Wie kann ich Audio-Protokolle auf Konferenzen aufnehmen?

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Acanis
Neuling
#1 erstellt: 21. Mrz 2016, 02:42
Hallo zusammen,

ich hoffe, dass das der richtige Ort für meine Frage ist:
Ich bin in einer Studenteninitiative aktiv, die sich mehrmals im Jahr mit einer großen Gruppe in Deutschland trifft, um gemeinsam Entscheidungen zu treffen, die den gesamten Verein betreffen. (Delegiertenversammlungen -> Konferenzen)

Dort würden wir gerne aus Gründen der Wissenssicherung zusätzlich Audio-Protokolle einführen. Dabei haben unsere Recherchen bisher allerdings nichts ergeben. "Konferenz" ist so ein unterschiedlich interpretierbares Wort und bei uns geht es wirklich darum, an die 80 Leute in einem "Hörsaal" (oft wirklich in der Uni) aufzunehmen.

Was haben wir für Möglichkeiten? Gibt es da welche ohne Mikros, die extra rumgereicht werden müssen? Hat jemand von Erfahrungen damit gemacht?


Vielen Dank und Grüße
Björn
DB
Inventar
#2 erstellt: 21. Mrz 2016, 09:20
Hallo,


Acanis (Beitrag #1) schrieb:

Was haben wir für Möglichkeiten? Gibt es da welche ohne Mikros, die extra rumgereicht werden müssen? Hat jemand von Erfahrungen damit gemacht?

die praktikabelste Möglichkeit wäre die, ein zusätzliches Rednerpult aufzustellen und wer etwas zu sagen hat tritt an selbiges und spricht.


MfG
DB
Danny_DJ
Inventar
#3 erstellt: 21. Mrz 2016, 15:06
hey björn,

fakt ist: man kann nicht zaubern. wer verstanden werden will, muss so nah wie möglich an ein mikrofon herantreten. und das mikrofon muss direkt aufgenommen werden. andernfalls hast du enorm viel hallsoße drauf und die verständlichkeit sinkt in den keller. nicht umsonst haben richtige rederunden jeden redner individuell am platz oder körper mikrofoniert. egal ob im TV, radio oder der politik.

dazu kommt, dass eine aufnahme noch schlechter klingt als wenn du selbst als hörer im raum bist, denn unser psychoakustisches hörvermögen kann vieles vor ort noch an störungen rausfiltern, die aufnahme tut dies aber nicht.

beispiel für schlechte praxis: https://www.youtube.com/watch?v=JZRZZahAxd8.
die redner haben dort ein mikrofon, doch für die aufnahme wurde einfach nur eine kamera in den raum gestellt mit integriertem mikrofon, was das ganze saalrauschen und am besten noch das viel lautere, dem mikrofon nahe gehuste und geraschel mit aufnimmt, anstatt der videokamera das signal vom rednermikrofon zuzuführen.

gutes beispiel: die republica konferenz oder der chaos communication congress machen das auch so wie vorgeschlagen mit mehreren aufgestellten saalmikrofonen für fragen, wo sich die leute artig aufreihen.
hier die passende stelle: https://youtu.be/DWg2qEEa9CE?t=2365

fazit für geringen technikeinsatz: denkt euch eine sitzordnung aus, die möglichst zügig menschen und mikrofone einander zuführen kann, falls ihr dynamische gesprächssituationen habt.
braucht ihr ne lautsprecheranlage vor ort? dann schlage ich mindestens 2 funkmikrofone vor. da kann einer reden, während sich der nächste schon meldet und ihm das andere mikro zugereicht wird. das ganze muss dann irgendwo zusammengemischt werden in ein mischpult, was das signal einerseits an die lautsprecheranlage verteilt und außerdem in einen PC oder mobilrecorder mit SD-karte aufnimmt.

wenn ihr nicht vor ort beschallen müsst, könnt ihr alternativ mehrere mobilrecorder bzw diktiergeräte mit eingebauten mikrofonen benutzen statt der funkmikrofone. diese legt ihr zusammen auf den tisch, schaltet ihr alle auf aufnahme und klatscht einmal in die hände. das ist wie die filmklappe, die alle aufnahmen synchronisiert. ihr reicht die geräte zu den rednern rum und nachher packt ihr alle aufnahmen in eine mehrspursoftware, schiebt die aufnahmen anhand des klatschsignals synchron an die gleichen stellen und macht dann mit einem klick einen downmix auf eine einzige spur. dann habt ihr auch eure aufnahme.
vorteil: evtl. billiger (die geräte gibts ab ca 100€).
nachteil: das rumgereiche kann zu fehlbedienungen führen (leute patschen auf den stop-knopf oder verstellen die aufnahmelautstärke) und ihr müsst hinterher noch das zeug im rechner nachbearbeiten (wobei das allerdings ein kinderspiel ist, gibt sogar kostenlose software dafür).
ohne_titel
Inventar
#4 erstellt: 21. Mrz 2016, 22:44
wenn es auch um die beschallung im saal geht, kann man oft einige mikros im saal verteilen, wo sich dann alle hinbegeben, um gehör zu finden. den ton kann man dann auch gleich aufnehmen. bei 80 leuten wird aber vermutlich beschallung kein grosses thema sein; die wenigsten werden, zum sprechen zu einem mikro gehen, dessen unmittelbarer nutzen ihnen nicht klar ist. und hier setzt ja auch deine frage an; hier kann man jetzt zwei fälle betrachen:
1.) die veranstaltung ist straff moderiert, niemand fällt anderen ins wort, alle sprechen überlegt und deutlich. der raum klingt eher trocken und/oder verfügt über eine gute akustikplanung: ein einfacher fieldrecorder liegt herum, die leute sitzen in mehreren reihen in einem kreissegment herum. alles wird gut.
2.) es wird diskutiert, wie studenten eben so diskutieren, der vorherige besuch des rhetorikseminars fiel irgendwie aus, während man sich vorne kabbelt, wird hinten eine tüte erdnussflips geöffnet. straffe moderation ist nicht erwünscht, das hemmt die anwesenden oder - auch das ist als alleiniger grund ausreichend - der raum hat eine laute bis ungünstige akustik. in diesen fällen gibt es eine technische und eine organisatorische lösung.
die technische: es werden mit einer ausreichenden anzahl von milrofonen mit enger richtcharakteristik einzelne sektoren des raums auf einzelspuren aufgenommen. später kann man sich dann jeweils den kanal aussuchen, auf dem der sprecher gut zu hören ist. die organisatorische lösung: wenn man live im geschehen dabei ist, kann man das relevante viel leichter und präziser aus dem grundgeräusch filtern wie auf einer aufnahme. daher: sofort verschriftlichen. weil ihr das nicht hinbekommt, kauft ihr beim örtlichen metzger einen präsentkorb, dazu einen schönen blumenstrauß und eine flasche rotkäppchensekt. so könnt ihr euere stenographieerfahrene fakultätssekretärin überzeugen, das für euch zu erledigen.
Danny_DJ
Inventar
#5 erstellt: 21. Mrz 2016, 22:57
spitzen-analyse
cr
Inventar
#6 erstellt: 10. Apr 2016, 03:35
Bisher waren eigentlich alle Aufzeichnungen, die ich mit einem normalen digitalen Diktiergerät (Einstellung: empfindlich), zB von Olympus, machte, ausreichend gut verständlich, um davon auch noch schriftliche Protokolle anzufertigen. Das waren Säle mit 100 Teilnehmern, das meiste zwar vorne auf der Bühne mit 5-10 Teilnehmern (ich saß irgendwo in den vorderen Reihen). Auch die Fragen aus dem Publikum waren verständlich, soweit man sie selbst verstehen konnte, als sie gestellt wurden.
Stereo-Aufzeichung hilft sehr gegenüber Mono (hatte auch ein älteres in Mono mitlaufen als Backup). Mit einem ZOOM bekommt man noch bessere Aufnahmequalität, hat aber viel Nachteile, falls man nachträglich davon eine Mitschrift machen will (wegen (fehlender zweckmäßiger) Rehearsal-Funktionen etc.)
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