Ratespiel "Erkenne das Mikrofon" - Sprachaufnahme zum Download

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Donsiox
Moderator
#1 erstellt: 12. Nov 2020, 14:01
Hi zusammen,

ich habe mir spaßeshalber die Aufgabe gestellt, das beste Mikro für den PS4-Voicechat zu finden.
Statt eines normalen Headsets wollte ich also meine vorhandenen (USB-)Mikrofone nutzen und habe diese entweder direkt oder über ein USB-Interface an der PS4 angeschlossen.

Nun aber zum lustigen Teil: ich habe vier Mikrofone probiert und jeweils ein kleines Hörspiel eingesprochen sowie am Laptop aufgezeichnet.

Die Aufnahmen (vier Spuren) findet ihr hier zum Download:
https://1drv.ms/u/s!AotD5bbk94FeiM85ux5FX-9bOx5YaQ?e=VHJLaD (Audacity Projekt)
https://1drv.ms/u/s!AotD5bbk94FeiM806bCBLAzeZA8tLg?e=FhWsbV (Audacity Dateien)

Ihr müsst nur beide Dateien (bzw. Ordner) entpacken und auf dem Desktop abspeichern & dann auf das Projekt klicken.
Wichtig ist die korrekte Benennung der Ordnerstruktur der Dateien!

struktur

Ich bin gespannt ob ihr herausfindet, welche Mikros (Bezeichnung, Art, Bauweise, Preisklasse) verwendet wurden und welches ihr bevorzugt

Viel Spaß & viele Grüße
Jan
srabu
Stammgast
#2 erstellt: 12. Nov 2020, 16:26
Lustige Idee Jan

Mit Gesangsaufnahme habe ich reichlich Erfahrung, aber leider nur sehr wenig mit Sprechern.
Und mit USB Mics gar keine Erfahrung.
Werde mir die Dateien mal anhören.
Sind das denn alles USB Mics?

Viele Grüße,
Stefan.


[Beitrag von srabu am 12. Nov 2020, 16:49 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#3 erstellt: 12. Nov 2020, 19:17
Hi Stefan,

meinen Gesang wollte ich mir, dir und dem Rest nicht antun
Zudem ist die Hauptanwendung auch Sprache. Die Aufnahmebedingungen sind sicherlich nicht optimal, aber „praxisnah“ - am Schreibtisch im Büro.

Es ist ein USB-Mikrofon dabei und drei Mikrofone waren an einem (günstigen Behringer) USB-Interface angeschlossen.

Viele Grüße
Jan
Zalerion
Inventar
#4 erstellt: 12. Nov 2020, 20:42
Interessant. Aber willst du die nicht lieber als flac, wav oder so rendern, damit nicht jeder erst noch die viel zu großen Projektdateien runterladen und Audacity installieren muss?
Donsiox
Moderator
#5 erstellt: 12. Nov 2020, 22:19
Guter Einwand, hier also die vier Mikrofonspuren als WAV
https://1drv.ms/u/s!AotD5bbk94FeiNABV9K5Ac7r3Pqt4A?e=wSeEOk

Der Vorteil von Audacity liegt beim reibungslosen Umschalten zwischen den Spuren in Echtzeit - also ohne "Start/Stop".

Bin auf eure Meinungen gespannt

Grüße
Jan
Zalerion
Inventar
#6 erstellt: 13. Nov 2020, 20:54
Oh Gott, das wird so eine Blamage


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Also erstmal mein Ranking:
2
3
1
4

Begründung:
2 Klingt einfach am angenehmsten, ohne zu dick aufzutragen.
3 Ist in Ordnung, klingt aber komprimiert und zu dick. (loudness). Als ob es bearbeitet wurde.

4 und 1 sind dünner im Klang und geben sich nicht viel. Die Unterschiede könnten an der Lautstärke liegen, da 4 auch höhere Peaks hat. Beide sind etwas scharf und klingen unangenehm.


Meine Tipps, um was für Mikrofone es sich handeln könnte:
3 USB - klingt bearbeitet und nach Nahbesprechungseffekt, USB Mics müssen zwar nicht Dynamisch sein, aber das klingt am ehesten danach. Hier wird man wohl auch am wenigsten professionell herausholen können.

2 Dynamisches Mikrofon - Modell keine Ahnung. Denke mal nicht das billigste, eher Midrange, Beta 58, E845 oder sowas.

1+4 Kondensator. Das fehlende Fundament deutet auf fehlenden Nahbesprechungseffekt, was wiederum auf Kondensator deutet. Aber welche Modelle....
Rode ist verbreitet, also sag ich mal NT5, NT1-A oder ein günstiger Nachbau.




Der Vorteil von Audacity liegt beim reibungslosen Umschalten zwischen den Spuren in Echtzeit - also ohne "Start/Stop".

Dafür nutze ich meine eigene DAW


[Beitrag von Zalerion am 13. Nov 2020, 20:55 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#7 erstellt: 13. Nov 2020, 21:12
Sehr interessante Einschätzung und sogar eine andere Rangfolge als meine!
Auflösung gibt‘s natürlich noch keine

Darf ich fragen womit du die Aufnahmen angehört hast?

Grüße
Jan
Zalerion
Inventar
#8 erstellt: 13. Nov 2020, 22:28

Donsiox (Beitrag #7) schrieb:

Darf ich fragen womit du die Aufnahmen angehört hast?

Reaper
Donsiox
Moderator
#9 erstellt: 13. Nov 2020, 23:01
Ich meine eher Kopfhörer bzw. Lautsprecher
Zalerion
Inventar
#10 erstellt: 13. Nov 2020, 23:24
Aso....

Kopfhörer: Corsair Virtuoso, mit angepasstem EQ
ohne_titel
Inventar
#11 erstellt: 14. Nov 2020, 01:18
Meine Rangfolge wäre: 2,3,4,1

1: Ohne Poppschutz unbrauchbar, mit wahrscheinlich auch. Klingt wie eine Reiswaffel.
2: Das einzige Mikrofon im Test, dass halbwegs ohne Poppschutz funktioniert. Für Sprache zweckmäßiger Klang.
3: Ohne Poppschutz unbrauchbar, möglicherweise ein brauchbares Gesangsmikrofon.
4: Ohne Poppschutz unbrauchbar, ich habe nur wenige Erklärungsversuche für diesen Sound: a) Das Mikro war falsch herum; b) Das ist gar kein Mikrofon (sondern ein Lautsprecher); c) Yamaha Subkick

Wiederhole den Test doch mal mit einem Poppschutz davor. Dann noch ein Lowcut auf alle Spuren und, für Vergleiche unverzichtbar, auf gleiche Lautstärke bringen.
Donsiox
Moderator
#12 erstellt: 14. Nov 2020, 01:30
nullHaha, das ist aber sehr streng
Du hast natürlich recht, ein Popschutz wäre unbedingt notwendig für ernstzunehmende Aufnahmen.
Überraschend, dass du 1 auf den letzten Platz setzt - ich mag den Klang sehr.


Wiederhole den Test doch mal mit einem Poppschutz davor. Dann noch ein Lowcut auf alle Spuren und, für Vergleiche unverzichtbar, auf gleiche Lautstärke bringen.

Das mache ich einmal - bin leider nicht im Besitz eines Poppschutzes, aber das lässt sich organisieren.
Gleiche Lautstärke ist gar nicht immer so einfach. Die Mikros benötigen schon sehr unterschiedlich viel Gain - und das habe ich "leider" nach Gefühl eingestellt. Dazu bin ich auch kein geübter Sprecher. Mikrofontechnik, S- und P-Laute etc. machen das doch deutlich.


[Beitrag von Donsiox am 14. Nov 2020, 02:24 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#13 erstellt: 14. Nov 2020, 11:51
Moin Jan,


Donsiox (Beitrag #12) schrieb:
[…] ein Popschutz wäre unbedingt notwendig […]

So isses. Es gibt Lösungen, die nach Profi ausschauen:
https://www.thomann.de/de/km_23966_plopkiller_xl.htm
Und es gibt die Profi-Lösung: Draht-Kleiderbügel zurechtbiegen (alternativ im Gärtnereibedarf Blumendraht) und den grauen/ schwarzen Nylonstrumpf aus dem Drogeriemarkt deines Vertrauens, etwas Gaffa-Tape.
Spätestens wenn der Mic-Locker den Gegenwert eines Kleinwagens annimmt, reift noch eine weitere Erkenntnis: Der Popkiller verbessert nicht nur den Sound immens, sondern schützt auch deine wertvollen Babies vor der feuchten Aussprache des Talents dahinter


Donsiox (Beitrag #12) schrieb:
[…] Gleiche Lautstärke ist gar nicht immer so einfach […]

Doch, ist total einfach. Du machst nur den gleichen Fehler, den wir alle gemacht haben beim Umstieg von Tape auf Digital: Das Signal ist viel zu heiss. Einfach so laut du kannst das Mic anschreien und so aussteuern, dass es _nicht_ übersteuert. Dann noch etwas weniger Gain und fertig. Du nimmst doch mit 24 bit auf. Gönn dir hinreichend Headroom, um das Signal danach aufzupumpen. Wenn es vergleichbar sein soll, in Audacity "Effect/ Normalize/ Peak amplitude to -1 dB".

Viele Grüße,
Stefan.
Donsiox
Moderator
#14 erstellt: 14. Nov 2020, 14:24
Servus Stefan,


Und es gibt die Profi-Lösung:

Wenn meine Freundin es mir erlaubt, werde ich das gleich mal ausprobieren

Hast du denn auch eine Vermutung zu den Mikros oder ein Ranking?


Einfach so laut du kannst das Mic anschreien und so aussteuern, dass es _nicht_ übersteuert.

Ich hatte tatsächlich bei normaler Sprachlautstärke alle Mikros auf -15dB eingepegelt - hat wohl nicht gereicht

Grüße
Jan
srabu
Stammgast
#15 erstellt: 14. Nov 2020, 15:44
Moin Jan,

ich würde die Aufnahme 2 wählen - ist wohl eine Tauchspule mit Popkiller im Korb.
Zu den anderen Aufnahmen kann ich nicht positives sagen

Als Kette würde ich starten mit:
1. De-Esser
2. EQ: HPF 70 Hz, 220 Hz etwas anheben, 1,6 kHz (breites Q) sanft dippen, 12 kHz sanft anheben
3. Compressor: FET à la 1176, Ratio irgendwo zwischen 2:1 und 4:1, Attack Fast, Release eher Slow

Solltest du es nochmals mit Popkiller und sanfter Aussteuerung probieren wollen: Kondenser werden empfindlich auf dein Setup reagieren, die Tischplatte möchte vielleicht ein Kissen oder eine Decke bekommen. Wenn du ein empfindliches Mic möglichst neutral testen möchtest und keinen passenden Raum hast, hilft der alte Trick mit dem Mic auf einem Stativ im gut gefüllten Kleiderschrank.

Viele Grüße,
Stefan.
Donsiox
Moderator
#16 erstellt: 14. Nov 2020, 17:27
Servus zusammen,

sieht doch fast aus wie gekauft, oder ;)?


3C280FD8-78B1-417F-BEEE-825F1E88BC5E

Nochmal zum "Anforderungsprofil" - es ging mir um ein Mikro für den PS4-Voicechat, die meisten Kollegen haben da sowas am Start
https://www.amazon.d...-5&tag=googhydr08-21

Ich habe jetzt alle Spuren noch einmal neu eingesprochen - mit selbstgebauten Popkiller - und danach einen Lowcut bei 90Hz gesetzt sowie, wie Stefan geschrieben hat, die Lautstärke hiermit " "Effect/ Normalize/ Peak amplitude to -1 dB" normalisiert.
Einen Kompressor habe ich nicht eingesetzt, da hätte ich vermutlich mehr falsch gemacht als gerettet
Der Text ist übrigens die erste Seite aus dem Thriller "Das Joshua Profil" von Sebastian Fitzek.

Die Dateien sind unter dem gleichen Link aufrufbar:
https://onedrive.liv...cid=5E81F7E4B6E5438B

Bin gespannt auf eure Rückmeldungen und die Sortierung.


die Tischplatte möchte vielleicht ein Kissen oder eine Decke bekommen. Wenn du ein empfindliches Mic möglichst neutral testen möchtest und keinen passenden Raum hast, hilft der alte Trick mit dem Mic auf einem Stativ im gut gefüllten Kleiderschrank.

Alles natürlich absolut richtig. Die Mikros sind allerdings ohnehin schon da und an der Schreibtisch-Situation wird sich so schnell nichts ändern

Viele Grüße
Jan


[Beitrag von Donsiox am 14. Nov 2020, 17:28 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#17 erstellt: 14. Nov 2020, 17:54
Na, das schaut doch super aus, Glückwunsch!
Und dazu funktioniert der Popkiller auch noch
Test 3 und Test 4 sind meine Favoriten.
Donsiox
Moderator
#18 erstellt: 14. Nov 2020, 18:14
Ist tatsächlich ein Unterschied wie Tag und Nacht, das hätte ich so gravierend gar nicht erwartet.
Ich habe für drei der vier Mikros nochmal die Geschichte eingesprochen (und auch hochgeladen) um besser vergleichen zu können.

Bei der Geschichte ist der Poppschutz circa 10cm vom Mikro entfernt und mein Mund direkt vorm Poppschutz.
Bei dem Thriller ist der Poppschutz direkt am Mikro und mein Mund direkt vorm Poppschutz. Ich finde, das hat durchaus auch nochmal eine Veränderung herbeigeführt.
ohne_titel
Inventar
#19 erstellt: 14. Nov 2020, 23:23
Die Unterschiede zu gestern sind gravierend - ändern aber nichts an meinen Präferenzen. Ich bleibe bei 2,3,4,1 - wohlgemerkt für diese konkrete Anwendung. Ergänzend zu meiner gestrigen Polemik vielleicht noch die Erkenntnis, dass Damenstrümpfe offenbar Reiswaffeln weder geschmacklich noch akustisch verbessern. Und im Gegensatz zu gestern halte ich es jetzt für wahrscheinlich, dass es sich bei Kandidat Nummer 4 um ein Mikrofon handelt.
Der Vergleich zwischen der Close - Variante und der entfernteren Position ist interessant und lässt - obgleich ich eigentlich kein großer Freund besonders naher Mikrofonierung bin - den Schluss zu, dass wir deine Aufnahmeraum vielleicht doch lieber nicht hören wollen.
Für die weitere fachkundige Beratung hier schlage ich einem weiteren Durchgang vor: Diesmal ziehst du den Damenstrumpf über den Kopf, bringst den Draht als Antenne an (Kennt noch jemand die Teletubbies?) und lädst das ganze als Video hoch...
Zalerion
Inventar
#20 erstellt: 15. Nov 2020, 00:42
Jupp, große Unterschiede, aber ich bleib auch bei meiner Reihenfolge.
2314

Wobei die Unterschiede von 2 zu 3 bzw 1 zu 4 irgendwie deutlich weniger auffällig geworden sind.

Bin echt gespannt auf die Auflösung, auch die Typen/Modelle der Mikrofone.


P.S. Der Onedrive download ist recht lahm... eine schöne verlustfreie Kompression wäre doch drin gewesen


[Beitrag von Zalerion am 15. Nov 2020, 00:43 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#21 erstellt: 15. Nov 2020, 06:12
Beim ersten anhören der Blind-Teststücke sofort aufgefallen: #1 ist das einzige, das im nennenswerten Umfang Hochton dabei hat - die anderen klingen im Vergleich dumpf. Ebenfalls fällt sofort auf dass #2 das einzige ist, das offensichtlich einen Windschutz hat, oder auch ohne gut funktioniert.

Subjektiver Eindruck, Noise durch den fehlenden Windschutz nicht berücksichtigt:

#1: relativ natürlicher, offener Klang. Wie gesagt, das einzige im Feld das nicht künstlich dumpf klingt.
#2: dumpf / flach, trotzdem aber immerhin klar verständlich.
#3: deutlich zuviel Bass.
#4: näselnder, dünner Klang - hört sich irgendwie an als würde der Sprecher 1, 2 Meter weit weg sitzen; was aber aufgrund des Atem-/Sprach-Noise wohl nicht der Fall ist.

Mein Ranking wäre ganz klar 1, 2, 4, 3. Selbst #1 find ich aber nicht perfekt, d.h. auf Studio-Niveau - aber das soll hier auch glaub ich gar nicht der Anspruch sein.


Ich hab mir dann noch gedacht, wieso nicht die Stücke in den Spectrum Analyzer haun? Also hier anbei - durchgezogene Linie Peaks, gestrichelte Linie Gesamtenergie:

Unbenannt

Die Messung bestätigt immerhin mal den Höreindruck, dass #3 im Bass dick aufträgt, und #1 das einzige ist, das im (Super-)Hochton nicht abfällt.
Die Kurven von #1 und #2 - der zwei Mikros, die sich für mich subjektiv am korrektesten anhören - decken sich zwischen 80 Hz und 4 kHz. Ich denke das indiziert bzw. bestätigt gemeinsam mit dem Höreindruck, dass die beiden am korrektesten aufnehmen.
#1 und #4 "rumpeln" untenrum, und das auch fast ident. Ein fehlender Windschutz zeigt sich immer zuerst im Infraschall. Das ist hier schön zu sehen. Warum #2 und #3 diesen nicht aufweisen wäre interessant zu wissen - entweder fällt hier aber wohl die Response des Mikros bereits ab, oder es sind Filter aktiv.
stoneeh
Inventar
#22 erstellt: 15. Nov 2020, 06:52
Das gleiche Spiel mit den neu aufgenommenen Stücken (Testx_PS4).

Nun näselt auf einmal #1, und #3 ist nun das mit dem wenigsten statt meisten Bass! Die subjektive Hochtonschwäche fast aller Mics vom ersten Beispiel fällt mir nicht mehr auf.
Ein Ranking zu erstellen fällt mir hier schwer.


Spectrum Analyzer:

Unbenannt

Wie zu sehen, aus den -10 dB von #4 zu #3 im oberen Bassbereich und Grundton (welcher ja in der neuen Aufnahme durch die Filter unbeeinträchtigt bleibt) wurden auf einmal eher +2 dB. Ganz im Gegensatz zu zuvor ist #3 nun auf einmal nicht mehr das bassstärkste, sondern bassschwächste Mikrofon.

Im Hochton ist nun auf einmal #3 das, welches keinen Abfall zeigt - statt zuvor #1.

Ich hab mir angeschaut was die Funktion "Normalisieren" in Audacity tut. Das ist eine reine Lautstärkeanpassung ohne Auswirkung auf den Frequenzgang.
Der Windschutz sollte für alle Mics den gleichen Effekt haben. Zudem hat Material dieser Stärke bei den Wellenlängen im Bass keine dämpfende Wirkung; der Bassbereich sollte, bis auf die Tatsache, dass die Membran des Mikros nun kein Luftzug mehr trifft, unbeeinträchtigt bleiben.

Demnach bleibt auch objektiv / gemessen die Schlussfolgerung, dass entweder Mikros vertauscht wurden, oder die Umgebungsvariablen (Abstand und/oder Winkel des Sprechers zum Mic, Position im Raum) gravierend geändert wurden.
Bitte im Aufklärung.
Donsiox
Moderator
#23 erstellt: 15. Nov 2020, 11:43
Die Sortierung von „Blind“ und „Test“ hat sich geändert!
Ich wollte es für euch ein bisschen schwerer machen und kucken, ob das Ranking das gleiche bleibt - habe ich leider vergessen dazuzuschreiben.

Blind 1 = Test3
Blind 2 = Test4
Blind 3 = Test1
Blind 4 = Test2

@Stoneeh
Antwort folgt gleich - aber vom PC statt vom Handy.
srabu
Stammgast
#24 erstellt: 15. Nov 2020, 11:51
@stoneeh - das mit dem Fell ist ein Windschutz, das mit der Strumpfhose ein Popkiller.
Sorry fürs Klugscheissen, aber das sollten wir nicht verwechseln
stoneeh
Inventar
#25 erstellt: 15. Nov 2020, 16:15
Jan: wie fies Ne, aber passt schon so - ist so auch gleich ein bischen neutraler / aussagekräftiger.
Wie man sieht, ein paar sind auch gleich drauf reingefallen. Ich selbst wäre rein vom hören her zmd. stutzig geworden - die Charakteristiken der Mikros liessen sich so nun überhaupt nicht mehr mit den der ersten Beispiele vereinbaren.

Messtechnik hilft natürlich. Dass #1 und #3 vom ersten zum zweiten Durchgang vertauscht wurden lässt sich in der Spektralanalyse schön am Super(-Hochton) erkennen. #3 vom ersten Beispiel ist nun bei genauem hinsehen auch noch immer das bassstärkste.

Dass sich die Mikros im zweiten Durchgang im oberen Bassbereich und Grundton, der ja wie gesagt nicht durch den Lowcut beeinträchtigt wurde, nun so stark angenähert haben, ist aber nicht durch einen Wechsel zu erklären - dadurch hätten sich die Frequenzgänge vertauscht, nicht egalisiert. Durch den physischen Schutz wie gesagt auch nicht, da der in dem Frequenzbereich nicht bzw. viel zu wenig wirkt - und ja wenn dann auch für alle Mikros gleich.
Aber nun nochmal den Thread überflogen beschreibst du in Post #18 eh eine Änderung der Position von Sprecher zu Mikro - somit alles klar für mich.
Donsiox
Moderator
#26 erstellt: 15. Nov 2020, 17:04
@OhneTitel
Ich bin noch immer erstaunt über deine "Reiswaffel" - ich mag den Blind1 bzw. Test3 Klang sehr...


Der Vergleich zwischen der Close - Variante und der entfernteren Position ist interessant und lässt - obgleich ich eigentlich kein großer Freund besonders naher Mikrofonierung bin - den Schluss zu, dass wir deine Aufnahmeraum vielleicht doch lieber nicht hören wollen.

Absolut. Es ist ein "ganz gewöhnliches" Büro mit vielen schallharten Wänden und Möbeln. Akustisch positiv sind wenn überhaupt mein Stuhl und der Teppich

@Stoneeh

#1 ist das einzige, das im nennenswerten Umfang Hochton dabei hat - die anderen klingen im Vergleich dumpf. Ebenfalls fällt sofort auf dass #2 das einzige ist, das offensichtlich einen Windschutz hat, oder auch ohne gut funktioniert.

So sehe ich das auch. #2 ist das einzige direkt nutzbare Bühnenmikrofon. Bei #1 gefällt mir der transparente Klang sehr gut - mit ein Grund, weshalb ich es mir überhaupt gekauft habe.


Die Kurven von #1 und #2 - der zwei Mikros, die sich für mich subjektiv am korrektesten anhören - decken sich zwischen 80 Hz und 4 kHz. Ich denke das indiziert bzw. bestätigt gemeinsam mit dem Höreindruck, dass die beiden am korrektesten aufnehmen.

Ich hätte tatsächlich nicht erwartet, dass Blind1 und Blind2 in einem so weiten Bereich so ähnlich sind - danke dir dafür


Warum #2 und #3 diesen nicht aufweisen wäre interessant zu wissen - entweder fällt hier aber wohl die Response des Mikros bereits ab, oder es sind Filter aktiv.

Filter waren keine aktiv. Ggf. wurde hier einfach mehr Trittschall (bzw. Schreibtisch-Schall) übertragen oder es liegt an der zweckmäßigen Abstimmung der Mikros.


Der Windschutz sollte für alle Mics den gleichen Effekt haben. Zudem hat Material dieser Stärke bei den Wellenlängen im Bass keine dämpfende Wirkung; der Bassbereich sollte, bis auf die Tatsache, dass die Membran des Mikros nun kein Luftzug mehr trifft, unbeeinträchtigt bleiben.

Ich würde sagen, der durch den Windschutz veränderte Einsprechabstand hat auf die verschiedenen Mikrofone, auch aufgrund deren Bauweise und Auslegung, unterschiedliche Auswirkungen - aber das hast du im nächsten Beitrag ja auch festgestellt
Positionierung etc. habe ich immer versucht möglichst gleich zu halten. Die optimale Positionierung der einzelnen Mikrofone dürfte aber durchaus eine andere sein.


Jan: wie fies Ne, aber passt schon so - ist so auch gleich ein bischen neutraler / aussagekräftiger.
Wie man sieht, ein paar sind auch gleich drauf reingefallen. Ich selbst wäre rein vom hören her zmd. stutzig geworden

Die meisten, die ich befragt habe (auch privat) haben trotz Umbenennung nach wie vor das gleiche Mikrofon (trotz anderer Nummer) als Favoriten bezeichnet - die Präferenzen blieben also meist gleich. Auf Platz 1 landeten hier immer Blind 1 oder Blind 2.

So, jetzt kommt aber auch mal die Auflösung, ich bin auf eure Reaktionen gespannt


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):


Blind 1 bzw. Test 3 = Audio Technica AT2010
https://www.thomann.de/de/audio_technica_at_2010.htm
Blind 2 bzw. Test 4 = Shure SM58
https://www.thomann.de/de/shure_sm58s.htm
Blind 3 bzw. Test 1 = Audio Technica Pro49QL Schwanenhalsmikrofon
https://www.thomann....anenhalsmikrofon.htm
Blind 4 bzw. Test 2 = 1byone USB Mikrofon (50€)
https://www.amazon.d..._title?ie=UTF8&psc=1


Viele Grüße
Jan

P.s.
Saudämlich, dass die Links im Spoiler trotzdem als Klartext angezeigt werden


[Beitrag von Donsiox am 15. Nov 2020, 17:07 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#27 erstellt: 15. Nov 2020, 21:17
Hi Jan,

ist doch fein. Mein Take-Away wäre (bezogen auf die ursprüngliche Reihenfolge):

1: Braucht etwas Übung im Umgang und einen Popkiller (bitte _keinen_ Windschutz im Haus) - und Popkiller bauen hast du ja jetzt raus
2: Darf bleiben, super für unkomplizierte Aufnahmen aller Art. Wird dich ein Leben lang begleiten. Wenn es mal vom damit Nägel in die Wand schlagen (oder Bühneneinsatz) Dellen bekommt und Rost ansetzt, einfach den Korb tauschen und sanft reinigen.
3 & 4: Müssen leider gehen - ab in die Bucht damit



Viele Grüße,
Stefan.


[Beitrag von srabu am 15. Nov 2020, 22:02 bearbeitet]
Zalerion
Inventar
#28 erstellt: 15. Nov 2020, 23:25
Ok, bei der Zuordnung von Blind war ich mit den Typen gar nicht so weit weg, wie ich erwartet habe...
Welches USB war hatte ich falsch, und das 3 Kondensator statt Dynamisch ist. Aber sonst bin ich schon etwas überrascht


Was man auch schön sieht:
Mit dem Popschutz hast du auch noch einen relativ definierten Abstand zu den Mikros und die Unterschiede werden geringer. Für kontrollierbare Umgebungen also durchaus eine gute Idee.
SM58 zeigt mal wieder, warum es sich über Jahre festgebissen hat.
Jedes Mikrofon hat eine andere Stärke und sollte auch entsprechend gehandhabt werden. Nur dann spielt es diese aus.


Wenn es mal vom damit Nägel in die Wand schlagen (oder Bühneneinsatz) Dellen bekommt

Ich dachte, das kommt davon, dass es als Wurfgeschoss gegen Rotlicht-DJs und Bassisten in der falschen Tonlage verwendet wird
srabu
Stammgast
#29 erstellt: 16. Nov 2020, 01:30

Zalerion (Beitrag #28) schrieb:
Ich dachte, das kommt davon, dass es als Wurfgeschoss gegen Rotlicht-DJs und Bassisten in der falschen Tonlage verwendet wird

Hehe, das geht bestimmt auch. Ich hab in meiner Jugend gesehen, wie Iggy Pop auf ein PA Rig geklettert ist und beim Abstieg sein SM58 - nachdem er es am Kabel als Lasso geschwungen hat - in eine Sub-Membrane gerammt hat. Das Mic hat es überlebt.
Die Idee mit dem Bassisten finde ich naheliegend und werde sie bei Gelegenheit gerne ausprobieren
Donsiox
Moderator
#30 erstellt: 16. Nov 2020, 18:06
Servus Stefan,


1: Braucht etwas Übung im Umgang und einen Popkiller (bitte _keinen_ Windschutz im Haus)

Das stimmt. Ich finde den Klang grundsätzlich sehr gut. Meine Freundin singt gut (nein, nicht unter der Dusche, eher auf der Bühne ) und zu ihrer Stimme passt es auch wunderbar. Bei Evanescence o.ä. ist die Auflösung gegenüber dem Shure schon von Vorteil. Live sind mir die Pop-Laute allerdings nie aufgefallen.


2: Darf bleiben, super für unkomplizierte Aufnahmen aller Art. Wird dich ein Leben lang begleiten.

Das stimmt. Ich habe hier einen EV 12" Aktivlautsprecher und eine Kiste mit allerlei Kabeln und ein paar LED-Scheinwerfern. Darin auch das SM58. Eine Top-Kombination für jeden Geburtstag, der keine "richtige" Anlage, aber doch mehr als einen Bluetooth-Lautsprecher verlangt. Mit dem SM58 kann eben auch der besoffene Onkel nachts um drei noch Karaoke singen


3 & 4: Müssen leider gehen - ab in die Bucht damit

Drei ist für den vorgesehenen Zweck sicherlich ein top Mikrofon. Für meine Anwendungen allerdings nicht unbedingt brauchbar, das ist leider richtig.

@Zalerion

SM58 zeigt mal wieder, warum es sich über Jahre festgebissen hat.
Jedes Mikrofon hat eine andere Stärke und sollte auch entsprechend gehandhabt werden. Nur dann spielt es diese aus.

Exakt. Wie gesagt, hat das Schwanenhals-Mikro bestimmt seine Berechtigung - in meinem konkreten Fall leider eher nicht
Das SM58 ist eben ein Arbeitstier - macht nichts perfekt, aber eben auch keine gravierenden Fehler


Und jetzt die große Überraschung:
4 wird bleiben und bekommt sogar den Vorzug! Warum? Naja, die PS4 hat anscheinend ein Problem damit, Audio über USB an Interfaces weiterzugeben. Egal, welches ich angeschlossen habe, (es kommen nur Interfaces in Frage, die ohne Treiber funktionieren - zum Test da und funkionierend waren the t.mix MicroMix2, Miditech Audiolink III, Behringer U-Phoria UMC22, the t.bone Mic Plug USB und Behringer Xenyx Q502 USB) der Kopfhörerausgang war immer extrem(!) leise. Nur am t.bone Mic Plug war der Kopfhörerpegel annehmbar - allerdings hört man dort immer die eigene Stimme als Monitor. Das ist zwar im Regelfall gewünscht, in meinem Falll jedoch absolut störend.

Es liegt vermutlich daran, dass die Interfaces als "Interface" bzw. "USB Codec" erkannt werden und das USB-Mikro wie auch der USB-Mic Plug als "USB-Kopfhörer" und die PS4 dies unterschiedlich ansteuert (warum auch immer )

Ich bin sehr gespannt ob die Playstation 5, welche ich noch diese Woche vorzubestellen möchte, dies besser regelt.
Das werde ich dann, solange es kein kompletter Reinfall wird, auch als Beitrag veröffentlichen.
Denn statt eines 250€ teuren Headsets kann man das Geld auch in ein Interface, Mikrofon und "ordentliche" Kopfhörer investieren.
In meinem Fall sind das die Beyerdynamic T51 , mit welchen ich seit vielen Jahren sehr zufrieden bin.

Viele Grüße
Jan


[Beitrag von Donsiox am 16. Nov 2020, 18:10 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#31 erstellt: 16. Nov 2020, 18:42
Moin Jan,

ich hab von Spielkonsolen leider gar keine Ahnung. Trotzdem eine letzte Idee:
Wenn ich mit Class-Compliant Interfaces Probleme hatte, dann waren die oft weg, wenn man einen USB Hub mit eigener Stromversorgung (!) dazwischen hängt. Keine Ahnung, warum das so ist. Vielleicht hast du so einen Hub ja rumliegen?

Viele Grüße,
Stefan.
Donsiox
Moderator
#32 erstellt: 16. Nov 2020, 19:04
Das ist eine gute Idee, das versuche ich mal!

Nachtrag:
Ich habe tatsächlich einen USB-Hub mit externer Stromversorgung im Keller gefunden und ihn gleich probiert.
Die Idee war wirklich gut, gebracht hat es leider nichts
Das Miditech Audiolink sowie das MicroMix von Thomann sind einerseits sehr leise, andererseits haben sie sehr nervige digitale Störgeräusche.
Das Behringer U-Phoria funktioniert soweit ganz gut, allerdings ist für eine annehmbare Game-Lautstärke der Kopfhörerverstärker auf Anschlag zu drehen - der dann leider beachtlich rauscht (lauter als ruhige Phasen im Spiel).

Ggf. wäre hier mit einem Markenprodukt mehr zu holen. Für meinen Zweck würde mir z.B. das Yamaha AG03 sehr gefallen. Passende Ein- und Ausgänge, digtiale und analoge Routing-Möglichkeiten, EQ- und Kompressor-Anpassung per Software - aber leider durch notwendige Treiber nicht mit der PS4 kompatibel. Vieleicht muss ich ja doch auf einen Gaming-PC umstellen, dann habe ich diese ganzen Probleme nicht mehr (dafür bestimmt eine Menge anderer und ein leergefegtes Konto )

Grüße
Jan


[Beitrag von Donsiox am 17. Nov 2020, 11:34 bearbeitet]
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