Yamaha AX-1070 - Wozu dienen Kondensatoren am Lautsprecherterminal ?

+A -A
Autor
Beitrag
Moody
Stammgast
#1 erstellt: 31. Dez 2015, 13:37
Hallo zusammen,

da das LS-Terminal an meinem gebraucht gekauften (frisch überholten) Yamaha AX-1070 leider total billig und wackelig wirkte, habe ich dieses ausgelötet und dafür 0,5mm Kupferlitze eingelötet. Diese sind nun erstmal wieder am alten terminal angelötet, bis die neuen hochwertigen Schraubterminals eintreffen. Jetzt sind dort direkt am Terminal Kondensatoren verlötet gewesen, je einer zwischen + und - je Kanal und dann noch je einer zwischen Platine und Lautsprechermasse + Gehäusemasse. Wozu dienen diese? Ich habe mal einen Terminalumbau eines AX-1070 gesehen, wo diese nicht mehr verbaut waren, ausserdem sind diese wohl nur beim EU-Modell und nicht beim "General" Modell verlötet.

Kann mich bitte einer aufklären?

Gruß
Andreas
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 31. Dez 2015, 15:59
Dieser "Aufbau" mit Folienkondensatoren kann verschiedene Gründe haben. Zum einen wird dadurch ein Schwingen der Endstufe vermieden/minimiert und zum anderen kann es auch an der früheren FTZ-Prüfung (heute TÜV) gelegen haben, da die Geräte entstört werden mussten/müssen.
Moody
Stammgast
#3 erstellt: 31. Dez 2015, 16:25
Ok, danke! Würde es denn klanglich eher ein Vorteil sein, die Kondensatoren wegzulassen? Offenbar waren sie ja im ursprünglichen Entwicklungsdesign nicht vorgesehen, da nicht im Platinenlayout verankert. Kannst du dazu eventuell noch etwas sagen?

VG
Andreas
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 31. Dez 2015, 17:05

Würde es denn klanglich eher ein Vorteil sein, die Kondensatoren wegzulassen?


Auf gar keinen Fall! In "jeder" guten Lautsprecher-Box befinden sich noch mehrere und auch größere Kondensatoren (Frequenzweiche) die parallel zu den LS-Ausgängen des Verstärkers sitzen, oder willst du die dann auch noch ausbauen...
Aber wo du gerade beim Thema Vodoo bist....macht es eher "Sinn" in der Vorstufe anzufangen die Teile zu tauschen


Offenbar waren sie ja im ursprünglichen Entwicklungsdesign nicht vorgesehen, da nicht im Platinenlayout verankert


Deswegen steht meistens irgendwo im SM: Technische Änderungen vorbehalten
Wenn im laufe der Zeit ein Fehlverhalten/Defekt durch ein Schwingen der Endstufe aufgetreten ist, wird man in der Serienproduktion diese Änderung vornehmen, um einen Defekt weiterhin auszuschliessen.
Wenn eine Endstufe ins Schwingen gerät, können dadurch die Transistoren durchbrennen und die LS werden "gegrillt".
Das Schwingen selbst muss man nicht unbedingt mitbekommen.
Moody
Stammgast
#5 erstellt: 31. Dez 2015, 17:49
Alles klar, dann werde ich die Kondensatoren beim Umbau der Terminals wieder sauber mit einlöten. :-)

Danke Dir!

Gruß
Andreas
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 31. Dez 2015, 17:56
Bitte und einen guten Rutsch.
Moody
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jan 2016, 01:43
Hallo Karsten,

erstmal ein frohes Neues Jahr!

Eine Frage habe ich nun doch noch: Warum sind die Kondensatoren nur an LS-Ausgang A angelötet aber nicht an B? Bin einfach neugierig.

Gruß
Andreas


[Beitrag von Moody am 02. Jan 2016, 01:43 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 02. Jan 2016, 02:01
Dann fehlen die Kondensatoren aber nur vom Minus der LS-Ausgänge B zum Gehäuse. Das wäre richtig, da sie schon am Minus der LS-Ausgänge A angeschlossen sind und es das gleiche Potential ist. Der Minus beider LS-Gruppen ist stetig "eingeschaltet" und es wird nur der Plus ab/zu-geschaltet.
(Ich hoffe du verstehst was ich meine )

Ach ja: ein frohes Neues
Moody
Stammgast
#9 erstellt: 02. Jan 2016, 02:06
Ja, das verstehe ich schon. Diese Verbindung ist dann natürlich für A und B gleichermaßen vorhanden. Allerdings fehlen auch die Kondenatoren zwischen Plus und Minus am Paar B. Dies ist auch bei allen anden AX Modellen der Fall, also AX-850, 870, 890, 1050, 1090...). Kann das was mit der Umschaltung über das Relais zu tun haben? Vielleicht für den Betrieb A/B gleichzeitig? Mich macht halt stutzig, dass eine Tuning Firma einen AX-1070 modifiziuert hat, da nur die A-Terminals verwendet hat und die Kondenatoren fehlen.

10705uofm_194542

Hier mal der 870, da sieht man das schön. Oder sind die Kondenstaoren für B darunter auf der Platine verlötet?

caps

Gruß
Andreas


[Beitrag von Moody am 02. Jan 2016, 02:18 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 02. Jan 2016, 02:25

Allerdings fehlen auch die Kondenatoren zwischen Plus und Minus am Paar B


Ja, dass macht mich auch etwas stutzig und bin da auch etwas überfragt. Evtl. Rotstift?


...eine Tuning Firma einen AX-1070 modifiziuert hat, da nur die A-Terminals verwendet hat und die Kondenatoren fehlen.


Eine "Tuning Firma"...oh oh Da gibt es reichlich schwarze Schafe und auch einige betreiben Vodoo.
Das erinnert mich an...


Würde es denn klanglich eher ein Vorteil sein, die Kondensatoren wegzulassen?


...wenn man daran glaubt, kann man für so etwas natürlich Geld lassen. Macht ja auch Sinn, desto weniger Bauteile im Signalweg, desto besser der Klang...

Ich habe auch schon einen "Tuner" gesehen, der im Gehäuse eines Verstärkers wahllos (Anti-rutsch)Filzplättchen (Grabbeltisch 1€) verklebt hatte und für seine spezielle "Resonanzoptimierung" 250€ verlangte...Vodoo halt
(Irgendwas mache ich falsch )
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 02. Jan 2016, 02:26

Oder sind die Kondenstaoren für B darunter auf der Platine verlötet?


Sieht mir sehr danach aus Dann macht es auch wieder technisch einen Sinn.
Moody
Stammgast
#12 erstellt: 02. Jan 2016, 02:30
Naja, der ganze Voodoo-Blödsinn geht an mir auch vorbei. Mir geht es nur um solide und gut durchkontaktierte Buchsen, die Originalen waren eben echter Schrott, da haben auch am Anschluß A keine Bananas mehr gehalten, auch keine Hohlbananas. Ich wollte mir halt das Parallelgelöte sparen. Aber ist ja auch kein Drama, nach der Ackerei die Kupferdrähte sauber auf die Platine zu löten und oben mit 2K-Kleber zu stabilisieren, fummel ich die Caps dann auch noch irgendwie an die Super-Duper-High-End-Terminals.

Gruß
Andreas


[Beitrag von Moody am 02. Jan 2016, 02:31 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 02. Jan 2016, 02:35
Ja mache die bitte wieder drann, die Ingenieure haben sie nicht umsonst eingebaut.
Moody
Stammgast
#14 erstellt: 02. Jan 2016, 02:36
Alles klar, ich poste mal ein Foto, wenn alles fertig ist.

Gruß
Andreas
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 02. Jan 2016, 02:38
Sehr gerne! Bilder schaut ja jeder gern..

Moody
Stammgast
#16 erstellt: 21. Jan 2016, 21:00
Sooooo Karsten, habe fertig!

P1100454

P1100457

War ja nun doch kein Hexenwerk, der gesamte Umbau ansich war deutlich nervenzehrender.



Viele Grüße,
Andreas
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 21. Jan 2016, 22:02
Wundervoll!!!
Gute Arbeit und sieht chic aus. Jetzt müsste man ihn immer andersherum hinstellen....sieht ja sonst keiner

Loses LS-Kabel noch angelötet?
hf500
Moderator
#18 erstellt: 21. Jan 2016, 22:43

Rabia_sorda (Beitrag #17) schrieb:
Wundervoll!!!
Gute Arbeit und sieht chic aus.


Moin,
etwas Einspruch ;-)

Die Kondensatoren an den Lautsprecherklemmen haben die Aufgabe, HF, die ueber die Lautsprecherkabel in den Verstaerker eindringt, abzuleiten.
Dazu muessen sie so kurz wie moeglich eingeloetet werden, der Anschlussdraht bildet bei kurzen Wellenlaengen (hohen Frequenzen) eine Induktivitaet, die die Wirkung des Kondensators beeintraechtigt. Wenn die Frequenz hoch genug ist, wird aus dem Kondensator sogar eine Induktivitaet (Spule).

Daher die beiden aeusseren Kondensatoren hoeher zwischen die Anschlussklemmen setzen, so dass deren Anschlussdraehte so kurz wie moeglich werden. An sich waere es auch besser, wenn es keramische Scheibenkondensatoren waeren, die haben bessere HF-Eigenschaften.
Eingefuehrt wurden diese "Massnahmen zur Erhoehung der HF-Einstroemfestigkeit" vor etwa 35 Jahren, als der seinzerzeit populaere CB-Funk fuer jede Menge quakende Stereoanlagen und damit massenweise Einsaetze des Funkstoerdienstes der Bundespost sorgte. Man erreichte dann per FTZ-Verordnung, dass die Hersteller ihre Geraete HF-fester machten.

73
Peter
Moody
Stammgast
#19 erstellt: 21. Jan 2016, 23:37
@Karsten: Dankeschön. Das eine Kabel war nur abgezogen, da sind 3mm Bananengoldstecker aus dem Modellbau dran und die Buchsen dazu in der Polklemme verlötet.

@Peter: Danke für den Hinweis, allerdings sind die Kondensatoren die originalen, habe die ja wiederverwendet. Die Beinchen sind sogar schon ein bisschen kürzer als Original. Also schlechter als im Originalzustand ist es somit nicht. Ich kann mir jetzt auch schwer vorstellen, dass Yamaha da im Werk so einen Murks gebaut hat und wenn, dann ist das ja bei allen Verstärkern von denen so. Ich kann ja den LS-Anschluß B nehmen, da sind die Kondensatoren direkt auf der Platine verlötet.

Viele Grüße,
Andreas
Moody
Stammgast
#20 erstellt: 22. Jan 2016, 16:31
So, ich habe die beinchen jetzt noch einmal auf das kleinsmögliche gekürzt.

Gruß
Andreas
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 22. Jan 2016, 17:10

Moody (Beitrag #20) schrieb:
So, ich habe die beinchen jetzt noch einmal auf das kleinsmögliche gekürzt.


Ich halte das für "etwas" übertrieben, demnach müsste man auch noch das LS-Kabel auf´s Minimum kürzen oder in einer "tolerierten" Länge halten. Naja,...nu´ hast´z ja.

Und keine Angst vor CB-Funkern, ich war selbst lange einer und ich kann dir versprechen; es ist tot (Danke Handy ).

Und nochmal: Gefällt mir!
hf500
Moderator
#22 erstellt: 22. Jan 2016, 20:29

Rabia_sorda (Beitrag #21) schrieb:

Ich halte das für "etwas" übertrieben, demnach müsste man auch noch das LS-Kabel auf´s Minimum kürzen oder in einer "tolerierten" Länge halten. Naja,...nu´ hast´z ja.


Moin,
wenn es schon fuer HF sinnvoll sein muss, sollte man es wenigstens richtig machen ;-)
Aber es stimmt, etwas uebertrieben ist es schon. Bei dem betrachteten HF-Bereich, um den es in der Drahtlaengenfrage geht, handelt es sich um den UKW-Bereich. Alles, was in der HF-Technik laenger als 1/100 der Wellenlaenge ist und dann stoeren/unwirksam sein koennte, muss beachtet werden. Die Frage ist allerdings, was die Kondensatoren bei diesen Frequenzen noch leisten koennen (daher keramische Scheibenkondensatoren). Dazu kommt, dass die Gehaeuse in diesem Bereich auch nicht mehr HF-dicht sind, jede Fuge, die nicht einwandfrei ueberbrueckt ist, wirkt wie eine Antenne (sog. "Schlitzantenne") und laesst ein aeusseres Feld in das Geraet herein (oder heraus). Bis etwa 30 odedr 50 MHz geht es noch, darueber hinaus wird das Gehaeuse immer "durchsichtiger".

Man sollte es sich trotzdem angewoehnen, HF-wichtige Bauelemente so kurz wie moeglich anzuschliessen, es kostet nichts.

73
Peter
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Yamaha AX-1070
tekin1971 am 03.04.2015  –  Letzte Antwort am 02.01.2017  –  14 Beiträge
Yamaha AX-1070 ohne Ton
herr_bieber am 25.09.2018  –  Letzte Antwort am 26.09.2018  –  5 Beiträge
Yamaha AX-1070 kein Ton
klinjo3 am 11.12.2009  –  Letzte Antwort am 11.12.2009  –  2 Beiträge
Reparatur von Yamaha AX 1070
roger_ernst am 27.12.2011  –  Letzte Antwort am 29.12.2011  –  4 Beiträge
Yamaha AX 1070 Input Selector
svenson777 am 26.08.2012  –  Letzte Antwort am 29.08.2012  –  2 Beiträge
Yamaha AX 1070 Kopfhörereingang defekt
Anne_T. am 17.04.2023  –  Letzte Antwort am 21.04.2023  –  23 Beiträge
YAMAHA AX-1070 --- CD Eingang verzehrt ---
gugsi am 02.11.2009  –  Letzte Antwort am 03.11.2009  –  4 Beiträge
Yamaha AX-1070 | Werkstatt-Empfehlung für Reparatur
Phil1070 am 28.03.2017  –  Letzte Antwort am 31.03.2017  –  27 Beiträge
Lautstärke Poti für Yamaha AX-1070
cmoss am 30.09.2007  –  Letzte Antwort am 01.10.2007  –  3 Beiträge
Yamaha AX 1070 - defekt - Relais klicken nicht
electribe am 26.10.2011  –  Letzte Antwort am 31.10.2011  –  12 Beiträge
Foren Archiv
2015
2016

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.054 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedMetal_recovery_yard
  • Gesamtzahl an Themen1.554.646
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.618.830

Hersteller in diesem Thread Widget schließen