Welches Mikrofon für meine Stimme

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DavidVolvox
Neuling
#1 erstellt: 17. Apr 2020, 21:14
Hallo,

zurzeit versuche ich mein "Heimstudio" ein bisschen zu verbessern, weil ich mehr von zuhause aus aufnehmen möchte.
Darunter fallen kurze Hörgeschichten, manchmal Werbung, kleine Voice Overs.
Bisher habe ich mit einem Rode NT1-A aufgenommen, daran hat mich aber zunehmend die Tiefen- und Höhenbetonung gestört. Mein Interface ist ein Rode AI-1.
Daher habe ich drei Optionen zum Vergleich bestellt: Das Rode NT1, Das Neumann TLM-102 und das Electrovoice RE-20.

In diesem Audiobeispiel ist der Vergleich zu hören: https://www.dropbox....-%20RE20%20.wav?dl=0

In dieser Reihenfolge:
1. Rode NT1
2. Neumann TLM 102
3. Rode NT1-A
4. Samson Meteor (mehr zum Spaß, das war mein erstes USB-Mikrofon)
5. Electrovoice RE-20 mit Cloudlifter


Was wäre eure Empfehlung? Leider habe ich einige Nebengeräusche drauf, mit der Straße kann ich aber eh nur abends aufnehmen. Das RE-20 blendet das recht gut aus, aber es rauscht extrem.
Das Neumann mag ich eigentlich, aber es klingt irgendwie dröhnend in den Tiefen.
Das Rode NT1 klingt für mich am ausgewogensten und angenehmsten.

Was meint ihr?

Viele Grüße


[Beitrag von DavidVolvox am 17. Apr 2020, 21:20 bearbeitet]
Moalt
Stammgast
#2 erstellt: 17. Apr 2020, 21:18
Hallo,

mir Gefällt das Beispiel 1 definitiv am Besten. Die anderen klingen blechern, dumpf oder zu bassbetont
Angehört habe ich sie mir über meine Beyerdynamic T1.



[Beitrag von Moalt am 17. Apr 2020, 21:19 bearbeitet]
DavidVolvox
Neuling
#3 erstellt: 17. Apr 2020, 21:22
danke dir! Ja, geht mir auch so. Das 1. kommt auch besser mit meinen "s"-Lauten klar
Donsiox
Moderator
#4 erstellt: 18. Apr 2020, 21:09
Hi David,

du setzt gerade sehr viel auf Mikrofon & Interface.
Wie schaut es denn mit der Nachbearbeitung (Programm) und den Aufnahmebedingungen (Raum, Mikrofonaufstellung etc.) aus?

Gruß
Jan
DavidVolvox
Neuling
#5 erstellt: 19. Apr 2020, 00:01
Hey!

Ich bearbeite mit Adobe Audition, lege meistens nur einen low cut an, leichte Noise Reduction und ein Noise Gate. Das schicke ich dann so ab, die finale Bearbeitung mache nicht ich.

Am Raum muss ich noch einiges optimieren. Ich werde mir einen dicken Moltonvorhang besorgen, um den Raum zu teilen, richtiger Schaumstoff muss auch noch hin. Da ist bisher nur eine alte Matratzeninnerei. Die Positionierung des Mikros möchte ich auch ändern, ein gutes Stück raus aus der Ecke, wo es jetzt war.
DB
Inventar
#6 erstellt: 19. Apr 2020, 09:24
Hallo,

gibt es einen zwingenden Grund, daß Du auf großmembranige Druckgradientenempfänger setzt?

MfG
DB
soiza
Stammgast
#7 erstellt: 19. Apr 2020, 11:12
Mein Favorit ist das Neumann TLM 102. Liegt aber wohl daran, dass ich dieses Mikrofon schon sehr gut kenne weil ich selber schon einige Sprecher dfamit aufgenommen habe. Wie du schon gesagt hast es ist ein bisschen Bassbetont. Mit einem Low-Cut und einer Notch im Bereich bei 100Hz ist das aber ganz leicht in den Griff zu bekommen.
DavidVolvox
Neuling
#8 erstellt: 19. Apr 2020, 11:49
Nein! Wenn ich in Studios bin, werde ich immer mit Großmembranen aufgenommen, deshalb.
Dachtest du auch an dynamische Mikros?
DavidVolvox
Neuling
#9 erstellt: 19. Apr 2020, 11:51
ja stimmt! Kann man leicht in den Griff bekommen.
Ich muss auch aus der Ecke ein bisschen raus, wo ich aufnehme, dann fallen diese unteren Resonanzen schon deutlich kleiner aus. Dazu brauche ich aber erstmal noch ein bisschen Absorption, weil mein Raum sonst so offen ist. Wollte ich am Montag besorgen/bestellen.

Mir wurde auch das Gefell M 930 empfohlen, weil das angeblich Zitat "die Niere recht genau einhält", also wegen der Nebengeräusche. Kann man sich wohl bei Microtech kostenlos leihen, hab mal nachgefragt.
Ist nochmal eine gute Ecke teurer, aber scheint ja von der Größe dem TLM 102 ähnlich zu sein, das finde ich angenehm...


[Beitrag von DavidVolvox am 19. Apr 2020, 11:53 bearbeitet]
DB
Inventar
#10 erstellt: 19. Apr 2020, 12:46

DavidVolvox (Beitrag #8) schrieb:
Nein! Wenn ich in Studios bin, werde ich immer mit Großmembranen aufgenommen, deshalb.

Weil es hip ist. Und der, der reinspricht, gleich denkt "großes Mikro, große Stimme"


DavidVolvox (Beitrag #8) schrieb:
Dachtest du auch an dynamische Mikros?

Nein, aber an Druckempfänger (Kugeln). Die haben den Nahbesprechnungseffekt nicht. Das Haun MBNM 410 wäre z.B. einen Versuch wert.
Marsi_ES
Stammgast
#11 erstellt: 19. Apr 2020, 19:13
Wenn es 'nur' um Stimme, und hier sogar Sprechen geht, wäre ein GMK mit Kanonen auf Spatzen und so. Wird zwar so in vielen Studios gerne gemacht, aber nur, weil die eben da sind. Mein Tipp wäre auf alle Fälle ein Kleinmebrankondensatormikro, Lewitt LCT-314, AKG C451 mit CK-1, Rode NT5, Neumann KM184, in einer höheren Preisregion, Earthworks M30 oder SR314, Schoeps MK4,....
Allerdings gepaart mit einem entsprechenden Mikrofonvorverstärker und Wandler. Die kleinere Membran löst grade im Stimmenbereich viel feinfühliger und sensibler auf. Dies kann aber auch zur Folge haben, dass akustische Raummoden und -fehler noch deutlicher aufgezeigt werden.
Es ist eben wie so oft eine Kette aus unterschiedlichen Komponenten und das schwächste Glied eben bestimmt das Ergebnis.

Aber was auch immer ne super Möglichkeit ist, und von mir schon oft - grad bei nichtgeübten Sprechern - praktiziert, ist ein dynamisches Shure SM-57 hinter dem Windschutz zu positionieren, auch gerne gepaart mit nem AKG C451-CK1. Dicht zusammen, mit den Membranen in einer Linie kann man wunderbar in der Postproduktion mit dem Sound spielen. ohne auch nur einen EQ einzusetzen.....
DavidVolvox
Neuling
#12 erstellt: 24. Apr 2020, 17:55
Habe jetzt drei verschiedene Interfaces getestet. Erkennt ihr große klangliche Unterschiede, gibt es eine Präferenz?
https://www.dropbox....t-Steinberg.wav?dl=0

Das Mikrofon ist das Sennheiser MKH416
CharlesDreyfus
Stammgast
#13 erstellt: 25. Apr 2020, 15:56
1, 3, 2. Das wäre meine persönliche Präferenz in Kombi mit dem genannten MKH416. Die Unterschiede sind aber bei weitem nicht so groß wie beim Wechsel des Mikofons oder einer Verbesserung der Raumakustik. Genau hier würde ich auch als erstes ansetzen, wenn denn etwas verändert werden soll.
Für Indoor würde ich eigentlich keine Richtrohre empfehlen. Die vertragen sich normalerweise nicht so gut mit Diffusschall. Mit ordentlich Bedämpfung könnte es aber passen.
Als Preisleistungsempfehlung in Sachen Kleinmembraner würde ich noch das SE Electronics SE8 in den Raum werfen. Das klingt meiner Erfahrung nach sehr natürlich, wozu auch die relative geringe Färbung jenseits der Hauptachse beiträgt. Könnte ich mir im Voice Over gut vorstellen. Mit der Nahbesprechung und den Poplauten muss man allerdings etwas aufpassen. Da sind andere gnädiger.

Aus den Samples im ersten Post finde ich übrigens ebenfalls das NT1 am besten.

Vielleicht auch ganz interessant zu dem Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=MNeqQC9iyI4


[Beitrag von CharlesDreyfus am 25. Apr 2020, 16:42 bearbeitet]
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