[VW Golf 6 - 2Türer] Erster Einbau

Hallo zusammen,

ich hab im Laufe der vergangenen 3-4 Wochen den ersten "richtigen" HiFi-Einbau in meinem Golf 6 durchgeführt.
"Richtigen" in Anführungszeichen, da ich vorher zwar schon einen Subwoofer am Originalradio + Werks-LS hängen hatte, aber mehr als laut war es im Endeffekt nie. Deshalb gibts hier auch keinen Anschluss der Endstufe / Stromkabel ziehen zu sehen, das wurde alles schon vor einer Weile gemacht.
Der Sub ist im Moment aber so selten in Benutzung gewesen, da er im Kofferraum gestört hat, dass ich stattdessen an die selbe Endstufe ein Frontsystem hängen wollte.

Da ich mich in der Vorbereitung hier im Forum ziemlich viel belesen hab, wollt ich meinen Einbau auch hier teilen.
Soviel erstmal zum Hintergrund.

Das ganze Projekt lässt sich sozusagen in zwei "Phasen" teilen - einmal der Einbau von Frontsystem, Kabelverlegung, Dämmung am Außenblech - und dann noch Phase 2, gründliche Dämmung an der Türverkleidung, da die Verkleidung nach dem ersten Einbau noch ziemlichen Lärm gemacht hat. Dazu aber im Laufe des Posts mehr Dazwischen lagen 1-2 Wochen, die noch vom Radioeinbau unterbrochen wurden.


Meine Komponenten (für Phase 1 ) :

• Rainbow Dream Line DL-C6.2 - 2-Wege Komponentensystem mit passiver Frequenzweiche
  
• Axton A2100X (Noch vom Sub - der Verstärker passt außerdem genau in eine Mulde des original Styropor-Unterbaus vom Kofferaum, wenn man etwas am Styropor schnitzt um die Kabel durchzuführen)
  
• 0,25m² 18mm MDF für die LS-Adapterringe
  
• 10m 2,5mm² LS-Kabel
  
• 5m 1mm² für ein neues Remote-Kabel
  
• High-Low-Converter (vorläufig)
  
• 2m² Reckhorn-Alubutyl (wohl nicht das beste, wie ich leider erst später erfahren habe - aber macht sich am Außenblech gut)
  

Später kamen dann dazu:

• Kenwood KDC BT92SD (+ 1-Din-Rahmen und CAN-Bus-Adapter)
  
  
• Variotex GFK-Spachtel (1,8kg)
  
• Sili-Tec Anti Noise Paste (3kg)
  
• PU10 - Dämmmatten
  

Vorab noch ein großes Lob an Mr Woofa für dieses Tutorial.
Für den Einbau im Zweitürer kann man im Prinzip genau so vorgehen, die Unterschiede sind echt minimal.


Angefangen habe ich in der Woche vor dem ersten Einbau mit dem Bau der LS-Adapterringe aus MDF.
Angezeichnet, mit Stichsäge ausgesägt, so gut es ging in Form geschliffen, dann noch mit Lasur in mehreren Schichten bestrichen:




Danach gabs noch 2 Sätze Bohrungen. Einmal 3 Stück zum befestigen an der Tür, plus die 4 zum festschrauben der TMT:



Vor dem Einbau wurden die dann nochmal schwarz lackiert. Sollte alles in allem hoffentlich Wasserresistent sein.

Im Laufe eines Wochenendes wurde dann der erste Einbau gestartet.
Nach abnehmen der Türverkleidung sieht man zuerst das:



Der AGT mit 4 kleinen Nieten an den LS und 4 größeren, mit denen der AGT am Türblech befestigt ist. Dazu noch das rausziehen der Fenster aus ihrer Halterung - insgesamt ziemlich beschissen zum Einbauen. Musste aber alles raus, um 1. zu Dämmen und 2. überhaupt an die Kabeldurchführung zu kommen, um später die LS-Kabel zu ziehen. Das ausbohren der Nieten hat bei meinem Einbau wahrscheinlich die meiste Zeit unnütz vergeudet, ich empfehle einen guten Bohrer

Ohne Nieten und Werks-Lautsprecher sah es so aus:




Nachdem man die ganze Kabelei abgesteckt hat und den AGT rausgenommen hat, ist das Aussenblech frei. (Bzgl. Kabelei: sobald ihr den Stecker vom Crashsensor abzieht - rundes Ding mit weissem Ring - Zündung nicht mehr anschalten, bis der Stecker wieder sitzt; ihr kriegt sonst einen Airbag-Fehler, der dauerhaft angezeigt wird. Ich konnte das zum Glück bei VW rauslöschen lassen, war da nämlich sowieso um die großen Nieten neu setzen zu lassen.)




Dann konnte gedämmt werden. Das gute Reckhorn konnte ich direkt hinter dem TMT sogar dreilagig auftragen; die Öffnungen im Zwischenblech konnte man nämlich nicht mit Alubutyl verschließen, da dort eine Abdeckung aus Plastik sitzt, an der der Bowdenzug des Türöffners und ein Kabel des Türschlosses eingehakt werden. Nach Dämmung vom AGT war noch genug Butyl vorhanden.

Auf dem AGT habe ich dann die Adapterringe festgeschraubt und noch mit Butyl festgemacht.
Beim ersten Anhalten der Türverkleidung stellte sich dann raus, dass die Ringe zu dick waren (bzw. zu weit nach unten geragt haben), sodass sie mit den "Füßen" der Türcliphalterungen zuasmmengestoßen sind. Also musste noch etwas gefeilt werden



Die Frequenzweiche habe ich danach gleich mit Montageband befestigt + angeschraubt. (Profitipp: richtet die Weiche so aus, dass die Seiten nicht unbedingt gegen die abstehenden Kanten des AGT drücken - siehe unten - das sorgt nur für zusätzliche Vibrationen )



Die Türverkleidung selber wurde noch mit ein paar Stücken vom Alubutyl beschwert:



Fummelig war dann noch das durchziehen der LS-Kabel durch den Schlauch zwischen Tür und Innenraum. Den Stecker, der an der Seite Richtung Innenraum steckt, lässt sich abstecken, dann kann man von innen (vorher die Seitenverkleidung im Fussraum abnehmen - auf der Fahrerseite muss dazu der Hebel der Motorhaube ab) das Kabel relativ gut in dem Spalt unter dem Stecker durchführen. Ich habe ein einzelnes Paar 2,5mm²-Kabel genommen. Wenn man das noch etwas stopft, kriegt man in den Spalt vielleicht noch ein zweites Paar rein.



Raus kommt man dann im Kabel-Gummischlauch in der Tür. Die originalen Kabel sind eng festgetaped, daher hab ich in das Gummi ein kleines Loch geschnitten.

Soweit ist dann alles an Blech / AGT fertig, sodass der AGT auch wieder rein kann. Noch die Kabelschuhe an die LS-Kabel von und zur Weiche gecrimpt, dann sah das ganze so aus:




Der "Einbau" der Hochtöner im Spiegeldreieck gleicht einem Kunstwerk. Nachdem ich sie ursprünglich in der original-HT-Halterung von VW mit Heisskleber befestigt hatte, war ich ziemlich unzufrieden vom Klang. Irgendwie Klang es so, als wäre im Ton ein "Loch" an der Seitenscheibe - es klang einfach, als wäre der Ton ab einer bestimmten Stelle abgeschnitten.
Also habe ich die HT mithilfe von Knete auf mich ausgerichtet - innerhalb der Spiegeldreiecke; ich wollte nämlich die original-Optik erhalten, hatte vor allem aber nicht wirklich Lust, ein Loch in die Dreiecke zu schneiden, das am Ende verbastelt aussieht.



Als das ganze nach einigem Probehören vernünftig klang, hab ich die angekneteten HT dann befestigt - komplett mit Heisskleber, über alles drüber, um die HT in Position zu halten. Insgesamt ist pro Seite etwas mehr als ein Stick Kleber draufgegangen Die sind jetzt auf jeden Fall komplett in der Masse festgepappt.




Damit war der Einbau vorerst abgeschlossen. Für die paar Tage ohne Türgriff, bis VW mir meine AGTs wieder angenietet hat, habe ich noch eine spezielle Lösung entwickelt, um ohne Griff nicht in einer Todesfalle zu sitzen:





Soweit passte erstmal alles. Bis mir jedoch beim Probehören mit bestimmten Liedern aufgefallen ist, dass (selbst bei relativ geringer Lautstärke) ein flatterndes Geräusch von der TVK in der direkten Nähe des TMT kam. Dazu noch ein Vibrieren der Abdeckung der Frequenzweiche. Insgesamt nicht unerträglich, und deutlich besser als das Scheppern, das die originalen Lautsprecher verursacht haben, aber dennoch störend.
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Also wurde die "2. Phase" des Projekts gestartet - ruhigstellen der Verkleidungen.

Dazu kamen die Türverkleidungen wieder ab und wurden großzügig mit Sili-Tec bestrichen:



Die "Füße", in denen die Türclips an der TVK sitzen, sind innen hohl. Da ich vermutet hatte, dass das Flattern evtl. von den Clips selbst kommt, habe ich die füße mit GFK-Spachtel ausgefüllt, um sie etwas massiver zu machen.

Zusätzlich habe ich dann die Ringe des TMT noch mit dem anderen Teil des Spachtels an den AGT gespachtelt - dabei wurden noch einige kleine Lücken zwischen Ring und AGT gestopft, sowie die tiefe Mulde im AGT mit etwas Masse gefüllt.




Für die TMT habe ich noch Ringe aus dem PU10-Schaum gebastelt, um sie an den Innenraum anzukoppeln
Einige Zwischenräume auf dem AGT wurden dann mit Fetzen des PU10 beklebt - um eventuelles Gerüttel an den Kabeln ruhigzustellen.
Vor allem die Frequenzweiche hat eine gute Ladung vom Material verpasst bekommen:



Schliesslich kam auf das über Nacht getrocknete Sili-Tec auf der Türverkleidung eine Lage vom PU10.
Auf der Stelle gegenüberliegend der Frequenzweiche gleich mehrlagig; beim Wiedereinbau sollte die TVK möglichst die Rüttelstellen anpressen.




Endlich war der Einbau fertig
Und tatsächlich sind die störenden Geräusche verschwunden - bei hoher Lautstärke kann man nur noch in der rechten Tür ein flattern erahnen. Vielleicht hat das seine Ursache aber noch irgendwo außerhalb der Tür.


Zum Schluss - das Neue Radio



Dazu gibt es nicht mehr viel zu berichten. Das Kenwood BT92SD hat für mich einfach die einzige erträgliche Optik, die ich in 1-DIN-Radios finden konnte. Dazu noch USB, SD und die Möglichkeit, LZK einzustellen (auch wenn Kenwoods System idiotisch gemacht ist). Ein weiterer Vorteil, ich kann auch Sender mit vollen Frequenzen empfangen das US-Originalradio hat die Radiofrequenzen nur in 0,2er-Schritten durchlaufen. 89.0 konnte man so z.B. gar nicht empfangen.

Per CAN-Bus Adapter angeschlossen ist das ganze auch ziemlich gut einzubauen. Meiner hatte sogar schon am Kabelbaum die Phantomspeisung für die Radioantenne integriert, dazu die Komfortschaltung der Zündung, Licht-Signal (obwohl die automatische Dimmung vom Kenwood einfach so gut wie nichts ausmacht), und ein Signal für den eingelegten Rückwärtsgang. Wenn man den das an den Mute-Anschluss des Radio-Kabelbaums anschließt, schaltet sich das Radio beim Rückwärtsfahren leise - finde ich sehr praktisch, wenn man sich dabei konzentrieren muss.



Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Endergebnis.
Jetzt kommt im Laufe der Tage noch die Feinabstimmung des Radios - aber was bis jetzt vorne rauskommt ist Spitze


Gruß,
Oatmeal Man