Strömungsgeräusche aus Ripol

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cwurst
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 18. Jul 2012, 17:02
Moin,

hatte vor einiger Zeit aus 15" PA-Bässen prima Ripole gebaut. Die Treiber haben Gusskörbe, 75-mm-Spulen, einen Xmax von 6 mm und sind sehr gut belüftet (25 mm Polkernbohrung, Spinnen-Hinterlüftung, gelochter Neodym-Magnet). Die Magnetöffnung in der Ripol-Seitenwand ist dicht. Per DSP habe ich einen 24 dB Hochpass (also Subsonic) bei 22 Hz gesetzt.

Bei einigen ganz heftigen Musiktracks in höherer Lautstärke kommt es im Tiefbass aber zu einem Geräusch, das sich nach Luftströmung anhört. Die Membran lenkt dann (natürlich) enorm aus, vor allem aus dem vorderen schmaleren Port bläst es fast wie aus einem BR-Rohr. Womit krieg ich die Geräusche weg?

Innenkanten der Ports und hintere Kante des Treiberausschnitts verrunden?
Noch massiveres, resonanzärmeres Gehäuse?
Höheres Gehäuse und damit größere Portflächen?
Vielleicht Quatsch, aber: Flexiblere Schwingspulenzuleitung aus Litze an die Treiber löten? Die jetzige scheint mir recht starr zu sein.

Oder habt ihr noch andere Ideen? Da sowieso ein Gehäuse-Neubau ansteht, will ich gleich alles richtig machen.

Danke für eure Antworten.

Die cwurst
jones34
Inventar
#2 erstellt: 18. Jul 2012, 17:23
Hi

Antrieb mit Dämmpfungwoll ala Sonofil umwickeln (nicht zu lose)
Das sollte ein wenig helfen.

Wen du von 15" Sprichst denke ich an PA, da wird nicht immer so penibel jedes Strömungsgeräusch im Chassis bekämpft...
cwurst
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Jul 2012, 17:44
Um den Membranhals über der Zentrierspinne?? Ausgerechnet da hätte ich nun gar keine Geräusche vermutet. Hast du das mal ausprobiert?
2eyes
Inventar
#4 erstellt: 18. Jul 2012, 17:45
Ich weiß, dass das schwierig sein kann, aber: Kannst Du das Geräusch nicht etwas genauer lokalisieren? Kommt es aus der vorderen oder hinteren Kammer oder aus beiden gleich? Hat es was schnüffelnd-hechelndes oder brummt es eher? Ein Zischen aus den verschiedenene Belüftungsöffnungen sollte sich doch gut lokalsieren lassen.

Wenn die Zuleitungen anschlagen, schnarrt es. Das hört sich nicht wie Luft an. Ist es möglich, dass die Sicken walken?
jones34
Inventar
#5 erstellt: 18. Jul 2012, 17:47
Ne mit Antrieb meinte ich eignetlich Magnet, also Dämpfunsmaterial vor der Polkernbohrung und der Zentrierspinnenhinterlüftung Platzieren.
cwurst
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 18. Jul 2012, 18:15
@ jones34:
Ach so, alles klar. Kann ich ja mal ausprobieren.

@ Rudolf:
Lokalisierung ist in der Tat nicht ganz einfach. Ich halte heute Abend nochmal intensiv die Ohren rein. Die Polkern- und Magnetbohrungen nehme ich mir dann auch vor. An die Spinnenhinterlüftung komme ich aber nicht nah genug ran, da die sich ja im Gehäuse befindet.
Ich meine aber jetzt schon sagen zu können, dass das Geräusch eher aus dem hinteren Port kommt und was Schnarrend-Zischendes hat, so als ob etwas Weiches locker auf der Membran reibt / vibriert (au weia, was für Umschreibungen). Brummen tut's nicht.

Wann und wie walken Sicken denn? Kann man das sehen? Ist jedenfalls eine beschichtete, mehrfach gefalzte Leinensicke.

Muss jetzt leider vom Hof reiten, werde das Phänomen morgen genauer beschreiben.

Grüße
2eyes
Inventar
#7 erstellt: 18. Jul 2012, 19:19

cwurst schrieb:
... dass das Geräusch eher aus dem hinteren Port kommt und was Schnarrend-Zischendes hat, so als ob etwas Weiches locker auf der Membran reibt / vibriert (au weia, was für Umschreibungen).

Könnten anschlagende Litzen sein. Meine Erfahrung: Das Geräusch steigert sich nicht langsam und kontinuierlich, sondern setzt relativ schlagartig ein und ist sofort recht laut. Meist hilft dann Zurechtbiegen der Leitung oder Umlöten an den Kabelösen. Flexiblere Leitungen kommen nur noch schneller ins Schwingen.

Wann und wie walken Sicken denn? Kann man das sehen? Ist jedenfalls eine beschichtete, mehrfach gefalzte Leinensicke.

Sorry, Walken ist ein Problem von Gummisicken - Leinen hat damit nix am Hut.
cwurst
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Jul 2012, 09:55
Guten Morgen,


2eyes schrieb:
Könnten anschlagende Litzen sein. Meine Erfahrung: Das Geräusch steigert sich nicht langsam und kontinuierlich, sondern setzt relativ schlagartig ein und ist sofort recht laut.


Ja, genauso verhält es sich, und auch erst ab einer bestimmten Lautstärke. Vorher ist Ruhe. Nehme mir heute die Litzen vor, mal schauen, ob ich da was erreiche.
Trotzdem seltsam: Ich kann nicht feststellen, dass die Litzen irgendwo anschlagen. Könnte es sein, dass sie schlicht durch ihre Vibration Geräusche machen oder resonieren, sobald ihre "Schwingungsamplitude" eine gewisse Grenze übersteigt? Also quasi wie eine Gitarrensaite?

Aus den Belüftungsöffnungen, vor allem aus der Polkernbohrung der Treiber strömt zwar spürbar Luft, ich kann dort aber keine Geräusche ausmachen. Ist aber echt schwierig, in dem dann sehr üppigen Bassteppich eine Störquelle zu finden ...

Ich berichte weiter.

1000 Dank und Gruß
fabel
Stammgast
#9 erstellt: 19. Jul 2012, 11:44
Hey ,

das Problem mit plötzlich auftauchendem Noise von den Zuleitungslitzen bei lauten Tiefton-Signalen kenne ich auch. Ich habe einfach etwas Dämmwolle sehr locker um die Litzen gewickelt - Geräusch verschwunden ... . Das Problem sind oft gar nicht ein Anschlagen der Litzen sondern einfach Windgeräusche die durch das Flotte hin und her entstehen.

Aber auch Luftströmungen durch die Entlüftungswege können plötzlich hörbar Laut werden. Bei meinen 15"ern habe ich daher die Dustcaps entfernt.

Seit diesen beiden Maßnahmen laufen die Subs auch bei lauten, isolierten, tieffrequenten Signalen ohne am Hörplatz störende Geräusche.

Allerdings sind meine Subs auch keine Ripole - durch die Enge in den Kammern kann es da auch zu Störgeräuschen an allen mögliche Stellen kommen. Das hatte ich bei meinen ersten Probeaufbauten vor ca. 10 Jahren. Da hatte ich versucht die Kammern so klein wie überhaupt möglich zu machen. Ergebnis: hörbare Winde überall ... .

Zum auffinden der Störungen eignen sich Sinus-Töne mMn am besten.



GF
cwurst
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Jul 2012, 15:27
Höchstwahrscheinlich hab ich die Ursache gefunden: Bei einem Treiber hat sich auf einer Länge von 4 cm die Sicke vom Korb gelöst!

Muss etwas beschämt zugeben, dass ich mein Ohr immer nur an den linken Sub gehalten habe und dann automatisch davon ausgegangen bin, dass beide Ripole den gleichen Lärm machen.

Dem war nicht so, wie eine neue Pirsch um beide Subs gezeigt hat. Also den verdächtigen Treiber ausgebaut und free-air angeschlossen: Es surrte und schnarrte leiser, aber vernehmlich. Stützte mich dann auf den Korbflansch: Geräusch noch leiser. Dann den spielenden Treiber in der Hand gedreht und abgehorcht. So konnte ich die Quelle lokalisieren. Bei leichtem Daumendruck auf den Schaumstoffring an dieser Stelle war Ruhe. Als ich den Ring mit einer Messerspitze anhob, war die Sache klar. Nun trocknet der Kleber gerade.

Seltsam aber, dass man das Geräusch am vorderen Port kaum hören konnte. Und eigentlich ein Armutszeugnis für einen Treiber, der mal knapp 300 € gekostet haben soll. Aber Dipol-Anwendungen sind für relativ hubschwache PA-Pappen eben auch kein Spaziergang. Im neuen Ripolgehäuse werde ich sie dann wohl besser von hinten gegen die "Schallwand" schrauben.

Entschuldigt also bitte, dass ich die Pferde scheu gemacht habe. (Obwohl: Hab ja trotzdem einiges dazu gelernt )

Sobald der Sub wieder spielt, gebe ich kurz Bescheid, ob's das wirklich war.

Grüße
cwurst
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 19. Jul 2012, 15:32

fabel schrieb:
Zum auffinden der Störungen eignen sich Sinus-Töne mMn am besten.

Oder "Small Craft on a Milk Sea" von Brian Eno, speziell Track 14 (Written, Forgotten). Da möchte man kein Tieftöner sein.
cwurst
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Jul 2012, 12:18
Das war es tatsächlich, jetzt ist Ruhe im Karton.

Danke nochmal für euren Einsatz!
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