HP3582A troubleshooting

Hat das Ding schon ein H-Kennzeichen?

-scope- (Beitrag #1) schrieb:

Frage1 : Hat jemand einen Linkzu den Roms , den ich nicht habe?

Die Aussichten sind zwar schlecht, aber ich würde mal nach folgendem Strohhalm greifen: Agilent hat einen exzellenten Support, von daher würde ich mal bei denen in Böblingen anrufen:

http://www.home.agil...mprop=TM&pageMode=SS

Hat das Ding schon ein H-Kennzeichen?

Das Gerät müsste Bj. 1985 sein. Die Chips haben 84 & 85er Datecode

Den Support habe ich schon in früheren Zeiten in Anspruch nehmen wollen. Für solche Geräte wird dort keine Schublade mehr geöffnet.
Nur bei Tektronix bekommt man noch blödere Antworten.
Dort kennen die oft jungen Leute am Telefon die Geräte der 80er und 90er Jahre nichtmal von der Bezeichnung her...

Also...Den Hersteller kann man "ausklammern"......Ab und an haben pensionierte Mitarbeiter (in den USA) noch Sachen auf der Platte....
Aber im HP-Forum konnte "drüben" auch keiner helfen.

Das war es dann wohl leider.

Interesse halber: Was sind das eigentlich für ROM-Bausteine?

2kb * 8 Maskroms. Also organisationskompatibel zum 2716 . Können durch 2716 ersetzt und auch so gelesen werden.
Wenn ich Lust habe, werde ich noch die Signaturen der einzelnen Roms überprüfen...Das sind in Summe "einige". Adressbus und CE sind OK.
Ich vermute mindestens ein defektes Rom., komme aber nicht bis in den in den software Romtest. Der IDA Bus der CPU ist absolut OK. Sobald das Romboard sich zum CPU board gesellt, stimmt die 5V Signatur nicht mehr.
Ich werde sowieso warten müssen, bis ich nochmal Zugang zu so einem Gerät bekomme, es sei denn ich finde noch einen anderen Fehler

Die Signaturen der 16 Datenleitungen stimmen natürlich nicht. Nur blöd, dass ich hier eines der "letzten" Romboards (1984) habe, dessen Firmware nicht oder nur teilweise von meinem Manual (Anno 1981) abgedeckt wird. Dass einige Signaturen falsch sind, ist also nur logisch.
Damit wäre ich automatisch am Ende der "gelenkten" Fehlersuche.

PS: Die Signatur der einzelnen Roms auf dem Datenbus (D0-7) ist nur "paarweise" zu prüfen. Konnte den Fehler jetzt auf zwei Roms eingrenzen. Mindestens eines davon ist defekt....Aber "weiter" bringt mich das auch nicht.
Werde wohl ein gebrauchtes Romboard kaufen müssen.....80 € + Porto ...

Glücklicherweise habe ich jetzt doch noch ein Romboard für "schmales Geld" bekommen können. Müsste Anfang des Jahres hier sein. Zwar ebenfalls ungeprüft, aber das (oder die zwei) Rom(s) werden hoffentlich nicht faul sein. Vielleicht klappt´s ja gleich auf Anhieb?

Von dem 1984 schlappe 11.000.- $ teuren Gerät habe ich noch ein paar Bildchen geknipst...
Wenn man irgendwelche Messgeräte (besonders die von HP) aus den 80ern und 90ern reparieren möchte, dann ist ein Signatur-MM unentbehrlich. So ein Teil braucht man ansonsten eigentlich nie, aber in diesem Fall verlässt es mal wieder den Schrank.
Ich habe es mal als New Old Stock gekauft....Und danach sieht es auch aus.


Auch sehr schön: Die beiden ADC-Boards mit Vintage-Chips. In dem ganzen Gerät vermute ich ca. 3 bis 4 Gramm Gold..... Soviel wie in vier Pentium Pro CPU.


Die 16 bit HP Custom CPU. Am oberen "fingerboard" kann man die CPU-Signaturen abgreifen.

Gerade für ganz wenig $ von Damtest.it eingetroffen:



Bin mal gespannt ob ich richtig lag......wenn nicht, dann

Ich wollte es noch heute wissen und habe das neue Romboard einfach mal eingesteckt......Und siehe da:

NICHTS

Es kommt bei weitem nicht "so weit" wie das alte.....Nichtmal Errorcodes....nur eine statische Linie ohne jedes Lebenszeichen.
Nun, es war ja auch "untested"

Also die beiden benötigten (hoffentlich guten) Roms ausgelötet und auf das alte Romboard gesteckt. Dabei fiel mir auf, dass auf der Unterseite der Roms des zweiten (neuen) Romboards die Prüfsummen mit Bleistift vermerkt wurden.

Das alte Board wieder rein und......Tataaaa



Die zwei benötigten Roms scheinen gut zu sein.....Gottseidank. Andernfalls hätte ich absolut nichts machen können. Ob er noch "in specs" ist, oder ob ich ihn komplett kalibrieren muss wird sich noch zeigen....Vielleicht am Wochenende.....
Dann demonstriere ich mal, wie man mit so einem ollen Ding (+Notchfilter) Harmonische bis auf -110dB oder sogar noch tiefer herausfischen kann.....Wenngleich ziemlich unkomfortabel.

Ich werde die Roms alle auslöten, auslesen und auf KO4BB´s Homepage der Nachwelt bereitstellen. Darüberhinaus kann ich das Ding jetzt auch mal reinigen

..herzlichen Dank für's zeigen..

Sieht man nicht alle Tage, so ein Teil.

Das mit Abstand wertvollste an dem Gerät ist heute übrigens die Röhre. Sie ist mittlerweile gesucht und passt in einige RF-Spektrumanalyzer (bis 20 GHz) , für die es noch richtig Zaster gibt.

Hi Scope,

tolles Gerät. Man kann richtig nostalgische Gefühle bekommen, wenn man sowas anschaut.

Ich weiß zwar nicht, was diese Kiste genau macht, und brauche es auch gar nicht zu wissen, denke mir aber: Heute, knapp 30 Jahre später, wird sowas "einfach" in Software gegossen, die auf irgendeinem Universalboard mit ein bisschen spezieller Interfacetechnik läuft. Und reparieren kann das dann schon 3 Jahre später, wenn der letzte Firmware-Update gelaufen ist, keiner mehr.

Grüße, Hmeck

Ich weiß zwar nicht, was diese Kiste genau macht

Das ist ein "ganz normaler" Spektrumanalyzer. Das erste "digital" arbeitende FFT Gerät von HP in dieser Klasse Er macht also (neben ein paar Erweiterungen) nichts anderes als eine Soundkarte mit FFT Software, wobei die Dynamik des Gerätes auf bestenfalls 80 dB beschränkt ist. Das liegt an den verwendeten 12 bit ADC.
Im Gegensatz zu einer Sounkkarte hat das Gerät aber kalibrierte Eingangsabschwächer. Mit vorgeschaltetem Kerbfilter kann man den Dynamikumfang quasi auf gut 110 dB vergrößern.

..ja, das wäre was..nix mit Windoof, alles echte real-hardware..

Gefällt sehr gut, doch leider so selten wie ein Gold-Nugget im Bach vor dem Haus..

So richtig selten ist der 3582A eigentlich nicht. Relativ selten sind lediglich angemessene Preise. Für "tägliche" Messungen an Hifi-Geräten würde ich das Gerät heute nicht mehr empfehlen, da der Betrieb zu umständlich ist. Gleiches gilt für Soundkartenlösungen.
Extrem (!) schwer erhältlich und wesentlich besser ist z.B. dieses Gerät:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-136-286.html

..ja, aber was ist angemessen..1100€?..TEK492

Wenn sich das PuM innerhalb eines Monats amortisiert hat, dann schon..für einen Hobbyisten? leider immer noch unbezahlbar..dann greift man schon mal auf Chinesische 300€ Oskars mit FFT zurück..

..ja, aber was ist angemessen..1100€?..TEK492

1100 € für einen "guten" 492 ist nicht nur "OK", sondern "total OK" Das ist einer "der" legendären TEK Spektrumanalyzer, der aber durchaus mit Vorsicht zu geniessen ist.....Es gab (und gibt) relativ viel Ärger mit dem Teil. Das Gerät im Link hat ebenfalls diverse Macken, auf die auch aufmerksam gemacht wurde.

Nur blöd, dass der 492 für Audiomessungen nicht zu gebrauchen ist. Er fängt erst bei 50 KHz an, und hat auschliesslich einen 50 Ohm Eingang...So wie es sich für so ein Gerät nunmal gehört.
Das Gerät ist in "Funkerkreisen" immer noch sehr beliebt.

dann greift man schon mal auf Chinesische 300€ Oskars mit FFT zurück..

Die dort verbaute FFT "Gimmick Funktion" ist praktisch ziemlich unbrauchbar. die Filterbandbreiten sind riesig, der Dynamikumfang gering, die Auflösung schwach. Ich rate ab, muss aber einräumen, dass ich die aktuellen 300 € Geräte nicht alle kenne. Das man da aber nicht viel erwarten darf liegt aber in der Natur der Dinge.

Bei den Preisen sollte man "relativieren". Modelleisenbahner sind doch auch Hobbyisten...oder.....Da kann eine einzelne Lok schnell >1000 € kosten.
Das ist auf jedes Hobby übertragbar.....Ausser vielleicht Kronkorken oder Bierdeckel sammeln.

Nochmal was zum 3582A....
Im ersten Foto ist die "loopmessung" des Generators im Panasonic VP7731A (ein Audiomessplatz) zu sehen. Die erste Harmonische liegt bei etwa -110 dB. Die Grundwelle (1K) wird hier fast völlig unterdrückt, da das Kerbfilter sehr aufwendig ist und ständig nachgeführt wird.. Die zweite Harmonische liegt bei etwa -120 dB....Ein ziemlich "guter" Generator.



Der selbe Generator über den 3582A und ein vorgeschaltetes Kerbfilter. Der -relative- (!) Cursor steht auf der ersten Harmonischen....Sie liegt auch in diesem Fall bei rund -110 dB. Die zweite Harmonische ist mit diesem Aufbau aber nicht mehr darstellbar....sie geht hier unter. Die Grundwelle ist bei dem einfachen Kerbfilter immer noch stark ausgeprägt, bleibt aber im nutzbaren Bereich ohne zu übersteuern.


Das Gerät hat bisher keine erkennbaren weiteren Fehler. Pegel, Cursorfrequenz und Abschwächer sind OK.....Nur noch reinigen und Schalter "pflegen".....

3582A resurrection
Das waren noch Frontplatten....Da kann man mit (fast) jedem Mittel ran.

Jetzt sieht das Teil mal richtig chic aus!

Das Gerät wird oft wegen seiner einfachen und auf den ersten Blick klaren Bedienung gelobt.
Man ist immer sofort da, wo man hin möchte. Keine Menüs etc. Besonders vielseitig ist es natürlich nicht, aber gut 70% des Leistungsumfanges (also Features) moderner Geräte werden nie gebraucht.

Der Lüfter des 3582A ist einer der lautesten seiner Art.....Zwar unkaputtbar aber akustisch vollkommen inakzeptabel.