Fisher Walkman kaputt

Hi Tobi,

Der Fisher ist von Sanyo und kostete damals wohl um die 400 DM.
Der Fehler kann durchaus auf ausgetrockneten Koppel-Elkos beruhen, wie aber auch des Verstärker-ICs.

Ich hab mir grad mal den Schaltplan angeguckt. Also scheinbar gehen beide Kanäle auf das große Endstufen IC für den Speaker, mit ein paar Cs im Signslweg gehen die beiden 1,5 V Ausgänge am KHV IC vorher aber auf den KH Ausgang. Eigentlich müsste ich ja - wenn an einem Ausgang die 1,5 V nicht anliegen ganz leicht raus finden können, ob der Weg bis zur KH Buchse ok ist, indem ich L und R am IC Brücke, weil dann sollte ja links im KH auch was zu hören sein.

Das erklärt allerdings nicht, warum der Speaker tot ist und der ist ja wirklich mausetot, da rauscht nix, da ist auch nix leise zu hören. Ob vielleicht einfach die Buchse eine kalte Lötstelle hat? Wenn ich am Stecker wackele passiert allerdings gar nix, normalerweise knackt dann ja irgendwie was, aber da müsste ja ein Schaltkontakt zwischen Speaker und KH umschalten. Vielleicht stimmt da irgendwas nicht…

LG Tobi

Die Eingangssignale auf "Mono" brücken würde ich auch als Test vornehmen.

Übrigens gehen Muting-Transistoren (hier Q102/202) gerne mal hops. Dazu kann man sie erstmal ersatzlos entnehmen und wenn er dann spielt, dann könnte man sich um einen Ersatz der Transistoren kümmern.

Im Schaltplan finden sich Elkos mit 4 und 6,3 V Spannungsfestigkeit. Diese sind oftmals trocken und bilden u.U. auch einen Kurzschluss.
So "halb"- defekte Elkos lassen sich hin und wieder kurzzeitig mit Wärme reaktivieren, wozu ich immer einen Haarföhn verwende.
Man kann aber auch die Becher der einzelnen Elkos so etwa 2 bis 3 sek. lang mit einer heißen Lötkolbenspitze berühren.

Hast du evtl. einen Signalverfolger? (kann man zur Not auch selbst bauen)


Den Lautsprecher würde ich mal ohmisch durchmessen, aber oftmals brechen gerne die dünnen Leiterbahnfolien, weil die an der Klappe immer geknickt werden. Von alten klappbaren Autoradio-Displays kenne ich es zur Genüge.

Nee ich hab nur ein Multimeter. Ist halt auch immer schwierig, wenn man Komponenten testen will, das geht ohne auslöten eigentlich nicht.

400 Mark ist schon echt happig. Das ist über 100 Mark teurer, als der DD damals gekostet hat. Verrückt eigentlich, dass die Referenz gar nicht mal am Teuersten war und dass sonst Niemand mal auf die Idee gekommen ist etwas Ähnliches zu entwickeln. Von Panasonic gab es ein paar Geräte mit Direktantrieb, wovon eins aber Autoreverse hat. Da geht dann vom direktangetriebenen Capstan ein Riemen zum Zweiten. Ich glaube auch da ist aber der Gleichlauf bei Bewegung gar nicht mal so gut. Die DDs übertragen ja die Kraft per Gummi vom längs angeordneten Motor auf den Capstan. Allerdings macht dieses Motorkonzept allein schon ne Menge aus, denn auch der TPS L2, Walkman 7 und Walkman 2 und 5 haben den Motor so angeordnet und sind dadurch schon wesentlich erschütterungsfester, als spätere Geräte, dafür meist aber auch klobiger.

Die Fisher/Sanyo Geräte scheinen aber auch aus unterschiedlichen Quellen zu kommen. Der PH 26 hat zumindest das Laufwerk des Aiwa HS G36, das Board ist aber anders und das Batteriefach anders angeordnet. Die Sanyo Geräte scheinen da auf Servicefreundlichkeit ausgelegt zu sein. Spätere Geräte kommen dann aus Korea. Der MGP 500 z.B., den gibts dann auch von Grundig als Beat Boy 170. Keine Ahnung, welcher Hersteller den gebaut hat, aber kleinere Grundigs sind teilweise umgelabelte Samsungs und Grundig hat die aber offenbar von Sanyo bezogen. In Spanien gab es Sanyo Betamax Recorder mit Grundig Branding. Die hatten anscheinend einen Deal. Der Beat Boy 195 scheint dann das Laufwerk des Aiwa HS P202 zu haben, als es das bei Aiwa schon nicht mehr gab, allerdings in einem Plastikgehäuse.

Naja ich muss die Tage mal gucken wann ich Zeit finde. Vielleicht mache ich den Fisher später mal auf, ansonsten im Laufe der Woche. Ich muss allerdings sowieso noch ein zweites Gerät organisieren. Er sieht zwar beinah neuwertig aus, hat aber einen Riss an der Blende, die uns Tastenfeld geht. Das ist unschön und das Gerät hat so ein tolles Design, dass mich das stört. Man könnte jetzt warten und gucken, ob das zweite Gerät dann eh funktioniert… allerdings höre ich im rechten Kanal auch ein leises Motorsurren, das könnte normal sein (besonders laut ist es nicht und viele Geräte aus der Zeit haben das out of the Box gehabt), kann aber auch sein, dass da irgendwelche Filter Elkos kaputt sind. Beim Beat Boy 170 hab ich da ganze Board neu gemacht, es ist da zwar besser geworden, ganz weg ist es aber nicht.

LG Tobi

Also jetzt verstehe ich gar nix mehr. Beim messen vom IC zufällig Kontakte gebrückt, dann habe ich gemerkt, dass rechts leise zu hören ist. Das habe ich dann noch ein paar mal gemacht und plötzlich sind Beide Kanäle da. Der Lautsprecher geht auch. Geschwindigkeit habe ich eben eingestellt. Ich werde wohl neue Andruckrollen einbauen müssen, der Azimut wird nicht gehalten, wenn ich das Gerät bewege. Natürlich weiß ich nicht, ob das ein Dauerzustand ist.

Allerdings ist der Lautsprecher sehr leise. Möglicherweise ist er kaputt oder noch was anderes im Argen. Über Kopfhörer klingt er jedenfalls gut.

Ich war zwischendurch weg und dann ging es wieder nicht.

Das müssen die Elkos sein, wahrscheinlich Alle oder ziemlich Viele. Die Spannungrn am IC stimmen - wenn mein Multimeter nicht komplett verrückt ist - Alle nicht. An keinem einzigen Pin ist das was da sein sollte. Die 1,5 V sind auf beiden Seiten 1,3 V (ok, das könnte auch an den Batterien liegen, mit Netzteil habe ich es nicht probiert), die Chromumschaltung ist auch merkwürdig, das Rauschen verändert sich minimal aber auf den Klang hat es nicht den Einfluss, den es haben müsste.

LG Tobi

Auf die Elkos tippe ich stark.

Mal gucken was ich noch so da habe. Vielleicht gucke ich gleich mal, wenn ich zuhause bin.

Das Board hab ich jetzt raus. Servicefreundlich geht so… man muss alle Kabel ablöten und kann da nicht testen. Ein paar der 220 microfarad Elkos haben eindeutig Grünspan angesetzt. Ich habe keinen passenden Ersatz. 4,7 hab ich auch nicht. Ich muss erst mal die passenden Elkos bestellen. Das Laufwerk scheint verwandt mit den koreanischen Beat Boy Laufwerk zu sein, es hat die selben Andruckrollen und ich erkenne einige andere Ähnlichkeiten. Das ist ein bisschen blöd, weil es die Andruckrollen nicht mehr gibt. Marian Mihok hatte mir welche extra dafür geschliffen. Bei dem Beat Boy musste ich den Anpressdruck massiv erhöhen und hinter die Sprengringe an den Capstanen zusätzliche Distanzscheiben klemmen, weil das Band nicht sauber durch laufen wollten. Ich hoffe das bleibt mir bei diesem Gerät erspart. Neue Andruckrollen braucht es aber trotzdem. Hier ist der Aufbau nicht so, dass ich einfach alles ausbauen und rumprobieren kann. Jetzt wo Alles demontiert ist, wäre es besser, dass direkt zu erledigen. Ich hoffe ich bekomme Alles wieder angelötet und meine Fotos sind genau genug. Man erkennt die Lötstellen nur schwierig, trotz der Option des ranzoomens. Ist Alles sehr eng. Wenn allerdings auch SMD Elkos hin sind habe ich ein Problem. Das kriege ich hier zuhause nicht hin.

Der Plan ist derzeit Alle Elkos und Tantals tauschen und dann hoffen, dass es geht.

LG Tobi

Bei ausreichendem Platz kannst du auch normale (radiale) Elkos verbauen, denn die sind heutzutage kleiner als früher. Evtl dann liegend verbauen.

Tantale sind da auch drin
Diese Dinger sind eher sehr selten defekt und wenn, dann haben sie eigentlich immer einen Kurzschluss.
Die kann man aber auch gegen Elkos ersetzen.

Ich muss erst mal n Händler finden, der Alle Werte hat. Das ist gar nicht mal so einfach. Was ich bei Reichelt nicht finde, finde ich wo anders und umgekehrt. Irgendwas fehlt immer, oder es ist sauteuer. Hab mir eben erst mal ne Stückliste gemacht. Das war doch früher nicht so?! oO

LG Tobi

Photo vom "Einkaufszettel"? Dann könnte man ggf. Tipps geben.

0,1y 35V
0,1y 35V
1y 10V
1y 10V
1y 10V
1y 10V
2,2y 4V
2,2y 4V
4,7y 16V
4,7y 16V
4,7y 16V
10y 6,3V
10y 6,3V
10y 6,3V
10y 6,3V
22y 6,3V
22y 3V
33y 6,3V
47y 3V
47y 3V
47y 3V
47y 4V
47y 4V
47y 4V
100y 4V
220y 4V
220y 4V
220y 4V
220y 4V
220y 4V
220y 4V


Das y steht hier bei natürlich für Micro. Ich weiß immer nicht welche Kombination das auf der Tastatur hat, bei Apple ist das ja dann auch noch mal anders.

LG Tobi

Wenn tatsächlich schon Korrosion vorhanden ist- mach doch mal Bilder- dann musst du die Platine genau untersuchen. Oft hat das Elektrolyt die Leiterbahnen zersetzt. Leider sind es oft die Durchführungen bei doppelseitigen Platinen, die zerstört werden. Und wenn dei Leiterbahnen im größeren Umfang zerstört sind, hilft alles nichts mehr.

So wild isses nicht Ingo. Die Leiterbahnen und Lötstellen sind glücklicherweise alle ok, soweit ich das beurteilen kann und es kam ja auch aus Beiden Kanälen und auch aus dem Lautsprecher was raus, wenn ich ein Bisschen mit dem Muting gespielt hab. War zwar nicht optimal, aber grundsätzlich funktionierte ja Alles einigermaßen. Von Unterbrechungen gehe ich deshalb erst mal nicht aus.

Die Sorge ist eher, dass ich die Elkos nicht alle bei einem Anbieter beziehen kann und später noch: dass die Spur nicht vernünftig gehalten wird, wenn elektrisch Alles geht.

LG Tobi

DOSORDIE (Beitrag #14) schrieb:

...Das y steht hier bei natürlich für Micro. Ich weiß immer nicht welche Kombination das auf der Tastatur hat...

AltGr + M

Also sowohl bei Pollin, als auch bei Reichelt und größeren Anbietern finde ich keine Elkos mit den kleineren Werten für so geringe Spannungen, nur SMD, oder Tantal. Die normalen radialen Elkos sind erst mit 100V oder mehr verfügbar und die sind dann zu groß.

Kann ich stattdessen die Typen, die ich nicht finde auch durch Tantals ersetzen? Dann könnte ich nämlich Alles in einem Abwasch und bei einem Anbieter bestellen.

LG Tobi

Ich kann Dir ev. helfen :



VG Werner

Das Entscheidende ist, dass es von den Abmessungen passt. Die Spannungsfestigkeit in V darf durchaus höher sein.

Beispiel:
Der 100µF 4V kann durch den verlinkten Elko ersetzt werden, wenn Durchmesser 6,3mm und Höhe 7mm passen.

https://www.reichelt...?&trstct=pol_0&nbc=1

Ja cool, kann ich dir Teilmengen abkaufen? Passen denn 50V oder wären die dann auch deutlich größer?

LG Tobi

Die Maße sind doch dem Photo entnehmbar ...

Am besten Du misst die Originalelkos aus. Da Elko früher i.d.R. größer waren als heute, sind die Chancen groß, dass es trotz leicht höherer Spannung passt.

Moin,
ich habe den Eindruck, das Geraet braucht Miniaturelkos. Und die scheinen in bedrahteter Ausfuehrung selten geworden zu sein. Die werden zwar noch hergestellt, aber dann als SMD-Ausfuehrung.
Die Kondensatoren in der Sortimentschachtel scheinen mir Standardelkos zu sein. Die bekaeme man in so einem Geraet nur liegend untergebracht. Das wird wohl kaum der Fall sein, weil es viel Flaeche braucht.

73
Peter

Tja was gibt’s da für ne Alternative? Die SMD Elkos da rein fuddeln wird schwierig. In meinem Beat Boy hat’s auch mit nächst größeren Werten funktioniert, war zwar alles ein bisschen enger, aber es geht. Aber zwischen 4V und 50V ist halt schon ein großer Unterschied. Da kann’s dann hinterher wirklich passieren, dass der Elko gegen ein Zahnrad stößt oder so. Ich muss heute mal messen. Bin gestern nicht mehr dazu gekommen.

Aber was spräche denn dagegen stattdessen Tantals einzubauen? Die gibt’s ja in den richtigen Größen. Das wäre dann meine Alternativlösung und es betrifft ja auch nicht Alle.

LG Tobi

Gar nichts. Tanatl sind sogar hochwertiger.

Hallo Dosordie

Sende mir per PN eine Liste der passenden Elkos ( Kapazität und Spannungs- und Baugröße ).

VG Werner

Sorry ... das sehe ich anders.
Der Platzbedarf ist nicht unbedingt geringer. Beispiel: 220µF 10V bzw. 16V Tantal vs. "Standardelko":
Tantal: DxH 9,5mm x 16mm Preis: 1,85 €
Standardelko: 6,3mm x 11mm Preis: 0,05 €
https://cdn-reichelt...NTAL-TB-Serie%23.pdf
https://www.reichelt...?&trstct=pol_2&nbc=1

... und einfach so quasi im Sinne von "Elko ist Elko" entspricht nicht der Sachkunde:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1011291.htm

Es geht ja auch nicht darum wahllos Tantal Kondensatoren einzusetzen, es ging einfach erst mal nur um die passenden Maße für nicht mehr existierende Bauformen. Die größeren gibt es ja Alle noch im richtigen Maß und auch als Elko und bei den Tantals und deren Spitzen wäre das ja ggf. Wohl auch nicht so tragisch, da neuere Typen sowieso höhere Spannungen ab können, die im Walkman nie erreicht werden (wäre jetzt meine Vermutung gewesen). Die 220er lassen sich z.B. auch durch adäquate Typen ersetzen, das hätte ich auch so vor gehabt. Es ging speziell um die Typen, die nicht mehr zu beschaffen sind. Ich bin beim Abgrasen der Liste leider nur bis 1 Microfarad gekommen, weil es den halt nicht mehr im richtigen Maß gibt…

Wie gesagt: die Maße ermitteln und dann kann man weitersehen.

Ansonsten:
Es ging mir darum, dass in einem Walkman Motoren, und ggf. andere induktive Lasten verbaut sind. Da kann dann ein Tantal problematisch werden ...

4,7y 16V 3x5,5 Elko radial
4,7y 16V
4,7y 16V
10y 6,3V 2x5 Elko radial
10y 6,3V
10y 6,3V
10y 6,3V
22y 3V 2,5x5 Tantal
22y 6,3V
33y 6,3V 5x5,5 Elko radial
47y 3V 3x5,5 Tantal
47y 3V
47y 3V
47y 4V 4x7 Elko radial
47y 4V
47y 4V
100y 4V 5x7 Elko radial
220y 4V 6x7 Elko radial
220y 4V
220y 4V
220y 4V
220y 4V
220y 4V


Nun weiß ich auch, warum ich die kleineren Werte nicht gefunden habe. Ich hab grad die Platine abgegrast. Alles darunter ist SMD. Das sind so schwarze etwa 3,5x2x1,5 große Steinchen, die aussehen wie Dioden. Ich hab keine Ahnung, ob ich das so ohne Schaden hin bekäme, die zu tauschen.

LG Tobi