PA-Subwoofer Wandstärke vs. Streben

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DerWesti
Inventar
#1 erstellt: 29. Dez 2022, 13:40
Hallo zusammen,

Ich stehe aktuell vor der Frage was wichtiger/richtiger/besser ist beim Bau eines PA-Subwoofers,
dickere Wandstärke mit weniger Streben oder dünnere Wandstärke mit mehr streben.
Und wenn mehr Streben im Gehäuse sind, wirkt sich das akustisch nachteilig aus im Gegensatz zu einem "leeren" Gehäuse ohne Streben.
Konkret geht es darum bei möglichst gleicher akustischer Qualität an Gewicht zu sparen.

Zur Ausgangslage:
Als Chassis ist ein RCF LF18N401 gegeben.
Ich habe ein gut funktionierendes Gehäuse aus 18mm Birke MPX mit 21mm Front und kaum Streben.
Das hat aber auch sein Gewicht, und hier möchte ich gerne ansetzen.
Meine Idee ist es dieses Gehäuse mit 12mm Birke MPX zu bauen und entsprechend mehr streben einzusetzen.
Und wenn gestrebt wird dann mehrmals mit Rundstäben von Seite zu Seite oder eher mit Leisten flächig auf den Wänden oder beides?
Die Front wird im Bereich des Chassis aufgedoppelt für eine bessere Montage und das Chassis etwas versenkt.
Ebenfalls wir mit Leisten an den Stoßkanten gearbeitet um die Leimfläche zu erhöhen

Die 12mm MPX kommen auch nicht von ungefähr, die hätte ich praktischerweise zur Verfügung,
alles andere an Holz müsste ich extra kaufen. Kosten sind aber nicht der primäre Ideentreiber es geht in erster Linie ums Gewicht.
Aber wenn es erfahrungsgemäß von vornherein zum Scheitern verurteilt ist dann würd ich es trotzdem lieber lassen.

Und es geht nicht darum das letzte Quäntchen Lautstärke, sondern darum bei Gartenpartys mit gehobener Lautstärke guten Klang zu haben,
aus dem Disco-Alter bin ich raus...
Ich weiß wir sprechen hier von wenigen Kilo, in meiner Theorie sind es 3 - 6kg.
Und ich weiß auch das wir hier sehr theoretisch unterwegs sind,
vielleicht findet sich aber jemand der etwas ähnliches schon gemacht hat und mit Erfahrung hier weiterhelfen kann.

Besten Dank schonmal im Voraus
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2022, 14:21
V.l.n.r. (von mir angefertigte; Hinweis, weg. Urheberrecht) Bilder des Innenlebens von fertig käuflichen PA-Subwoofern ähnlich wohl des von dir geplanten, von JBL, Seeburg, L'Acoustics:

P1050596 P1050644 KS28 open

Konstruktionsmerkmale kurz umschrieben: Material MPX, üblich meist 18, aber auch 15 mm, mit leichter Verstrebung (Kreuzstrebe o.ä.), und ggfalls. einer Lage Dämpfungsmaterial. Das ist also, wie die Profis (im Sinne von "Gewerbliche") vorgehen.
Ich habe selbst über die Jahre quasi alle Varianten, von unverstrebten Faserplatten- bis zu stark verstrebten Mehrschichtholz, ausprobiert, und mache es aus Erfahrung nun bei meinen eigenen Konstrukten ähnlich - 15er bis 18er MPX, 1, 2 Kreuzstreben rein, und gut is.

Dünnere Wandstärken, dafür mehr Verstrebungen, sollte zu einem gewissen Maß funktionieren. Eins worüber ich mir Sorgen machen würde ist allerdings die Dämmung. Das ist jetzt nur eine Vermutung, aber ich denke dass es bei zu dünnen Wandstärken (signifikanten) Schallaustritt über die Wände geben kann.
Big_Määääc
Inventar
#3 erstellt: 30. Dez 2022, 12:06
wichtig ist das das Gehäuse drucksteif ist.


Ohm hat früher LeichtLautsprecher gebaut,
die innen ( gender-gerecht ) eher nach Setzkasten aussahen !
Mechwerkandi
Inventar
#4 erstellt: 01. Jan 2023, 15:46

stoneeh (Beitrag #2) schrieb:

Das ist jetzt nur eine Vermutung, aber ich denke dass es bei zu dünnen Wandstärken (signifikanten) Schallaustritt über die Wände geben kann.

Keine Vermutung, sondern Tatsache.
Stichwort: Biegewellenwandler.

Die Gehäusewände lassen natürlich keine tonfrequenten Druckdifferenzen passieren wie ein transluzentes Bauteil das Licht, sondern werden durch die Druckschwankungen im Inneren fallweise breitbandig oder selektiv angeregt.
In vielen HiFi-Boxen der 60-/70er Jahre, Musiktruhen und so fort war das ein probates Mittel zur Verstärkung der Tieftonwiedergabe.
Ich habe mal anlässlich eines Versuchsaufbaues die Innenmaße der in Rede stehenden Box aus dem Impedanzschrieb herauslesen können.
DerWesti
Inventar
#5 erstellt: 02. Jan 2023, 15:24
Erstmal ein gesundes neues Jahr an alle und ein großes Dankeschön für die Antworten.
Gerade mit dem Stichwort Biegewellenwandler konnte ich dann noch gut Infos finden die für mein Thema passen.

Ich bin aktuell gedanklich auf folgende Schlüsse für mein Vorhaben gekommen:
- Ich nutze die 12mm Multiplex, auf flächig verklebte Leisten verzichte ich größtenteils, außer auf der Rückseite im Bereich des Chassis da hier eine Strebe von Wand zu Wand schwer zu realisieren ist (evtl. aber mit diagonalen streben an die Seitenwände, mal schauen wie es Platztechnisch ausgeht...)

- Alle Wände werden mit der gegenüberliegenden Wand so verstrebt dass zwischen den Streben max. 15 - 20 cm frei bleiben, damit sollten die Wände stabilisiert genug sein um im Einsatzbereich bis ca. 90Hz kein Eigenleben zu entwickeln, der Port wird entsprechend mit Brettern geteilt/gestrebt.

- Im Zuge der Recherche von Biegewellenwandler bin ich noch auf das Thema stehende Welle im Gehäuse gekommen was ich aber vernachlässigen würde wegen der Wellenlänge von 90Hz ~ 380cm, ich bin mit allen Gehäusemaßen unter 1/4 also sollte das nicht ins Gewicht fallen

- Das Dämmen der Wände durch Gewicht (z.B. Bitumenmatten) habe ich verworfen da ich mir denke durch die Streben ein entsprechendes Mitschwingverhalten der Gehäusewände genügend unterbunden zu haben.

Was mich noch beschäftigt:
- Es werden viele Rundstäbe im Gehäuse ihren Platz finden, muss ich außer beim Bedenken im Nettovolumen sonst noch Effekte in Betracht ziehen die diese haben können?

- Sind meine obigen Schlüsse überhaupt richtig oder habe ich mich in die Irre führen lassen.

- Habe ich noch etwas vergessen zu beachten?
Mechwerkandi
Inventar
#6 erstellt: 02. Jan 2023, 17:22

DerWesti (Beitrag #5) schrieb:

Habe ich noch etwas vergessen zu beachten?

Der angedachte Sub hört bei

DerWesti (Beitrag #5) schrieb:

Einsatzbereich bis ca. 90Hz

ja nicht plötzlich auf, sondern wird nur um die Steilheit der Weiche (beispielhaft -12 dB/Okt) leiser.
Das bedeutet, das in der Realität noch so einiges an Tiefmitten mit übertragen wird.
Resonanzen bilden sich auch bei geradzahligen Vielfachen der Grundfrequenz aus, wie 1/2, 1/4 und so fort. Eine Auskleidung des Gehäuseinneren mit reflektionsminderndem Material wie Polsterwatte reduziert die Ausbildung von Resonanzen.
DerWesti
Inventar
#7 erstellt: 10. Jan 2023, 20:40
So, ein kurzes Update von mir.
Nach vielem hin und her überlegen habe ich beschlossen erstmal mit etwas kleineren Subwoofern zu testen wie sich das ganze denn real
verhält und vor allem auch verarbeiten/bauen lässt. Man muss ja nicht immer gleich mit viel Material voll daneben hauen

Ich werde den Bau dokumentieren und hier immer wieder Updates schreiben, es wird sich aber etwas ziehen, nicht immer ist soviel Zeit fürs Hobby wie man es sich wünscht...
DerWesti
Inventar
#8 erstellt: 21. Jan 2023, 23:19
Und so ging es weiter:

Zum testen mit 12mm MPX und weil ich es ja kleiner und leichter möchte habe ich mich entschieden mal das Thomann-Chassis 12-280/8W zu testen.
Also sind zwei per Post eingetroffen und ich habe mich ans Planen gemacht, herausgekommen ist ein Bassreflexgehäuse mit zwei 10er HT-Rohren,
Brutto innen 75L und einer gewünschten Abstimmung ca. 37 Hz, ermittelt mit Multimeter und Sinustönen.
Die Abstimmung ist bewusst so gewählt da hier für mich Tiefgang vor max. Pegel kommt.
So habe ich natürlich auch ein bisschen Probegehört und ich muss sagen es gefällt mir ganz gut was der kleine 30er so hergibt,
auch in einem noch unfertigen Gehäuse...und natürlich habe ich im Eifer des Gefechts davon nichts fotografiert...
Und ich konnte bis jetzt noch keine Nachteile gegenüber dickeren Wandstärken wahrnehmen. Gewichtsmäßig bin ich aber sehr zufrieden.

Bzgl. der erwähnten Resonanzen wird innen alles noch wahlweise mit Polsterwatte oder Noppenschaum beklebt,
was würdet ihr hier bevorzugen bzw. was macht mehr Sinn? Vorhanden wäre Beides.

Und zu guter Letzt mal Bilder vom Fortschritt:
20230120_155600 20230121_112906 20230121_112916
stoneeh
Inventar
#9 erstellt: 22. Jan 2023, 04:16

DerWesti (Beitrag #8) schrieb:
20230120_155600


Abstand des Kanals zur Rückwand als Faustregel mindestens Kanaldurchmesser, besser mehr.


DerWesti (Beitrag #8) schrieb:
Bzgl. der erwähnten Resonanzen wird innen alles noch wahlweise mit Polsterwatte oder Noppenschaum beklebt,
was würdet ihr hier bevorzugen bzw. was macht mehr Sinn? Vorhanden wäre Beides.


Effektlos ist keine Art von Bedämpfung. Ich habe beide deiner Materialen (zmd. falls das "Polyesterwatte", nicht tatsächlich "Polsterwatte" heißen soll) bereits selbst verwendet und getestet / vermessen und würde die Watte bevorzugen. Zur Hilfestellung, wie viel, in welcher Anordnung, und was es sonst zu beachten gibt siehe zB meine kleine Dokumentation hier (gleicher im ersten Post / Threadbeginn) -> klick
DerWesti
Inventar
#10 erstellt: 22. Jan 2023, 14:23
Das mit den Kanälen ist ein guter Punkt, ich teste heute mal kürzere, auch weil ich wissen will ob eine höhere Abstimmung evtl. auch in Frage kommt.
Also für mich ist Polsterwatte = Polyesterwatte = Volumenvlies, gemeint ist das was Visaton in "homöopathischen" Mengen im Beutel verkauft, also das was du auch in deinem Thread benutzt
Ich habe also Polyestervlies mit 5cm Dicke als Meterware gekauft, für mich sieht und fühlt sich das gleich an mit dem original von Visaton...
Heute Abend berichte ich wieder wie es geworden ist, mit Fotos...
trilos
Inventar
#11 erstellt: 22. Jan 2023, 15:26
Allgemein heißt es, dass bei Subwoofern kein Bedämpfungsmaterial nötig ist.
Im Gegenteil.
Sonofil (aka Polyesterwatte) wirkt eigentlich erst ab rd. 300 Hz, das spielt bei einem Subwoofer keine Rolle....

Wenn man etwas einbringen möchte, dann eher auf die Wände geklebtes Bodum800 oder Damping10 (bzw. Damping30).
Das besitzt dann -vollflächig an die Wände verklebt- bedämpfende Wirkung sowie auch gehäusedämmende Wirkung.

Herr Timmermanns hebt o.g. Aspekte in so ziemlich jeder Ausgabe des DIY-Fachmagazins "Hobby Hi-Fi" klar hervor.

Schönen Sonntag,
Alexander
Mechwerkandi
Inventar
#12 erstellt: 22. Jan 2023, 18:56

trilos (Beitrag #11) schrieb:
Allgemein heißt es, dass bei Subwoofern kein Bedämpfungsmaterial nötig ist.
Im Gegenteil.
Sonofil (aka Polyesterwatte) wirkt eigentlich erst ab rd. 300 Hz, das spielt bei einem Subwoofer keine Rolle....

Der Sub überträgt auch noch Frequenzen oberhalb der Trennung, wenn auch entsprechend leiser.
Ansonsten gilt noch: Klick.
#18


[Beitrag von Mechwerkandi am 22. Jan 2023, 18:57 bearbeitet]
DerWesti
Inventar
#13 erstellt: 22. Jan 2023, 21:33
Also ich werde definitiv die Polyesterwatte an den Wänden anbringen, weil sie ist da und der Aufwand eher gering.
Und im schlimmsten Fall bringt es fast nichts, macht aber auch nichts kaputt.

Die BR-Rohre habe ich um 4 cm gekürzt, so sind 10cm nach hinten zur Wand frei, Tuning hat sich damit auf ~39Hz verschoben,
Das gefällt klanglich immer noch, vielleicht hilft hier die Watte an den Wänden noch ein bisschen...

Bilder gibt es leider wieder keine, das Ersetzen der Schrauben durch Holzdübel hat länger gedauert als gedacht, somit hat sich optisch nicht wirklich was verändert. Dieser Arbeitsgang war aber zum folgenden Bearbeiten der Kanten zwingend nötig, Fräser und Schrauben vertragen sich leider nicht so sehr...

Das wäre auch vom Arbeitsablauf her der erste "Nachteil" der dünneren Wände.
Bei 15er/18er MPX hatte ich die Schraublöcher immer ca. 8mm tief mit 8er Bohrer vorgebohrt um die schrauben später per Rundstab zu verstecken.
Hier mussten jetzt die Schrauben wieder raus, Löcher bohren und Dübel rein um mit einem 6er Abrundfräser die Schrauben nicht zu erwischen.

Und jetzt ist erstmal Restsonntag genießen und schauen was die Woche so bringt...
stoneeh
Inventar
#14 erstellt: 23. Jan 2023, 05:42

trilos (Beitrag #11) schrieb:
Sonofil (aka Polyesterwatte) wirkt eigentlich erst ab rd. 300 Hz, das spielt bei einem Subwoofer keine Rolle....


Ein messtechnischer Vergleich, der Wirkung bis zmd. 200 Hz bescheinigt, wurde ja bereits verlinkt. Hier ein weiterer, eines anderen Users: https://www.diy-hifi...viewfull=1#post84027

Wie man sieht, die Polyesterwatte bügelt schon Resos / Schwingungen ab 100 Hz glatt.



DerWesti (Beitrag #13) schrieb:
Die BR-Rohre habe ich um 4 cm gekürzt, so sind 10cm nach hinten zur Wand frei, Tuning hat sich damit auf ~39Hz verschoben,
Das gefällt klanglich immer noch, vielleicht hilft hier die Watte an den Wänden noch ein bisschen...


Der Mindestabstand nach hinten ist hauptsächlich notwendig, dass bei Volllast kein Flaschenhals bzw. Bereich zu hoher Strömung / Verwirbelung entsteht. Hatten wir in der Entwicklungsphase bei unseren ersten PA-Subs mal eindrucksvoll in der Praxis erlebt - paar cm weniger Abstand nach hinten, und der Output reduzierte sich von "enorm" auf "mittelmäßig".

Was das Dämpfungsmaterial hörbar bringt kommt auf Frequenz der Resonanzen, und Frequenz und Steilheit der Trennung an. Bei so einem kleinen Gehäuse rutschen die Gehäuseresos in den Mitteltonbereich, und werden auch bei flachem Trennfilter kaum noch angeregt. Kann also leicht sein dass du bei diesem Gehäuse keinen Unterschied hörst. Das hat aber dann keine Übertragbarkeit auf den größeren 18" Subwoofer, bei dem die Resonanzen deutlich tiefer sitzen werden.
thonau
Inventar
#15 erstellt: 23. Jan 2023, 09:15
Moin,

als bisher stiller Mitleser nun ein Tipp zur Bedämpfung.


Also ich werde definitiv die Polyesterwatte an den Wänden anbringen


Bring die Watte locker hinter dem Chassis in das Gehäuse. Das ist effektiver als Watte an den Wänden.
https://www.visaton.de/technische-grundlagen/daempfung
https://www.visaton....on-gehaeusen-teil-ii


Big_Määääc
Inventar
#16 erstellt: 23. Jan 2023, 10:16
kannst auch Noppenschaum nehmen,
mit der Noppenseite auf die Wände geklebt.

denn diese Dämpfingsmittel funzen nur bei Schallschnelle,
nicht bei Schalldruck.

also der Schall muss durchwandern können !
ergo, Dämpfungsmaterial mit Abstand zu schallstauenden Begrenzungsflächen.

wenn du Wandresos hast,
dann musst weiter versteifen o. beschweren.


[Beitrag von Big_Määääc am 23. Jan 2023, 10:16 bearbeitet]
Buddy_Casino
Stammgast
#17 erstellt: 23. Jan 2023, 12:20

thonau (Beitrag #15) schrieb:
Bring die Watte locker hinter dem Chassis in das Gehäuse. Das ist effektiver als Watte an den Wänden

Wenn die Watte, wie von Visaton vorgeschlagen, locker im Gehäuse mit 80-100% Füllgrad verteilt wird, wie verhindert man dass die da bleibt wo sie soll, und nicht irgendwann das BR Rohr verstopft? Mir fällt grad nur ein Drahtkäfig um das BR Rohr oder ein Gitter vor dem Port ein, wie macht man das in der Praxis?
Mechwerkandi
Inventar
#18 erstellt: 23. Jan 2023, 12:51

Buddy_Casino (Beitrag #17) schrieb:

Wenn die Watte, wie von Visaton vorgeschlagen, locker im Gehäuse mit 80-100% Füllgrad verteilt wird, wie verhindert man dass die da bleibt wo sie soll, und nicht irgendwann das BR Rohr verstopft?

Der beschriebene Visaton-Mechanismus scheint zwar auf den ersten Blick plausibel, zäumt den Gaul aber quasi von hinten auf.
Weil:
Um in einem Gehäuse stehende Wellen zu erzeugen, braucht es zunächst mal zwingend eine schallhart reflektierende Wandung. Bringt man an dieselbe einen Diffusor in Form von ausreichend dicker Polyester-Watte an, bilden sich die beschriebenen stehenden Wellen gar nicht erst in dem Umfang aus.

Ursache-Wirkungs-Prinzip.
trilos
Inventar
#19 erstellt: 23. Jan 2023, 13:00
Genau so ist es, daher Damping10 oder Damping30 oder Bodum800 an die Wände kleben.

Darauf weisen -gerade bei Subwoofern- nicht ohne Grund die Fachmagazine Klang & Ton und Hobby Hi-Fi hin....

Beste Grüße,
Alexander
thonau
Inventar
#20 erstellt: 23. Jan 2023, 13:02
Moin,


wie verhindert man dass die da bleibt wo sie soll, und nicht irgendwann das BR Rohr verstopft?


Wenn jetzt keine passenden Verstrebungen vorhanden sind, kann mit Fliegengitter oder einem Stück alter Gardine eine Sperre eingefügt werden.

Hier ist ein gutes Beispiel mit Versteifungen:

http://www.hifi-foru...d=11111&postID=52#52

stoneeh
Inventar
#21 erstellt: 23. Jan 2023, 13:53

trilos (Beitrag #19) schrieb:
Genau so ist es, daher Damping10 oder Damping30 oder Bodum800 an die Wände kleben.

Darauf weisen -gerade bei Subwoofern- nicht ohne Grund die Fachmagazine Klang & Ton und Hobby Hi-Fi hin....


Jaja, wir haben's gehört. Ich besitze selbst mehrere dieser Heftchen, kenne die Messreihen, und das passt schon so. Geht aber anders auch - mit Material, für das der TE nicht extra Geld ausgeben muss:


DerWesti (Beitrag #8) schrieb:
Bzgl. der erwähnten Resonanzen wird innen alles noch wahlweise mit Polsterwatte oder Noppenschaum beklebt,
was würdet ihr hier bevorzugen bzw. was macht mehr Sinn? Vorhanden wäre Beides.



Dass die Unterdrückung der stehenden Wellen mit Polyesterwolle, im richtigen Maße, sinnvoll dimensioniert und angebracht (nein, nicht nur mittig - bitte beim entsprechenden akustischen Messvergleich im Visaton-Link genau hinsehen), ausreichend funktioniert, dafür haben wir in diesem Thread bis jetzt etliche Quellen mit soliden Daten.


Ich habe nun gerade noch realisiert, dass ich einen Vergleich (sogar, hier sehr passend, anhand eines PA-BR-18"ers) für Noppenschaum auch noch auf der Platte habe. Irgendwann verliert man halt den Überblick Aber here goes - links unbedämpfter (in Bauphase), rechts bedämpfter Sub:

1595513013998419611319002377840 20200818_135803

Die Differenz der Frequenzgänge sagt alles aus - Bassbereich bis ~200 Hz innerhalb der Messtoleranz ident / unbeeinträchtigt, und das Gezappel über 200 Hz sind die Gehäuseresonanzen, deren Ausprägung die Bedämpfung verhindert / minimiert:

Unbenannt2

Ginge also mit Noppenschaum auch, wenn man wollte.
DerWesti
Inventar
#22 erstellt: 29. Jan 2023, 14:08
Die letzten Tage gings wieder weiter, Kanten runden, Griffe einbauen, schleifen, Vlies und Noppenschaum einbringen und endlich mal beide Subwoofer zusammenbauen und hören.
Ich höre jetzt ehrlich gesagt eher wenig unterschied zwischen leer und mit Bedämpfung, mit ist zwar besser aber wenn ich nur leer kennen würde wäre ich deswegen nicht unzufrieden.
Allerdings war Probehören alles nur im Kellerraum, sobald es wärmer wird muss das natürlich auch mal im Garten probegehört werden, da wo es später auch hauptsächlich spielen wird.

So sieht das Innenleben jetzt aus:
20230128_152907 20230128_152913 20230128_152917

Und so sieht er jetzt von außen aus, es kommt noch ein einfaches rundes Gitter über das Chassis und nach dem Warnex Kunststoffecken an die Ecken zum Schutz.
Dazu muss es aber noch etwas wärmer werden damit der Keller auch mal über Nacht gelüftet werden kann.
20230128_163021

Das ist übrigens die ganze Kombi die entstanden ist:
20230128_163011

Die Topteile waren ein Low-Budget Reste-Fest das sich trotzdem erstaunlich gut anhört, daher auch die Erweiterung um zwei bezahlbare Subwoofer...

Da es noch etwas dauern kann bis es wärmer wird, wird es etwas dauern mit dem Update was den Klang im Freien angeht, fertige Bilder wird es aber schon früher geben.
Buddy_Casino
Stammgast
#23 erstellt: 31. Jan 2023, 11:48
Sehen richtig gut aus! Wie hast du die Kanten abgerundet, Oberfräse? Wenn ja, welcher Radius?
DerWesti
Inventar
#24 erstellt: 01. Feb 2023, 14:47
Danke, abgerundet wurde mit Oberfräse und Radius 6mm, das passt dann auch zu den Kunststoffecken die noch rankommen.
DerWesti
Inventar
#25 erstellt: 27. Feb 2023, 14:58
Gestern ging es endlich weiter, ein bisschen Farbe hat ihren Weg gefunden:
20230226_152859

Außerdem konnte ich die jetzt finale Abstimmfrequenz von ca. 39Hz ermitteln, geht tief genug für alles was drüber laufen wird und der Output der beiden reicht pegelmäßig auch üppig. Und statt der runden Gitter wird es trotzdem was über die gesamte Front geben, mal schauen was sich da findet.
Buddy_Casino
Stammgast
#26 erstellt: 27. Feb 2023, 16:30
Ich hatte meine Top und Sub Gitter hier bestellt. Stärke 2mm für den Sub, 1mm für die Tops.
DerWesti
Inventar
#27 erstellt: 08. Mrz 2023, 17:08
So, es ist dann doch das gleiche Gitter geworden wie bei den Tops, aber ich glaube ich verzichte auf die Ecken...da bin ich mir aber noch nicht ganz sicher.
Ein schönes ausgedehntes Probehören fehlt leider immer noch, aber irgendwann muss es ja wärmer und trockener werden

20230304_154311
DerWesti
Inventar
#28 erstellt: 25. Okt 2023, 20:06
Jetzt hat es tatsächlich etwas sehr viel länger gedauert als gedacht,
aber ich möchte trotzdem alle, die auf das Thema stoßen, an meiner gesammelten Erfahrung teilhaben lassen.

Die Subwoofer haben sich als gute Allrounder präsentiert, sie können laut genug, knackig und auch tief genug für alles was bei mir auf
Festen so läuft, also eigentlich quer Beet alles.
Sie reichen auch im Freien für gehobenen Party-Pegel, Antrieb ist eine TSA 4-300, auch passt die Kombination sehr gut,
sehr viel mehr als die TSA liefert vertragen die Tieftöner eh nicht, aber da reicht der Pegel dann schon dicke aus.

Gewichtstechnisch bin ich auch sehr zufrieden, lässt sich ohne Probleme alleine bewegen und zu zweit ist es komplett unkritisch.
Nochmal Danke an alle Beteiligten
trilos
Inventar
#29 erstellt: 25. Okt 2023, 21:05
Danke für die positive Rückmeldung.



Beste Grüße,
Alexander
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