Besseren Sound für meinen Opel Movano B

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Cevren
Neuling
#1 erstellt: 30. Jan 2020, 16:35
Hallo liebe Community. Ich beobachte schon seit längerem dieses Forum um mir Inspirationen für mein kleines Movano-Soundprojekt zu holen. Ich muss sagen dass man auch eine Menge Infos findet jedoch habe ich (zugegeben nur auf die Schnelle) kein Beitrag speziell zum Opel Movano bzw. Renault Master III gefunden, sodass ich hier mal für alle Trapobesitzer ne Lanze brechen will und euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen will:

Was habe ich:
-Alpine R-S65C.2
-Kenwood Radio KDC-X7200DAB
-Kenwood Subwoofer KSC-SW11
-Spectron SP-S110BP (war leider zu groß )
-Endstufe Spectron Sp-R4100 400W

Die Endstufe und die Kabel habe ich von der Anlage die sich in meinem alten Audi A4 befand, recycelt. Da ich schon ein Kenwood Radio incl. Lenkradfernbedienungsadapter im Movano verbaut habe, dieses jedoch kein Blutoothstreaming konnte, entschied ich mich auch wieder für ein Kenwood neueren Baujahrs. Da der Platz in der Movano-Fahrgastzelle sehr begrenzt ist und ich den Platz unter dem Sitz für Campingausrüstung benötige, habe ich mich für den Einbau der Peripherie im Raum hinter den Stützen der Beifahrersitzbank entschieden. Da dieser nur ca. 10 cm tief ist hat dort leider auch nur ein kleiner Compactsubwoofer Platz. Ich brauche keinen Bass der mir den Kopf wegsprengt sondern nur guten Sound und ich hoffe das der kleine Kenwood genug Druck bringt.
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Gesagt getan… Also Sitzbank raus...

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Das war ja noch leicht. Ich habe mir extra Werkzeug gekauft um Plastikverkleidungen zu lösen. Das funktionierte auch recht gut aber bei so manchem Kleinteil ist es besser vor den Lösungsversuchen das Internet zu konsultieren oder das Reparaturhandbuch zu kaufen. Dann bleibt einem auch das hier erspart:

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Neuteil ca. 120€ netto! Die Höhenverstellung mit den Plastikkappen muss erst in die unterste Position geschoben werden. Erst dann kann man den Knopf ganz nach unten drücken und die Plastikkappe entfernen
Die Chinch Kabel habe ich an den Holmen (A-Säule bzw. B-Säule) langeführt und erstmal in einer Schlaufe am Anfang und Ende fixiert. Die beiden dicken Kabel verschwinden ganz gut hinter den Verkleidungen und man muss auch nicht den Himmel abbauen da man die Kabel, nach Demontage der Einstiegshilfe, einfach rein schieben kann.

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Ich habe mir zusätzlich auch ein paar Kabelbinder zum clipen gekauft um die Kabel zu fixieren denn sie sollen ja nicht beim Fahren hässliche Störgeräusche von sich geben :-P

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Lautsprecherkabel und die Power Control Leitung vom Sub habe ich an den vorhandenen Kabelstrang unterhalb der Dämmmatte im Fahrzeugboden verlegt. Ob sich das später rächt in Hinblick auf induzierte Störgeräusche wie summen oder fiepen wird sich zeigen.

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Die Stromversorgungskabel der beiden Geräte kann man erstmal hinter den Fahrersitz verstauen denn der Anschluss an die Batterie, die man beim Movano unter der Abdeckung des Einstiegsbereiches der Fahrerseite findet, erfolgt erst nach Abschluss der Verkabelung. Auch das Massekabel verbinde ich erst ganz zum Schluss.
Im nächsten Schritt habe ich mir einen Haltewinkel besorgt bzw. geschweißt der später die Endstufe und den Subwoofer aufnehmen soll. Als Befestigungspunkte nutze ich die drei hinteren Löcher der Sitzbank.

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Den Kabelbaum der zuvor an Kabelbinderclips befestigt war, befestige ich mit den zusätzlichen Kabeln an halbrundgeschnittenen und angeschweißten Unterlegscheiben die als Halterung dienen.

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Jetzt kommt der Anpassungsteil. Nachdem ich die Halterung geschweißt habe baue ich das Ganze samt Sitzbank wieder ein und halte die Geräte an und markiere die Löcher für die spätere Befestigung. Da das Blech 4mm stark ist habe ich mich dazu entschieden Gewinde in die Löcher zu schneiden und auf Muttern dahinter zu verzichten. Ich bemerkte jedoch schnell dass das Blech trotz der Stärke leicht zum Schwingen zu bringen war. Also entschied ich mich dazu eine Versteifung in Richtung Sitzbank anzubringen.

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Nun klemme ich auf sämtliche Kabel die Aderendhülsen bzw. verlöte sie, und baue alles wieder zusammen.

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Nun kommt der erste Test. Die Enden der Kabel für die Stromversorgung habe ich mit Lötzinn verstärkt und in Aderendhülsen verpresst. Beim Opel Movano sitzt die Batterie wie gesagt unter dem Einstiegstritt auf der Fahrerseite und hat praktischerweise auch noch einen freien Anschluss für Fremdverbraucher.

Also Schlüssel gedreht, alles geht an…. ….nichts kommt raus <.< Ich musste mich erstmal umständlich durch das Menü des alten Kenwood wurschteln um die richtige Einstellung (2Zone aus) vorzunehmen und siehe da… es rumst unterm Sitz Die Freude währt aber nur kurz denn irgendetwas scheppert.
Im Nachhinein betrachtet ist es ganz schön naiv zu denken das ein 4mm starkes Blech einem, doch recht kraftvollen, Subwoofer standhalten würde… naja ich habe mir jetzt erstmal mit einem „Dämpfungslappen“ hinter dem Blech beholfen der das scheppern gut absorbiert. Für später muss ich mir was überlegen, evtl. schweiße ich noch eine Versteifung dahinter oder ich probiere etwas mit Alubutyl.
Nächster Schritt ist der Einbau der neuen Chassis und Hochtöner in die Tür. Dazu muss ich die Tür erstmal dämmen und das kann ich nur wenn ich die Verkleidung abgenommen habe. In vielen Foren und Anleitungen steht: bei dem Abbau der Türinnenverkleidung sollte man nicht zimperlich sein… Gesagt getan, geärgert. Beim Demontieren der Verkleidung sprangen mir sofort sämtliche Platikclips um die Ohren. Die defekten musste ich eben ersetzen, was kein Problem ist da man sie ja nachkaufen kann (1€ pro Stück!). Was mich mehr geärgert hat war die Tatsache das die Verkleidung vom Türgriff, unter dem sich zwei Schrauben der Türverkleidung befinden, eben nicht so leicht ersetzbar ist. Einige der, imho zu filigranen, Klemmbrücken sind leider abgebrochen. Man sollte ÄUßERST vorsichtig sein beim Demontieren!

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Die Plastikschale habe ich versucht mit einem Cutermesser vorsichtig zu entfernen, jedoch ist sie nicht gerade stabil und da ich sie eh durch Alubutyl ersetzen will war das wohl unnötige Arbeit. Die Kleberreste habe ich mit Trichloretylen entfernt und dabei gleich die ganze Tür bzw. das Türinnere gereinigt und entfettet.
Das Kabel durch die Türdurchführung zu ziehen gestaltete sich auch sehr schwierig. Der schlauch der Durchführung ist nämlich länger als erwartet. So lässt sich das Kabel nicht einfach durchstecken. Die übliche Praxis ein Loch zu machen und das Kabel mit Kabelbindern am Durchführungsschlauch fest zu machen, kommt für mich natürlich nicht in Frage. Ich habe mir daher ein stabiles aber flexibles Gerät gesucht und das ganze einfach durchgesteckt und zurückgezogen

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Nun kommt die alte Schüssel raus und wir beginnen mit dem dämmen. Was mich echt genervt hat waren die Nieten die den LS halten. Die können sehr widerspenstig sein. Als erstes klebe ich jetzt die Schwerfolie. Ich habe mir im Internet angelesen das die Dämmung der äußeren Türschale nicht flächig erfolgen muss sodass ich die Schwerfolie nur in den größeren freien Bereichen anbringe. Die kleineren freien Bereiche und insbesondere die Querstreben, ganz besonders die Mittlere, beklebe ich mit Alubutyl. Da es in meiner Garage nur ca. 6°C ist habe ich vorher ca. 2h ordentlich eingeheizt und während des Beklebens die Tür und das Material mit einem Haartrockner ordentlich vorgewärmt. Die Oberfläche zu erwärmen ist wichtig damit etwaiges Schwitzwasser verdunstet und/oder nicht entstehen kann. Allgemein würde ich empfehlen diese Praxis bis 15°C Umgebungstemperatur anzuwenden.

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Hinter die Box klebe ich den offenen Absorber SCCA9 und den Rest beklebe ich noch mit etwas Armaflex, das noch vom Dämmen der Ladefläche übrig ist.

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Wie die Meisten habe auch ich mich entschieden den Hochtöner ins Fensterdreieck zu platzieren. Ich hatte Glück das ich einen zölligen Auskreiser besitze sodass das Loch schnell und präzise gesetzt werden konnte.

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Im hiesigem ARC Shop habe ich mir natürlich passende Distanzringe gekauft. Zugegeben wären mir welche aus Holz oder Metall lieber gewesen aber ich habe jetzt schon viel zu viel investiert. Als wichtig würde ich noch erachten die Ringe mit einem Schaumstoff oder, wie in meinem Fall, mit Filzband rückseitig zu bekleben. Macht man das nicht liegt dort meiner Meinung nach erhebliches „Schepperpotential“. Zur Befestigung des LS habe ich in die alten Nietlöcher einfach Gewindenieten gezogen. Hält bombenfest

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Nun noch einen geeigneten Platz für die Frequenzweiche suchen und dann testen. Da ich nicht tausendmal rumprobieren wollte habe ich die Frequenzweiche zuerst im inneren der Tür angebracht. Ich dachte mir, ob sich da Nachteile ergeben wird sich zeigen. Schlussendlich habe ich dann aber doch die Frequenzweiche erreichbar neben den LS angebraucht da ich, falls die Höhenanhebung nicht stimmt, nicht das ganze Alubutyl wieder abreißen wollte.
Nun beklebe ich die Tür bzw. die Löcher mit Alubutyl. Man muss sich erstmal mit dem Material anfreunden und herausfinden wie man es am besten appliziert. Nach einer Weile funktioniert das Ganze aber recht gut und zügig.

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Wichtig an dieser Stelle ist die Löcher für die Verkleidung größtmöglich auszusparen. Die Clips haben mitunter eine größere Auflagefläche und könnten entweder nicht richtig einrasten oder die Verkleidung steht am Ende unschön ab. Man sollte auch immer mal prüfen ob das Fenster noch gut auf- und zugeht. Außerdem sollte man sich vor dem zukleben der Löcher nochmals genau die Mechanik des Türschlosses bzw. Fensterheber und die Sauberkeit der Abflusslöcher anschauen. Wenn was später kaputt geht oder verstopft muss man das Alubutyl wieder entfernen und neu kleben.
Jetzt kommen wir zur Innenverkleidung. Sie ist sehr leicht und daher am anfälligsten für Schallvibrationen. Ich habe großflächig Alubutyl geklebt und schön fest mit der Rolle angedrückt. Im Nachhinein, denke ich, wäre es gut gewesen auch die vertikalen Flächen zu bekleben da sie beim Klopftest doch noch recht „hohl“ klingen aber das wird sich zeigen.

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Auf Die Alubutylschicht kommt dann der offenporige Absorber OCA4i.

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Da nun alles auf dieser Seite erledigt ist kann ich alles wieder zusammenbauen. Ich habe mir für die Tür neue Clips holen müssen da die alten beim Abnehmen der Verkleidung leider fast alle gebrochen sind. Daher unbedingt darauf achten das ihr sämtliche Anbauteile die in die Verkleidung gehören auch drin und angeschlossen sind. Ich habe nicht darauf geachtet und habe mich gewundert wo denn der Bowdenzug für die Türöffnung geblieben ist. Er war ungünstig mit Alubutyl beklebt und befand sich, natürlich hatte ich schon alles eingeclipt, jetzt unter der Verkleidung. Nun musste ich die Türverkleidung abermals abnehmen um den Bowdenzug an die richtige Stelle zu schieben. Natürlich sind auch da wieder einige Clips gebrochen sodass ich gleich neue für die Fahrerseite kaufen musste. Ein einziger Clip kostet um die 1€ und das hat mich natürlich tüchtig geärgert.
Da sich bei der Fahrerseite keine größeren Unterschiede ergeben dürften, kann man das Projekt als beendet erklären. Jetzt geht es ans genießen der neuen Soundkulisse. Ich muss sagen dass man mit dem kleinen Subwoofer nicht viel falsch machen kann. Wer „nur“ einen Bass braucht um den Sound nach unten raus gut abzurunden und keine exorbitanten Pegel fährt, ist mit dem Kenwood sehr gut beraten zumal in einem Transporter immer irgendwo ungedämmte Verkleidungen existieren die dann unweigerlich mitschwingen. Die Alpine Lautsprecher sind ein riesen Schritt nach vorne. Hohe Pegel halten sie problemlos aus und die Hochtöner klingeln oder rasseln nicht sondern geben einen klaren und messerscharfen Ton von sich.
Ich hoffe ich konnte die Lücke im DIY in Richtung Transporter bzw. Movano B / Master III etwas verkleinern. Wenn ihr noch Anregungen oder Ergänzungen habt lasst Sie mich wissen
Neruassa
Inventar
#2 erstellt: 30. Jan 2020, 19:32
Hallo Cevren.

Schöner Lowbudget ausbau.

Bezüglich der MDF Ringe, das Internet ist bei deinem nächsten Movano dein bester Freund.

https://www.ebay.de/...1M1k5pEaAvukEALw_wcB
Cevren
Neuling
#3 erstellt: 31. Jan 2020, 00:07
Ja, das mit den Ringen habe ich irgendwie eher verpennt als geplant und gesucht

Die bei ACR hatten eben nur Diese da... der saure Beigeschmack dazu war nur dass der Verkäufer meckerte: "Wenn ich den ganzen Tag nur Adapterringe verkaufen würde könnte ich bald zu machen"

Naja egal... Anlage läuft und ich bin zufrieden...

Die Reise geht übrigens nach Sankt Petersburg. Und das mit gutem Sound


[Beitrag von Cevren am 31. Jan 2020, 00:08 bearbeitet]
Car-Hifi
Inventar
#4 erstellt: 31. Jan 2020, 00:11

Cevren (Beitrag #3) schrieb:
dass der Verkäufer meckerte: "Wenn ich den ganzen Tag nur Adapterringe verkaufen würde könnte ich bald zu machen"


Er muss ja keine Ringe verkaufen. Es ist seine Entscheidung.

Ist der Handel auch noch so klein, bringt er mehr als nur Arbeit ein. weiß der Volksmund.

Ich finde den Einbau gut und gut dokumentiert.


[Beitrag von Car-Hifi am 31. Jan 2020, 00:11 bearbeitet]
Ocramj
Stammgast
#5 erstellt: 31. Jan 2020, 10:55
Schöner Bericht!

Toll fand ich "Dämpfungslappen" --> das merke ich mir
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