Inbetriebnahme und Wartung der Neuankömmlinge

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cranium78
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Apr 2017, 17:53
Hallo zusammen!

Zunächst einmal muss ich sagen, wie überaus froh ich bin, dieses Forum mit all den interessanten Beiträgen gefunden zu haben

Zum Thema:
In letzter Zeit flammt mein Interesse an 'guter, alter, solider' Technik wieder auf.
Nach dem ich jahrelang klassische Baustein-Anlagen hatte, stieg ich irgendwann (feste Freundin, zusammenziehen, "das nimmt soviel Platz weg...-BlaBla...staubfänger...klobig...laut...BliBlaBläNerv") auf Hausfrauentechnik um.

Jetzt kann/darf (und soll! Neue Frau, juhuu!) ich wieder und habe meine geretteten Schätzchen Kenwood LS300G aus dem Keller gekramt. 23(?) Jahre alt, kein bisschen leise (hoffentlich!?).
Zum wiederbeleben habe ich mir einen YAMAHA RX-700 ausgeguckt in Verbindung mit einem TECHNICS SL-PG420A , des Phillips Laufwerkes wegen. Keine High-End Geräte, ich weiß. Aber grundsolide und bewährt!
Ich kann mit dem neueren Zeug einfach wenig anfangen, überall Plastikwüste und überall blinkt's und tut's.
Jedenfalls sollen es diese beiden sein und nächste Woche kommen sie hier mittels DHL an.
Nun (endlich) meine Frage:
Mag mir jemand gerne Tipps geben, wie ich das alles am besten in Betrieb nehme? Ich meine, die Teile sind durchaus betagt. Sollten die erstmal ruhen (Temperatur?) oder bspw. direkt am Strom hängen ohne Last drauf? Oder oder oder?
Wäre es ratsam, den CD Player zunächst zu reinigen und/oder am Laufwerk zu schmieren? Am Receiver die Potis reinigen o.ä.?
Ich bin kein komplett ahnungsloser, allerdings beschränkt sich meine Praxiserfahrung eher auf Wartung von Gitarrenverstärkern älterer Bauart (also solide Röhrenverstärker, bei denen die Wartung schon dadurch stattfinden kann, dass einem mal Bier statt Cola in die Lüftungsschlitze läuft! <--natürlich ein Scherz!)

Vielen Dank schon mal
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 14. Apr 2017, 20:21
Herzlich willkommen im HF

Wenn der Yamaha noch kurz vorher beim Besitzer ausprobiert wurde, brauchst du daran nichts machen, ist dazu zu spät. Wenn Geräte sehr lange Stromlos waren, könnten beim plötzlichen Wiedereinschalten die Sieb-Elkos platzen und dadurch zusätzlich noch Halbleiter und Widerstände mitreissen. Dies ist aber ein Extremfall und es kommt eher selten vor. Hier sollte man die Geräte langsam über einen Trenntrafo, über Stunden, "hochfahren", damit sich die Elkos wieder regenerieren können.

Am Technics würde ich aber zumindest vorsichtig die Linse reinigen. Dazu aber keine Reinigungsmittel verwenden, da sie evtl. agressiv wirken können und sich dadurch die Brünierung der Linse lösen könnte. Ich nehme dazu nur Spucke( ) und ein Wattestäbchen.
Ansonsten....never touch the running system.
cranium78
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Apr 2017, 10:07
Hallo und Danke schonmal für die prompte Antwort!

So, wie Du es schreibst, hab ich es mir ungefähr auch gedacht. Zumindest den Yamaha langsam hochfahren. Ich denke da auch an Lämpchen usw, die nach langem stehen sonst evtl. direkt in den Lämpchen-Himmel wandern.

Na, mal sehen wie der Gesamteindruck ist, wenn beide hier einschlagen.

Den Technics werde ich in jedem Fall mal durchschauen.
cranium78
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Apr 2017, 10:09
Das war jetzt missverständlich.
Ich meine natürlich '...langsam hochfahren UND zusätzlich mache ich mir Gedanken um die Lämpchen!'
Ich stelle klar: Ich werde keine Lämpchen langsam hochfahren!
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 15. Apr 2017, 11:59

Zumindest den Yamaha langsam hochfahren


Hast du denn einen Stell-/Trenntrafo um das zu machen?


Na, mal sehen wie der Gesamteindruck ist, wenn beide hier einschlagen.


Um die Lampen würde ich mir aber eher beim Transport Sorgen machen......vor allem, wenn er dann bei dir einschlägt


[Beitrag von Rabia_sorda am 15. Apr 2017, 12:05 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#6 erstellt: 16. Apr 2017, 07:24
Zum Technics-Player... nach langer Standzeit können die CDs nicht mehr gelesen werden. In der Regel ist nur der CD-Motor "eingerostet", er geht zu schwer. Das Flachbandkabel vom Laser kann einen schlechten Kontakt in der Buchse auf der Platine haben. Einmal ab- und wieder anstecken hilft.
Den CD-Motor kann mit einer 9 Volt Batterie o.ä. wieder fit machen. Dazu natürlich den Motor von der Elektronik abklemmen.

Ein weiterer Fehler kann der blaue axiale Elko sein, ich glaub es waren 47uF, unterhalb des Laufwerks. Die Dinger gehen gern mal kaputt, auch dann spielt der Player nicht mehr oder schlecht.

Reinigung derLinse ?, kann man trocken mit einen Wattestäbchen machen, reicht in der Regel.
Das Laufwerk hat eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Dreck. Ich habe schon CDM4/19 Laufwerke gesehen, die viele Fusseln mitgeschleppt haben aber immer noch gespielt haben. Ein Grossteil des Laserssystems ist gekapselt, also staubdicht. Den Rest kann man leicht zerlegen und reinigen, falls es mal nötig ist..
Bei nassen Putzen, dann auf jegliche lösungsmittelhaltige Reiniger verzichten. Besser ist es.
Alternativ und absolut schonend : Geschirrspülmittel mit Wasser, sowas wie z.B. Akuta, aus den Aldi, damit wird nicht nur das Geschirr blitzeblank .
Die Focusspule muss sich ungehindert bewegen können.
Schmieren bei den Laufwerk braucht eigentlich nichts zwingend.

An den Trimmer auf der Laufwerksplatine braucht man eigentlich nicht drehen
Der Focustrimmer ist völlig unkritisch, wenn man es abgleichen will, so kann man es an Hand der Einlesezeiten einer CD optimieren. Aber die Mittelstellung reicht normalerweise völlig. Bei eingeschaltenen Gerät sieht man, wie sich analog zur der Einstellung die Focuslinse sich bewegt.
Laserstrom... das Poti ist ansich auch völlig unkritisch, aber nur auf den ersten Blick. Ein intakter CD-Player spielt praktisch gleich zwischen 0... ca. 600 Ohm- Einstellung oder mehr. Bei den Philips CDM4/19 Laufwerk dieses Typs ist der Trimmer in der Regel werksseitig auf ca. 470 Ohm eingestellt gewesen, damit läuft der Laser tausende Stunden... Ich gehe davon aus, dass um niedriger man den Widerstand wählt, um so schneller verschleisst der Laser, deswegen sollte der oben genannte Wert eingestellt sein oder höher ( Die Widerstandwerte des Trimmers im stromlosen Zustand gemessen )
Ein Ersatzlaufwerk ist praktisch nur gebraucht beschaffbar.

Will jetzt mal eine Lanze brechen, für diese Serie von CD-Player :
Tja, er war halt billig und die Front aus Plastik, ein Neupreis von ca. 400 DM, das kann kein guter Player sein ? Es ist Plastik, aber gut verarbeitet, Ich denke der MASH- Wandler hat auch viele teurere Geräte der Kongruenz damals schlechter klingen lassen. Das Laufwerk entpuppte sich mit der Zeit als der in Massen produzierte Dauerläufer. Das morsche Zahnrad für die CD-Lade, welche man oft bei CDM 4/19 Geräten findet, ist hier aus langlebigen Plastik, der Fehler tritt hier nicht auf. Technics treibt das OEM-Philips-Laufwerk schneller an, als so die meisten Philipsplayer, dadurch leidet nicht die Zuverlässigkeit bei dem Trackzugriff, auch bei CD-R nicht.
Die Fehlerkorrektur ist gut. Das Gerät spielt CD-R praktisch genauso zuververlässig ab, wie originale CDs.
Das Display dieses Modells (420A) ermüdet kaum. ( Helligkeitsverlust.) Dreck kann natürlich die Sicht verschlechtern, aber den kann man ja wegputzen.
Die Ausgangspuffer für links und rechts sind nicht nur elektrisch identisch, sondern wurden auch mechanisch weitesgehend gleich aufgebaut.
Auf rauschende Festspannungsregler wurde hier verzichtet. Das sind Details, auf die andere Hersteller gern verzichten, weil sich da kaum ein hörbarer Vorteil ergibt. Man sieht aber die Liebe zum Detail, -> typisch für Technics.
Die Ausgangswiderstände des Players sind ausreichend niedrig, so dass es nicht zu Höhenverlusten bei den Anschluss an einen eventuell kritischen Verstärker kommen kann.


Bollze


[Beitrag von Bollze am 16. Apr 2017, 09:15 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#7 erstellt: 16. Apr 2017, 09:44
Hi,

zumindest die Lautsprecher, besser gesagt nicht-so-laut-Sprecher kenne ich aus eigener Erfahrung. Sie klingen zwar sehr gut in einem kleineren Raum, haben aber meiner Erinnerung nach einen derart unterirdischen Wirkungsgrad (81dB/W), dass der Verstärker etwas können sollte.
cranium78
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Apr 2017, 11:45
Ich werde hier ja mit einer ungeahntetn Fülle an Information versorgt...DANKE dafür!

Ich werde den CD Player einer eingehenden UNtersuchung unterziehen, mit den Tipps von Bollze im Hinterkopf! Danke.

Ja, die Lautsprecher klingen wirklich sehr gut (vor allem für die geringen Ausmaße). Hatte mich damals in diesen satten Klang aus kleinem LS verliebt...und liebe sie immer noch. Gut unterzubringen, unauffällig aber durchaus mit klanginhaltlicher Wucht. Kosteten damals fast 1000 Stecken! Damals...in der guten alten Zeit!
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