Der Yamaha MX-1000-Thread.

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Hifihoppie
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 02. Jun 2019, 13:36

Schönen Sonntag zusammen.
Ich weiß es nicht, ob schon ein Thread dieser Art existiert, also falls ja, bitte schließen oder verschieben.

Die MX-1000 von Yamaha kann als Klassiker bezeichnet werden.
Nachfolgerin der M-85,
Die "Fat Lady", wie ich sie nenne.
Sie ist nicht gerade selten, aber in gutem Zustand kaum zu finden.
Eine gute Endstufe, ich finde sie sehr souverän, auch mit den bekannten schwierigen Lautsprechern (Ein guter Freund treibt damit seine Infinity-Kappe 9ii damit an) wird sie fertig.
Auch wenn ich sie in den Höhen etwas harsch finde.

Das Problem ist, dass sie gern mal "abrauchen", kalte Lötstellen an den Treiberstufen, thermische Probleme, Ausfälle der giftgrünen Muse-Elkos usw. verursachen einen kapitalen Endstufencrash.
Mittlerweile sind viele verbastelte in Umlauf.

Ich habe bisher etwa zehn von diesen Endstufen repariert, keine davon wiedergesehen, doch jetzt habe ich zwei, die mir die Nerven rauben.
Eine schwingt im linken Kanal, die andere im rechten Kanal.
Bei der ersten bin ich durch Tausch der Platinen zu 100% sicher, dass es nicht auf den kleinen länglichen Endstufenplatinen liegt, sondern im Spannungsverstärker.
Bisher habe ich nur einen Muse-Elko (47µF/63V) mit starkem Kapatzitätsverlust gefunden.

Gibt es hier den Freaks mit Erfahrungen mit dieser Endstufe?
Vielen Dank.

Broesel02
Inventar

#2 erstellt: 03. Jun 2019, 10:39

Mit dieser Endstufe habe ich keine Erfahrung - aber schwingende Endverstärker habe ich leider oft angetroffen.

Häufig war es das Bocherrot/ Zobel Glied. Gerade nach einem Endstufenschaden sind die verwendeten Widerstände und/oder die Kondensatoren geschädigt. Auch wenn man sie noch i.O. misst sind sie nieder.

Zweiter beliebter Kandidat: die Zenerdioden. Manchmal durch eine erhöhte Kapazität auffällig, oft ist der Fehler aber mit geringem Aufwand nicht zu finden. Da die Zenerdioden nicht so teuer sind tausche ich sie aus.

Und natürlich alle Fuse- Resistors erneuern

Richard

Poetry2me
Inventar

#3 erstellt: 05. Jun 2019, 08:21

Neben den von Richard erwähnten Kandidaten:

3. Keramikkondensatoren der Sorte "SEMICONDUCTIVE CERAMIC CAPACITOR" auswechseln. Diese sind in den ersten beiden Stufen mehrfach als Lag Compensation verbaut. Wesentlich zuverlässiger wären MKP oder Glimmer("Mica").

4. Elkos der Gegenkopplung, wie die bipolaren 47µF Elkos C507 / C508

Noch ein Tipp:
Die Schwingung auf dem Oszilloskop anschauen und beurteilen, ob
a) reiner Sinus --> Stabilitätsbedingung nicht erfüllt, Bauteile der Vorwärtsverstärkung und Kompensationskondensatoren/-widerstände
b) zackige Kurvenform --> durchbrechender Halbleiter, Transistor mit hoher thermischer und Spannungs-Belastung

Ich drücke die Daumen

- Johannes

Poetry2me
Inventar

#4 erstellt: 28. Jun 2019, 21:54

Bin mal gespannt ...

Hifihoppie
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 24. Feb 2020, 14:56

Ich bin nach langer Zeit mal wieder dazu gekommen, mich um meinen MX-1000 Zoo zu kümmern.
Ich habe ja insgesamt vier Stück davon.
Ich habe mich entschlossen, die am übelsten verbastelte als Ersatzteilträger zu behalten und die übrigen drei Instand zu setzen.

Nummer 1:
Starke Schwingneigung auf dem rechten Kanal, nahezu Rechteckschwingung.
Ursache: Ein selbsteingebauter Fehler: Ich hatte Q 512 und Q 516 vertauscht, also PNP und NPN-Typ.
Nach dem Einbau vorsichtshalber neuer Transistoren (2SA1381 bzw. 2SC3503 von Sanyo) funktionierte das Ganze wieder einwandfrei.
Überhaupt die Transistoren, damals haben die meisten Hersteller für solche Transistoren Typen aus der Videotechnik genommen.
Also schnelle Transistoren für Videoendstufen in hochauflösenden CRT Monitoren.
So auch die Originaltypen 2SA1352 und 2SC3416.
CRT-Monitore gibt es schon lange nicht mehr.....

Nummer 2:
Nach Überprüfung des Endstufenmoduls links ergab sich kein Hinweis, ich ersetzte die ausgebauten Transitoren im Spannungsverstärker, die ich vor ca 1 Jahr ausgebaut hatte ebenfalls wie oben durch neue und...auch hier Erfolg?!
Ruhestrom normal einstellbar, keine Schwingungen mehr, nur .....Musik!
Eine Erklärung könnte eventuell gewesen sein dass ich die Originaltypen der Transistoren 2SA1352 und 2SC3416 mit den Nachfolgetypen 2SA1381 und 2SC3503 gemischt haben könnte im Sinne einer "schiefen Komplementärstufe" und das das die Schwingneigung hervorgerufen haben könnte.
Auf jeden Fall zwei fertig, eine muss noch repariert werden.

Aber da hat sich auch schon ein Kollege" daran versucht, ein Blick durch das Bodenblech verspricht nichts gutes....

Poetry2me
Inventar

#6 erstellt: 24. Feb 2020, 20:00

Na dann, GRATULATION und weiterhin viel Erfolg bei dem letzten der vier Amps.