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CD-Kopierschutz - wer hat neuere Erfahrungen

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panhifi
Stammgast
#1 erstellt: 19. Apr 2022, 16:18
Moin,

gestern beim Bummel über unseren kleinstädtischen Flohmarkt habe ich ein paar CDs gekauft, u.a. Joss Stone, The Soul Sessions von 2003. Was mir zuerst auffiel, als ich die CD in mein Notebooklaufwerk tat, war dieses:
Cactus Data Shield

Da ich mich vor knapp 20 Jahren ausführlich mit dem Kopierschutzthema beschäftigte, war ich sofort sensibilisiert. Das kannte ich doch und richtig: ein alter Bekannter: die CD ist durch den Cactus Data Shield (200) geschützt. Es ist eine Multisession-CD: die erste Session enthält die Original-Tracks, gespickt mit etlichen Fehlern, die PC-Laufwerken ein Lesen erschweren sollen; die zweite Session enthält einen Player, der auch auf dem PC den Zugriff auf die Titel, die allerdings nur qualitätsgemindert vorliegen, gestattet.

Auf meinem HK DVD 25 gab's keine Abspielprobleme. Das Rippen gestaltet sich etwas anspruchsvoller, da der Erfolg hier weitgehend von den verbauten CD-Laufwerken abhängt. Im Gegensatz zu den 2000er Jahren sollten heute modernere Laufwerke kein unüberwindliche Probleme mit dem Rippen haben. An Software kann ich hier fre:ac und das Urgestein Exact Audio Copy (EAC) haben.

Was mich jetzt interessieren würde (gilt natürlich nur den CD-Liebhabern): stoßt ihr hin und wieder auf kopiergeschützte CDs?

Gruß
Peter
Passat
Inventar
#2 erstellt: 19. Apr 2022, 16:23
Nein.
Früher habe ich solche CDs konsequent NICHT gekauft und auch heute würde ich solche CDs nicht kaufen.
Nicht wegen des Kopierschutzes an sich, sondern weil diese "CDs" nicht dem Red Book entsprechen und daher steng genommen gar keine CDs sind.
Es sind CD-ähnliche Silberscheiben mit kaputten Daten.

Und weil diese Scheiben nicht dem Red Book-Standard entsprechen, dürfen die auch nicht das CD-Logo tragen.

Daran erkennt man die rel. schnell: Fehlt das, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit so ein kaputtes Ding.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 19. Apr 2022, 16:27 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#3 erstellt: 19. Apr 2022, 16:34
Ich habe sie früher immer gekauft, kopiert und dann umgetauscht

Scherz beiseite: wenn eine CD einen Euro oder die Hälfte davon kostet, schaue ich höchstens nach, ob eine unbeschädigte CD innen enthalten ist. Im Geschäft würde ich mir heute allerdings auch keine kopiergeschützte CD mehr kaufen; das Geschäftsmodell ist seit vielen Jahren obsolet.

Gruß
Peter
music12
Stammgast
#4 erstellt: 19. Apr 2022, 17:03
Eigenbedarf ist keine Auslegungssache des Käufers, sondern feststehend mit dem Leistungsschutz definiert. Da kann man also keine Ausnahme für EINE Kopie machen, wenn das original Medium mit samt Abspielgerät zu erwerben ist.
Moosman
Inventar
#5 erstellt: 03. Mai 2022, 16:02
Moin,

kopiergeschützte CDs? Da gab es vor ca. 20 Jahren doch so ein Paar Software-Tools und ein Hin und Her mit der Musikindustrie, die sich dann irgendwann geschlagen gegeben und den Kopierschutz wieder aufgegeben hat. M. E. ergab das recht schnell Tonträger, die bei manchen älteren Playern Probleme bereitet haben.

Ich würde mich wundern, wenn diese alten nicht-CDs plötzlich von heutigen optischen Computerlaufwerken (die sind ja auch schon lange am Aussterben) ohne weiteres gerippt werden könnten. Oder ging das bei dir mit EAC einfach durch, Peter?
panhifi
Stammgast
#6 erstellt: 03. Mai 2022, 16:45
Moin,

ich habe das jetzt etwas ausführlicher getestet. Kurz gesagt: wenn das Laufwerk das nicht mitmacht, nutzt kein Tool der Welt mehr. Also mit anderen Worten: an der Software liegt es eher nicht. Ich habe etliche kopiergeschützte CDs, z.B. mit dem Kopierschutz von SunnnComm, die nur von einem (alten) CD-Brenner gelesen und gerippt werden konnten: dem Yamaha CRW F1, dito bei der Un-CD De Räuber - Vorsicht Räuber. Viele andere Un-CDs können mit einem externen USB-Brenner, z.B. vom Samsung SE - 208 aber gerippt werden.
Gruß
Peter
cbv
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2022, 07:53

Moosman (Beitrag #5) schrieb:
Ich würde mich wundern, wenn diese alten nicht-CDs plötzlich von heutigen optischen Computerlaufwerken (die sind ja auch schon lange am Aussterben) ohne weiteres gerippt werden könnten.


Wieso erst heute?
Es gibt ein nicht näher zu benennender südkoreanischen Hersteller von CD-, DVD- und BR-Laufwerken mit Sitz in Seoul, dessen Laufwerke noch nie Probleme mit kopiergeschützen Scheiben hatten.
Rascas
Inventar
#8 erstellt: 04. Mai 2022, 08:08
Habe diese CD auch und habe die zwischen 2007 und 2009 mehrfach gerippt (windows und MAC).

Die Version von 2009 (Apple losless mit iTunes damals gerippt) ist heute noch in meinem Daten-System und läuft völlig problemlos.

Kann sein, dass das Anfang der 00er Jahre mal ein Problem war. So weit ich mich erinnere, wurde das nach und nach über die Ripp-Software ausgehebelt und spätestens mit Einführung von iTunes von Apple war das Geschichte. Auf dem MusicMaker hoher war das auch schon kein Problem mehr. MP3 war halt damals schon nicht so toll...

Mit "losless" (FLAC oder ALAC) war dann Ruhe und die Daten sind heute noch brauchbar...

Die Datenstruktur einer CD hat mich ehrlich gesagt noch nie interessiert, weil ich mit Problemen dieser Art nie konfrontiert war.

Ist Dein Problem, dass Du die Datei nicht gerippt bekommst? Oder bekommst Du die CD "nur" nicht abgespielt? Am Computer würde ich rippen... Zum abspielen gibt es CD-Player...
Bollze
Inventar
#9 erstellt: 04. Mai 2022, 08:21
Letztendlich konnte man über einen CD-Player über einen digitalen Ausgang immer digitalen Kopien anfertigen.
Viele kopiergeschützte CD hatte ich nicht in der Hand, meine alter Philips CD-Player mit Digi- Ausgang hat immer alles gespielt. Wäre also alles auch kopierbar gewesen, ob ich wirklich alle möglichen Varianten von Kopierschutzverfahren auf CD bei mir zu Hause hab oder hatte , weiss ich nicht. Mein Technics- Player bockte mal bei den Track 1 einer CD, mit den Sprung von Track 2 auf Track 1, wurde auch diese CD von den Anfang an gespielt.

Den physischen Kopierschutz konnte man sich sparen, es war auch abzusehen, dass es nicht wirklich schützt. Es hat nur zu Problemen bei einigen CD-Playern geführt und so auch paar Kunden verärgert, Für andere Leute, war der Kopierschutz wieder eine Herausforderung, dabei war die Kopie nicht das Ziel, sondern der Weg dahin.
Es hätte gereicht, das Kopieren von CD per Gesetz zu verbieten und ein Aufdruck auf der CD hätte gereicht, "Kopieren ist strafbar" oder so

Bollze


[Beitrag von Bollze am 04. Mai 2022, 08:24 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#10 erstellt: 04. Mai 2022, 09:01
Moin,

ich darf korrigieren: es gab das besagte Gesetz. Zwar durfte eine Privatkopie (sogar 7) gemacht werden, ABER es war gesetzlich untersagt, eine kopiergechützte CD (also einen wirkungsvollen Schutz) zu kopieren.

Dann - auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen - es waren nicht die Fortschritte der Ripping-SW, sondern die der Hardware / Firmware der CD-Brennner, die den Kopierschutz aushebelten. Ich kann das deswegen so bestimmt sagen, weil ich u.a. selbst getestet habe - mit mehr als einem halben Dutzend Ripper. Entscheidend ist und bleibt das Laufwerk - nicht die Software.

Gruß
Peter
Moosman
Inventar
#11 erstellt: 04. Mai 2022, 09:14

cbv (Beitrag #7) schrieb:
Es gibt ein nicht näher zu benennender südkoreanischen Hersteller von CD-, DVD- und BR-Laufwerken mit Sitz in Seoul, dessen Laufwerke noch nie Probleme mit kopiergeschützen Scheiben hatten.


Kommt das nicht auf die Kopierschutzmethode an? Ich glaube mich zu erinnern, dass es diverse Verfahren gab, die unabhängig von der Fehlerkorrekturfähigkeit des Leselaufwerks gewirkt haben - correct me if I'm wrong.
Passat
Inventar
#12 erstellt: 04. Mai 2022, 09:42

panhifi (Beitrag #10) schrieb:

ich darf korrigieren: es gab das besagte Gesetz. Zwar durfte eine Privatkopie (sogar 7) gemacht werden, ABER es war gesetzlich untersagt, eine kopiergechützte CD (also einen wirkungsvollen Schutz) zu kopieren.


Daran hat sich nichts geändert.
Aber dabei stellt sich die Frage:
Wenn man eine kopiergeschützte CD trotzdem kopieren kann, ist dann der Schutz wirkungsvoll?
IMHO nicht, denn einen wirkungsvollen Schutz kann man per Definition von "wirkungsvoll" nicht umgehen.

Im Übrigen sind Kulturerbe-Einrichtungen lt. Gesetz ausdrücklich von diesem Verbot ausgenommen.
Die dürfen immer, auch ohne Zustimmung des Urheberechtsinhabers, Kopien anfertigen.

Grüße
Roman
cbv
Inventar
#13 erstellt: 04. Mai 2022, 11:58

Moosman (Beitrag #11) schrieb:
Kommt das nicht auf die Kopierschutzmethode an? Ich glaube mich zu erinnern, dass es diverse Verfahren gab, die unabhängig von der Fehlerkorrekturfähigkeit des Leselaufwerks gewirkt haben - correct me if I'm wrong.


In der Theorie wohl schon. Allerdings habe ich in den letzten 20+ Jahren keine einzige CD, DVD oder BR in der Hand, die ich nicht mit einem Laufwerk von <beep> rippen konnte -- ohne spezielle Software. Die Laufwerke hat augenscheinlich nie interessiert, welchen Kopierschutz ich ihnen vorgeworfen habe.

Umgekehrt hatte ich aber schon DVDs die ich nicht am Player im Wohnzimmer abspielen konnte -- was letztendlich dazu führte, dass ich die Scheiben sofort nach Kauf zuerst rippe...


[Beitrag von cbv am 04. Mai 2022, 11:59 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#14 erstellt: 04. Mai 2022, 12:07
Moin,
also als "wirkungsvoll" gilt der Schutz, auf den bei der CD (Cover, Inlet, Silbersheide etc.) den hingewiesen wurde unabhängig davon, ob er technisch einfach zu überwinden war oder nicht. Prinzipiell reicht der Aufdruck "Copy Controlled". Um "Raubkopierer" abzuhalten und "ehrliche Anwender" nicht zu frustrieren wurde der Schutz von einigen Major Labels so gestaltet, dass eine auf der CD enthaltene Software via Internet die (drm-geschützten) Tracks heruntergeladen werden konnten; ersatzweise spielte eine player.exe die Track in datenreduzierter Qualität ab.
Wer mal seine Laufwerke testen möchte, lade sich die CD "De Räuber - Achtung Räuber" herunter.

Gruß
Peter
Moosman
Inventar
#15 erstellt: 04. Mai 2022, 13:21

panhifi (Beitrag #14) schrieb:
Wer mal seine Laufwerke testen möchte, lade sich die CD "De Räuber - Achtung Räuber" herunter.


Nicht freiwillig
panhifi
Stammgast
#16 erstellt: 04. Mai 2022, 13:27
Hallo Moosmann,

entspricht auch nicht meinem Geschmack, aber es geht ja um die sportliche Herausforderung. Ansonsten kann ich noch Phillip Boa - My private War empfehlen. Von sieben CD/DVD/BD-Brennern konnte nur einer die CD rippen. Es handelt sich um die Erstlingsversion der Kopierschutzversion Cactus Data Shield; danach kamen dann die 100er, 200er und 300er Versionen, die immer leichter zu rippen waren. Das Perfide an diesem ersten Kopierschutz war, dass die Tracks ca. 15 Sekunden spielten und dann war Schluß.

p.s. Hier (https://www.amazon.com/Private-War-Phillip-Boa-VoodooClub/dp/B00003WGIT) ein paar Rezensionen von der Un-CD.

pps. Einigte glaubten ja, via S/PDIF einer Un-CD zu Leibe rücken zu können, was aber wohl auch verhindert werden kann:

"The approach appears to involve inserting frames of bogus control information
into a relatively constant part of the CD audio stream. During playback,
the extra frames are skipped. A disc copy or digital stream on an S/PDIF
output will include the bogus frames, and when written to CD-R the extra
control information won't be included. The result is bad samples that only
appear in copies." https://stason.org/T...tus-Data-Shield.html

Gruß
Peter


[Beitrag von panhifi am 04. Mai 2022, 13:33 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#17 erstellt: 04. Mai 2022, 20:01
Zumindestens hat der Philips CD-Player offensichtlich nach der Fehlerkorrektur den Stream abgegriffen und an den S/PDIF ausgeleitet. Der CD618 hat eine sehr gute Fehlerkorrektur. Das habe ich ausgenutzt, um damit CDs zu kopieren, die stark zerkratzt waren, die bei den Rippen im PC-Laufwerk zu viele Fehler machten. Nach meinen Verständnis hatte der Philips ein Teil der Fehler mit der Fehlerkorrektur wieder gerade berechnet oder interpoliert, wenn nichts mehr zu retten war, dann hat er die defekte Stelle weglassen, was bis zu einer bestimmte Länge des Sprungs, nicht oder kaum hörbar ist. Bei der Kopie auf den PC war auch bei einer stark zerkratzen CDs genau das zu hören, was von den CD-Player analog ausgegeben wurde. Daher ist es vorstellbar, dass die manipulierten Frames nicht oder nicht immer in den S/PDIF Stream gelangen.
Dummerweise habe ich keine CD mehr mit entsprechenden Kopierschutz, um mal zu testen, wie fehlerfrei diese auf den PC gespeichert wird.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 04. Mai 2022, 20:09 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#18 erstellt: 04. Mai 2022, 22:03
Hallo Bollze,

ist doch alles kein Problem; einfach mal hier schauen: https://www.ebay.de/...d:g:r8MAAOSwmolhkfTv

My Private War von Phillip Boa & the Voodooclub kostet da 2,96 €

Gruß
Peter

p.s. Der Kopierschutz ist tatsächlich "hundsgemein"
Bollze
Inventar
#19 erstellt: 11. Mai 2022, 16:56
Hundsgemein ... und überflüssig,
Der Philips spielt die CD ab, ist aber nicht in der Lage die Gesamtlaufzeit anzuzeigen.
Nun kann ich das Signal digital auf den PC leiten. Die Sondkarte mit C-Media Chip, kann den Ton störungsfrei wiedergeben. Eine Aufnahme auf Platte darf ich ja nicht machen, da es strafbar wäre und heute in der durchgeknallten Zeit, weiss man nie, ob nicht deswegen die Polizei vor der Tür steht. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es technisch problemlos möglich ist. Wüsste warum nicht, alles was der DAC auf der Soundkarte verdauen kann, ist auch in einer WAV-File speicherbar.

Philips Boa

Der alte Philips , den ich nach Jahren reaktiviert habe. Nach langer Standzeit bockte das Gerät etwas, das Display bliebt erst dunkel, die CD-Lade knurrte nur, nach 10 Sekunden und einmal aus/anschalten, lief er wieder. Er braucht vielleicht paar neue Röhren ? , es waren und sind wohl eher die Elkos... Die Soundkarte ist eine C-Media (Chip) , die waren damals mit einer der ersten günstig Karten, die über S/PDIF die 44,1 kHz Samplerate der CD ohne Konvertierung auf die Platte bringen konnten. Damals machten viele Karten den Umweg über 48 kHz. Das heiss dann CD 44.1 -> 48 auf HDD -> 44.1kHz CD, also 2 überflüssige Konvertierung, ist ja super ..

Bollze


[Beitrag von Bollze am 11. Mai 2022, 17:16 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#20 erstellt: 11. Mai 2022, 18:23
Ja, der Kopierschutz ist tatsächlich "hundsgemein", überflüssig sowieso. Mit dem richtigen Laufwerk (hier der Yamaha CRW F1 via Firewire) läßt sich die CD problemlos rippen; neuere USB-DVD-Brenner müssen passen.

Gruß
Peter

p.s. Leider ist meine Sammlungsleidenschaft für UN-Cds etwas in Mitleidenschaft gezogen. CDs, die einen "bösen" Kopierschutz haben sollten (und die ich bestellt habe) wurden irgendwann gegen ein "normales" Exemplar ausgetauscht
Dr_Cordelier
Inventar
#21 erstellt: 11. Mai 2022, 19:30
Ich hab beim rippen von CDs aus egal welchem Zeitraum mit meinem Pioneer BDR-XD07 und Ashampoo Software noch niemals irgendwelchele Probleme gehabt. Alles bit perfect gerippt.

panhifi
Stammgast
#22 erstellt: 11. Mai 2022, 19:37
Wenn ich mal überlege, dass von 200 CDs höchstens mal zwei, drei kopiergeschützt sind, wundert mich das nicht. Meine externen CD-/DVD-Brenner rippen auch die allermeisten kopiergeschützten CDs ohne Murren. Aber probier doch mal die: "My Private War von Phillip Boa & the Voodooclub"

Gruß
Peter

p.s. Hier gilt auch die Beobachtung, dass in der Phase 2 / Phase 3 der hergestellten UN-CDs der Schutz immer schwächer resp. "benutzerfreundlicher" wurde, die heutige Laufwerke vor keine größeren Schwierigkeiten stellt. Die um 2000-2001 in Umlauf gebrachten Un-CDs werden auch heute noch von keinem aktuellen PC-Laufwerk eingelesen.
QW_8793
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 03. Jun 2022, 19:26

panhifi (Beitrag #6) schrieb:
ich habe das jetzt etwas ausführlicher getestet. Kurz gesagt: wenn das Laufwerk das nicht mitmacht, nutzt kein Tool der Welt mehr. Also mit anderen Worten: an der Software liegt es eher nicht.


Das stimmt nicht, mit dem richtigen Tool knackt man jeden Kopierschutz absolut mühelos! Danach kann man die betreffende CD im Prinzip mit jedem CD/DVD-Brenner rippen. Ich habe selber über 2000 CDs gerippt, darunter auch zahlreiche mit Kopierschutz, jetzt liegen auch diese Musikfiles alle brav auf meinen HDDs.

Und reine CD-Brenner wie Yamaha CRW-3200E, Yamaha CRW-F1, oder Plextor Plex Writer Premium 2, sind dafür absolut nicht erforderlich. Die habe ich selber alle drei seit einer Ewigkeit. Das kann jeder andere Brenner auch, mit dem passenden Tool versteht sich. Entscheidend hierbei ist nicht der Brenner, sondern das entsprechende Tool. Nur bei zu brennenden Navi-CDs oder DVDs kommt es auch auf den Brenner an. Aber nicht bei Musik CDs.

Viel wichtiger ist das langsame rippen von Musik-CDs. Hier sollte maximal mit echter 4-facher Geschwindigkeit gerippt werden. Wie langsam ein CD/DVD-Brenner wirklich effektiv rippen kann, hängt in erster Linie von der Kombination Brenner und Brennsoftware ab. Das muss man dann im Einzelfall selber ausprobieren. Ich rippe alle CDs z. B. mit durchschnittlich 2-facher Geschwindigkeit.
panhifi
Stammgast
#24 erstellt: 03. Jun 2022, 19:43
Sorry, aber Du weißt nicht, wovon Du sprichst. Gerade die Un-CDs der ersten Kopierschutzgeneration Audio-Alpha-S1, DocLoc, Key2audio, CDS 100 zielten darauf ab, jeglichen Zugriff von CD-/DVD-Romf-Laufwerken zu verunmöglichen (vgl. Wörner, Analyse und Bewertung von Kopierschutzverfahren für Audio-CDs). Wenn das Laufwerk meldet, dass keine CD einliegt (obwohl diese im Laufwerk steckt), kann kein Kopierschutztool der Welt hier etwas ausrichten. Am Besten kann man das mit der Un-CD "De Räuber - Vorsicht Räuber" demonstrieren. Ich habe 9 CD-/DVD-/Bluray-Laufwerke, von denen nur das Yamaha F1 die CD einlesen kann. Also noch einmal für Einfachdenker: wird die Un-CD vom PC-Laufwerk nicht erkannt, gibt es kein Tool (Software), die diesen Umstand korrigieren könnte.
hifipirat
Inventar
#25 erstellt: 03. Jun 2022, 20:38
Ich habe auch so einen Kandidaten in meiner CD Sammlung.
Die CD „South“ von Heather Nova, die 2001 erschienen ist. Deren Kopierschutz brachte sogar meinen Oppo UDP 203 an seine Grenzen, obwohl der sonst eigentlich alles abspielt. Der wollte das Ding einfach nicht zum Laufen bringen. Mein Pioneer LX91 Bluray Player hingegen hatte keine Schwierigkeiten mit der Silberscheibe.

Auf der CD-Hülle steht zwar „This CD not playable on computers“. Trotzdem konnte ich die mit einem simplen Apple DVD Laufwerk und dem Programm XLD am Mac rippen. Allerdings hab‘ ich noch nicht versucht, die CD mit meinem Innuos Zenith zu rippen. Der hat ein TEAC Laufwerk, das im allgemeinen für seine Zuverlässigkeit bekannt ist. Bin mir sicher der Zenith würde die Scheibe auch rippen.

Ich hatte die Heather Nova CD auch mal zu einem Hörtermin bei einem Händler mitgenommen. Selbst ein CD Spieler der Marke Mark Levinson konnte die nicht abspielen. Zum Glück hatte ich eine Kopie gebrannt, mit der es dann klappte.

Scheint wohl wirklich abhängig vom Laufwerk zu sein, ob einen kopiergeschützte CD gelesen werden kann oder nicht. Auch bei modernen Laufwerken scheint es auch heute noch Probleme beim Abspielen solcher CDs zu geben, siehe die Beispiele Oppo oder Mark Levinson.
hifipirat
Inventar
#26 erstellt: 03. Jun 2022, 20:54

Passat (Beitrag #2) schrieb:
Und weil diese Scheiben nicht dem Red Book-Standard entsprechen, dürfen die auch nicht das CD-Logo tragen.

Daran erkennt man die rel. schnell: Fehlt das, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit so ein kaputtes Ding.


Das stimmt aber so nicht. Die von mir genannte CD „South“ von Heather Nova trägt trotz ihres Kopierschutzes zumindest auf der Scheibe selber das Compact Disc Logo.
laminin
Inventar
#27 erstellt: 03. Jun 2022, 20:57

Die CD „South“ von Heather Nova, die 2001 erschienen ist. Deren Kopierschutz ...

Ahhhh, Heather Nova braucht einen Kopierschutz, aber selbst klaut sie mit "Pearl" den Titel von Janis Joplin
Passat
Inventar
#28 erstellt: 03. Jun 2022, 21:17

hifipirat (Beitrag #26) schrieb:

Passat (Beitrag #2) schrieb:
Und weil diese Scheiben nicht dem Red Book-Standard entsprechen, dürfen die auch nicht das CD-Logo tragen.

Daran erkennt man die rel. schnell: Fehlt das, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit so ein kaputtes Ding.


Das stimmt aber so nicht. Die von mir genannte CD „South“ von Heather Nova trägt trotz ihres Kopierschutzes zumindest auf der Scheibe selber das Compact Disc Logo.


Das Compact Disc Logo darf nur auf CDs angebracht werden, die zu 100% dem Red Book Spezifikationen entsprechen.
CDs mit irgendeinem Kopierschutz tun das nie, einzig das Kopierschutzbit ist Red Book-konform.

Ist auf einer CD mit Kopierschutz also das Logo drauf, so ist das ein Lizenzverstoß gegen die CD-Lizenzen.

Und genau deshalb haben CDs mit Kopierschutz dieses Logo auch nicht.

Grüße
Roman
hifipirat
Inventar
#29 erstellt: 03. Jun 2022, 21:22
Naja, ob die CD kopiergeschützt ist oder nicht, darauf hat der Künstler wohl den geringsten Einfluss. Das entscheidet größtenteils das Label, denke ich.

Und Heather Nova ist eine großartige Künstlerin. Klauen tun auch andere.
Das Album „Pearl“ hört sich jedenfalls toll an. Ist mir ehrlich gesagt sch… egal, ob das geklaut ist. Weißt du überhaupt, ob da nicht im Hintergrund Lizenzgebühren geflossen sind. Wenn sich ein Künstler an dem Repertoire eines Anderen bedient, muss das ja nicht immer geklaut sein.
QW_8793
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 03. Jun 2022, 21:31

panhifi (Beitrag #24) schrieb:
Sorry, aber Du weißt nicht, wovon Du sprichst.


Ich habe bisher noch jede CD gerippt oder Navi CD/DVD gebrannt, deine Tipps brauche ich mit Sicherheit nicht. Ich kenne deine Probleme einfach nicht, weil ich selbige beim Rippen noch nie hatte. Und es hat nicht viel zu sagen, wenn du irgendwas nicht kopiert bekommst, du verstehst halt offensichtlich zu wenig von der Materie. Ich habe mehr als 20 verschiedene Brenner im Laufe der Jahrzehnte angesammelt. Mit deinen neun Brenner-Kisten kannst du also auch an der Front keinen Staat machen.

Deine De Räuber - Vorsicht Räuber CD würde ich mit jedem Laufwerk knacken. Weil das Laufwerk absolut keine Rolle dabei spielt. Und der Yamaha CRW-F1 ist beim Knacken und Rippen sowieso nix besonderes. Den benutze ich deshalb selber schon ewig nicht mehr. Mit dem Yamaha CRW-F1 habe ich z. B. noch nie eine funktionierende Navi CD brennen können, weil er dies einfach nicht drauf hat. Und langsam Rippen kann man mit dem Teil auch nicht! Da gibt's viel bessere Geräte. Aber allesamt wie der Yamaha CRW-F1 längst ausgelaufen. Und wer so eine Gurke wie den Yamaha CRW-F1 anhimmelt, kann nicht viel Ahnung von der Materie haben. Das einzig Gute an dem ist AMQR.
hifipirat
Inventar
#31 erstellt: 03. Jun 2022, 21:37

Passat (Beitrag #28) schrieb:
Ist auf einer CD mit Kopierschutz also das Logo drauf, so ist das ein Lizenzverstoß gegen die CD-Lizenzen.


Ich denke mir das doch nicht aus.

Hier zum Beweis

South CD

South CD Logo

Du behauptest also, dass diese CD gegen die CD Lizensierung verstößt, nur weil sie einen Kopierschutz hat? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die CD offiziell vertrieben worden und in den legalen Handel gekommen wäre, obwohl die Lizenzvereinbarungen nicht eingehalten wurden. Das hätte aber schon längst eine Reihe von Anwälten auf den Plan gerufen, wenn dem so wäre.


[Beitrag von hifipirat am 03. Jun 2022, 21:44 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#32 erstellt: 03. Jun 2022, 21:52
"Deine De Räuber - Vorsicht Räuber CD würde ich mit jedem Laufwerk knacken. Weil das Laufwerk absolut keine Rolle dabei spielt. Und der Yamaha CRW-F1 ist beim Knacken und Rippen sowieso nix besonderes."

Substanzloses Statement

p.s. Ist vermutlich ein Troll - technisch unbeleckt aber große Klappe


[Beitrag von panhifi am 03. Jun 2022, 22:01 bearbeitet]
panhifi
Stammgast
#33 erstellt: 03. Jun 2022, 21:59
Apropos "Heather Nova": ich habe die CD auch in meiner Sammlung. Es stimmt tatsächlich: sie ist key2audio geschützt und trägt das offizielle CD-Logo. Philips hat wohl kurz vor Auslaufen des Patentschutzes keine Anstrengungen mehr unternommen, die "Un-Cds" reglementieren zu wollen.
panhifi
Stammgast
#34 erstellt: 04. Jun 2022, 16:52
Hallo,
hier mal eine kleine Übersicht meiner (ebenfalls kleinen) Sammlung an Un-CDs. Die orange gekennzeichneten CDs dürften auf den meisten CD-/DVD-/Bluray-Laufwerken eher nicht korrekt rippbar sein. Sie sind mit Kopierschutztechniken der ersten Generation versehen und sicher nur mit dem Yamaha F1, ggf. natürlich auch mit älteren Plextor-Laufwerken auslesbar. Allerdings haben die Laufwerkshersteller ihre Aufgaben gemacht. Was vor zwanzig Jahren nur mit speziellen Laufwerken (s.o.) auslesbar war, z.B. die mit DocData / DocLoc geschützten CDs kann heute meist (aber nicht immer) mit externen USB-Laufwerken gerippt werden.


Überblick KS

Gruß
Peter
rowi
Stammgast
#35 erstellt: 04. Jun 2022, 17:14

QW_8793 (Beitrag #23) schrieb:
Das stimmt nicht, mit dem richtigen Tool knackt man jeden Kopierschutz absolut mühelos! Danach kann man die betreffende CD im Prinzip mit jedem CD/DVD-Brenner rippen. Ich habe selber über 2000 CDs gerippt, darunter auch zahlreiche mit Kopierschutz, jetzt liegen auch diese Musikfiles alle brav auf meinen HDDs.


Naja, ich würde trotzdem nach CDs oder Digitalfiles ohne Kopierschutz Ausschau halten, einer der Tricks von diesem Abspielschutz ist ja das Einfügen von sogenannten unkorrigierbaren C2-Fehlern in den Datenstrom, das hat bei normalen CD-Playern in der Regel, wenn es nicht total übertrieben wird, keine direkt hörbaren Auswirkungen, da zwar keine Fehlerkorrektur mehr eingreifen kann, aber die Daten interpoliert werden (ist für die Goldohrenfraktion ein absolutes No-Go). Diese CDs sind formal defekt und haben kaum noch Reserven, wenn durch Alterung oder Gebrauch noch weitere echte Defekte hinzukommen.
Zudem verfügen normale Computerlaufwerke nicht über diese Interpolationsfunktion.

Und wenn das Laufwerk nicht mitspielt, hat auch die beste Software keine Chance: WEA ist es irgendwie geglückt, CDs auf den Markt zu werfen, die auf diversen LiteOn-basierenden Laufwerken gar nicht erst erkannt werden ("Keine CD im Laufwerk"). Das ist zwar bei den originalen LiteOn-Laufwerken mittels Firmware-Update gefixt worden, aber nicht bei diversen OEMs, wie etwa spätere Plextor-Laufwerken (DVDR PX-880SA z.B., da könnte ich auch noch eine nette Story ablassen, wie mies, arrogant der deutsche Support damals war, als ich dort deshalb vorstellig wurde... Süffisante Support-Stimme: "Ja, das sage ich gleich mal meinen Chef Bescheid, er wird sich dann bei Ihnen melden.." Ist natürlich nie passiert und es gab auch keine neue Firmware.)
panhifi
Stammgast
#36 erstellt: 04. Jun 2022, 17:29
Nun ja - meine Rede: wenn das Laufwerk die eingelegte CD nicht erkennt, ist finito mit dem Auslesen - da sind sich die Experten einig. Allerdings sind heute selbst die billigen USB-Laufwerke, z.B. mein Samsung SE-208 in der Lage, das Gros der Un-CDs zu rippen. Für die Spezialfälle muss man dann entweder ein älteres Plextor oder Yamaha besorgen oder sich die Files anderswo zusammensuchen.
hifi_raptor
Inventar
#37 erstellt: 10. Jun 2022, 12:32
Morgen
Ich hatte genau einmal bei der " Me And Mr. Johnson" von Clapton nicht aufgepasst. Die gab es zu Anfangs mit Kopierchutz. Spätere Ausgaben gab es als Red Book konforme CD.
Als ich mir einen Naim HDX geleistet habe, habe ich alle meine CD gerippt. Glücklicherweise hat das auch mit der Un-CD geklappt.
Von der MI ist schon viel probiert worden "raubkopieren" einzuschränken . Man denke nur an 2005 als Russinovitsch hinter den Sony Kopierschutz kam, weil dieser schlicht ein Rootkit Funktion hatte.
Bei allem Verständnis für Künstler die auch leben wollen, aber das war schlicht ein Unding und IMHO kriminell.
Nun im Digitalzeitalter mit Musikstreamingdiensten ist das alles obsolet.
Un-CD's und Tschüss.
Allen ein schönes Wochenende.
Passat
Inventar
#38 erstellt: 10. Jun 2022, 13:37
Das ist alles Geschichte.

Die Musikindustrie hat schon immer etwas gegen die Geräteindustrie gehabt.
In den frühen 80ern kamen ja Doppelkassettendecks auf den Markt.
Die Musikindustrie wollte die verbieten lassen, ist aber damit gescheitert.

1980 hat die britische Musikindustrie die Kampagne "Home Taping is Killing Music" ins Leben gerufen und dafür sogar ein Logo entworfen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Home_Taping_Is_Killing_Music

Später beim DAT-Rekorder waren anfangs digitale Kopien nicht möglich, bis man in Form von SCMS einen Kompromiß gefunden hatte.

Effektiv musste die Musikindustrie aber einsehen, das diese Kopierschutzgeschichten sinnlos waren und haben schlicht aufgegeben.

Die Filmindustrie ist dagegen noch nicht so weit.
Da wird man auf DVDs/Blu-rays erst mit nicht überspringbaren Hinweisen bzgl. Copyright gegängelt, dann kommt noch eine Seite, was für ein böser Raubkopier man denn sei, und allerlei anderer Müll und nach 5 Minuten kann man dann endlich den Film starten.
Kein Wunder, das die Leute den Film entweder streamen oder rippen und den Müll entfernen.
Der normale Benutzer will die Bedienung genauso wie bei einer CD: Scheibe einlegen, Start drücken und unmittelbar startet der Film.

Grüße
Roman
cbv
Inventar
#39 erstellt: 10. Jun 2022, 13:57

Passat (Beitrag #38) schrieb:
Die Filmindustrie ist dagegen noch nicht so weit. [...]

Yep, das ist eine Frechheit. Ich gebe absichtlich Geld für eine Silberscheibe aus und muss mir dann auch noch gefallen lassen, als Raubkopiermörder_TM beschimpft zu werden.

Genau das ist letztendlich der Grund, warum ich mir ein NAS zugelegt habe, alle Filme rippe und dort ablege...
panhifi
Stammgast
#40 erstellt: 10. Jun 2022, 16:18
Moin,
auf einer längeren Autofahrt genoss ich wieder mal die Musik via USB-Stick und dachte an die Zeit zurück, wo es phasenweise etwas schwieriger war seine Lieblingstitel zu rippen. Man muss allerdings bedenken, dass das Geschäftsmodell der MI erodierte:

a) (Wieder)beschreibbare Silberlinge kamen billig auf den Markt
b) bezahlbare Brenner ebenso
c) Tauschbörsen wie Sand am Meer
d) Andere Konsummodi (die Leute gaben ihr Geld für andere Sachen aus)

Statt sich zügig an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen, warf die MI die Un-CDs auf den Markt. Nichtsdestotrotz darf man aber nicht vergessen, dass die Verluste existierten. Unabhängig ob eine CD jetzt für 10, 20, 30 oder mehr DM auf den Markt kam, war es immer lukrativer, 1 DM für eine Kopierscheibe zu investieren (von den illegalen Downloads mal ganz abgesehen). In dieser Zeit haben auch - nicht nur kleinere - Labels dichtgemacht oder wurden fusioniert. Ein Beispiel halt für die Folgen des technologischen Umbruchs (und nicht der "bösen" Raubkopierer)
music12
Stammgast
#41 erstellt: 10. Jun 2022, 16:46
Die Frage muß doch lauten, ob sich aus heutiger Sicht ein Kopierschutz effektiv bei einer Neuauflage eines physischen Mediums etablieren lässt.
Ich halte es für ausgeschlossen, dass Streaming des Weisheit letzter Schluß ist. Da wird man Medienpolitisch neue Wege gehen müßen.
B-Bear
Stammgast
#42 erstellt: 10. Jun 2022, 16:57

Passat (Beitrag #38) schrieb:

Später beim DAT-Rekorder waren anfangs digitale Kopien nicht möglich, bis man in Form von SCMS einen Kompromiß gefunden hatte.


Stimmt nicht ganz.,
beim Grundig DAT-9000 ist es nach einer kleinen Modifikation möglich.

Gruß
Bernd
Passat
Inventar
#43 erstellt: 10. Jun 2022, 17:08
Das stimmt nur für die allerersten Modelle des DAT-9000.
Spätere Modelle hatten dann schon SCMS.
Er stammt übrigens von JVC.

Betroffene Geräte waren eigentlich nur die First-Generation-Geräte, wie z.B. der Sony DTC-1000ES, Aiwa XD-001, etc.

Mit einer Manipulation der Hardware konnte man die Sperre allerdings aushebeln.

Ein Kopierschutz ist per se unsinnig, denn er lässt sich immer umgehen.
Das Medium muß sich ja abspielen lassen und spätestens da kann man das Signal abgreifen.
HDMI sollte das zwar verhindern, aber auch da gibt es HDMI-Geräte, mit deren Hilfe man das HDMI-Signal abgreifen und dann speichern kann, auch wenn die in der EU illegal sind..

Kopierschutzmaßnahmen können also das Kopieren nur erschweren, aber nicht verhindern.
Und selbst wenn es einen wirksamen Kopierschutz gäbe:
Man könnte den Ton ja immer noch per Mikrofon aufnehmen und das Bild per Kamera abfilmen.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 10. Jun 2022, 17:18 bearbeitet]
B-Bear
Stammgast
#44 erstellt: 10. Jun 2022, 17:30
Stimmt, habe Gerät Nr. 24
music12
Stammgast
#45 erstellt: 11. Jun 2022, 15:46

Passat (Beitrag #43) schrieb:


Ein Kopierschutz ist per se unsinnig, denn er lässt sich immer umgehen.
Das Medium muß sich ja abspielen lassen und spätestens da kann man das Signal abgreifen.
HDMI sollte das zwar verhindern, aber auch da gibt es HDMI-Geräte, mit deren Hilfe man das HDMI-Signal abgreifen und dann speichern kann, auch wenn die in der EU illegal sind..

Grüße
Roman



Meiner Meinung nach löscht alles über 4K den Sinn einer kopierten Version aus. Da ist das KINO-FORMAT derjenige, der das kopieren ad absurdum führt.

https://pro.sony/de_...cationsBlock-venice2
panhifi
Stammgast
#46 erstellt: 11. Jun 2022, 16:00
""Ein Kopierschutz ist per se unsinnig, denn er lässt sich immer umgehen.
Das Medium muß sich ja abspielen lassen und spätestens da kann man das Signal abgreifen."http://www.hifi-forum.de/images/smilies/hail.gif

Na ja. Bleiben wir beim Audio-Kopierschutz. Die Un-CD kann ich zwar analog kopieren, das machen allerdings die wenigsten. Die Quallität erleidet Einbußen und das Erstellen einer Kopie via HDMI, SPDIF braucht das x-fache an Zeit /Handlingskosten - im Vergleich zu den 4 oder 5 Minuten für das Erstellen einer digitalen Kopie. Von daher ist ein Kopierschutz mind. partiell wirkungsvoll.
music12
Stammgast
#47 erstellt: 11. Jun 2022, 16:52
Vielleicht ist Qualitätsverlust auch die einzige Lösung gegen das kopieren.
hifi_raptor
Inventar
#48 erstellt: 12. Jun 2022, 10:04
Music12 schrieb: Vielleicht ist Qualitätsverlust auch die einzige Lösung gegen das kopieren.

Die Realität zeigte ja eher nicht!

Ich oute mich mal. Wir haben vor Urzeiten die gekauften LP's gegenseitig auf Band kopieren lassen.
Abhängig von der Qualität der Cassettenrecorder oder Bandmaschine war der Qualitätsverlust aber nicht zu verhindern.
Habe ich für einen Autocassettenrecorder ein Mix gebraucht hat man die Qualitätsminderung in Kauf genommen. Nur hat man die Aufnahme immer wieder neu von der LP gemacht.
Doppelcassettendecks habe ich nie im Einsatz gehabt. Der Sound war gruselig.

Und klar, im Jahr 2022 kann der Kumpel eine MFSL LP digitalisieren.
Ein echter Qualitätsverlust geht damit nicht mehr einher. Je rarer das Gut umso größer die Neigung für einen anderen zu kopieren.

Es ist für mich sowieso nicht nachvollziehbar warum ich bei HDTracks nicht alle Alben käuflich erwerben kann.
So viel zum Thema Motivation zum "raubkopieren".
Klar haben die Manager der MI mit der Möglichkeit zum Erstellen einer Digitalkopie durch Jedermann einen Herzinfarkt bekommen.

Aber ich bin trotzdem froh das die MI sich mit ganz wenigen Ausnahmen ( BluRay) ihre feuchten Träume von Kopierschutzmaßnahmen nicht erfüllen konnten. Wobei sie ja der Legislative genügend Gesetze abgerungen haben.

Nur wie hoch die Verluste der Kreativen sind wissen wir , und auch die Bosse der MI nicht. Denn die eingesparte Kohle durch kopieren haben wir eh wieder in Platten umgesetzt.

Und heute wird schon wegen der allzeit und überall verfügbaren Musik durch Streamingdienste der "Kopierbedarf" immer weniger.
Frage ist nur ob dieses Abomodell die Kreativen monetär besser stellt.
Und die Qualität spielt für den Kunden da eher eine untergeordnete Rolle.
Man hört die Unterschiede ja eh nicht.

Schönen Sonntag noch.
Passat
Inventar
#49 erstellt: 12. Jun 2022, 11:25
Ja, es stellt sich wirklich die Frage, wie hoch die Verluste der MI durch das Kopieren wirklich waren.
Ganz sicher nicht so hoch, wie die MI behauptet hat.
Denn die MI ging in ihren Zahlen davon aus, das jede CD/LP, die kopiert wurde,bei wirksamen Kopierschutz gekauft worden wäre.
Das ist aber keineswegs der Fall.
Oft wurden die Sachen kopiert, weil man eben nicht das Geld für die CD/LP hatte.
Es war schon ein Unterschied, ob man 5 Mark für eine Kassette ausgibt oder 20 Mark für eine CD oder LP.

Und die Kassette hatte damals den Vorteil, das man die auch unterwegs hören konnte.
Einen Walkman hatte damals ja fast jeder.
Selbst von eigenen LPs und CDs hat man damals Kopien auf Kassette gemacht, damit man die im Walkman oder später im Auto hören konnte.

Und nicht vergessen darf man, das auf Kassetten eine GEMA-Abgabe fällig ist.
Die MI hat also auch an jeder verkauften Leerkassette mitverdient.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 12. Jun 2022, 11:26 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#50 erstellt: 12. Jun 2022, 11:46
Die verdienen heute auch noch mit, bei jeder Art Leermedium und Geräten die jedwede Art kopieren ermöglichen.
Gruß
music12
Stammgast
#51 erstellt: 12. Jun 2022, 15:41
Der Verlust wären jedenfalls so hoch gewesen, dass man bei Schmidts von Seiten der MI reagieren mußte.
Ich betrachte da aber vordergründig die Kreativität, die leidet, als entscheidendes Kriterium für den Kopierschutz - nicht den Verlust an Profit.


hifi_raptor (Beitrag #48) schrieb:


Es ist für mich sowieso nicht nachvollziehbar warum ich bei HDTracks nicht alle Alben käuflich erwerben kann.
So viel zum Thema Motivation zum "raubkopieren".




Das Argument ist glaube ich verständlich.


[Beitrag von music12 am 12. Jun 2022, 16:34 bearbeitet]
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