Lonely.TH18 [18“ Tapped Horn + the box 18-500/8A]

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lonelybabe69
Inventar
#1 erstellt: 05. Nov 2023, 13:55
Hallo Forumskollegen! (m / w / d)


Achtung, DER kommt flach: "A Star Is Born"


So, jetzt mal Bescheidenheit beiseite, hier ist mein aktuelles Tapped Horn-Projekt = Lonely.TH18


Nachdem ich bereits durch meine vorangegangene Tapped Horn-Projekte die Bauplanwelt der günstigen Partybeschallung mehr oder weniger bereichert habe,
vor allem in Hinblick auf den Nachbau durch handwerkliche Laien, "Je weniger Gehrungen, desto schöner" habe ich mir sagen lassen ,
wurde ich des Öfteren gefragt, ob es in der nahen Zukunft ein TH18 von mir geben würde bzw. könnte

Durch eine angeregte Unterhaltung mit einem Bekannten-Forumsuser habe ich mir erklären lassen, dass ein 18" Chassis ein deutlich günstigeres Preis/Membranfläche Verhältnis hat als seine kleineren Brüder.
Deshalb zählt es auch zu den wichtigen Gründen, warum in der PA-Welt nahezu ausschließlich 18-zöller im Subwooferbau zu finden sind.

Ich für mein Teil habe mich dagegen gesträubt an einem TH18 "handanzulegen", da die Dinger echt riesig werden.
Riesig bedeutet auch schwer und da hört bei den meisten PA-Menschen auch schon die Begeisterung auf.

Mein Lonely.TH15 bzw. der JBELL SS15, den ich kürzlich in 15mm MPX umgestrickt habe, haben bereits grenzwertige Dimensionen.
Und so habe ich diese TH18-Idee stets ganz, ganz weit nach hinten geschoben.

Nichtsdestotrotz bin ich ständig auf der Suche nach Herausforderungen.
....und so ist wieder mal gewesen, dass ich das Forum nach Anregungen durchforstet habe.
Und bin infolgedessen in diesem Thread gelandet: Diskussion : The Box Speaker 18-500/8-A
und zwar im Speziellen bei Post #3302
und hier bin ich zwar nicht zum ersten Mal, aber doch etwas interessiert am MTH-46LC hängen geblieben.

Ich weiß nicht, ob es pure Neugier, Langeweile oder einfach der hammermäßige Erfahrungsbericht des Users bassreaktor war ...... aber ich beschloss das Projekt gründlich unter die Lupe zu nehmen.
Da es im ganzen Internet keinerlei Infos gibt, wie seine Simulation zustande kommt, bin ich kurzerhand selbst tätig geworden.
Habe den Original-Bauplan nachgezeichnet und gründlich analysiert. Habe die Querschnitte und Länge der Mittellinie bestimmt und die vorhandenen Daten in Hornresp reingehakt.
Falls es jemanden interessiert, hier sind alle Daten zu finden MTH-46LC-Simu

Nachdem ich das Projekt "in Einzelteile zerlegt" habe, war ich etwas enttäuscht.
Es war zwar deutlich besser als das MTH-30, das aus der Feder desselben Entwicklers stammt, aber..... mir ist sofort klar geworden, dass das Projekt massig Potenzial hat, aber eben nicht so, wie es dasteht.

Zeitgleich habe den oben verlinkten 18-500-er Thread weiter durchforstet und mir ist aufgefallen, wie beliebt das Teil doch ist. Gerade in Verbindung mit dem ULB-18-Klassenprimus, dem the box 18-500/8A.
Meine parallele Recherche im Netz ergab, dass die Fans übelst darauf abfahren und es scheint auch niemanden das Gewicht zu stören.
Auch der Zusammenbau mit den zahlreichen Gehrungen und dem verschwendend großen ungenutzten Leerraum scheinen echte Fans gerne in Kauf zu nehmen.
Seitdem User bassreaktor den Plan in 15mm umgestrickt hat und die Breite willkürlich auf 500mm innen gekürzt hat, hat es den Boom um den MTH-46LC noch weiter angefacht.
Wenn ich auf das Bild mit dem Bauplan klicke, dann werden mir 3403 Klicks angezeigt, was sehr, sehr viel ist.
Und das für ein NON-MAINSTREAM Projekt wohlgemerkt

Und irgendwie ist es wieder um mich geschehen....der Sportsgeist hat mich gnadenlos gepackt!
Ich habe mir das Projekt angesehen und wollte irgendwas besser machen. Ich wusste zwar noch nicht genau was, aber ich wollte was besser machen.
Nach kurzer Überlegungszeit hatte ich's
1. Zuallererst wollte ich das TH18 von vornherein statt in 18mm in 15mm MPX konstruieren.
2. Wollte ich die äußerlichen Dimensionen des Originalplans unbedingt behalten. Zumindest das Bruttovolumen sollte gleich bleiben.
Die Arbeit vom User bassreaktor in Ehren, aber das willkürliche Kürzen der Innenbreite auf 500mm hat dem MTH-46LC, zumindest der Simulation nach, ca. 1-2Hz an Tiefgang gekostet.
Das wollte ich vermeiden und habe von vorne rein sowohl die Abstimmung (Fb) als auch die F3 so an die 40-42Hz angestrebt.
Durch mehrere Erfahrungsberichte der MTH-46LC Nachbauer, habe ich mitbekommen, dass das MTH-46LC in Echt tiefer geht als simuliert, da wohl die Original TSP nicht ganz zu stimmen seien.
Das hat mich zusätzlich beflügelt, dass mein TH18 ebenfalls etwas tiefer gehen würde.
Durch günstige Umstände bin ich an die gemessenen TSP eines eingespielten 18-500/8A gekommen.
Hier sind die TSP zu finden. Post #3736
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon sowohl die Simu zum TH18 als auch den Bauplan fast fertig.
Nach der erneuten Simulation mit den aktuellen, eingespielten TSP ging mein TH18 wieder etwas tiefer und linearer, was auch den Erfahrungsberichten der MTH-46LC Nachbauer entsprach
3. Ich wollte unbedingt das Gehäuse so einfach wie möglich falten, und zwar ohne irgendwelche Gehrungen. So wie ihr das von meinen Projekten halt kennt.
4. Alle andere Annehmlichkeiten meiner vorigen Projekte, wie stark reduzierte Resonanzen und die dadurch erweiterte Bandbreite ist für mich mittlerweile selbstverständlich und daher nicht großartig erwähnenswert.

Bevor ich endgültig zu den nackten Tatsachen komme, wollte ich mich für die Leihgabe des gebrauchten 18-500/8A bei User luis23 aus Jobstis Forum riesig bedanken.
Sowohl für das geliehene Chassis als auch für das Vertrauen in mich. So gehört sich das unter den waschechten DIY-lern.

Hier die Simulation zu meinem Lonely.TH18. Vorzugsweise natürlich in Hornresp
Lonely.TH18  Hornresp Eingabemaske Eingabemaske mit den original TSP
LONELY~4 hier der simulierte Frequenzgang mit den original TSP
LONELY~2 hier der FG mit den einspielten TSP
LONELY~3 und hier beide FG-e übereinander gelegt. Man sieht die Tendenz zum deutlich linearen FG. Der Wirkungsgrad wird sich wohl zwischen den beiden Simus einpendeln. Die Hoffnung, dass paar tiefe Frequenzen dazu kommen, besteht natürlich weiterhin. Siehe oben!
elektrische Impedanz  Fb 41,2Hz elektrische Impedanz Fb 41,2Hz
Hubminimum Fb 42,4Hz Hubminimum Fb 42,4Hz
Group Delay Group Delay 17,4msec
Nettovolumen und hier das Nettovolumen ink. der Halskammer (Ausschnitt des Treibers + Konus des Treibers)

Angeheitert und Top motiviert von der gelungenen Simulation, war es für mich dennoch kein leichtes Spiel, das Gehäuse zu falten.
Obwohl ich schon paar Tapped Horns gefaltet und eine gewisse Grunderfahrung darin habe, bin ich beim Falten fast verzweifelt.
Egal, wie ich mich abmühte und versuchte. Entweder war die Linie zu kurz oder zu lang, aber nie so, wie ich das wollte.
Keine mir bekannte Faltungsvariante, wie THAM, MTH-30 oder MTH-46LC wollte so richtig passen
Letztendlich blieb mir nichts anders übrig, als mich an der, für mich sehr komplizierten , SS-Faltung zu versuchen. Bekannt aus Jbell SS15 und dem TH18 von xoc1.
Und DIE Faltung ist es am Ende geworden. Zwar in einer deutlich vereinfachter Form, aber es klappte im Endeffekt.

In einer für mich persönlicher Rekordzeit von einer Woche habe ich den Prototyp fertiggestellt.
Um die Entwicklungskosten möglichst niedrig zu halten, habe ich den Bauplan in 16mm Spanplatte umgestrickt und auch aufgebaut.
Der finale Plan ist aber selbstverständlich in 15mm Wandstärke.

Gemessen habe ich mein Lonely.TH18, wie immer, draußen in meinem Innenhof auf dem Boden stehend, Messmikro mitte Hornmund.
so sah es aus
20231028_12435120231028_12443120231028_12495720231028_125436

Hier ist meine nicht pegelkalibrierte Messung im Nahfeld vom Lonely.TH18 mit dem the box 18-500/8A, die ich mit UMIK-1 in REW generiert habe.
Lonely.TH18 + the box 18-5008-A, Measurement
Lonely.TH18 + the box 18-5008-A, F3 39,2Hz F3 = 39,2Hz

Da ich mir mittlerweile eine Mini-Arta-box zum Messen der Impedanzen gebastelt habe, habe ich sie an diesem Projekt zum ersten Mal erfolgreich angewendet.
20231029_14472720231029_134111

mit dem folgenden Ergebnis
Impedanz Lonely.TH18 40,28Hz Impedanzminimum und Phase 0 bei exakt 40,28Hz

Zu der Trennungsgeschichte, sowohl nach unten als auch nach oben, habe ich aus meiner Messung heraus in REW paar Filter zur Ansicht generiert.
Da kann sich jeder, sofern er möchte, grob dran halten.
Habe dabei einen Hochpassfilter (Lowcut) mit 24dB/Okt, Butterworth gesetzt und für Trennung nach oben hin ebenfalls einen Tiefpassfilter 24dB/Okt, Butterworth.
Diese Filter sind nicht in Stein gemeißelt.
Wer auf Tiefbass keinen großen Wert legt und mehr Pegel haben möchte, setzt den Lowcut eben höher.

Ist aber alles in allem nur eine Empfehlung meinerseits
Lonely.TH18 + the box 18-500-8A, HP+ LP

Ich lasse jetzt mal die Messungen für sich sprechen und gehe somit auch schon zum Fazit über.

Also ich bin schon etwas stolz auf das Ergebnis.
Es ist so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe und auch sehr ähnlich dem Lonely.TH12. Nur eben mind. 5Hz tiefer.
Die Senke (Dip) im Frequenzgang ist erwartungsgemäß fast weg und der FG ist sehr linear. Resonanzen stören in keinster Weise und sind konstruktionsbedingt vollständig gezähmt.
Der Tiefgang ist, wie erhofft und weiter oben angesprochen, um 1-2Hz gesunken, sodass das Lonely.TH18 echte 40Hz als untere Grenzfrequenz vorzuweisen hat.

Ich denke mal, ich konnte mit meinem TH18-Projekt dem MTH-46LC in gewisser Weise Paroli bieten und nebenbei auch für eine gewisse Vielfalt in der Sub-18-Welt sorgen.


Noch eins zuletzt, bevor Fragen zur Sinnhaftigkeit des ganzen Unternehmens auftauchen.

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Bedenke aber, dass du für das Volumen eines Tapped Horns 2 Bassreflex-subwoofer bauen könntest.
Also nur bauen, wenn du ein Tapped Horn unbedingt haben willst

Den Bauplan verlinke ich, wie immer, unten im Thread.
Diesmal auch zusätzlich in englischer Version.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Nachbauen
Feedback und Fragen zum Projekt jeglicher Art sind ausdrücklich erwünscht!
Den detaillierten Baufortschritt werde ich selbstverständlich, reichlich bebildert, nachliefern.

Gruß Viktor

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Baumappe Lonely.TH18 [german]

Construction folder Lonely.TH18 [english]


[Beitrag von lonelybabe69 am 28. Nov 2023, 13:53 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2023, 14:10
wie versprochen, gehts hier weiter.

Ich habe mir diesmal besondere Mühe gemacht, die Reihenfolge des Zusammenbaus möglichst detailliert zu beschreiben und in einem PDF Dokument zusammenzufassen.
Damit wird der Nachbau noch ein Stückchen mehr zum Kinderspiel
Die Reihenfolge der Bilder entspricht, wie immer, dem fortlaufendem Baufortschritt!

Zuallererst der obligatorische "kleine" Bretterhaufen, der mit gut 4m² gar nicht mal soooo klein ist
20230916_120911


Wenn ihr das Holz, ob selbst gesägt oder eben im Baumarkt/ Schreiner abgeholt, zu Hause habt, stellt als Erstes alle Platten, die die gleiche Breite von 530mm haben in eine Reihe auf und überprüft, ob sie alle gleich hoch sind.

20230916_13133720230916_131306
Der Sägemeister im örtlichen Toom hatte einen seiner guten Tage! Da kann man ruhig mal DANKE sagen


4m², selbst wenn es eine einfache Spanplatte ist, ist eine Menge wertvolles Holz, das zu schade zum Wegschmeißen ist. Also beschloss ich bei diesem Prototyp alle Platten nur zu verschrauben.
Damit das ganze Gehäuse dennoch stabil und auch dicht ist, habe ich mich für kleines Geld in der Bucht mit einer ordentlichen Menge an Ø4 x 40mm Holzschrauben eindeckt!
Der Abstand der Bohrungen zueinander von 50mm sollte die nötige Dichtigkeit garantieren.
20230920_112409

Die Hornkontur auf die Seitenplatte-Nr. 1 mit Bleistift übertragen. Falls man die Platten zum Verleimen zusätzlich verschrauben möchte, was meine absolute Empfehlung ist, die Mittellinie der Platten sowie die Position für Schraubenbohrungen anzeichnen. Anschließend auf den Kerndurchmesser der Schrauben vorbohren (Ø2,5 für Ø4 Schraube). Abstand der Schrauben zueinander 50-100 mm. Schraubengröße mind. Ø4 x 40mm.
Die Menge der Schrauben richtet sich nach dem „guten Gewissen“ !
20230917_125252_220231020_10381320231020_10381820231020_105208

Chassisausschnitt in der Schallwand anzeichnen.
Achtung! Die Schallwand ist fast quadratisch. Um Fehler zu vermeiden, bitte den Hinweis „Ansicht vorne“ beachten!
20230916_13393420230916_133939
da ich keinen Zirkel in so einer Größe habe, habe ich einfachheitshalber die Punkte für den Chassisausschnitt und mind. 4 Schraubenbohrungen einfach markiert.
Mit dem Fräszirkel samt Oberfräse sollte der Kreis dann logischerweise entstehen können. Falls ihr keine Oberfräse besitzt und mit der Stichsäge dran gehen wollt, dann braucht ihr natürlich zum Kreiszeichnen einen größeren Zirkel oder zumindest irgendeine Vorrichtung.

Ausschnitt aussägen.
20230916_14075220230916_140922



Treiber drauflegen, mittig ausrichten und festklemmen. Position der Bohrungen anzeichnen. Bohren und 8x M6-Einschlagmuttern an der Rückseite einbringen.
20231021_16242620231021_16524720231021_191318

Ich wollte den Schallwandausschnitt nicht zu groß machen, deshalb liegt es etwas knapp an der Sicke an. Wer Angst hat, dass die Sicke den Ausschnitt berühren könnte, kann gerne den Ausschnitt mit der Feile etwas anschrägen.
20231021_191337

Testet bitte vor dem Verleimen der Schallwand, dass alle 8x M6-Schrauben möglichst leichtgängig in die vorgesehen Einschlagmuttern reingehen.

Check

20231021_19231420231021_192455_2

Bevor ihr mit dem weiteren Zusammenbau beginnt, zeichnet bitte auf jede Platte nach dem Streben-Plan ebenfalls die Position für die Streben an, damit sie später exakt dahin kommen, wo ich sie vorgesehen habe.
Und bohrt auch die Löcher vor, die ihr zum Verschrauben benötigen werdet. Je sorgfältiger ihr hier arbeitet, desto einfacher wird es später beim Verleimen.

Eine Baugruppe bestehend aus Schallwand (Platte 7), Platte 8, 10, 11 vorab einzeln für sich miteinander verschrauben und verleimen.
20230922_11210620231012_145150
so in etwa, wie bei mir.
Bis zu diesem Punkt habe ich alles vorgearbeitet und bin anschließend auf Treibersuche gegangen.
Als der Treiber ankam, habe ich die Schallwand abgeschraubt und die Einschlagmuttern eingebracht. Siehe oben

so, weiter gehts.....


20231022_10483120231022_10485020231022_105504 Platte-Nr. 3 auf die Seitenplatte 1 verleimen.

Platte-Nr. 4 + 12 erst zusammen verbinden und danach ebenfalls auf Seitenplatte aufleimen.
20231022_10443320231022_11011220231022_111900

Die o.g. Baugruppe auf die Seitenplatte 1 verleimen. Penibel darauf achten, dass die Platten exakt mit der aufgezeichneten Hornkontur übereinstimmen.
20231022_11245820231022_11374320231022_113819

In dem Spalt zwischen Platte 3 und Schallwand (Platte 7), das ca. 1,1mm breit ist (siehe Detailzeichnung), Leim satt hineinlaufen lassen und wie eine Fuge mit dem Finger vollschmieren. Hier empfehle ich die Schrauben für diese Verbindung (bei mir 10x) drin zu lassen, was der Stabilität der Schallwand zuträglich sein sollte. Für ein sauberes Finish einfach versenken und mit 2K-Spachtel verschließen.
In meinem Fall habe ich den Spalt mit Heißkleber aufgefüllt, da ich, wie ich weiter oben schrieb, mein Gehäuse nur verschraubt habe.
20231022_13212420231022_13221620231026_16233420231026_162602


Die Platte-Nr. 9 habe ich erstmal drangeschraubt und später wieder abgemacht, um die Streben anzuschrauben. Wenn die Streben alle vollständig dran sind, kann die Platte-Nr. 9 dran geleimt werden.
20231022_12160920231022_12245320231022_122516

Platte-Nr. 5 aufleimen
20231022_12303620231022_12462820231022_124827

Platte-Nr. 6 aufleimen
20231022_131622

hier ein paar Impressionen von der gemachten Arbeit bis hierhin. Wie ihr seht, es gibt kaum Platz auf meinem Basteltisch
20231022_13191220231022_132307

Im nächsten Post gehts dann ans Streben herstellen und anleimen....

Gruß Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 05. Nov 2023, 14:39 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#3 erstellt: 05. Nov 2023, 14:14
Hallo Forum!

Auf das Thema Streben bzw. Verstrebung in meinem Tapped Horn wollte ich diesmal ein besonderes Augenmerk legen.
Da mir das Wort Nachhaltigkeit (umgangsprachlich Geld sparen ) mittlerweile sehr am Herzen liegt, habe ich da weiter gemacht, womit ich bereits beim Lonely.TH12 angefangen habe.

Ich habe mir da intensivst Gedanken zu gemacht und einen Weg gefunden, allen Verschnittresten, die beim Zusammenbau so anfallen, zu einem Zweitleben zu verhelfen.

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, dass es möglich ist aus dem Reststück der großen Strebe im Hornmund sowie aus dem Reststück des Treiberausschnitts,
alle nötigen Streben herzustellen, ohne dafür extra Holz zusägen zu müssen.

Der Treiberausschnitt eines 18-zöllers ist schon mal eine sehr großflächige Platte. Ich fand es schade, sie wegschmeißen zu müssen.
Also erstellte ich einen Plan, wie man sie sinnvoll in verschieden dicke Zuschnitte aufteilt. Man benötigt dafür nur 2 Werkzeuge.
Nämlich eine Stichsäge und eventuell einen Tellerschleifer um die Zuschnitte möglichst plan zu schleifen. Siehe meinen Bauthread zum Lonely.TH12 Post #3
Einen gesonderten, detaillierten Plan habe ich der Baumappe beigefügt.

Des Weiteren empfehle ich jedem, der mein Lonely.TH18 nachbauen möchte, sich exakt an den Streben-Plan zu halten.
Ich habe mir auch hierbei intensivst Gedanken gemacht und versucht nach meinem technischen Verständnis die Streben möglichst sinnvoll da zu platzieren, wo sie den größten Nutzen bringen.

Hier die Aufteilung im Treiberausschnitt, die ich später noch etwas ergänzt habe.
20230916_14181420230916_14293920230916_14440420231012_145150-ausschnitt
am besten etwas größer als bemaßt zusägen und dann am Tellerschleifer planschleifen.

Ich empfehle hier, wie in allen meinen Tapped Horn Projekten, mindestens 2 Abstandshalter anzufertigen, um die Streben möglichst genau in der Mitte zu platzieren.
Auch hierbei empfehle ich, die Streben zusätzlich zu verschrauben. Bei dem später im Inneren des Gehäuses herrschenden Druck ist es möglich, dass sich die eine oder andere Strebe los vibriert.
Es muss nicht passieren, aber.....ich habe schon Pferde kotzen sehen


Den Anfang machen die dünnen 50mm breite Streben, an der Platte-Nr.4.
bei dieser Art von Streben geht es ausnahmsweise nicht darum, 2 gegenüberliegenden Wände zu verbinden, sondern eine großflächige Platte in mehrere kleine Bereiche zu unterteilen und somit die entstehenden Gehäuseresonanzen in die höheren Frequenzbereiche zu verschieben.
Ein Klopftest vorher und nachher bestätigt dies. Aus einem dumpfen Klopfgeräusch (Platte wabbelt) wird ein helles Klopfgeräusch (Platte steif). So muss es sein bei einem Subwoofer.
20231023_17213520231023_172140
20231023_172154 und hier die Rückseite von.
Lasst euch nicht von den gestückelten Restzuschnitten stören. Die nötige Funktion wird dennoch voll erfüllt.
Auch müsst ihr nicht so viele Schrauben verwenden. alle 50-100mm je nach Größe der Platte reicht völlig.

Jetzt wird die große Strebe im Hornmund eingeleimt. 2 weitere, helfende Hände könnten den Vorgang deutlich beschleunigen
20231023_17445920231023_17450520231023_174513


Jetzt wird die erste schräge Strebe verschraubt und verleimt. Wie man die Schräge herstellt, habe ich bereits in allen meinen Tapped Horn-Threads erklärt.
Die 2 Abstandshalter, die ich mir zur Hilfe gebastelt hab, sind ihr Geld allemal wert
20231024_16162120231024_16170320231024_161707
20231024_16162720231024_161636 und hier wird sie von der Rückseite verschraubt.

die 2-e schräge Strebe wird eingebracht. Da es bei so breiten Streben (hier 120mm) schwierig ist, die Schräge perfekt hinzukriegen, ergibt sich ein weiterer Vorteil für die zusätzliche Verschraubung.
Richtige Tischler / Schreiner werden da sicherlich etliche Tricks auf Lager haben, wie man sowas professionell und ohne Stress herstellt, aber DER bin ich nun mal nicht
20231024_16344720231024_163458
20231024_16343320231024_163439 hier die Verschraubung von der Rückseite.

Eine weitere 50mm breite Strebe hält einzug in das TH.
Auch sie hat die Aufgabe, die Platte in kleinere Bereiche zu unterteilen und somit für Steifigkeit zu sorgen.
20231024_16402520231024_164033

Jetzt, wo alle Streben vollständig ihren vorgesehenen Platz eingenommen haben, kann die Platte-Nr. 9 wieder verschraubt und angeleimt werden.
20231024_16562620231024_165611
wofür die Platte gedacht ist und was sie darstellt, dazu habe ich in der Baumappe eine Detailskizze beigefügt.


Da ich um die Bildgeilheit aller Forumsmitglieder hier weiß, hier noch mal paar Ansichten von allen Innereien im Ganzen.
Mit so vielen Ansichten dürften keine Missverständnisse um den Aufbau des TH's aufkommen.
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20231024_170726 für einen kleinen Aha-Effekt möchte ich mit diesem Größenvergleich sorgen. Eine übrig gebliebene Seitenplatte des Lonely.TH12 neben dem Lonely.TH18. Wenn eure Kinnlade jetzt unten hängt, dann habe ich mein Ziel bereits erreicht


Jetzt noch paar Pics im eingebauten Zustand und fertig ist mein Baubericht. Uffff
20231027_17301920231027_17313120231027_17443920231027_17444420231028_12432020231028_12432620231028_12433420231028_12434020231028_124425

20231029_185920 und das war's dann mit dem Abenteuer Lonely.TH18. Der Treiber geht auf die Rückreise zu seinem Besitzer.


...und ich bin dann auch schon fertig

Gruß Viktor
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 05. Nov 2023, 14:26
Als Hinweis möchte ich an dieser Stelle anmerken das zumindest ich es bei Seitenplatten üblicherweise wie folgt handhabe:

Auf eine Seitenwand wird der komplette Hornverlauf angezeichnet, die Schraubeneinteilung gemacht und die Schraublöcher vorgebohrt. Anschließend werden beide Seitenteile aufeinander gelegt und die Schraubpunkte mittels Nagel (Durchmesser minimal kleiner wie die bereits vorgebohrten Löcher) von der fertigen Platte auf die andere durch Körnung übertragen. So spart man sich einige Nerven, viel Messerei und beide Seitenteile sind identisch.

mfg
lonelybabe69
Inventar
#5 erstellt: 05. Nov 2023, 14:50
Coole Idee

Wieso ist sie mir nicht eingefallen 🤔
Da kann man sich das Anzeichen der 2en Seitenplatte echt sparen.
Merke ich mir, Danke dafür

Gruß Viktor
Böötman
Inventar
#6 erstellt: 05. Nov 2023, 14:59
Kein Problem, wenn Du mal ne Kleinserie davon auflegst, macht es Sinn sich je eine Schablone pro Gehäusetyp (12" / 15" / 18") zu fertigen und bei Seite zu legen. Das spart von vornherein etwa eine Stunde, eher mehr Arbeitszeit pro Seitenwand. Das ist eines der Dinge die man so beim Hornbau (bei mir waren's Viecher) lernt.

Edit 2:

Um später das plane Aufliegen aller Verbindungsflächen zu garantieren, habe ich die Bohrlöcher immer beidseitig gesenkt. Auf der einen Seite erhält man Platz zum bündigen Versenken vom Schraubenkopf, auf der anderen erhält man Raum für den Spanauswurf welcher unweigerlich beim Einschrauben einer Schraube passiert.

Thema Resteverwertung für Streben:
Ich würde den Chassisausschnitt einmal mittig durchsägen und beide Halbschalen parallel nebeneinander von innen in 1/3-Teilung (wenn man davor steht kommt je eine Strebe nach 1/3 und 2/3 der Gehäusebreite) am Deckel befestigen. Je mittiger man auf die große Fläche kommt, desto dicker ist die Strebe. Weiterhin würde ich zwei kleine Streben (Baumarktmindestmaß: 10cm breit, etwa 15 cm lang) zwischen diesen Halbmonden und dem Brett, gegenüber der Membranvorderseite verbauen da ich hier die stärksten Schwingungen befürchte.

Mfg


[Beitrag von Böötman am 05. Nov 2023, 16:08 bearbeitet]
Buddy_Casino
Stammgast
#7 erstellt: 05. Nov 2023, 15:36
Gratuliere zum vollendeten Projekt! Ist der Kennschallpegel tatsächlich ~83dB?
franky-gomera
Inventar
#8 erstellt: 05. Nov 2023, 15:47
... super Bericht mal wieder
Wie schön, jetzt gibt es doch ein Lonely TH18 mit dem 18/500a
Und wie schön, das ich noch ein 18/500a ,aus einem früheren Projekt herumliegen habe ...
Ein Freund braucht noch eine Pa für seinen Garten und das Lonely TH18 ist NICHT zu groß dafür ...es muss dort auch nicht viel bewegt werden.
Danke für die tolle Dokumentation , ich freue mich schon das "kleine Monster" mit ihm zu bauen.... und auszuprobieren natürlich
lonelybabe69
Inventar
#9 erstellt: 05. Nov 2023, 15:59
Hi!

Buddy_Casino (Beitrag #7) schrieb:
Gratuliere zum vollendeten Projekt! Ist der Kennschallpegel tatsächlich ~83dB?


Danke für die Blumen
Schau dir die Messung noch mal an. Da steht alles wissenswerte in der Überschrift drin

Measurement directly at the horn mouth

Sound level not calibrated at 1W/1m


Mir geht's bei meinen Messungen maximal dadrum zu gucken, ob meine Simulation zutrifft oder nicht.

Also stelle ich in REW meinen messpegel auf 75dB ein um den Raum nicht unnötig anzuregen und mache meine Messung.
Das reicht für meine Bedürfnisse völlig.

So, wie bei allen meinen Projekten.

Gruß Viktor
Böötman
Inventar
#10 erstellt: 05. Nov 2023, 16:10
Im #6 gab's ein paar Edits und allgemeine Bauhinweise.
stoneeh
Inventar
#11 erstellt: 06. Nov 2023, 20:13

lonelybabe69 (Beitrag #1) schrieb:
Hier ist meine nicht pegelkalibrierte Messung im Nahfeld vom Lonely.TH18 mit dem the box 18-500/8A, die ich mit UMIK-1 in REW generiert habe.
Lonely.TH18 + the box 18-5008-A, Measurement[/b]


Magst du eine Bafflestep-korrigierte, und somit auf Fernfeldverhältnisse umgerechnete, Messung posten?

Falls nicht klar wie, kann ich's entweder erklären, oder ich biete mich die Umrechnung an. Für letzteres würde ich die originalen Messdaten (.mdat aus REW) oder einen .txt-Export benötigen.

Background: https://www.lautsprechershop.de/hifi/bafflestep_en.htm . Kurzum, die Nahfeldmessung ist gegenüber dem Fernfeld 6 dB Tiefbass-betont. Eine Nahfeldmessung entspricht also um ein ganzes Eck nicht dem, was wir an der Hörposition wahrnehmen.
lonelybabe69
Inventar
#12 erstellt: 06. Nov 2023, 23:20
@Böötman

Ich danke dir für die Tips!👍

Ich denke mal, mit den Streben, die ich so sorgfältig geplant habe, müsste das fürs erste reichen.
Wichtig ist der Bereich unter und über dem Treiber.
Da entsteht der meiste Druck.
Klar, kann man da auch mehr Streben reinballern, allerdings hat man davon nicht automatisch mehr Nutzen.

Zwischen so viel wie möglich und so viel wie nötig, liegt meist der goldene Weg.
Und den sollte jeder für sich selbst rausfinden

Gruß Viktor
lonelybabe69
Inventar
#13 erstellt: 18. Nov 2023, 15:45
Hallo Forum!

Wie bereits beim Lonely.TH12 geschehen, wollte ich hiermit noch die Maximalpegel-Simu (1w/1m im Halbraum 2.0xpi) zum Lonely.TH18 in Verbindung mit den eingespielten TSP des 18-500/8A nachreichen.

Da im Originaldatenblatt des 18-500/8A explizit keine Xmax-Angaben existieren, aber dennoch Spulenhöhe von 21,8mm und Magnetspalttiefe von 11mm angegeben sind, hat wohl der Hersteller dem jeweiligen Anwender selbst überlassen, wie er sein Xmax errechnet.

Aus diesem Grunde poste ich auch 2 Frequenzgänge.

Ein mal den linearen Xmax (Xlin). Errechnet nach der Formel (Hvc - Hg)/2 = Xmax (Xlin)

und zum anderen den tatsächlichen Xmax unter Einberechnung der maximal möglichen Verzerrungen,
bei denen das Chassis zwar nicht mehr linear auslenkt, aber dennoch immer noch sauber spielt.
Errechnet nach der Formel, die auch die meisten Profi-Hersteller für ihre Chassis verwenden. und zwar diese hier.

(Hvc - Hg)/2 + Hg/4 = Xmax

Wenn jetzt bei jemanden alle möglichen Fragezeichen auftauchen, dann möge er, sofern er möchte, in meinen Lonely.TH12 Thread reinschauen,
und zwar ab Post #18
Da habe ich mich mit der Thematik Xmax auseinandergesetzt und diverse Nachforschungen angestellt, mit dem folgendem Ergebnis. Siehe Post #23


hier sind die Simus

Lonely Lonely.TH18 + the box 18-500-8A_Simu [1w/1m im Halbraum 2.0xpi], TSP eingespielt, 226Watt, Xlin +/-5,4mm, 127,42dB
Lonely Lonely.TH18 + the box 18-500-8A_Simu [1w/1m im Halbraum 2.0xpi], TSP eingespielt, 511Watt, Xmax +/-8,15mm, 130,97dB


Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

alle Angaben ohne Gewähr


Gruß Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 19. Nov 2023, 13:51 bearbeitet]
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