Alte große Dachantenne mit Tauben vs. Photovoltaik in Pfungstadt

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Max-Pfungstadt
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Mrz 2018, 12:34
Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin Max und Wohne in Pfungstadt. Jahrelang habe ich hier im Forum immer mal wieder sehr gute Informationen durch das stille Mitlesen erhalten. Danke dafür!
Jetzt wollte ich aber einmal selbst etwas fragen, da ich über die SuFu nicht wirklich weitergekommen bin.


Ich habe eine alte, ca. 35-40 Jahre alte Antenne auf dem Dach (3x UKW, 1x VHF 1x ???), über die ich z.Z. DVB-T2 empfange.
Die Antenne wurde nie neu für DVB-T ausgerichtet und ich empfange alle Sender von (mindestens) zwei verschiedenen Sendegebieten:
- Rhein-Main (Signalstärke je nach Frequenz (482MHz, 578MHz, 602MHz, 618MHz, 738MHz, 778MHz) 67% - 76%)
- Die Frequenzen 474MHz, 498MHz, 522MHz, 634MHz liefern doppelte Sender und haben eine Signalstärke je nach Frequenz von 59% - 67%)

Der Antennemast ist auf der Nordseite des Dachs. Der First verläuft grob von Osten (i.d.R. auf den Bildern im Rücken) Richtung Westen (20° Abweichung nach Norden):
Antenne
20180320_102437
20180320_102148
20180320_102039
20180319_131156
Mast und untere UKW-Antenne

An sich wäre ich so zufrieden, wenn die Tauben und anderen Vögel nicht wären, die die Antenne sehr gerne als Landeplatz nutzen und mir das Dach voll******…
Auch damit habe ich mich nahezu abgefunden. Aber jetzt ist eine Photovoltaikanlage geplant, welche auch im Bereich des durch die Vögel verdreckten Dachs liegen wird. Also muss ich etwas an dem Vogellandeplatz ändern.
Die erste Idee ist, alles an der Antenne abzumontieren, was ich nicht mehr brauche. Für DVB-T sollte doch eine der beiden UKW-Antennen (idealerweise die kleinere) reichen. Und wenn ich diese dann auch noch irgendwie vertikal ausgerichtet montiert bekomme, dann sollten die größeren Vögel doch nicht mehr so oft dort landen, oder?


Zu meinen Fragen:
1.:
Nur mein Problem ist, wie finde ich raus, welche Antenne zu welchem Stecker gehört? Die Stecker sind zwar auf dem Dachboden (schwer) zugänglich, die Kabel führen aber alle durch den Antennenmast (untern 50mm, oben 40mm stark) nach draußen. Die Kabel kann ich also nicht nachverfolgen. Kann man irgendwie die Kabel im montierten Zustand ausmessen, ohne diese von der Antenne zu trennen und die Anschlussdose an der Antenne zu öffnen (nicht dass diese dann bricht)? Kann man die Leitfähigkeit vom Stecker zu den Stäben der Antenne mit einem Duspol messen?

2.:
Wie bekommt man die oberste Antenne demontiert? Den Mast hoch klettern? Hält der einen aus? (Klettergurt und Kletterseil sind vorhanden).

3.:
Welche Antenne würdet Ihr weiterverwenden? Oder soll ich den ganzen Mast kappen und eine aktive kleine Universalantenne montieren (z.B. One for all SV 9455). Später ist eine Sat-Anlage geplant.

4.:
Wie bekomme ich die Antenne am besten vertikal ausgerichtet am Mast befestigt? Geht das überhaupt mit diesen?

5.:
Kann mir jemand sagen, für was das Kreuz ganz oben ist? Ist das UKW?

6.:
Gibt es ggf. andere Möglichkeiten, die Antenne für Vögel uninteressanter zu machen?

7.:
Wird die UKW-Antenne mit der "Pfeilspitze" zum Sendemast hin ausgerichtet oder zeigt sie von diesem weg?



Vielen Dank schon einmal.

Beste Grüße
Max
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 20. Mrz 2018, 16:38
Willkommen Max,

oben ist ein UKW-Kreuzdipol,
dann kommt eine DVB-T Antenne, das lange Teil,
dann noch eine DVB-T Antenne, die Vormastmontage,
dann kommt eine VHF-Bereich III- Antenne, früher für TV von Kanal 5...12, heute DAB
dann ein weitere DVB-T Vormastmontageantenne kurz über der Dachhaut, unterstes Bild.

zu 1. Kabel müssen ja irgendwo zusammengeschalten werden, z.B mit Weiche, einen Mehrbereichsverstärker oder Städteverstärker oder sowas.
also schauen, wie die Ports gekennzeichnet sind, wo die Kabel hingehen.
Die DVB-T nutzt exklusiv den UHF- Bereich Kanal 21-69 zu analogen Zeiten. Der UHF-Bereich wird auch als BIV/V (Bereich 4/5) gekennzeichnet.
VHF-Bereich III Kanal 5-12, das ist dann die dritte Antenne von oben
UKW wird auch mit Bereich II gekennzeichnet an Verstärker und Weichen.
2. Flex ? Eisensäge ? ich weiss es auch nicht.
3. die dritte Antenne von oben, also die Vormastmontageantenne, die decken meist den kompletten DVB-T Bereich ab und man kann es mal versuchen, ob nicht es nicht schon reicht, wenn sie unter dem Dach installiert ist. Kommt auch darauf an, ob schon ein Verstärker da ist oder nicht oder wieviele Anschlüsse bedient werden sollen oder kurz gesagt, was überhaupt gewünscht und was empfangen werden soll..
Ansonsten, wenn ein Satempfang oder Kabel vorhanden ist, braucht man eigentlich keine Antenne mehr, bei Sat dann vielleicht noch die UKW-Antenne, die nebenbei DAB mit aufnimmt.
4. Bei vielen Antennen, braucht man nur den Träger, also den Vierkant, in der Mastschelle drehen, wenn das der Rost es noch zulässt.
5. das ist die UKW- Antenne
6. dazu muss der Nachbar ein noch höheren Antennenmast auf das Dach bauen, also einen besseren Landeplatz anbieten.. :-)
7. Der UKW-Kreuzdipol ist eine so genannte Rund- Antenne, dass heisst sie soll aus allen Richtungen das UKW-Signal aufnahmen, dafür muss man Abstriche bei den Gewinn usw. machen. Gerichtet muss natürlich nicht werden.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 20. Mrz 2018, 16:41 bearbeitet]
Max-Pfungstadt
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 22. Mrz 2018, 01:39
Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank an Bollze für seine ausführliche Antwort, sie hat mir sehr geholfen. Mein Problem ist vorerst gelöst und ich will hier eine kurze Rückmeldung, die evtl. auch bei erfahrenen Forianern für Verblüffung sorgt, geben. Mal schauen, wer das Ergebnis so in Betracht gezogen hätte bzw. wer an welcher Stelle meines Erfahrungsberichts die Lösung errät.

Vorab:
Die Aktivweiche ist zugänglich, allerdings waren die Kabel nur mit FM, Bay, SW3, ARD und ZDF gekennzeichnet. Vor ein paar Jahren habe ich aber die Weiche so zugebaut, dass man an die Weiche und die Kabel nur ganz schwer rankommt. Es gng aber und so konnte ich anfangen Sherlock Holmes zu spielen.


Zur Story:
Ich habe also ein "wenig" an meiner Antenne rumgebastelt und mich mit dieser vertraut gemacht.
Die Erkenntnisse hieraus haben mich echt überrascht - euch vielleicht auch?

Aber der Reihe nach:
Zunächst habe ich alle Kabel von der Aktivweiche abgezogen und eins nach dem anderen angeschlossen und den Empfang am Fernseher verfolgt. Lediglich bei der Antenne "ZDF" wurden Sender Empfangen (die des Rhein-Main-Gebiets). Da ich aber vorher mehr, wenn auch doppete, Sender hatte gehe ich mittlerweile davon aus, dass die Weiche die sehr schwachen Signale aus allen Antennenanschlüssen in ein ausreichendes Signal für den Receiver zusammengefasst hat.

Nachdem ich jetzt wusste, dass eine Antenne ein Signal für alle wichtigen Sender liefert, habe ich beschlossen diese Antenne zu identifizieren und die anderen Antennen/Taubenlandeplätze abzubauen. Das war aber leichter gesagt als getan... Meine Vermutung war, dass die unterste Antenne, welche Richtung Frankfurt zum Europaturm zeigt, am ehesten die signalliefernde Antenne ist. Da ich an diese auch am besten vom Gaubendach (nur 16° Neigung) rankam, habe ich diese aus der Halterung gelöst und horizontal um ca. 90° Richtung Osten gedreht. Und siehe da: Das Signal veränderte sich NICHT!

Ok dachte ich, es gibt jetzt zwei Möglichkeiten:
1. Dann ist es halt eine der höheren Antennen, und die Tauben behalten vorerst ihren - auf diese eine Antenne verkleinerten - Landeplatz.
2. Vielleicht ist das Signal der untersten Antenne aber auch so gut, dass der Empfang auch beim Wegdrehen gut bleibt, obwohl die unveränderte Signalstärke hier dagegensprach.

Wahrscheinlicher war für mich somit die erste Möglichkeit. Was denkt Ihr? Welche Möglichkeit ist es wohl gewesen?
Ok, weiter geht's!

Da die Signalstärke der unteren Antenne sich nicht veränderte, habe ich beschlossen, diese abzumontieren. Hierzu habe ich die Anschlussdose an der Antenne gelöst und siehe da, das Signal war noch da und alle Sender lieferten weiterhin ihr Bild. Also ist es wirklich die erste Möglichkeit gewesen. Wer hat es von euch gewusst/erahnt? Seid ehrlich zu euch selbst - es geht um die Ehre!

Beim Abmontieren habe ich dann festgestellt, dass die Kontakte der Anschlussdose stark oxidiert waren. Die Antenne konnte also IMO kein Signal liefern. Jetzt wollte ich aber wissen, welches der 4 Kabel (ARD, ZDF, SW3, Bay zu dieser Antenne gehört. Also habe ich die Kabel mit einem Duspol ausgemessen. Da der Duspol nicht von der Anschlussdose auf dem Dach bis zu den Kabeln bei der Aktivweiche auf dem Dachboden reicht, habe ich die Kabel einfach mir einem normalen Strom-Verlängerungskabel auf das Dach verlängert, um zu messen. Leider konnte ich so kein Kabel der Anschlussdose zuordnen - die Anschlussdose war einfach viel zu stark oxidiert. Deshalb habe ich die mittlere Litze des Koaxialkabels bei der Anschlussdose freigelegt und anschließend erneut gemessen. Es stellte sich jetzt heraus, dass es das Kabel "ZDF" war.

Kurze Zwischenfrage: Wer hat sich eben (vor dieser Frage) schon gefragt, ob ich mich verschrieben habe? Das Kabel ZDF gehört doch zu der Antenne, die die ganzen Rhein-Main-Sender empfängt. Und, wenn das Kabel ZDF zur unteren Antenne gehört, welche abmontiert ist, dann kann da doch etwas nicht stimmen! Ja, das dachte ich auch... Aber bedenkt, das Kabel hing ja noch an der Anschlussdose der Antenne, nur die Antenne war abmontiert und lag ca. 5 Meter entfernt aud dem Dach.

Ich war etwas Fassungslos. Ich hatte die letzten Jahre eine riesige Antenne auf dem Dach, wovon ich eigenltich nur eine Anschlussdose benötigte...
Aber es kam schnell Freude auf, da ich somit alle anderen "Taubenlandeplätze" demontieren konnte.

Wer hätte dieses Ergebnis am Anfang schon in Betracht gezogen?


So ging es dann weiter:
Ich habe dann die restlichen Antennen von unten nach oben vom Mast abgebaut. Die erste große Herausforderung war die Demontage der riesigen obersten UHF-/DVB-T-Antenne. Dies war nur auf dem First stehen mit ausgestreckten Armen möglich und ich bin 189cm groß. Die zweite große Herausforderung war dann das Entfernen des eingesteckten langen Antennenstabes, da man hierzu auf dem First sitzen musste und die Antenne mit ausgestreckten Armen hochschieben und ausbalancieren musste, damit sie nicht auf das Dach fällt und dieses beschädigt. Man selbst wollte ja auch nicht vom Dach fallen. Ohne Sicherung hätte ich es nie gemacht und würde es auch keinem raten!

Bis auf den 50mm Stab habe ich die Antenne jetzt komplett demontiert. Von den beiden Vormastantennen habe ich die optisch bessere genommen und alle Kontakte der Anschlussdose mit Schmirgelpapier abgeschliffen. Anschließend habe ich ein Koaxialkabel aufgelegt, die Antenne auf den Dachboden-Boden gelegt, an die alte Verstärkerbox angeschlossen und grob Richtung Frankfurt ausgerichtet. Der Empfang ist jetzt bei den meisten Sendern des Rhein-Main-Gebiets etwa 10% besser als vorher mit der großen Dachantenne. Die Sender aus dem anderen Sendegebiet empfange ich zwar nicht mehr - vermisse sie aber auch nicht.

Als nächstes probiere ich aus, wie der Empfang ohne den Verstärker ist, hierzu brauche ich aber noch ein Kupplungsstück für die Kabel. Wenn das da ist, dann teste ich den Empfang ohne die Verstärkerbox und kann diese evtl. auch rausbauen.


Bis auf weiteres bleibt es dann erst einmal so, bis wir uns in ein paar Jahren eine Sat-Schüssel installieren. Ggf. reicht heirfür der verbliebene und recht kurze 50mm Mast aus. Da die Schüssel aber Richtung First gedreht werden muss, könnte es sehr eng werden.


Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht euch gefallen hat und bei ein oder anderen neue Erkenntnisse geliefert hat.


Beste Grüße
Max
Antennen_meister
Neuling
#4 erstellt: 25. Aug 2020, 19:22
2. : die oberste ukw kreuzdipol-antenne kann man mit den Zwei flügelschrauben abmontieren
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 26. Aug 2020, 10:46
Hallo Max,

du hast scheinbar die Ausführung von Bollze nicht verstanden und auch die FAQ nicht gelesen.
von oben nach unten:
Der obere Stab ist für Mittelwelle und Kurzwelle zuständig.
UKW-Kreuzdipol für Radioempfang könnte man wegbauen und durch einen Ringdipol ersetzen = kleinere und zentralere Sitzfläche

lange DVB-T-Antenne war für Fernempfang, jetzt vermutlich entbehrlich

Die Vormast-DVB-T-Antenne wird deine jetzt aktive Empfangsantenne sein, ob die Richtung und Polarisation stimmt kann ich nicht sagen, aber vermutlich ja. Kann man aber nachlesen wie und woher du DVB-T2 empfängst.

VHF = DAB+ Antenne zeigt nun vermutlich in die falsche Richtung, Polarisation ist falsch, da fast immer vertikal gesendet wird. Für DAB+ kannst du den vorderen Teil mit den Direktoren abnehmen und auch den hinteren teil mit den Reflektoren. Damit reduziert sich die Sitzfläche gegen Null

kleine DVB-T-Antenne keine Ahnung für was die gut war. entbehrlich evtl. reicht die aber auch als Hauptantenne --> ausprobieren.

Wenn dein Verstärker kanalselektive Eingänge hat (dann stehen da an den UHF-Eingängen Kanäle, wenn nicht nur UHF1 / UHF2 / ...) ist er nun untauglich, weil die nicht mehr stimmen. Dann ist ein neuer kleiner Mehrbereichsverstärker, am Besten mit LTE-Schutz notwendig.

Was du künftig noch empfangen willst ist deinen Entscheidung aber alle Antennen planlos runterschmeißen ist nicht sinnvoll.
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