Pioneer SX-950 Probleme

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Iron_Frisco
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Apr 2014, 14:32
Hallo mal wieder!
Ich habe ein Problem und hatte gehofft, man könne mir hier vielleicht weiterhelfen.

Ich habe eine viel benutzte Zweitanlage, bei welcher ein Pioneer SX-950 zwei gute alte Magnaspheere 360° Rundumstrahler anspielt.

Und mit dem Vollverstärker gibt es ein Problem: Wenn ich den Verstärker einschalte, gibt es kurze Zeit später einen kurzen, elektromagnetisch -klingenden Klick und der Ton ist weg. Und zwar bei allen Kanälen. Es klingt, als würde eine Sicherung rausspringen, die den Verstärker aber nicht gänzlich abschaltet... oder so...

Bisher habe ich auch noch keine Lösung gefunden wie man den Verstärker wieder zuverlässig an den Start bringt. Manchmal hilft oftes an- und ausschalten, manchmal muss ich ihn für Stunden, manchmal für Tage vom Strom trennen, damit er wieder weiterspielt.
Hat jemand eine Vermutung woran das liegen könnte und ob dieses Symptom reparabel ist!?

Besten Dank vorab!

VG

Daniel
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 18. Apr 2014, 16:17
Hallo Daniel,

so aus dem Bauch heraus würde ich denken, dass die Schutzschaltung anspricht. Auslöser wird eine schlechte Lötstelle im Bereich Netzteil oder Endstufen sein. Es dürfte sich in jedem Fall um eine Stelle handeln, die mechanisch oder thermisch stark belastet ist. Das sollte reparabel sein.

Auch möglich, wenngleich weniger wahrscheinlich: Kontaktprobleme diverser Art an einer Steckverbindung bis hin zu einem defekten Kondensator.

Ich würde aber zunächst die Lötstellen gründlich mit einer Lupe untersuchen und ggf. nachlöten.

Gruß
Harald
Iron_Frisco
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Apr 2014, 16:04
Hallo Harald,

vielen Dank für deine Einschätzung. Mein Ehrgeiz ist geweckt - das will ich angehen.

Leider sind meine Elektronik-Kenntnisse bisher noch sehr beschränkt.

Bevor ich weiter wahllos an meinem Verstärker rumschraube um überhaupt eine in der Nähe des Netzteils befindliche Lötstelle zu finden, kannst du/jemand :-) mir vielleicht einen kurzen Tipp geben, wo genau ich schrauben und suchen muss.

Ich habe mal zwei Bilder gemacht:

Besten Dank und frohe Ostern!

LG

Daniel


Pioneer 1


Pioneer 2
sky55
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 20. Apr 2014, 18:59
Kurz und Knapp
Auf Deinen Fotos ist nur die Oberseite mit Netztrafo, Siebelkos, Endstufe, Tuner und Lautsprecherrelai
zu sehen. Von der Unterseite her müssten noch weitere Platinen seien, dort suchen.
Beim suchen Von (kalten) Lötstellen kann man ja erstmal nichts falsch machen.
Viel Erfolg

Gruß
Iron_Frisco
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Apr 2014, 11:55
Oh. Ok, danke

Ich habe das Gerät umgedreht, von unten aufgeschraubt und über zwei Stunden mit Taschenlampe und Lumpe penibel nach einer Schwachstelle gesucht: Ich habe nichts gefunden. Alles ist perfekt verlötet/verkabelt, ich habe keinen Wackelkandidaten entdecken können...

Was könnte ich als nächstes tun um der Fehlerursache auf den Grund zu gehen?

LG

Daniel

pioneer 3

pioneer 4
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 21. Apr 2014, 18:17
Nur einen Kopfhörer und einen CD-Player bzw Programmquelle anschließen.
Im laufenden Betrieb bei sehr geringer Lautstärke mit elektrisch nichtleitenden Plastikstab
die Platinen leicht biegen und Bauteile bewegen , besonders die lang hervorstehenden ,
weil das meist Transistoren sind die heiß+kalt werden oder
Bauteile die einen langen mechanischen Hebel haben und daher immer leicht wackeln.
Beides zermürbt Lötstellen.
Langsam machen , weil wenn der Fehler da ist und das Lautsprecherschutzrelais ausgeschaltet ist
und man dann wackelt und der Kontakt wiederkommt ,
es einige Sekunden dauert bis das Relais anzieht (PowerOn Delay gegen Einschaltknacken in Boxen).
Besser ist wenn der Kontakt da ist , es also funktioniert , man dann wackelt und das Relais ausschaltet,
was sofort passiert , wenn der Wackelkontakt fehlerhaft trennt.
Im Bereich wo man biegt/bewegt liegt der Wackelkontakt .
Niemals ins Gerät greifen solage der Netzstecker nicht gezogen ist.
Nach Ziehen des Netzsteckers 5 Minuten warten , dann erst nachlöten.
Elkos müssen sich entladen .
Schutzbrille tragen.
bukongahelas
smull25
Neuling
#7 erstellt: 21. Apr 2014, 18:32
Hallo Iron Frisco
Ist vielleicht eine dumme Frage, aber hast du die Platinen auf der Unterseite auch abgenommen und umgedreht? So wie ich es auf den Fotos sehe, sind sie mit Kunststoffhaltern befestigt. Ich würde mit der Platine mit den Sicherungen drauf beginnen. Ansonsten kann Abklopfen, wie es mein Vorredner vorschlägt sicher nicht schaden - jedenfalls solange du nicht den Vorschlaghammer nimmst

In diesem Sinne fröhliches Lötstellensuchen
Silvan
Iron_Frisco
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 22. Apr 2014, 19:56
Hallo,

danke für eure beiden Tipps, bukongahelas und betamax.

Mist, ich komme bei der Fehlersuche nicht weiter. Die Aussetzer sind nur sporadisch. Sehr unregelmäßig und auch die Dauer variiert zwischen 1 Sec und 3 Tage...

Gestern Abend noch hatte ich wieder zwei kurze Aussetzer. Jetzt hab ich die Anlage heute nochmal umgedreht, zunächst die Platinen von unten geprüft (hier gibt es aber auch so gut wie keine Kabel) und anschließend alle Platinen leicht angewackelt, jedes einzelne Kabel angewackelt, auch alle kleinen Türmchen (=Transistoren?) bewegt und teils aufgerichtet, da einige ja schon recht schief waren.

Es gab keine Aussetzer, die Anlage hat munter vor sich hingespielt...

Habe ich etwas übersehen, oder sind tatsächlich alle Lötstellen intakt und der Fehler liegt wo anders?

Vielen Dank schonmal, falls jemandem ein Tipp einfällt...

LG

Daniel
miranda08
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 26. Apr 2014, 15:31
Hallo Daniel,

habe den gleichen Receiver und habe ihn mehrmals erfolgreich repariert.

Die Fehlersuche an Deinem Gerät wird jedoch schwierig, da der Fehler nur sporadisch auftritt und nicht reproduzierbar zu sein scheint.

Was Du jedoch über Deine bisherige Suche hinaus machen kannst:

Alle gedrillten Kontakte verlöten, um an diesen Stellen Kontaktprobleme zu eliminieren.
Aber Vorsicht, denn dadurch wird es erheblich schwerer, diese zwecks späterem Platinenausbau zu lösen.

Weiter kannst Du "prophylaktisch" bestimmte Tranistoren und Elkos der Spannungsstabilisierung ersetzen. Auf jeden Fall dort zunächst mit Lupe und Licht nach kalten Lötstellen suchen. Dazu das Board mit den 5 Sicherungen ausbauen. Welche und wie? Hierzu gibt es ein phantastisches Video. Der SX850 ist im Grunde baugleich zum SX950.

Pio SX850
Ab ca. 7:20 und 17:20

Wenn Du dann Lust auf mehr hast, ersetze Transistoren und Elkos der Phonoplatine.
Ab ca. 24 im Video.

Damit wären die 2 häufigsten Fehlerquellen dieses Gerätetyps behoben.
Meiner spielt seitdem klaglos.
Mehr Aufwand würde ich zunächst nicht reinstecken.

Es lohnt sich auf jeden Fall, den Pio zu reparieren. Sowas erhält man heute nicht mehr.

Jedoch benötigst Du unbedingt den Schaltplan. Du musst Dir auch Ersatztypen für die Transistoren besorgen, da die Originalen nicht mehr verfügbar sind. Hier würde ich mich nicht auf das Video beziehen, denn möglicherweise sind im SX950 andere Typen verbaut. Glaube ich nicht aber kann sein.

Und Du musst wissen, wie die Pinbelegung dieser Typen ausgelegt ist. Soweit ich mich erinnere, ist BCE anders belegt. 1 zu 1 einsetzen funktioniert wahrscheinlich nicht. Also immer erst prüfen/messen. Solltest Du 2 oder mehr Transistoren an einem Kühlblech ersetzen, musst Du schauen, ob diese elektrisch isoliert angeschraubt sind. Sonst droht wieder Ungemach.

Und wie immer: Den Sicherheitshinweis oben von bukongahelas beachten.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du das hinkriegst, dann gib' das Gerät lieber in eine Werkstatt oder frage hier mal an, ob sich jemand rantraut.

Soweit meine Tipps. Schau' Dir das Video an. Der Typ ist richtig gut und es macht Spaß, ihm bei der Arbeit zuzusehen. Zudem kann man eine Menge lernen.

Gruß und viel Erfolg

Heribert


[Beitrag von miranda08 am 26. Apr 2014, 15:33 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 27. Apr 2014, 01:14
Es gibt ein Lautsprecherschutzrelais , das von einer Protection(schaltung) angesteuert wird.
Dieses Relais schaltet sporadisch ab.
Die Frage ist warum bzw welche (Fehler)bedingungen zum Abschalten führen.
Solche Protections prüfen:
1 - DC Fehlerspannung an den Endstufen Modulausgängen , >+-1VDC führt zur Abschaltung.
2 - Übertemperatur Endstufen(kühlkörper)
3 - Netzteil Aktiv (AC Detection) . Soll das Relais sofort bei PowerOff abschalten , Ausschaltplopp unterdrücken.
4 - Wie beschrieben ist in der Protection das PowerOnDelay (Unterdrückung Einschaltplopp) integriert.

Als mögliche Ursachen kommen hier 1 und 4 infrage .
- Prüfung 1: 2 Multimeter/DC-Voltmeter direkt an die Lautsprecher(Modul!)ausgänge (LSO-R + LSO-L) anschließen.
Also vor den Trennkontakten des LS-Relais. ZB an den Luftspulen der Anti-schwing-glieder (Boucherot-Glieder).
Liegen hier mehr als +-1VDC an gegen Masse=Gehäuse , wenn das Relais sporadisch abschaltet ?
Amp ist im Ruhezustand ohne Musikansteuerung , ohne Signalquelle , ohne Boxen.

- Prüfung 2: Spannung am zeitbestimmenden Aufladekondensator des PowerOnDelay messen.
Bricht sie ein wenn das Relais sporadisch abschaltet ?
Ersetze versuchsweise alle Elkos im Bereich der Protection , also auch den zeitbestimmenden.

- 2+3 sind relativ unwahrscheinlich , evtl garnicht eingebaut.

Es geht darum die Ursache für das Abschalten einer Fehlermeldung an die Protection zuzuordnen.

bukongahelas
mariosoldano
Neuling
#11 erstellt: 17. Jan 2017, 00:41
moin

hab das selbe problem an meinem sx 850.hab schon elkos und transen auf dem protectionboard getauscht, leider ohne erfolg. relais fällt immer mal wieder ab (wird spannungslos, gemessen) und zieht irgendwann wieder an. ansonsten, wenns läuft, klingt alles super.

bin über tipps sehr dankbar :-)


mario
Elroy_Solderboy
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 06. Dez 2022, 22:09
Sofern mit den Lautsprechern alles in Ordnung ist (keine uralten Elkos auf den Frequenzweichen oder andere Defekte, die dazu führen, dass die Impedanz in den Keller geht), kann es auch eine zu hohe Ruhespannung sein. Die kannst du entweder nach eigenem Ermessen mithilfe des Servicemanuals einstellen oder einen Fachmann zu Rate ziehen.


Beste Grüße,

Elroy
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 06. Dez 2022, 22:14
... ob es den Mario nach fast 6 Jahren noch interessiert? Ich bin gespannt!


[Beitrag von CarlM. am 06. Dez 2022, 22:14 bearbeitet]
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