbraucher" gibt
MfG, Volc0m


Hi,
ich habe ein zwar fertig konfektioniertes aber günstiges 75 Ohm Kabel von Hama für € 6,99. Keine Klagen

Gruß Horst
Master_J
Inventar
#6 erstellt: 15. Okt 2006, 12:38

Volc0m schrieb:
Außerdem würd ich gerne wissen, ob es denn hier noch andere "Cinch-Mißbraucher" gibt

Eine "halbe" 10-Meter-Lakritzschnecke zwischen Soundkarte und MD-Deck.
Geht einwandfrei.

Wenn nicht, hätte ich einen Ring RG-59 mit Cinch versteckert.

Gruss
Jochen
Volc0m
Stammgast
#7 erstellt: 15. Okt 2006, 12:59
Nochmal Danke Uwe

Hab mir auch mal paar Hilfreiche Seiten in inet gesucht, wens interessiert, die hier sind nicht schlecht:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0301036.htm

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0308051.htm




@Anhänger des Kabelmißbrauchs:

Schön, sowas will ich hier lesen! Und dann auch noch gleich 10m *brrr*
Uwe_Mettmann
Inventar
#8 erstellt: 15. Okt 2006, 13:07

Volc0m schrieb:
Nochmal Danke Uwe

Hab mir auch mal paar Hilfreiche Seiten in inet gesucht, wens interessiert, die hier sind nicht schlecht:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0301036.htm

Hallo Robert,

und auch hier im Forum gibt es eine gute Erklärung zum Wellenwiderstand:




Viele Grüße

Uwe
mancubit
Stammgast
#9 erstellt: 16. Okt 2006, 15:10
hab selbst ein 15m 08/15 chinch kabel digital im einsatz - keine probleme

die voodoo-threads spenden mir damit noch zusätzlich freude
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