Spannung hinter Gleichrichter

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arensal
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 17. Jun 2018, 11:50

Hallo,

ich bin Einsteiger in Sachen Röhrenverstärker-Selbestbau und habe hier eine (wahrscheinlich dumme) Frage zum Durchmessen von Netztrafos:

Ich habe aus 3 altern und völlig kaputten Philips Röhrenradio's (2x B4X12A + 1x B5x84A) die Netztrafos und die Gleichrichterröhren gerettet und wollte die Trafos jetzt mal durchmessen. Laut Schaltbild müssten die Trafos der B4X12A 245V für die Anodenspannung liefern. Wenn ich nun nach der Gleichrichterröhre (die funktioniert noch) messe erhalte ich 227V (auf beiden Trafos). Auch der Trafo des B5X84A der laut Schaltbild 300V liefern sollte schickt laut Anzeige nur 275V zum Messgerät. Hab dann mit einer "neuen" EZ80 probiert und hatte auch das gleiche Ergebnis. Der Eingangspannungsschalter liegt bei allen Geräten auf 220V.

Ich war eigentlich davon ausgegangen dass die Spannungen um ein paar Prozent höher liergen (220V vs 234V in meinem Keller).

Kann mir jemand erklären was hier schief läuft? Ich möchte noch darauf hinweisen, dass hinter der EZ80 war nichts mehr angeschlossen war.

Mit freundlichen Grüssen,

Alexander

Hmeck
Inventar

#2 erstellt: 17. Jun 2018, 12:44

Mit Gleichrichter UND Siebelko gemessen?

Trafos können zwar (eher selten) kaputt gehen, aber ihr Übersetzungsverhältnis nicht von alleine ändern ...

Ich würde übrigens auch bei einem Röhrenprojekt keine Röhren-Diode, sondern einen Halbleiter nehmen, notfalls mit einem Vorwiderstand, falls die Spannung zu hoch wird.

Und bei alledem: Achtung wg. hoher Spannungen!

arensal
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 17. Jun 2018, 13:02

Vielen Dank für die schnelle Reaktion Hmek!

Die Trafos, die Eingangsspannungswahlschalter und der Röhrensockel der EZ80 hängen mechanisch aneinander und so habe ich diese Elemente dann auch ausgebaut (mit der originalen Verkabelung zwischen den Teilen). Widerstände oder Elkos hängen nicht mehr dran. Ich habe also OHNE Siebelko gemessen.

Ich hätte die alten Teile mit der Röhrengleichrichtung schon gerne weiter verwendet da ich damit schon mal die Netztrafos und die Chassis und Röhrensockel für 2 mono El84 SEs hätte. Ausgangstrafos habe ich auch schon aus einem alten AKAI Bandgerät.

Ich bin mir der Gefahren der Hochspannung auch durchaus bewusst und bin bisher auch penetrant vorsichtig gewesen, aber nochmals danke für die Warnung.

Freundliche Grüsse,

Alex

turbo_rolf
Stammgast

#4 erstellt: 17. Jun 2018, 13:05

Du weißt wahrscheinlich, dass die verwendeten Spannungen tödlich sein können? Also VORSICHT!

Was misst denn das Messgerät als Sekundärspannung der Trafos? Passt die zu den Angaben im Schaltbild und auf den Typenschildern? Wechselspannung

Deine Gleichrichterröhren bewirken, dass Du danach die "nach oben geklappten" Halbwellen der Wechselspannung hast. Und Dein Messgerät misst davon einen - wie auch immer das Messgerät ihn gewichtet - Effektivwert. Gleichspannung Erst wenn Du hinter der Gleichrichterröhre noch einen Siebkondensator einbaust, wird die Spitzenspannung messbar.

https://qph.ec.quora...692b915859e63f5d29-c
In dem Bild ist es der 32µF-Kondensator und ich würde dort ca. 330 bis 350 V Gleichspannung erwarten.

Gruß
Rolf

PS: Hmeck war schneller

arensal
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 17. Jun 2018, 13:15

Hallo Rolf,

Auch hier danke für die schelle Reaktion. Aus Deiner und Hmeks Antwort kann ich jetzt ableiten dass ich das mit Siebelko messen muss. Das macht ja auch Sinn. Gibt es eigentlich eine Formel welche die Verhältnisse zwischen Sekundärspannung, Röhrendiode, Siebelko, und Gleichstromspannung festlegt?

Freundliche Grüsse,

Alex

P@Freak
Inventar

#6 erstellt: 17. Jun 2018, 14:03

Hallo,

dazu gibt es auch zu den Röhren gar scho *vergilbte* Datenblätter weil so neu ist die Techinik nu nich ...
auch hilft Google innerhalb von Bruchteilen von Sekunden zu Standartdaten in Röhrenschaltungen.

P@Freak

arensal
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 17. Jun 2018, 14:13

Hallo P@Freak,

Werde ich machen... trotzdem Danke.

@ Allen,

Ich habe jetzt mal einen 50µF Elko dazwischengehangen und war kurz darauf bei 330V. Müsste reichen