Lima Pfeifen - Kabel von Masse zu Cinch(radio)

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SirUseless
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 25. Jul 2013, 20:43

Hallo Leute,

leider muss ich schon wieder was fragen.

Situation:
Ich hatte schon immer Lima-Pfeifen. War aber erträglich. Plötzlich ist jedoch der Lärm um gut das 10 fache gestiegen.. es tut richtig weh in den Ohren und macht vermutlich den Lärm einer Bohrmaschine.

Was ich getestet habe:
Radio tauschen
Endstufe tauschen
Cinch Kabel Tauschen und anders verlegen
Strom Kabel anders verlegen
Endstufe Masse direkt an Autobatterie
...
Alles kein Erfolg.

Doch nun: Ein kleiner Erfolg: Ich hab das Problem lösen können.. zumindest fast:
Wenn ich ein Kabel, von der Masse der Endstufe, vor zum Radio lege, und fest gegen das Radio drücke, verschwindet das Lima Pfeifen beinahe komplett

Natürlich kann ich das Kabel da nicht immer dran halten.
Daher die Fragen:
Warum verschwindet es?
Wie kann ich das elegant lösen?

Vielen Dank im Voraus!

DJT
Stammgast

#2 erstellt: 25. Jul 2013, 22:54

Das Massekabel direkt an der Karosserie.
Den Massepunkt Schleifpapier richtig blank machen (Karosserie)

Car-Hifi
Inventar

#3 erstellt: 25. Jul 2013, 23:04

Lima-Pfeifen entsteht durch ein ungünstige Kombination aus Radio, Verstärker, Cinch-Kabeln, Massestellen, Kabel-Verlege-Wege.

Zwischen den den Massen des Radios und des Verstärkers besteht fast immer ein Potentialunterschied. Auf Grund dessen fließt der Strom des Verstärkers nicht nur über die Masseleitung und die Karosse wieder zur Batterie, sondern auch über das Cinch-Kabel, das Radio, dessen Masseleitung und die Karosserie. Welligkeiten in der Stromversorgung, die fast immer auftreten, werden mit über diesen "falschen Masseweg" übertragen und gehen in das Nutzsignal des Cinchkabels über.

Diese Ursachen lassen sich minimieren, indem das Radio und der Verstärker am selben (gut geeigneten, gut gereinigten) Massepunkt hängen. Es sollten Verstärker bevorzugt werden, bei denen eine strikte Trennung zwischen Versorgungsmasse und Signalmasse konzipiert wurde. Man kann auch Masseschleifen-Entkoppler verwenden. Mit ihren Übertrage-Spulen vermanschen sie aber häufig den Klang.

Dass es durch schlecht gewählte Kabelwege zu Einstreuungen ins Cinch-Kabel kommen kann, möchte ich nicht unerwähnt lassen. Jedoch gehe ich bei der Fehlerbeschreibung eher von einer Masseschleife aus.

Mit einem voll aufgedrehten Gain-Regler wird übrigens nicht nur das Nutzsignal mehr als maximal verstärkt, sondern auch das Störsignal.

SirUseless
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 25. Jul 2013, 23:09

Car-Hifi (Beitrag #3) schrieb:

Massepunkte hab ich schon so viel ausprobiert.
Zusammengefasst:
Endstufe an 3 verschiedenen Massen im Kofferraum getestet
Endstufe an Masse von Batterie
Radio an standardmasse
Radio an Masse selbe Masse wie Endstufe
Radio an Autobatterie Masse

Alles nichts geholfen.
Wie gesagt... einziges was wirkung zeigt, ist es das Kabel von der Endstufenmasse direkt an die Cinchausgänge zu halten.
Ich hab gelesen, das es eine defekte Radiomasse sein kann? Korrekt?

SirUseless
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 25. Jul 2013, 23:10

Car-Hifi (Beitrag #3) schrieb:

Was ich mich noch frage:
Wenn ich masse-probleme habe. Müssten diese dann nicht auch bei "ausgeschaltenen" Motor erscheinen?
Die Störgeräusche derzeit habe ich nur, wenn der Motor läuft.

Car-Hifi
Inventar

#6 erstellt: 25. Jul 2013, 23:13

Ja, das kann sein. Das Durchbrennen der Masse am Cinch-Anschluss des Radios ist die übliche Folge, wenn der Stromfluss über das Cinchkabel zu groß wird. Wenn also die Masse des Verstärkers nicht ausreichend gut leitet.

Car-Hifi
Inventar

#7 erstellt: 25. Jul 2013, 23:15

Die Störungen treten nur bei laufendem Motor auf, weil nur dann die Lichtmaschine eine Welligkeit auf die Gleichspanung packt. Bei abgeschaltetem Motor hat man meist eine perfekte Gleichspannung.

SirUseless
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 25. Jul 2013, 23:34

Ok danke.... Ich teste am we einen anderen Radio...

Wo soll ich die Masse der Endstufe befestigen, damit das ganze nicht nochmal passiert?
Vorsorglich an der Batterie?

Car-Hifi
Inventar

#9 erstellt: 25. Jul 2013, 23:42

Eigentlich ist der Massepunkt der Batterie eine gute Wahl. Allerdings ist generell darauf zu achten, dass alle Verbindungsstellen so behandelt werden, dass der Übergangswiderstand möglichst gering ist.

toleon
Inventar

#10 erstellt: 26. Jul 2013, 01:18

SirUseless (Beitrag #8) schrieb:

Wo soll ich die Masse der Endstufe befestigen, damit das ganze nicht nochmal passiert?
Vorsorglich an der Batterie?

Vor allem solltest du NIEMALS Cinchkabel unter Spannung ziehen und stecken.

akem
Inventar

#11 erstellt: 13. Aug 2013, 14:01

Car-Hifi (Beitrag #3) schrieb:

Zwischen den den Massen des Radios und des Verstärkers besteht fast immer ein Potentialunterschied. Auf Grund dessen fließt der Strom des Verstärkers nicht nur über die Masseleitung und die Karosse wieder zur Batterie, sondern auch über das Cinch-Kabel, das Radio, dessen Masseleitung und die Karosserie. Welligkeiten in der Stromversorgung, die fast immer auftreten, werden mit über diesen "falschen Masseweg" übertragen und gehen in das Nutzsignal des Cinchkabels über.

(...) Es sollten Verstärker bevorzugt werden, bei denen eine strikte Trennung zwischen Versorgungsmasse und Signalmasse konzipiert wurde.

!!!!!!!!!!
Der letzte Satz ist der, auf den es ankommt! Am besten VOR DEM KAUF den ohmschen Widerstand zwischen Cinch- und Versorgungsmasse messen. Der muß sehr hoch sein, am besten im Megaohm-Bereich.

@TE:
Was Du mit der zusätzlichen Leitung gemacht hast ist nichts anderes, als die simulierte Zusammenlegung der beiden Massepunkte. Das Radio hat eine relativ geringe und konstante Stromaufnahme. Der Spannungsabfall auf den Versorgungsleitungen ist recht niedrig. Bei der Endstufe sieht das völlig anders aus. Durch das Schaltnetzteil verläuft der Strom pulsförmig und gleicht damit eher Wechselstrom als Gleichstrom. Folglich wirkt sich nicht nur der ohmsche Widerstand der Versorgungsleitung aus sondern auch deren Induktivität. Und die führt zu einem verhältnismäßig hohen Spannungsabfall (der viel höher ist, als der Gleichstrom-Spannungsabfall), der noch dazu nicht konstant ist sondern abhängig vom Signal ist. Leistungszehrende Bässe führen zu einem höheren Spannungsabfall als Gesang.
Durch die Zusatzleitung näherst Du den Idealzustand an, bei dem die Versorgungsmasse-Leitung des Radios direkt von der Versorgungsmasse der Endstufe abgezweigt wird. Wenn Du jetzt noch die ursprünglich vorgesehene Versorgungsmasse-Leitung des Radios abklemmst, bist Du da schon ganz gut unterwegs. Ein bischen pfeifen dürfte es aber immer noch... Hier würde nur ein Übertrager oder eben eine neue Endstufe mit getrennten Massen helfen.

Gruß
Andreas

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