Grundig TS 1000 - leichtes Übersprechen normal?

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hifibastler2
Stammgast
#1 erstellt: 08. Nov 2015, 19:03
Hallo zuammen,

habe mal eine Frage zur TS 1000 mit 4-Spur-Kopfträger. Bandmaterial: Maxell XLI 35er Dicke
Funktioniert ja im Prinzip wie eine normale Kassette im Hifi-Deck, Stereoaufnahme auf zwei Seiten möglich durch Umdrehen des Bandes.
Bei Kompaktkassetten konnte ich bisher praktisch die andere Seite bei Leerstellen nicht hören.
Meine alte erste TS 1000 hatte einen total verstellten Wiedergabekopf, trotz intensivster Justage kann ich die Bässe der anderen Seite bei Leerstellen oder ganz leisen Musikpassagen klar hören, sogar der VU-Meter zuckt ein wenig. Abgesehen davon sind die Aufnahmen grundsätzlich erstklassig.

Habe mir eine zweite TS1000 besorgt, mit absolut unverbasteltem 4-Spur-Kopfträger praktisch im Orginalzustand.
Und auch dort kann ich bei Leerstellen die Bässe der anderen Seite klar hören, wenn ich etwas lauter drehe, wenn auch etwas weniger wie bei der ersten TS1000. VU-Meter heben sich auch minimalst im Baßrhythmus der Gegenseite. Aufnahmen sonst erstklassig und praktisch nicht vom Orginal zu unterscheiden und mit der ersten Maschine kompatibel.

Fragen: Ist das hinzunehmen? Wenn ja, warum bei Kompaktkassetten mit viel schmälerem Band kein solches Problem?
Das Tonband der Bandmaschinen hat doch zwischen den Spuren viel mehr Platz, oder nicht? Grundig-spezielle Krankheit?

Grüße an alle
Thomas
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 08. Nov 2015, 19:41
Hi,

zum Übersprechen (und Kopier-Effekt) z.B. hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-12528.html
und hier ein Bild der Spurlagen:
https://de-de.facebo...087&substory_index=0

Bei der CC liegen die Stereospuren nebeneinander, das ist -- zus. mit geringerer Bandgeschwindkeit -- vorteilhaft im Vergleich z. open reel mit der Verschachtelung...


Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 08. Nov 2015, 19:59 bearbeitet]
hifibastler2
Stammgast
#3 erstellt: 08. Nov 2015, 23:22
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Infos, die ich gerade studiert habe.
Also muss ich es hinnehmen oder die vollumfänglich gelöschten Bänder nur auf einer Seite bespielen oder mir einen Zweispurkopfträger für die TS 1000 besorgen. Bringt eine Aufnahme mit dem Zweispurkopfträger mit 9,5 cm in etwa die gleiche Qualität wie Viertelspur mit 19 cm?

Gruß
Thomas
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 08. Nov 2015, 23:56

hifibastler2 (Beitrag #3) schrieb:
... Bringt eine Aufnahme mit dem Zweispurkopfträger mit 9,5 cm in etwa die gleiche Qualität wie Viertelspur mit 19 cm?...

Nein.
Die breiten Spuren führen bei 9.5 cm/s zu großer Empfindlichkeit bez. Azimuth,
d.h. Senkrechtstellung, d.h. schwankende Höhen, insbesondere beim Gerätetausch.
Also:
9.5 cm/s Viertelspur oder 19cm/s Halbspur,
d.h. 4-facher Bandverbrauch muss es schon sein für den Qualitätssprung.

Gruss,
Michael
hifibastler2
Stammgast
#5 erstellt: 13. Nov 2015, 20:15
Hallo zusammen,

nach Erhalt eines Fremdbandes habe ich den Verdacht, daß meine TS1000 auf 19 cm zu langsam laufen.
Hatte die zweite, die bei der Speed total verstellt war, weil jemand das Auflegen des Gummies auf die falsche, größerere Riemenscheibe kompensieren wollte, auf meine erste TS1000 eingestellt, der ich vertraute in der Hinsicht.
Habe jetzt aus Mangel an Alternativen gemessen, wie lange eine XLI 35-90 "96 minutes-both direction at 19cmps" läuft, und es waren genau 52 Minuten.
Kann ich mich auf die exakte Länge dieses Bandes verlassen? Dann wären die beiden Maschienen genau 8,3 % zu langsam, richtig ?
(52-48 = 4 4*100/48 = 8,33333)
Oder geben die manchmal ein bischen Gratisband dazu?

Gruß
Thomas
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 13. Nov 2015, 21:41
Hallo zusammen,

hmm. Bei R2R weiß ich letztlich nicht. Aber Compact Cassetten waren z.T. deutlich länger. TDK oft 48 oder 49 Minuten, statt 45. Bei exakt eingestellter Bandgeschwindigkeit.

Gruß
Bernhard
hifibastler2
Stammgast
#7 erstellt: 22. Nov 2015, 22:20
Hallo zusammen,

also durch gute Fremdbänder konnte ich über Titellängen die Geschwindigkeit einmessen und nunmehr ist klar, das die xli 35 90 wirkich genau 48 Minuten auf einer Seite bei 19cm/sec läuft.

Gruß
Thomas
hifibastler2
Stammgast
#8 erstellt: 11. Mai 2016, 13:27
Hallo zusammen,

habe mich einer weiteren TS 1000 angenommen, bei der ich ein echt hartnäckiges Problem habe. Das Netzteil erzeugt einen ganz seltsamen Netzbrumm, welcher bei Wiedergabe deutlich in die Lautsprecher, besonders einen Kanal reinbrummt. Man kann das bei allen Versorgungsspannungen oszillographieren, so etwas mehr als 0,5 Vss, trapezförmig, getriggert mit Netzfrequenz, aber die Schwingungen sind noch mit Oberschwingungen voll überlagert, sodaß so richtig grüne Trapeze entstehen. Elkos getauscht. bzw. gecheckt, 7824 auch getauscht, großer Siebelko, bringt alles nichts. Wenn ich aus einer anderen TS1000 das Netzteil dranhänge, ist der Fehler weg. Das andere Netzteil glättet bis in den einstelligen mV-Bereich. Seltsamerweise kann man sogar beim Minus des Elkoringes mit den 3 Pins gegen Gehäusemasse die Störung, wenn auch etwas kleiner, osziographieren.Was auch seltsam ist, das die Störung in alle 3 Versorgungsspannungen geht, wo die doch getrennt erzeugt werden. Weiter sind die Werte der Gleichspannungen gemessen mit dem Multimeter, in Ordnung, 39V beim Elko, der Rest 30, 5 und 5.
Schaltbild:Netzteil TS 1000

Gruß
Thomas
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 11. Mai 2016, 13:56
Hallo zusammen,

wenn die Störung auf ALLEN DREI Teil-Netzteilen vorhanden ist, und die auch die Störung zwischen Elko Masse und Gehäusemasse vorhanden ist, dann hast du wohl ein Masseproblem.

In anderen Worten: irgendeine Masseverbindung dürfte wohl unterbrochen oder hochohmig sein.
Es ist wohl die Gehäusemasse nicht niederohmig mit Elko Masse verbunden. Überprüfe doch das, und sieh dir alle beteiligten Verbindungen (Leiterbahnen, Steckverbinder, ...) genauer an.

Gruß
Bernhard
hifibastler2
Stammgast
#10 erstellt: 11. Mai 2016, 14:51
Hallo zusammen,

ein Masseproblem kam mir auch in den Sinn, aber ich konnte keines finden. Die 5 auf einen gemeinsamen Kühlkörper montierten Halbleiter habe ich auch auf Kurzschlüsse zum Kühlkörper geprüft und nichts gefunden.
Hier ist das Oszibild bei Einstellung 0,5V/Div. am 30V -Ausgang bei Ruhebetrieb, nur Kapstan läuft:

IMG_6646

Hier bei Play, das sind über 2Vss!!!

IMG_6647

Und jetzt noch was ganz seltsames: wenn ich dann von Play auf Stop schalte, ist die Wechselspannung weg, also die Linie am Oszi völlig glatt, um dann innerhalb von ein, zwei Sekunden wieder auf Bild eins anzuwachsen. Ich bin echt ratlos. Wenn ich kein Ersatznetzteil gehabt hätte, hätte ich sogar einen Fehler außerhalb des Netzteiles in Betracht gezogen.

Gruß
Thomas
hifibastler2
Stammgast
#11 erstellt: 13. Mai 2016, 18:09
Hallo zusammen,

ja es ist echt verhext, habe alles durchgemessen und jedes Bauteil mit dem Komponententester im Vergleich zum intakten Stromvesorgungsbaustein überprüft. Dann habe ich 38V in den großen Siebelko aus einem Labornetzteil eingespeist, vorher natürlich die entsprechende Sicherung S4 bei der TS1000 gezogen, und was passiert, die 30 V nach dem Spannungregler sind ebenfalls verhunzt wie vorher. Ich habe den Verdacht, das sich da irgendwas aufschwingt, so im KHZ,MHZ-Bereich, siehe Oszi, und dadurch die Glättung des 7824 gestört wird. Interessant ist, wenn man C16/17 vor dem Gleichrichter entfernt, wird die Störung deutlich stärker, tauscht man die 0,47uF gegen zwei 2,2 uF-Folienkondensatoren aus, nimmt die Störung etwas ab.
Also das ist echt wie verhext, unglaublich, so ein Baustein mit wenigen diskreten Bauteilen und kriege den Fehler auch nach so vielen Stunden Suche nicht raus. Stöpsle ich mit wenigen Handgriffen den intakten Baustein an, läuft alles fehlerfrei.

Gruß
Thomas


[Beitrag von hifibastler2 am 13. Mai 2016, 18:11 bearbeitet]
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