Reparatur Grundig A-9000 Potentiometer.

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Kenzo_KenjiBoss
Neuling
#1 erstellt: 10. Mrz 2021, 22:30
Hey, ich bräuchte Hilfe bei der Reparatur meines Grundig Fine Arts A-9000.
Das Problem ist folgendes: Der linke Kanal rauscht beim drehen des Lautstärkereglerpoti. Ich wollte eigentlich es erst gar nicht reinigen sondern gleich ein neues, originales einbauen. Deshalb habe ich gleich nach Ersatzteilen geschaut und nicht gefunden. Habe schließlich den Verstärker aufgeschraubt um nach der Nummer des Potis zu schauen und es gegoogelt. Das Problem ist nun ich finde es nicht. Es ist ein 4 Kanal Poti mit 2x 50K Ohm und 2x 5K Ohn.
Habe nach diesen Werten nach Potis geschaut und nur 4 Kanäle für 50K Ohm gefunden und kein einziges, auch normales für 2x 5K Ohm. Es handelt sich um ein Alps Poti, welche sehr gut sind weshalb ich auch genau so eins neu einbauen möchte. Was ich fand war ein Montagehilfe mit Weten für alles Bauteile. Auf diesem Plan wurde das Poti nur als 50k Ohn beschrieben.
Jetzt zu den Fragen:
Ist es jetzt wie auf dem Bauteil beschrieben ein 2x 50KOhm 2x5KOhm?
Kann ich ein 2 Kanal 5kOhn und 2 Kanal 50K Ohm irgendwie zusammenbauen( hintereinander) und genauso wie das Orginal steuern?
Weiß jemand wo ich vlt ein Orginal oder ein genau so gutes poti finden kann?
Oder sollte ich das Orginal lieber reinigen wenn ich nichts finde?
Hier nochmal die Website falls jemand mal Schaltpläne oder so braucht:

https://www.vintages...0-Service-Manual.pdf
Bild zum Poti mit hier im Beitrag.871DF913-2E30-40F7-9ACC-DE4370F0C190


Danke für eure Zeit und Hilfe mal im Voraus!
Grüße
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 11. Mrz 2021, 10:57
Das ist ein spezielles Teil. Das bekommst du höchtswahrscheinlich nur als Originalersatzteil und somit gar nicht mehr. Grundig führte das Poti auch gar nicht auf, sondern nur die komplette Leiterplatte PG01. Ich empfehle es zur reinigen. Auslöten und zerlegen, das Poti hat ja sogar Schrauben. Wenn ich den Schaltplan korrekt interpretiere dient ein Teil des Potis für die Loudnessschaltung. Im Plan steht nur 50kOhm, es könnte sein, dass bei 5 KOhm noch eine Anzapfung ist. Da hilft nur messen. Vielleicht hast du Glück und es meldet sich hier noch jemand, der Detailkenntnisse dazu hat.
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 11. Mrz 2021, 12:28
Das sind tatsächlich zwei gekoppelte Stereo-Potis. Das Signal geht zunächst durch ein Poti mit zusätzlichem 4. Pin für die Loudness-Korrektur. Anschließend geht es dann aber zunächst zu einem OP-Amp-IC und erst von dessen Ausgang zurück zum "normalen" Stereo-Poti "Master-Volume".

Diese Konstruktion erschwert auch improvisierende Lösungsansätze - z.B. indem man auf das Loudness-Poti verzichtet und durch eine Festwiderstandsschaltung ersetzt. Das ist hier kaum (= nicht) möglich, weil ja das Eingangssignal in den OP-Amp ebenfalls beeinflussbar sein muss.
Zudem müsste man für beide Potis die Charakteristik der Kohlebahn ("Taper") kennen.

Es ist also im Endeffekt so wie Ingor es bereits geschrieben hat. Am Ende bleiben zwei Optionen:
a. ein funktionierendes Teil aus einem Schlachtgerät oder ...
b. die Instandsetzung des vorhandenen Vierfach-Potentiometers.
Letzteres ist möglich. Aber .... Alps-Potis lassen sich zwar aufschrauben. Im Inneren sind allerdings häufig Klemmscheiben zu finden, die auf die Welle aufgedrückt wurden. Da muss man sich dann um passenden Ersatz kümmern. Am Ende ist es dann eine Frage wieviel Risiko man eingehen will ...


[Beitrag von CarlM. am 11. Mrz 2021, 12:31 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#4 erstellt: 12. Mrz 2021, 20:58
Hallo,
wenn dieses Poti aufgebaut ist wie die RK27-Serie, dann sind mit Garantie Klemmscheiben drin. Die RS-Bestellnummer ist die 172-313.
Benötigte Werkzeuge sind ei sehr dünner Schraubenzieher, z.B. Wiha Pico 1.5mm, zum leicht Anhebeln, ein spitz zulaufender Seitenschneider in der Art Knipex 78-13-125 und eine kleine Flachfeile zum Entgraten der Achse, sonst gehen die Schleiferscheiben nicht übers Ende drüber.
Die Gummischeibe wird meistens beschädigt beim Ausbau.
Sollte alles halbwegs erfolgreich verlaufen, kommt nah Reinigung und Schmierung nach dem Zusammenbau die Gleichlaufjustierung, aber erst einmal soweit kommen, dann reden wir weiter.
Ein Schlachtpoti aus einem baugleichen Gerät ist genauso alt wie dieses, ob es also besser funktioniert ist reines Glücksspiel. Und falls es funktioniert, wie lange noch?

Grüße,
Max
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 13. Mrz 2021, 09:33

Kenzo_KenjiBoss (Beitrag #1) schrieb:
...Reparatur meines Grundig Fine Arts A-9000.
Das Problem ist folgendes: Der linke Kanal rauscht beim drehen des Lautstärkereglerpoti.


Nach Deiner Beschreibung ist das Poti gar nicht die Ursache des Fehlers !!

Wenn ein Poti "rauscht" beim Drehen, dann hast Du Gleichspannung am Poti.
Zumal Du schreibst, es wäre nur auf einem Kanal.
Was immer Du als Ersatz einlötest, würde wieder "rauschen", falls die Gleichspannung immer noch anliegt.


Oder ist es eher ein starkes Knacken und Knistern undbetrifft beide Kanäle?
Dann könnte es Schmutz auf der Leiterbahn sein.
Man kann in der Regel auch ALPS Potis zerlegen und sorgsam reinigen. Man muss nur aufpassen, was man mit den Schleiferbahnen und Kontakt-Harfen anstellt.

Die Suchfunktion hier im Forum müsste da eigentlich helfen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 13. Mrz 2021, 09:45 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 13. Mrz 2021, 11:33
Hallo zusammen,

das (im Signalweg) zweite Poti hinter dem OP (der auch die Klangregelung übernimmt) dient "nur" zur Reduzierung des Rauschens. Aus Gründen der Übersteuerungsfestigkeit muß man das LS Poti relativ weit "vorne" positionieren. Damit fängt man sich aber immer auch das ganze Rauschen der darauffolgenden Stufen als Grundrauschen mit ein. Hier ist in diesem weiteren Signalweg nochmal ein Poti.
Damit kann man das Rauschen bei niedrigen Stellen des LS-Potis reduzieren. Bei hohen Stellungen bleibt es gleich (aber da nimmt man an, es wird von der Musik übertönt).

Gruß
Bernhard
Kenzo_KenjiBoss
Neuling
#7 erstellt: 14. Mrz 2021, 17:18
Danke erstmal an alle für die schnellen Hilfestellungen. Ich habe nachgeschaut und auf den Leiterplatten ist kein Schmutz außer Flussmittelreste. Auch habe ich mal den Hersteller angeschrieben, ob es noch Ersatz für Module oder Potis gibt. Ich bin ehrlich, ich wüsste nicht ob ich das Geräusch eher ein Rauschen bzw. Knistern ist, da ein Lautsprecher kaputt gegangen ist aber man hört es auf beiden Lautsprechern und ich hatte das Gefühl es hätte sich nach mehrmaligen hin und her drehen verbessert. Da man das Rauschen eigentlich nur wirklich beim drehen des Lautstärkepotis hört, denke ich es liegt tatsächlich am Poti und würde es reinigen falls ich kein Orginal mehr bekommen. Da diese Potis so aussehen als wäre es 4 einzelne zusammen geschraubt (hintereinander) würde mich mal interessieren, ob jemand weiß ob ich mir ein zweikanal 5K Ohm Alps Poti und ein zweikanal 50K Ohm Poti kaufen kann und sie wie im Orginal hintereinander zusammen bauen kann.
Danke nochmals für euere Mühen und Hilfe.
Kenzo_KenjiBoss
Neuling
#8 erstellt: 14. Mrz 2021, 17:26

Bertl100 (Beitrag #6) schrieb:
Hallo zusammen,

das (im Signalweg) zweite Poti hinter dem OP (der auch die Klangregelung übernimmt) dient "nur" zur Reduzierung des Rauschens. Aus Gründen der Übersteuerungsfestigkeit muß man das LS Poti relativ weit "vorne" positionieren. Damit fängt man sich aber immer auch das ganze Rauschen der darauffolgenden Stufen als Grundrauschen mit ein. Hier ist in diesem weiteren Signalweg nochmal ein Poti.
Damit kann man das Rauschen bei niedrigen Stellen des LS-Potis reduzieren. Bei hohen Stellungen bleibt es gleich (aber da nimmt man an, es wird von der Musik übertönt).

Gruß
Bernhard



Danke für deine Antwort. Leider verstehe ich nicht was genau du meinst oder mir sagen möchtest. Könntest du es nochmal in einfachen Worten einem Laien erklären? Das würde mich sehr freuen. Danke für die Mühen und Antwort.
Grüße
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 14. Mrz 2021, 17:30
Solch' ein Teil auf einen Verdacht hin auszutauschen oder gar zu zerlegen ist nicht sehr sinnvoll.

Im Normalfall würde man das Potentiometer auslöten und dann jede der vier Ebenen mit dem Multimeter prüfen.
Da würde man zunächst zwischen den Kontakten messen, die an den Enden der Kohlebahn angebracht sind. Dann würde man bei den beiden vierpoligen Ebenen zwischen einem der Enden und dem vierten (festen) Mittelkontakt messen.
Und am wichtigsten ... man würde zwischen einem Ende und dem Kontakt des Schleifers ("Harfe") jeweils nach Drehung um z.B. 30° messen, ob die Werte passen. Eventuell in ein Excel-Arbeitsblatt eintragen und grafisch auswerten. Bei der Auswertung daran denken, dass es unterschiedliche Charakteristiken ("Taper") gibt und dass "linear" nicht immer streng linear bedeuten muss. "Linear Audio" hat häufig unterschiedlich lineare Bereiche. An den Enden ist es zwar auch linear aber mit anderer Steigung.
siehe z.B. am Ende dieser Seite:
https://tech.alpsalp...71/rk271_common.html

Wenn das Poti okay ist, kannst Du Dir alle diese ursprünglich angedachten Mühen schenken..


[Beitrag von CarlM. am 14. Mrz 2021, 17:37 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 14. Mrz 2021, 17:49
Bei einer Überprüfung von Potis sollte man zu einem analogen Ohmmeter greifen. Die digitalen Messgerät reagieren auf evtl "Kratzer" in der Widerstandsbahn zu träge.
Die "Sprünge/Kratzer" oder Ausfälle beim betätigen des Potis sieht man bei einem analogen Messgerät eigentlich sehr gut.

Bei Messungen mit verschiedenen "fest"- eingestellten Poti-Widerstandswerten ist es sowieso nicht aussagekräftig, denn dabei kann man keine "Sprünge/Kratzer" auslösen wie sie bei einer eigentlicher Poti-Nutzung auftreten.
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