Accuphase P-300II komplett tot

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Passat_LX
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Dez 2019, 00:49
Guten Abend miteinander und frohe Weihnachten!
Mein Name ist Stefan und bin 50 Lenze (kann man sich hier irgendwo richtig vorstellen?). Nach langer Suche/Lesen habe ich mich heuer hier endlich angemeldet, da ich auch schon vieles hier für mich mitnehmen konnte und ich hoffe euch irgendwann etwas zurückgeben/beisteuern zu können.
Ich selbst bin kein Elektroniker, sondern Schraube beruflich nur an Gas- und Ölbrennern.
Daher bitte ich mein fachlich unkorrekte Formulierung zu entschuldigen und zu kritisieren/richtig zu stellen damit sie entsprechend korrigiert werden kann ;-
Nun aber zu meinem Problem mit meiner P-300II mit der ich etwas total dummes gemacht habe, was ich mir nie verzeihen werde! Leider habe ich Dummkopf im laufenden Betrieb via Cinch meinen SAT-Reciever an den C-200II angeschlossen ohne auf die bei ihm und dem SAT gestellte Lautstärke zu achten. Eine sehr Laute Sekunde später war mein P-300II dunkel/aus und die Hauptsicherung durchgebrannt. Das ganze ist etwa 10 Jahre her und bis dahin hat die Anlage nur sehr wenig gelaufen.
Heute habe ich die P-300II mal aufgeschraubt alle Karten und Elcos optisch geprüft, sieht alles aus wie neu.
Defekte Hauptsicherung ersetzt, alle anderen sind i. O.
Allerdings scheint der "Einschaltverzögerungswiderstand" defekt zu sein, selbst im größten Ohnbereich nichts messbar, muss ich ggf mit der P-300I mal vergleichen.
Nach dem Einschalten passiert absolt nix (wie im P-600 Fred).
Wäre schön wenn es jemand grob eingrenzen könnte bevor ich sie zur Reparatur gebe, so dicke hab ich es leider nicht.
Auch wenn ich mir inzwischen aus Frust die P-300-I (die auch nicht i.O. ist) und den T-100 zugelegt habe. Aber man kann sein Erspartes auch noch viel unvernünftiger anlegen als in uralte Accus, oder ;-)
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 27. Dez 2019, 01:07
Servus.

Stell bitte Detailbilder aller Platinen als auch einige zur Übersicht via "Img" Button im Antwortfenster ein. Evtl findest Du auch Schaltpläne zum Gerät. Mit ganz viel Glück findet sich ein Kenner des Gerätes der weiterhelfen kann. Meine wärmste Empfehlung geht in Richtung PBienlein.

Bis wohin konntest Du die Versorgungsspannungen nachverfolgen?
Passat_LX
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Dez 2019, 02:01
Dankeschön für deine Antwort!
Leider habe ich nur stromlos gemessen. Also vom Stecker bis zum Schalter, den Vorwiderstand bis 200m mit Multimeter nicht messbar, alle Sicherungen bis auf Hauptsicherung waren in Ordnung.
Ich noch dass es am Widerstand und Relais liegt, denn die Endstufe hat nur extrem wenige Betriebstunden in all den Jahren zusammen bekommen.
Bilder habe ich gerade gemacht, aber das Hochladen mache ich lieber morgen am Rechner, fummel mir da am Smartphone grade nen Wolf ;-)
LG Stefan
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 27. Dez 2019, 11:22
Hast Du jemand mit elektrotechnischen Hintergrund / Sachverstand / Ausbildung zur Hand, der dich unterstützen könnte? Stromtierchen sind von Haus aus gefährlich, daher werden sich die Tipps für Laien i.d.R. auf ein für den Tipgeber vertretbares Maß reduzieren.
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 27. Dez 2019, 12:07
Hallo zusammen,

der Widerstand für die Einschaltstrombegrenzung lässt sich mit einem Multimeter im stromlosen Gerät problemlos testen. Nach dem Schaltplan, der bei der elektrischen Tanya zu finden ist, handelt es sich um einen 22 Ohm/20 Watt Widerstand. Also: Stecker der Endstufe ziehen, Widerstand lokalisieren und an beiden Enden im kleinen Ohmbereich messen. Da sollte was um die 20 bis 24 Ohm messbar sein. Kommt da "unendlich" raus, ist der Widerstand hochohmig und muss ersetzt werden. Mit etwas Glück war es dann auch schon. Kurz zur Funktion: mit diesem Schaltungstrick läuft die Endstufe, bzw. der Haupttrafo beim Einschalten kurzzeitig NUR über diesen Widerstand. Dabei erhitzt er sich sehr stark - daher die Variante mit 20W. Einen Bruchteil einer Sekunde später hat das Relais angezogen und überbrückt dauerhaft diesen Widerstand und zwar so lange, wie die Endstufe eingeschaltet bleibt. Schaltet man sie aus, geht der Vorgang von vorne los. In der ersten Phase, in der die Induktion im Trafo einsetzt und der Strom besonders hoch ist, wird dies durch den Widerstand etwas gebremst und die Endstufe schaltet "weich" ein. Ich kenne das hauptsächlich von PA-Endstufen, wo das sehr häufig so realisiert wird.

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass dieser Widerstand zum Zeitpunkt des Malheurs gar nicht "aktiv" war, denn er war ja durch das Relais 2 gebrückt. Möglicherweise gibt es jetzt also tatsächlich einen größeren Schaden, der die Endstufe so viel Strom schon beim Einschalten ziehen lässt, dass dieser Widerstand schon überfordert ist. Warten wir erst mal dieses Messergebnis und die Bilder ab.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 28. Dez 2019, 10:08 bearbeitet]
Passat_LX
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Dez 2019, 22:18

Böötman (Beitrag #4) schrieb:
Hast Du jemand mit elektrotechnischen Hintergrund / Sachverstand / Ausbildung zur Hand, der dich unterstützen könnte? Stromtierchen sind von Haus aus gefährlich, daher werden sich die Tipps für Laien i.d.R. auf ein für den Tipgeber vertretbares Maß reduzieren.


Sehe ich genauso!
Es ist leider schon über 35 Jahre her als ich meine letzten elektronischen Schaltungen (Schlachtungen, Modellbau, H0, ect.) gebastelt habe. Beruflich verdrahte ich nur noch Neuanlagen oder wechsel mal etwas aus (bin Kundendienst für Gas/Ölfeuerung/Solar ect.).
Hobbymäßig schraube ich im elektronischem Bereich hauptsächlich an meinen Autorestaurationen/Umauten rum - da weiß ich was ich tue.

Es wäre für mich sicher auch kein Problem einzelne Elektronikbauteile auszuwechseln, wie den Widerstand. Ich habe zwar auch eine Sprengausbildung, aber meine Accus möchte ich nicht (mehr) leichtsinnig aufs Spiel setzen (das tut mir auch bei einer soo alten P-300 noch richtig weh).

Es geht für mich zunächst einmal darum Hoffnung zu schöpfen, den Fehler grob ein zukreisen (wer weis was passieren würde,täte ich nur den defekten Widerstand auswechseln) und grob vorbereitet zu sein, was mich die Reparatur kosten wird. Denn außer dieser P-300 brauchen meine andere Accuoldis auch etwas Liebe (Standschäden beseitigen...).

In letzter Konsequenz werde ich die Geräte dann zum Profi schaffen und mich nach und nach selbst wieder in die Materie (zur Pflege/Erhalung) einarbeiten.

LG Stefan

Ps: ich möchte ehrlich sein: zum Zeitpunkt des Malheurs war ich leider auch etwas "angeheitert". Schon ein befreundeter Polizist sagte mal zu mir "wenn du betrunken Auto fährst, dann lasse die Hände vom Steuer!"
Passat_LX
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Dez 2019, 22:49
Moin PBienlein auch dir vielen Dank für deine Erklärung!

Leider ist der Widerstand eindeutig defekt, das Relais habe ich nicht zur Sichtung geöffnet. Mir ist auch nicht klar, würde ich den Widerstand ersetzen, ggf das Relais noch durchschalten (oder auch nicht) ob ich dann nicht doch noch etwas zerstören würde.

Nachdem ich ewig nach der korrekten Eingangs(haupt)sicherung gesucht und sie ersetzt hatte, passierte ja nichts weiter. Daher hatte ich die 4 Feinsicherungen unterm Trafo geprüft und diese waren alle OK. Da an meiner anderen P-300 die Beleuchtung defekt war und mir auch noch 2 Fuselamps bei der Demontage zerfielen, habe ich gleich an beiden Auccus alle erneuert.

Habe nun alle Platinen, Endstufentransistoren, die großen Elcos optisch auf Verschmorungen, Schäden, kalte Lötstellen optisch gesichtet und bin so (natürlich) leider nicht fündig geworden.

Das einzige was ich noch selbst an der P-300 machen würde wäre den Widerstand und ggf. das Relais erneuern, möchte aber die nachfolgenden Schaltungen nicht gefährden.

Anbei ein paar Bilder:IMG_20191226_172549-1984x1488IMG_20191226_172340-2232x2976IMG_20191226_233055-1488x1984IMG_20191226_233113-1488x1984IMG_20191226_233120-1488x1984IMG_20191226_233127-1488x1984IMG_20191226_233225-1984x1488IMG_20191226_233231-1984x1488IMG_20191226_233252-1984x1488IMG_20191226_233301-1984x1488IMG_20191226_233347-1984x1488
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 28. Dez 2019, 23:01
Mit diesen Anlasswiderständen stehe ich auch etwas auf Kriegsfuß, und wie es PBienlein schon erläuterte ist er nur im Einschaltvorgang aktiv, da Dir das Teil aber in Betrieb defekt ging, könnte durchaus auch das Einschaltrelais kaputt gegangen sein.
Wenn es geht, bastel Dir erstmal eine 60 W Glühbirne, bitte keine LED oder ESL.,in Reihe zum Gerät zusammen, Tips dazu gibt es unter "Suche" mittlerweile zuhauf hier im Forum. Die Glühlampe begrenzt den Strom, um noch mehr Schaden zu verhindern und ist ein optisches Signal ob irgendwas nicht in Ordnung ist.
Gruß Uwe
PBienlein
Inventar
#9 erstellt: 28. Dez 2019, 23:34
Nun, dass der Widerstand "im Betrieb" defekt gegangen ist, ist meines Erachtens nicht eindeutig bewiesen. Ich nehme eher an, dass der Schaden im Einschaltmoment passiert ist, aber darüber lässt sich sicherlich trefflich streiten. Darüber hinaus würde ich annehmen, dass eine 60W Lampe möglicherweise nicht ausreichend sein könnte. Ich würde es jedenfalls mit einer 100W Glühbirne versuchen: Widerstand ersetzen, 100W Lampe in Reihe zur Netzzuleitung schalten und schauen was passiert. Bleibt die Glühbirne "ewig" hell, stimmt irgendwas nicht und man zieht besser den Stecker. Sollte dann das Relais nach einer Weile doch schalten und die Glühbirne dunkler werden, dürfte vermutlich Entwarnung angesagt sein.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 28. Dez 2019, 23:44 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#10 erstellt: 28. Dez 2019, 23:42
Hallo Uwe,
ich wollte mich ja hier eigentlich nicht beteiligen - aber: Hier reichen 60 Watt auf keinen Fall. Also bastelt man sich einen Schalter mit Stecker und Fassung für Glühdirnchen in Reihe. Bei diesem Akku rechne ich eher mit 200 Watt damit der tut. Also mal mit mindestens 100W beginnen. Die Heizstrahler gibt es noch in der Bucht zu kaufen. Zum Glück. Ich weiss nämlich nicht was ich ohne diese Glühbirnen machen würde

Richard
Uwe_1965
Inventar
#11 erstellt: 28. Dez 2019, 23:52
Ok ok ja, das dachte ich dann auch als ich es geschrieben habe, das die 60 W etwas unter dimensioniert ist
Also 100 W ist schon eine Ansage, man kann ja noch mit parallel Schaltung etc da etwas nachhelfen...
Passat_LX
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Jan 2020, 03:32
Moin zusammen,

Ich danke euch fürs an die Hand nehmen und wünsche ein gesundes, frohes neues Jahr!

Bei meiner Suche bin ich auf folgendes Angebot gestoßen, welches lt. PDF passen sollte. Gibt es da ggf etwas "greifbarere" Anbieter/Tips, bin sonst immer ein wenig der "Bunkertyp" für den Fall der Fälle.

https://www.mouser.d...4EAQYBSABEgJzL_D_BwE
Uwe_1965
Inventar
#13 erstellt: 03. Jan 2020, 09:42
So schlecht sieht der SQB doch gar nicht aus, Du kannst ja mal am Original messen, ob er mechanisch passen würde, von den Bildern her würde ich sagen, Ja.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 03. Jan 2020, 09:44 bearbeitet]
Passat_LX
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 05. Jan 2020, 00:55
Da hast du recht, könnte passen.
Hab noch einen Anbieter in D gefunden und heute dort einfach mal ein paar bestellt. Bin gespannt wie sie live aussehen und werde berichten.
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