McGee Turbo Safe PROTECT-LED

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TimonMi
Neuling
#1 erstellt: 02. Mai 2018, 20:44
Hallo liebe Leute,

ich habe von einem Freund schon vor längerer Zeit eine McGee Turbo Safe geschenkt bekommen, da er sich eine bessere und neuere geholt hat. Ich habe sie auch schon ein paar mal genutzt und alles funktionierte tadellos wie erwartet.
Beim Einschalten leuchtet kurz die "PROTECT"-LED (ca. 2 Sek.) und geht danach aus.
Jetzt hatte ich allerdings schon öfters Probleme mit einem (oder mehreren) Kanälen. Manchmal schaltet sich ein Kanal nicht an, es haben sich auch mal beide nicht anschalten lassen, aber immer das selbe Szenario:
Die PROTECT-LED bleibt an und schaltet sich auch nach 10 Minuten nicht wieder aus.
Nachdem ich mir den Verstärker auseinandergebaut habe und nichts gefunden habe, hat es immernoch nicht funktioniert. Jetzt habe ich es wieder einmal getestet (der Verstärker stand nur herum, ich habe ihn nicht aufgeschraubt) und der Linke Kanal funktioniert wieder.
Der Rechte wiederum hat ein ganz komisches Verhalten:
Die LED bleibt meist kurz (wie normal) an, schaltet sich dann aus und nach 3-x Sekunden wieder an. (Manchmal 3 Sekunden, manchmal nach einer halben Minute noch nicht)
Ich habe mal Lautsprecher und eine Audioquelle angeschlossen, die Zeit wo die LED an ist, verstärkt er. Allerdings mit einem kleinen Rauschen.
Manchmal, wenn ich den Verstärker eben erst an hatte schaltet sich die LED gar nicht mehr aus.

Soo... das ist mein Problem.
Hat irgendwer eine Idee, in welchen Fällen die Schutzschaltung (=?PROTECT-LED?) eingreift und ob das mit dem Rauschen zusammen hängen könnte?
Verlasst euch bitte nicht so genau auf die Historischen Angaben am Anfang, das ist schon ein paar Jahre her und ich weiß nicht mehr was genau ein Problem hatte. Vielleicht war es immer nur der eine Kanal und ich habe es als verschiedene in Erinnerung.

Gibt es irgendwelche Wege, den Verstärker zu testen? Ich habe ein normales Multimeter zur Verfügung und ein Labornetzteil (0-30V, 0-5A glaube ich), kann das mir irgendwie helfen die Ursache einzugrenzen?

Da ich vermutlich beim Auseinanderbauen einen Pin von einem Poti abgerissen habe, musste ich diesen ersetzen. Hatte gehofft, dass es die Fehlerursache ist, aber das war es nicht.

Was mir heute aufgefallen ist: Wenn ich das Verhalten beider Kanäle vergleiche, finde ich folgendes raus: (L = Kanal Links, funktioniert, R = Kanal Rechts, defekt)
L hat beim ausschalten einen kleinen Knall auf den Lautsprechern, das war aber schon immer so, bei R scheint mir der Knall lauter.
Wenn ich einen Lautsprecher am laufenden Betrieb anschließe: (Immer der selbe Lautsprecher; kein Stecker, die losen Adern an die Laborbuchsen)
L - Leises Rauschen
R - Lautes Rauschen

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie sinnvolle Tipps geben. Ich kann zwar beide Lautsprecher an einen Kanal anschließen und habe noch genug Leistung, aber Stereo hätte schon gewisse Vorzüge
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 03. Mai 2018, 15:10
Die Schutzschaltung greift bei einen zu hohen Gleichstromanteil an den Lautsprecheranschlüssen ein, manchmal auch bei einer Überhitzungsgefahr für die Endtransistoren.
Ausserdem sorgt sie für eine verzögerte Freigabe der Lautsprecher beim Anschalten (1..2 Sekunden), um den Einschaltplopp zu unterdrücken.
Ebenso wird bei den Ausschalten (hoffentlich->) blitzschnell die Laustsprecher von der Endstufe getrennt, so dass der Ausschaltplopp nicht an die Boxen gelangt.

Nun kann es sein, dass hier die Endstufen einen zu hohen Gleichstromanteil haben oder hart an der Grenze sind, mal drüber, mal darunter, die Schutzschaltung greift ein und gibt wieder frei usw. Den Offset kann man den Verstärkerausgang mit den Multimeter messen, ideal wäre 0 Volt, real meist irgendwas zwischen 0,01 ... 0,05.. Volt DC oder so , diese Grössen sind jedenfalls kein Problem für die Boxen.
Der "Knall" in den Boxen bei den anziehen der Relais ist ein Hinweis auf einen DC- Anteil, aber ist er zu hoch ?
Bei einer Abschaltung durch Überhitzung müsste der Verstärker im kalten Zustand erst mal funktionieren und das Gerät müsste sich auch ungewöhnlich schnell Erwärmen, ich glaub nicht, dass dies hier der Fall ist.

Möglicherweise ist die Schutzschaltung selbst defekt.

Bei älteren Geräten sind die Kontakte der LS-Relais oft ein Problem, also wenn das Relais anzieht und trotzdem kein Ton kommt oder erst bei hoher Lautstärke der Ton "durchbricht", dann sind dies Hinweise für vergammelte Lautsprecher-Relaiskontakte.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 03. Mai 2018, 16:19 bearbeitet]
TimonMi
Neuling
#3 erstellt: 03. Mai 2018, 15:22
Ich denke dann, dass ein zu hoher Gleichstromanteil vorhanden ist, denn überhitzen tut es definitiv nicht, das habe ich schon geprüft. Ich werde es mal mit dem Multimeter heute Abend nachmessen, eventuell habe ich über das Wochenende auch ein Oszilloskop, womit ich mir mal den Spannungsverlauf ansehen kann.
Ein Kontaktproblem würde ich ausschließen, da ich auch die komplette Platine entstaubt habe, einen neuen Poti drangelötet und sich nichts geändert hat.
Woran kann es denn liegen, wenn ein zu hoher DC-Anteil vorhanden ist? Kann es sein, dass einer der (ich glaube 6) Transistoren defekt ist?
Wenn ja, müsste das reparierbar sein.
Ich werde außerdem heute Abend mal das Relais auf Funktionalität prüfen, ich denke aber nicht, dass es die Ursache ist)
Aber danke für die ausführliche und schnelle Antwort
Bollze
Inventar
#4 erstellt: 03. Mai 2018, 16:24
Bei manchen Endstufen kann der Offset ( also DC-Anteil) über ein Trimmerwiderstand auf der Endstufenplatine auf 0 Volt am Ausgang getrimmt werden. Bestenfalls muss also nur die Endstufe neu abgeglichen werden und das Teil läuft wieder.. Ansonsten wird es schon kniffliger.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 03. Mai 2018, 16:24 bearbeitet]
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Mai 2018, 17:29
Kann auch an einer defekten Schutzschaltung liegen.
TimonMi
Neuling
#6 erstellt: 03. Mai 2018, 22:58
Sooo, ich habe jetzt mal ein bisschen mit dem Multimeter gemessen und habe folgendes herausgefunden:
Auf dem Linken Kanal habe ich konstant 25,5-25,6 mV DC, was aber vollkommen innerhalb der Toleranz ist.
Auf dem Rechten Kanal bekomme ich sich ständig ändernden Werte zwischen ein paar Volt und 300 mV, aber nie unter 300mV.
Natürlich könnte das auch das Rauschen sein, dass die Endstufe "richtig" verstärkt.
Wenn die PROTECT-LED anschlägt, konnte ich vorher immer einen kleinen Anstieg der Spannung bemerken (2-3V)
Ich habe sämtliche Tests im Leerlauf durchgeführt, also kein Audiosignal.
Das würde doch für eine funktionierende Schutzschaltung sprechen, die genau ihren Job macht, oder?


[Beitrag von TimonMi am 03. Mai 2018, 23:01 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#7 erstellt: 04. Mai 2018, 06:10
Die Schutzschaltung greifen meist bei ca. 0,7 Volt ein ( grober Erfahrungswert) und schalten ab. Also die Schutzschaltung macht hier alles richtig und ist erst mal unverdächtig.
Der schwankende DC- Wert spricht aber auch gegen einen Abgleichfehler der Endstufe, zumindestens als alleiniger Fehler. Als Ursache ist alles Mögliche vorstellbar, von einen oder mehren Wackelkontakten, Elko bis hin zu einen angeschlagenen Halbleiter.
Nun kann erst mal die betroffene Endstufenplatine sichtprüfen auf verdächtige Lötstellen...
Die guten Boxen sollte man bei diesen Defekt besser nicht mehr anschliessen.
Wenn die Endstufe spielt, ist der Klang dann normal oder verzerrt ?
Wie ist exakte Bezeichnung der Endstufe ? Vielleicht lässt sich dann im Netz ein Schaltpan finden, dieser wäre hilfreich..


[Beitrag von Bollze am 04. Mai 2018, 06:11 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#8 erstellt: 09. Mai 2018, 17:35
Noch etwas weiterführende Lektüre zu diesen Turbo Safe: Old-Fidelity-Thread
TimonMi
Neuling
#9 erstellt: 11. Mai 2018, 20:18
Sorry, ich habe es in letzter Zeit nicht hier weiter geführt.
Es gibt vieles zu erzählen, aber kurz gefasst schonmal vorab: 2 der MOSFET's sind durchgebrannt und ein Wiederstand. Der Rechte Kanal ist unbrauchbar und eine Reparatur würde > 40€ kosten.
Jetzt die spannende Geschichte, wie es dazu gekommen ist:
Ich habe von einem Freund ein Oszilloskop geliehen bekommen (und seine Hilfe, er kennt sich auch gut mit Elektronik aus) und wir haben ein bisschen selbst analysiert. Nachdem wir den Verstärker auseinandergebaut haben, ist uns aufgefallen dass der Temperatursensor nicht ordentlich gelötet wurde und somit das Kabel losgegangen ist.
Wieder drangelötet, aber das war natürlich nur der Grund, warum überhaupt NICHTS mehr ging. Jetzt haben wir fröhlich mit dem Oszi gemessen und herausgefunden, dass er kleine Fehler sowie (keine Ahnung wie ich das sonst nennen soll) ein gewisses "Echo". Daher hörte es sich so komisch an. Am Eingang ist alles okay, auch nach dem Poti, der war es also nicht. Die Glättungskondensatoren und Spannungsversorgung ist auch prima.
Dann haben wir beschlossen, es wäre das beste wenn ich die Hauptplatinen (wo die ganze Logik ist) der beiden Seiten tausche und wir dann wissen, ob es die MOSFET's sind oder die Platine. Beim Auseinanderbauen ist mir jedoch aufgefallen, dass ein Kabel zu den oberen MOSFET's ab war. (das Kabel an der Seite wo die Wiederstände sind, falls das zum Verständnis hilft)
Das habe ich wieder dran gelötet und den Verstärker angeschaltet.
Die Linke Seite - wie erwartet - funktioniert ohne Probleme.
Die Rechte Seite dazu angeschaltet - da hat es geknallt und die 2 unteren MOSFET's sind durchgebrannt/geschmolzen, ja man könnte schon fast sagen explodiert.
Ich habe aber erst nur die Funken im Lüfter gesehen. Nach dem 2. Einschalten des Verstärkers ist mir dann ein Widerstand durchgebrannt.
Das war es dann wohl mit dem rechten Kanal - Ruhe in Frieden.
Leider sind die MOSFET's nur für ca. 20€ / Stück im Netz zu kriegen und das ist mir zu teuer, vor allem weil ich ja nichtmal sicher bin, ob die die Ursache oder Wirkung sind.
Daher - der Verstärker steht jetzt (quasi als Mono-Verstärker) zum Verkauf.
Falls irgendjemand Interesse an ihm hat, kann er ihn gerne haben (Umkreis Köln-Siegburg).
Ich hoffe, das verstößt nicht gegen die Forenregeln, sonst es bitte als nichtig betrachten.

Danke für eure Hilfe, aber die Entscheidung steht für mich: Ich hole mir einen neuen und der alte wird verkauft oder eingelagert.
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