Pioneer SX 950 prasselt

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Letzterille
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Nov 2023, 17:12
Servus Leute!IMG_20231120_132301
Ich habe letzten Winter einen Pioneer SX 950 vom Sperrmüll überholt.
Er war innen und aussen gelb und klebrig. Vorbesitzer dürfte starker Raucher gewesen sein.
Nach sehr aufwendigen Reinigung, Ersatz der Leuchtmittel, und Einstellung von Basis, und DC Offset, und ein paar Kleinigkeiten schaut er wieder Recht gesund aus.
Das Rauschen ist bei voller Lautstärke kaum hörbar, und vor allem der Tuner ist phantastisch.

Nur hat mein neuer Freund noch ein kleines Aua. Nachdem ich das kalte Gerät einschalte, und das L. Relais einschaltet, höre ich ein unregelmässiges leises Prasseln auf beiden Kanälen. So ca. 100 Ticks pro Minute. Auch im Kopfhörer.
Das Geräusch ist Volume unabhängig. Auch
Balance, oder andere Einstellungen ändern nichts. Auch das Entfernen der Brücken zur Endstufe nicht.
Bei Betriebstemperatur verschwindet das Geräusch, oder wird zumindest viel seltener.

Kann das Transistor-prasseln sein? Oder Ein C, oder R? Wo könnte der Fehler liegen? Da auf beiden Kanälen.l
Ich habe Kältespray, Dmm, Esr-messg, Oszi, aber zu wenig Fachwissen. Wo soll ich suchen?

Vielleicht kann der alte Pio mit Eurer Hilfe wieder vollkommen gesund werden.

Liebe Grüsse werner
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2023, 18:15
Zunächst "Herzlichen Glückwunsch!" zu diesem tollen Gerät und zu dem was Du bisher schon gemacht hast.

So wie Du den Fehler beschreibst, sollte er ja auf die Endstufenplatine und ggf. noch das Netzteil beschränkt sein.
Fehler, die nach Start verschwinden, werden häufig durch Kontaktprobleme verursacht, die in kalten Lötstellen aber auch in der inneren Verdrahtung von Bauteilen zu suchen sind. Deshalb sollte man zunächst eine intensive Sichtprüfung durchführen und ggf. auch Bauteile mit einem Holz- oder Plastikstab beklopfen/drücken. Mit Kältespray findet man "Bonding-Probleme".

Ich könnte mir noch einen seltenen Defekt vorstellen: damit sich die großen Siebelkos nach dem Ausschalten entladen, ist jeweils ein Widerstand 2,7kOhm parallel zu den Anschlusspins gelötet worden. Man könnte diese Widerstände versuchsweise austauschen. Dass große Siebelkos solche Geräusche machen, ist mir noch nicht vorgekommen.

p.s.
Vorsicht: Insbesondere wenn die Widerstände fehlen, führen die Siebelkos noch längere Zeit nach dem Ausschalten Spannung.

Es macht Sinn, Photos der Endstufe (Ober- und Unterseite) hochzuladen. Manches liegt ja am Typ des Bauteils, wozu man nur etwas sagen kann, wenn man das Teil sieht.


[Beitrag von CarlM. am 20. Nov 2023, 18:17 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Nov 2023, 20:43
Hallo! Ich habe jetzt geklopft, gesprüht, L- Relais Kontakte gereinigt, und Ü- Widerstand gemessen. (Goldkontakte!!). Nichts gefunden.

Dann habe ich das Oszi ans Relais geklemmt.
Die O Linie zuckt im Takt der "Klicks" rauf und runter. Um bis zu fast 100mV.
Wenn das Klicken, Prasseln aufhört ist alles genau auf 0.
Kann mir jemand die Prüfpunkte für die Betriebsspannungen sagen?
Kann das eine Diode sein, wo die Wechselspannung durchschiesst, oder so?
Bitte helft mir weiter.
Liebe Grüsse werner
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2023, 21:30
Du meinst die Spannung für die Spule des Lautsprecher-Relais?

Wenn dem so ist, solltest Du die Gleichspannungen an den beiden Ausgängen der Endstufenplatine messen.
Das sind die Kontakte 10/11 und 25/26 dieser Platine. Ersatzweise - falls besser zu erreichen - wären die Anschlüsse 1 und 3 der Protection-Platine.

Messung jeweils direkt nach dem Einschalten und dann die weitere Tendenz verfolgen.

Volume=0
Messbereich 0..2 VDC
Messung gegen GND.

Ich vermute, dass anfangs der DC-Offset zu hoch ist und langsam absinkt.
Wenn die gemessenen Werte für DC-Offset okay sind (<100 mVDC), wäre ein Fehler in der Protection - also der Schutzschaltung selbst - wahrscheinlich.
Dies kommt bei älteren Geräten vor. Häufig sind es ausgetrocknete Elkos, die dann Ärger machen.

p.s.
Bei den beiden Messungen daran denken, dass man an den Endstufenausgängen misst. Kurzschlüsse (= Abrutschen mit der Messspitze oder ähnlich) führen zu Defekten! Deshalb fixiere ich das schwarze Messkabel (COM) am Metall des Gehäuses, damit man sich auf das rote Kabel (V) konzentrieren kann. Es schadet auch nicht, die Messung bei noch ausgeschaltetem Gerät zu simulieren. Dann merkt man, ob die Messspitze sicher positioniert werden kann. Das Display muss dann ohne Kopfbewegungen ablesbar sein ...


[Beitrag von CarlM. am 21. Nov 2023, 21:34 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Nov 2023, 22:11
Danke für die rasche Antwort.
Der Offset selber spring hoch und runter.
Wenn Signal drauf ist, springt die ganze Hüllkurve auf und ab. LG.
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 21. Nov 2023, 22:19
Kommuniziere bitte präziser.
Welche Werte bekommst Du auf den beiden Kanälen, wenn es hin- und herspringt (Min. Max).?
Ich hoffe, Du hast dort gemessen, wo ich es beschrieben habe. An den Lautsprecherbuchsen darf man in diesem Fall nicht messen, weil das Relais ja auf- und zumacht.
Letzterille
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Nov 2023, 22:31
Nein, ich habe vorerst am Relais den gelben, oder orangen Draht. Signal. Die Lautsprecher schalte ich aus, und höre mit Kopfhörer.
Wenn Volume aus, sehe ich am Oszi die 0V Linie. Wenn ich lauter drehe (zB. Im Radio Betrieb) sehe ich die Hüllkurve. Wenn es klickt, springt die ganze Kurve nach oben, oder unten.
Die 12V für die Spüle muss ich erst schauen. Danke für Deine Geduld.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 21. Nov 2023, 22:45
Es wäre sehr wichtig zu erfahren, ob bei Volume=0 (also ohne Signal) dieses Springen der Spannungen auftritt und messbar ist und zwar auf beiden Kanälen.
Du hattest ja in #1 geschrieben, dass das "Prasseln" von Volume unabhängig ist.

Die gemessenen Werte wären auch wichtig! (ggf. Messbereich auf 0..200 VDC oder ähnlich anpassen).
Letzterille
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Nov 2023, 22:53
Ja, auch die Linie ohne Signal, oder bei Volume 0 das gleiche Verhalten. Um die 100mV. Wenn ich das Dmm anlege, zeigt es, wenn es klickt es kurz ca. 100mA AC an?? Ohne Signal.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 21. Nov 2023, 23:07
100 mVDC wären akzeptabel und würden das Problem nicht erklären.

Ansonsten - wenn es auf beiden Kanälen auftritt - würde ich die Versorgungsspannungen der Endstufen kontrollieren.
Sichtprüfung am Trafo: die beiden roten Kabel und die GND-Anbindung des Trafos.
Die Lötstellen und die Verbindungen (Kontakte 16-19 Netzteilpatine), Siebelkos (inkl. der oben genannten Entlade-Widerstände) etc.
Messungen der Wechselspannungen an den roten Drähten des Trafos (Pins 16 und 19 VAC gegn GND).
Messungen der Spannungen an den Klemmen 17 und 18 gegen GND - zunächst VDC, dann VAC, um den Brummanteil zu messen.

Ich hoffe, dass das Problem nicht bereits an den Pins 16 oder 19 auftritt. Das wäre ein Wicklungsdefekt des Trafos ...
Letzterille
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 21. Nov 2023, 23:39
Auf beiden Kanälen. Es hat auch schon ein paar Mal die Schutzschaltung angesprochen. Relais kurz aus, und nach kurzer Verzögerung wieder angezogen. LG.
Letzterille
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 22. Nov 2023, 11:30
Hallo, wie hoch der Offset Fehler wirklich wird, kann ich nicht genau sagen. Habe nur ein altes Annalog Oszi. Aber jetzt habe ich schon viel
zum prüfen, melde mich, wenn ich mehr weiß. LG.
Letzterille
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 22. Nov 2023, 22:31
Guten Abend. Die dicken 22.000uF Elkos haben nur mehr 10.000. Jetzt habe ich versucht, jeweils 4700uF dazu zu klemmen. Kroko abgerutscht, und 2 dicke Dioden abgeschossen

. (Weil ich zu faul war 1 h zu meinem Elternhaus zu fahren, wo ich den Hauptteil meines Materials liegen habe)
Habe jetzt für die SR3 AM-8 jeweils 1N 5408 eingebaut. Kann ich die drin lassen?

Habe dann gleich alle Kontakte nachgelötet.

Anscheinend läuft die Kiste jetzt fehlerlos.

Kann es noch gar nicht glauben. Ich hab doch vorher alles genau angeschaut mitLupe.
Bin ich ein Deletant!
Hast Recht gehabt nur ein Kontaktproblem.
Würdest Du die Elkos trotzdem tauschen?
Vielen, vielen Dank
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 22. Nov 2023, 22:52
Die Diode sollte okay sein. Meine Empfehlung für die Zukunft oder falls Du alle vier gleich bestücken willst:
https://www.darisusg...A-600V--DO201AD.html

Die großen Siebelkos sollten ersetzt werden. Viel wichtiger als die Kapazität ist aber der Leckstrom.
Es ist aber nicht ganz einfach 22.000 µF Elkos mit 63V oder 80V Spannungsfestigkeit zu bekommen. Zudem müssen ja die Abmessungen noch passen.
Trotzdem: der Sound wird auch davon profitieren.

Beispiele:
www.darisusgmbh.de/s...keywords=22000uF+63V

Ansonsten:
Prima, dass der Fehler nun beseitigt scheint. Ich drücke jedenfalls die Dauemn!


[Beitrag von CarlM. am 22. Nov 2023, 22:57 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 23. Nov 2023, 00:06
Danke für die D. Empfehlung. Elkos habe ich, zumindest jüngere. Ich habe einmal beim Sperrmüll gearbeitet. Sind mindestens 40 STK. Audiogeräte.Da habe ich nur die interessantesten Dinge mitgenommen.:-)
Fall jemand was braucht, bitte fragen.

Habe jetzt das Kastl vorerst zusammengebaut und angeschlossen. :-) :-)

Liebe Grüsse werner
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2023, 00:09

Letzterille (Beitrag #15) schrieb:
Ich habe einmal beim Sperrmüll gearbeitet. Sind mindestens 40 STK. Audiogeräte.


... und besitzt Du ein geeignetes Testgerät, um die Bauteile prüfen zu können?
Letzterille
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 23. Nov 2023, 00:39
Naja, Komponenten Tester für das Oszi, Nachbau von Markus Freyek seinem AVR Transistor Tester mit ESR und Verlustfaktor, und zwei gute Dmm mit Kapezität Anzeige. Richtiges Profizeug hab ich nicht.
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 23. Nov 2023, 00:43
Das ist ja durchaus brauchbar - zumindest für ein erstes Screening.

Bei großen (teuren Siebelkos) klemme ich diese an ein Labornetzgerät und nach dem Laden entlade ich sie dann definiert über geeignete Widerstände. Die Entladezeit (bzw. Entladekurve). Das mache ich 5x. Auf diese Weise fomiert man die Siebelkos und kann zudem die reale Kapazität berechnen.


[Beitrag von CarlM. am 23. Nov 2023, 00:45 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 23. Nov 2023, 12:15
Kannst Du sagen, um wie viel sich die Werte verbessern, durch das Formieren?
Hilft das auch bei den alten Teer Kondensatoren? (30er-50er Jahre, die aussehen wie schwarze Hustenzuckerl, von Röhrengeräten)
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 23. Nov 2023, 12:51
Letztlich muss man es ausprobieren.

Bei den Teerkondensatoren kann es aus meiner Sicht nicht funktionieren. Die sollte man immer austauschen.
oldiefan1
Inventar
#21 erstellt: 23. Nov 2023, 18:15
Vom Transistortyp 2SA726 (Differenzverstärker-Transistorpaar in jeder der beiden Endstufen) ist bekannt, dass er zum Prasseln, Knacksen neigt und dann ersetzt werden muss.

Es muss nicht immer dieser Transistortyp sein, er ist aber ein wahrscheinlicher Kandidat, wenn so etwas auftritt.

Übersicht:
https://audiokarma.o...replacements.731653/

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 23. Nov 2023, 18:34 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 24. Nov 2023, 18:23
Auf so etwas habe ich auch getippt. Whisker gibt es ja bei solchen Metallgehäusen.
Aber es war auf beiden Kanälen, und auch bei Volume 0. Der Fehler ist aber behoben, es war anscheinend eine kalte Lötatelle an einem Elko auf der Netzteil Platine.

Jetzt spinnt der Receiver wieder. Das Lautsprecher Relais schaltet erst nach längerer Zeit ein, und fällt nach einiger Zeit wieder ab. Kann es sein, dass die Schutzschaltung auch hohen Ripple erkennt? DC-Offset passt. Ich probier die grossen 22.000uF Elkos austauschen.
Hab mich so gefreut, aber leider nur einen Tag.
LG. werner
Letzterille
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 24. Nov 2023, 18:25
Die grossen Elkos haben nur mehr di halbe Kapazizät.
Rabia_sorda
Inventar
#24 erstellt: 24. Nov 2023, 18:37
Kann dein Messgerät denn 22.000 µF messen?
Manche messen nur bis 10.000 oder 20.000 µF und darüber messen sie Mist.

Die Elkos sollten vor einer Messung auch unbedingt entladen sein, denn ansonsten könnte das Messgerät auch zerschossen werden.


[Beitrag von Rabia_sorda am 24. Nov 2023, 18:38 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#25 erstellt: 24. Nov 2023, 19:07
Die Schutzschaltungen reagieren i.d.R. auf DC-Offset, zu hohe Stromstärke durch die Endstufe und zu hohe Temperatur.

Ebenso kann ein Elko oder ein anderes Bauteil der Schutzschaltung defekt sein ... und: eine kalte Lötstelle kommt selten allein.

Du solltest zunächst den Ruhestrom jeweils bei beiden Kanälen messen und ggf. neu justieren - dies aber erst, nachdem die Siebelkos ausgelötet, dann nach dem Entladen geprüft und ggf. ersetzt wurden. Bewi den Messungen daran denken, dass dort Entladewiderstände vorhanden sind, die bei den Messungen etnfernt sein müssen. Ansonsten führen die Widerstände zu Fehlmessungen (zu hoher Leckstrom).


[Beitrag von CarlM. am 24. Nov 2023, 19:13 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 26. Nov 2023, 20:13
Danke für die vielen Tipps.
Ich habe die grossen Anblock C noch nicht holen können.
Inzwischen vom Protektion Board die Elkos ausgetauscht. Auch hier allen nachgelötet.
Scheint jetzt zu funktionieren. Läuft jetzt schon ein paar Stunden ohne Macken.
Die Elkos die ich getauscht habe, haben eher höheren Wert, ESR ist auch ok. Nur der Verlustfaktor ist viel höher. Teilweise 2 bis 3%.

Was hat das zu bedeuten. Ich weiß, das ist die Winkel Abweichung vom idealen C. Aber warum ist der erhöht, und was bewirkt das cB. In einem Netzteil? Oder war der Wert schon neu höher als die Neuen? LG.
CarlM.
Inventar
#27 erstellt: 26. Nov 2023, 20:22
Der Verlustfaktor ist ein Maß für den Leckstrom. Anschaulich: ein Teil der zugeführten Ladungsmenge (Ladung = Stromstärke x Zeit) wird nicht zum Aufladen genutzt, sondern fließt auf unerwünschten Wegen ("Lecks") ab. Ein Kurzschluss wäre ein Leckstromanteil (=Verlustfaktor) von 100%.

Durch die von mir oben beschriebene Prozedur des wiederholten Auf- und Entladens (1. Ladegerät --- 2. Widerstand) kann es gelingen, die Elkos - genauer: deren aktive Schichten - neu zu formieren. Gelingt dies nicht, ist der Elko unbrauchbar und zu entsorgen.
Letzterille
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 26. Nov 2023, 21:47
Danke, damit kann ich was anfangen. Hab immer nur von Wechselstrom Rechnung, und Zeiger Diagramm gelesen, aber davon verstehe ich zu wenig.
Beim Reciver habe ich jetzt vorerst die Dicken mit 6800uF verstärkt. Klappt alles wunderbar.
Das mit dem Formieren probier ich die Tage einmal. Wie lange soll ich die 22.000uF Formieren?
Mit der vollen Nennspannung?
Welchen Vorwiderstand? LG.
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 26. Nov 2023, 22:14
Bei Digikey findet man sinnvolle Rechentools:
https://www.digikey.de/de/resources/online-conversion-calculators
... und u.a. dieses Tool:
https://www.digikey....tor-safety-discharge

Formieren_Digikey

Man könnte also exakt 40 V ohne Vorwiderstand anlegen und 5 Minuten lang laden/formieren. Es muss natürlich die Polung beachtet werden und vorher gemessen werden, dass kein Kurzschluss im Elko vorliegt. Parallel zu den Klemmen wird ein Multimeter geschaltet.

Danach zieht man beide Banenstecker aus dem Ladegerät (erst jetzt abschalten). Achtung die Stecker dürfen sich nicht berühren! Man beobachtet das Multimeter. Absinkende Spannungen bedeuten "Leckstrom". Bleibt die Spannung konstant wird mittels Krokodilklemmen ein passender Entladewiderstand an die Kabel geschlossen und gleichzeitig die Stoppuhr gestartet. Andernfalls startet man bei z.B. 35V und berücksichtigt dies bei der Eingabe in das Onlinetool.

Im Beispiel würde also ein Widerstand von 1kOhm (2W besser 5W) zu einer Entladezeit (=Erreichen von 0,1 V) von 133 Sekunden führen.
Bei 500 kOhm wäre es die Hälfte (5W nun erforderlich). Abweichungen sind auch hier ein Maß für den Leckstrom.

Das Laden und Entladen sollte mehrfach (z.B. 5x) wiederholt werden.

p.s. Der Wert des Widerstands muss natürlich exakt gemessen werden.


[Beitrag von CarlM. am 26. Nov 2023, 22:15 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#30 erstellt: 26. Nov 2023, 23:37

CarlM. (Beitrag #27) schrieb:
Der Verlustfaktor ist ein Maß für den Leckstrom. Anschaulich: ein Teil der zugeführten Ladungsmenge (Ladung = Stromstärke x Zeit) wird nicht zum Aufladen genutzt, sondern fließt auf unerwünschten Wegen ("Lecks") ab. Ein Kurzschluss wäre ein Leckstromanteil (=Verlustfaktor) von 100%.

Durch die von mir oben beschriebene Prozedur des wiederholten Auf- und Entladens (1. Ladegerät --- 2. Widerstand) kann es gelingen, die Elkos - genauer: deren aktive Schichten - neu zu formieren. Gelingt dies nicht, ist der Elko unbrauchbar und zu entsorgen.


Hmm, da sind die Begriffe leider etwas durcheinander geraten.

Unter dem Verlustfaktor "Tangens(delta)" versteht man den Quotienten von Realteil und Imaginärteil einer komplexen Größe, z.Bsp. dem komplexen Z eines Kondensators.

Der Leckstrom (offiziell Reststrom) bekommt seine Bedeutung aus einer Gleichstrombetrachtung eines Isolators, bzw. eines Kondensators.

Selbst wenn der Reststom komplett verschwindet kann der Verlustfaktor von Null verschieden bzw. sogar sehr groß sein!
Umgekehrt kann auch ein sehr geringer Verlustfaktor (besonders bei hohen Messfrequenzen) ohne Einschränkung noch Restströme bedeuten.
Im Grunde sind beide Größen voneinander unabhängig, da sie verschiedenen Ursprung haben.

Bei Elektrolyt-Kondensatoren trifft öfters ein hoher Reststrom zusammen mit einem hohem Verlustfaktor zusammen auf, weil der typische Defekt dieses Typs die Isolationseigenschaften des Dielektrikums und den Serien-Innenwiderstand oft gleichzeitig betrifft. Allerdings gibt es aufgrund zahlreicher Ausfallszenarien keine allgemeingültige Regel dafür, jeder Elko stirbt auf seine Weise.


[Beitrag von Valenzband am 26. Nov 2023, 23:38 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#31 erstellt: 27. Nov 2023, 00:10

Valenzband (Beitrag #30) schrieb:
Hmm, da sind die Begriffe leider etwas durcheinander geraten.


Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Das Problem ist nur, dass selbst die Produzenten elektronischer Geräte zu diesem Durcheinander beitragen.
https://www.visaton....exikon/verlustfaktor

In der Anleitung des Test-Tools Joy-it T7 wird VLoss mit Verlustfaktor gleichgesetzt. Da ja der ESR die Angabe des Verlustfaktors nicht mehr erfordern würde und der tan(delta) nicht in % angegeben wird, handelt es sich also um VLoss und nicht um den Verlustfaktor.
Ich habe also doppelt (bewusst) "geschlampt": ich habe eigentlich VLoss erklären wollen (weil der TE das T7 benutzt) und natürlich ist auch VLoss noch sehr viel komplexer als ein Spannungsabfall durch Leckströme ... Asche auf mein Haupt ... einen Versuch war's wert.

Verlustfaktor


[Beitrag von CarlM. am 27. Nov 2023, 00:11 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#32 erstellt: 27. Nov 2023, 00:50

CarlM. (Beitrag #31) schrieb:
...Das Problem ist nur, dass selbst die Produzenten elektronischer Geräte zu diesem Durcheinander beitragen.
https://www.visaton....exikon/verlustfaktor

Das Problem ist halt, dass allerlei Hersteller unterwegs sind, dem Laien alles Mögliche mit Halbwahrheiten und "Eselsbrücken" zu erklären, um so ihre Produkte noch etwas besser zu vermarkten. Am Ende redet und meint jeder etwas Anderes.


In der Anleitung des Test-Tools Joy-it T7 wird VLoss mit Verlustfaktor gleichgesetzt. Da ja der ESR die Angabe des Verlustfaktors nicht mehr erfordern würde und der tan(delta) nicht in % angegeben wird, handelt es sich also um VLoss und nicht um den Verlustfaktor.


Den chinesischen Handhelds kann man letzten Endes nicht immer über den Weg trauen. Ich habe seit Anbeginn meiner Tätigkeit professionelle Geräte zugelegt. Ist zwar um Einiges teurer, aber wesentlich besser dokumentiert, geeicht und zertifiziert. Da ich die Geräte als Selbstständiger nutze (ganz anderes Metier als hifi) kann ich sie halbwegs von den Steuern absetzen.
Hobbyisten lege ich nahe, bei Verdacht die Komponenten einfach passend zu erneuern. Unter dem Strich ist das meistens schneller und billiger als viele Fehlversuche, einschließlich der mehr oder weniger großen Risiken von Folgeschäden durch "halbdefekte" Teile. Mit etwas Übung erlangen auch Hobbyisten ausreichend Erfahrung, um beurteilen zu können, welche Teile häufiger Ausfälle zeigen, im einfachsten Fall visuell oder per Geruchstest ;-)


[Beitrag von Valenzband am 27. Nov 2023, 00:55 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#33 erstellt: 27. Nov 2023, 04:09
Aus dem Zusammenhang ergab sich bereits, dass Vloss (eine von den AVR-Mikrocontroller-Komponententestern (sog. Chinatestern, "Transistortestern") ermittelte %-Grösse, die zu einem großen Teil mit dem Kondensator-Leckstrom korreliert, gemeint war und nicht der Verlustfaktor, der eine Eigenschaft eines Dielektrikums kennzeichnet. Die Antwort dazu war daher soweit korrekt, wie sie auf die Nachfrage zum abgelesenen Vloss (%), also dem durch das Gerät angezeigten Wertes eines prozentualen Spannungsverlusts aufgrund Leckstrom bezogen war.


Entsetzt bin ich vom falschen Eintrag im sog. "VISATON Lexikon" zum Stichwort "Verlustfaktor", den Valenzband verlinkt hat.
Man sollte doch eigentlich annehmen, dass in einer alteingesessenen Firma für elektrotechnische Erzeugnisse (Lautsprecher-Chassis), die sich offensichtlich zutraut, ein "Lexikon" elektrotechnischer/physikalischer Begriffe herauszugeben, ein dermassen elementarer Begriff korrekt definiert wird. Sind dort Leute ohne Ausbildung am Werk? Hat der Hausmeister das Lexikon geschrieben? DAS kratzt am Vertrauen, dass man so einer Firma entgegenbringen kann!

Die Urversion des den China-Kopien zugrundeliegende "Transistortester" wurde von K.-H. Kübbeler entwickelt und dokumentiert. Er beschreibt darin auch den angezeigten Wert für "Vloss" im Vergleich mit dem Wert des "quality factor" (Q) eines PeakTech LCR 2170 Testers. Es scheint, dass nicht ausschliesslich Leckstrom, sondern wenigstens auch noch eine andere Eigenschaften Vloss bestimmt. Jedoch ist Leckstrom die dominierende Größe.

Vloss_a
Vloss_b

Es zeigt sich auch, dass bei auffällig erhöhtem Vloss ("capacitors with more than some % Vloss are suspect" - persönlich habe ich dafür meine Grenze auf max. 2 % Vloss gesetzt, die ich noch tolerieren möchte), also bei Leckstrom, eine zu hohe Kapazität angezeigt wird. Das liegt daran, dass dieses Gerät, wie auch das Peaktech 3315, die Kapazität aus der Ladezeit ermittelt. Lange Ladezeit wird aber auch durch erhöhten Leckstrom verursacht.

Anhand der Q-Faktors, gemessen von einem LCR-Meter, sind PET und PP Dielektrika eindeutig auseinanderzuhalten. Vloss ist aber mit dem Transistortester in beiden Fällen 0 %.

Es lohnt sich, sich mit den Messprinzipien der eingesetzten Geräte zu befassen, will man die Messergebnisse richtig einordnen.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Nov 2023, 04:22 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 27. Nov 2023, 10:11
Oh, dann habe ich die Verwirrung ausgelöst. Ich messe mit meinem AVR Schätzgerät Vloss, was nicht der Verlustfaktor ist.
B
Valenzband
Inventar
#35 erstellt: 27. Nov 2023, 22:50

oldiefan1 (Beitrag #33) schrieb:
Aus dem Zusammenhang ergab sich bereits, dass Vloss.... ermittelte %-Grösse, die zu einem großen Teil mit dem Kondensator-Leckstrom korreliert, gemeint war und nicht der Verlustfaktor, der eine Eigenschaft eines Dielektrikums kennzeichnet.

... K.-H. Kübbeler beschreibt .. den angezeigten Wert für "Vloss" im Vergleich mit dem Wert des "quality factor" (Q) eines PeakTech LCR 2170 Testers. Es scheint, dass nicht ausschliesslich Leckstrom, sondern wenigstens auch noch eine andere Eigenschaften Vloss bestimmt.

So langsam kommt etwas Licht ins Dunkel.
"VLoss" soll wohl den "Voltage Loss", speziell den prozentualen Spannungsverlust nach einer ("kurzen") Aufladung eines Kondensators, bezeichnen.
Der hat mit dem "echten" Verlustfaktor im elektrotechnischen Sinn aber wenig zu tun.
Der Autor hat (s)eine, vornehmlich an Elkos(?) gemachte Beobachtung in ein Messergebnis verwandelt, das den genannten Spannungsabfall beziffert, v.A. wenn schnell geladen wird (eine neue Unklarheit entsteht dabei durch die ungenaue Definition darüber, was "schnell" sein soll).
Die Erklärung dafür liegt in der Struktur Anodenoberfläche von Al-Elkos, die aus demselben Grund auch für eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Frequenzabhängigkeit der Kapazität bewirkt. Ein kurzer Ladungsstoß entspricht höheren Frequenzen, die Kapazität erscheint in dieser Zeit etwas geringer als in der unmittelbaren Folge des Ladungsstoßes. Die nachfolgende "Kapazitätsvergrößerung" bewirkt den Spannungsabfall (U=Q/C).
Dieser Effekt trägt auch tatsächlich anteilig zum ESR bei. Im ESR sind dann aber noch der Widerstand des Elektrolyten und weitere Widerstände (Anschlussdraht / Kontaktierung, Folie) enthalten.
Man sollte bei Elkos generell keine allzu "genaue" Kapazität erwarten. Darin sind etliche Faktoren verwoben, die einzeln oder zusammen größere Abweichungen verursachen können (u.A. auch Temperatur-Abhängigkeit).
oldiefan1
Inventar
#36 erstellt: 27. Nov 2023, 23:41
Die aktuelle Dokumentation des Transistortesters nach Markus Frejek und Weiterentwicklung der Software durch K.-H. Kübbeler findet man hier (deutsche Version):

https://github.com/M...x/german/ttester.pdf

Zu Vloss gibt es dort die zuvor bereits auf Englisch wiedergegebene Erläuterung in deutsch.

(Es war mir wichtig, den Urheber (Markus Frejek) dieses genialen Gerätchens noch zu nennen. Zwar erreicht es nicht die Präzision von Profi-Messgeräten, aber für die meisten praktischen Anwendungen hinreichende Genauigkeit. Für ca. 10-20 € auf jeden Fall ein Multitalent!).

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Nov 2023, 23:59 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 01. Dez 2023, 18:26
Hallo! Ich habe noch eine Praxis Frage zu Elkos :
Bei einem anderen Gerät, Pioneer SE 8800 Verstärker.
Die 4 dicken Elkos haben mit meinen Messgeräten fast Nennkapazität, ESR und Vloss unter 1%. Bei 3en bleiben die 50V nach dem Ausschalten. Bei einem fällt die Kapazität nach 1 min auf ein Drittel usw. Sind noch eingebaut. Endstufe abgeklemmt.
Kann es sein dass der trotzdem hin ist?
Ich baue ihn gerade aus, aber das dauert noch
LG. Letzterille.
CarlM.
Inventar
#38 erstellt: 01. Dez 2023, 18:34
Das ist okay. An einem der vier Elkos hängt die Spannung für die Relaisspule (Netzrelais). Da sorgt also der Verbraucher für die Entladung.
Bei Pioneer sind die Siebelkos selten defekt. Aus meiner Sicht besteht kein Handlungsbedarf.

Nachtrag:
Es ist ja vermutlich ein SA-8800 ...
Da könnte man nach dem Entladen auch jeweils einen Widerstand 4,7 kOhm/1W (Metalloxid) über die Kontakte löten. Da fließen dann permanent ca. 10mA (0,5W), die das Gerät sicher innerhalb von 5 bis 6 Minuten entladen. Man kann auch 10k oder 20k wählen, um den Einfluss auf die Schaltung zu minimieren.Bei 20k sind es dann 15-20 Minuten.

Bei anderen Hersteller wie Harman-Kardon findet man diese Lösung ab Werk.


[Beitrag von CarlM. am 01. Dez 2023, 19:09 bearbeitet]
Letzterille
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 01. Dez 2023, 19:44
OK, dann ist das Normal.
Hab nämlich, wie Du sagst, einen niedrigeren Widerstand zwischen den Polen. Hab den einen jetzt ausgebaut, und geladen. Vollkommen ok.
War also am falschen Weg.
Der Pio SA 8800 hat anscheinend etwas in der Endstufe. Vorverstärker Seite ist ok. Endstufe leise, und verzerrt. Kopfhörer funktioniert.
Die 2SA1075 bzw. 2SC2525 habe ich ausgebaut. Sind OK.
An der Basis liegt ein sauberes Signal an.

Anscheinend ist das Netzteil gut, und auch die Leistungstransistoren. Bau jetzt wieder zusammen, und schau dann weiter.

Sollte ich einen neuen Threed für den SA8800 starten? LG lr
CarlM.
Inventar
#40 erstellt: 01. Dez 2023, 19:46

Letzterille (Beitrag #39) schrieb:
Sollte ich einen neuen Thread für den SA8800 starten? LG lr


Wenn das Problem weiterhin bestehen sollte ... auf jeden Fall.
Letzterille
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 01. Dez 2023, 21:00
Hallo liebe Leute!
Diesen Entladewiderstand hat auch der Pio 950.

Der Reciver ist jetzt fertig. Vielen Dank für Eure Hilfe.

Jetzt hab ich gleich den nächsten Patient am Tisch. Pio SA 8800 mit der hübschen blauen Anzeige. Lg. Letzterille
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