JVC JA - X9 Service Manual gesucht

Hallo,

Suche mit Startpage. Erster Treffer.

MfG
DB

Dann mach' es doch nicht so spannend und poste den Link.

Ich habe auch gesucht und nur den A-X9 gefunden ... (nicht JA X9)

Carl

Guten Abend,

Genau den A-X9 habe ich ebenfalls gefunden aber das ist ja nicht den den ich suche. Diese Verwechslung ist in anderen Foren auch bereits passiert. Ich brauche auch nicht zwingend das Manual. Wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte wie man bei diesem Modell den Ruhestrom eistellen kann, dann kann ich auch ohne Manual arbeiten. Trotzdem schonmal vielen Dank für die Antwort.

Hifi_Vintage

Der Ruhestrom beträgt bei den direkten Vorgängermodellen stets 15-20mA. Das Ruhestrom-Trimmpotentiometer sollte ca. 500 Ohm haben.
Es befindet sich für jeden Kanal auf der Platine, die an den Kühlkörper innenseitig angeschraubt ist. Gemessen wird der Spannungsabfall an den zugehörigen Emitter-Widerständen (Lastwiderständen) soweit nicht spezielle Metallstifte für Messklemmen vorhanden sind.
Messbedingungen: angeschlossene Lautsprecher oder Lastwiderstände 8Ohm und Volume auf 0 (Minimum). Wiederholung bzw. Nachjustieren bis bei warmem Gerät (nach ca. 15 Minuten) nahezu stabile Werte abgelesen werden können. In kleinen Schritten vorgehen, da Temperaturänderungen am Kühlkörper stets auch wiederum Einfluss auf die anderen drei Werte haben.

Für konkrete Empfehlungen müsstest Du Photos machen und mit der IMG-Funktion hochladen. Das Objektiv müsste von rechts quasi durch die Lücke zwischen Trafo und großen Siebelkos schräg nach unten "gucken". Insbesondere interessieren die Werte der Emitterwiderstände.

Guten Abend,

Wunderbar, das hilft mir schon sehr. Ich müsste mal genau nachschauen was die Widerstände für Werte haben. Schon mal vielen Dank für die Tipps, dann kann ich endlich mit der Arbeit anfangen.

Hifi_Vintage

Hier noch das Bild der Endstufenplatine. Die Platine ist aber so eng verbaut dass es schwierig wird um irgendwo ranzukommen.

Hifi_Vintage

Das wäre mir zu heikel. Man müsste an den MPC71 0,47 Ohm die abfallende Spannung messen und 7-8 mV DC einstellen.
Vielleicht ginge dies, wenn der Boden abschraubbar ist. Trotzdem: das Photo zeigt eigentlich weiteren Handlungsbedarf in Richtung Revision.
Dies betrifft insbesondere die Trimmpotentiometer, denen ich nicht (mehr) trauen würde.

Aktuell würde ich es so lassen - außer, der Kühlkörper wird sehr heiss und/oder es gäbe andere Fehlerbilder, die ggf. durch eine Justage minimierbar wären. Warte einmal ab ... aus meiner Sicht ist dies ein Thema für eine Zweitmeinung .... Vielleicht hat jemand exakt dieses Gerät schon revidiert.

Guten Morgen,

Sind denn alle 8 Trimmer für den Ruhestrom oder sind die Hälfte noch für die Gleichstrom Einstellung? Die Revision wird wahrscheinlich nicht so schwierig sein, fast alle Platinen sind mit Stecker verbunden also bekommt man alles ohne Mühe ausgebaut. Dann werde ich die Trimmer gleich mit ersetzen wenn ich schon dabei bin. Ich warte dann noch gespannt auf weitere Meinungen, auf jeden Fall aber schon vielen Dank für eure Hilfe.

Mfg

Hifi_Vintage

ES werden vier Trimmpotis für Idle/Bias sein mit einem geschätzten Wert von 500 Ohm. Das Gerät hat ca. 35 bis 45 Watt Ausgangsleistung pro Stufe. Da wird es sich um eine ähnliche eher einfache Schaltung handeln, wie sie bereits aus den Vorgängern (dazu gibt es Manuals!) bekannt sind. Vermutlich wird ein Pin mit einer (Doppel-)Diode verbunden sein.

Die anderen Potis könnten natürlich zum DC-Offset gehören. Bei einem Quadro-Verstärker könnten aber auch die Eingänge regelbar sein, um unterschiedliche Pegel ausgleichen zu können. Das müsste man anhand der Schaltung kontrollieren.

So ich habe nochmal nachgeschaut. Von unten kommt man noch schwieriger ran weil direkt unter dem Kühlkörper ein Gitterblech sitzt. An den weißen Widerständen kann man auch so gut wie garnicht messen weil sie so eng auf der Platine sitzen dass man nicht an die Beinchen rankommt. Es muss also eigentlich einen anderen Weg geben weil diese Methode ist vom Hersteller so nicht vorgesehen. Sofern der Verstärker sich nicht zu sehr aufheitzt kann man es auch erstmal so lassen aber wenn der Ruhestrom doch etwas zu mager ausfällt dann kann er schon an Klangqualität verlieren, muss aber nicht. Ich werde noch geduldig auf eine andere Meinung warten, bis dahin kommen die anderen Sachen an der Reihe.

Vielen Dank

Hifi_Vintage

Vielleicht solltest Du auch abwarten, ob irgendwann wieder ein käufliches SM auf Ibäh angeboten wird.

Mach ich aber ich wäre ja dafür dass die Service Manuals gratis als Download verfügbar sein sollen.

Hifi_Vintage

Hier habe ich noch ein Bild von der Endstufe.



Hifi_Vintage

Ich habe das Bild näher angesehen. Ich denke, die Schaltung weist eine große Ähnlichkeit zu der des 4VN-880 auf.

https://elektrotanya.com/jvc_4vn-880_sch.pdf/download.html#dl
Dies ist nur der Schaltplan, weil er im SM schlecht lesbar ist.

In der Nähe der grünen Vierfachdiode STV-4 (beim "880" Dreifachdiode STV-3) finden wir das Ruhestrompoti. Parallel zum Trimmpoti liegt ein Temperatursensor für die Temperaturkompensation des Ruhestroms (die schwarzen Drähte, die durch das Loch in der Platine gehen). Das könnte ebenfalls ein STD-20 sein.

Wenn das andere Trimmpoti ebenfalls 10k (wie im Schaltplan) hat, sollte die Ähnlichkeit der Schaltungen schlüssig sein.

Auf der Platine sehe ich neben den Trimmpotis noch einige Elkos, die man tauschen sollte.

Die Widerstandsbauart mit der eckigen Form - wie der 22 Ohm rot-rot-schwarz - neigen ggf. zum Rauschen.
Ich würde trotzdem anfangs nicht zu viel austauschen.

Aktuell würde ich folgende Arbeiten durchführen:
- Austausch der Trimm-Potis
- Austausch zumindest der 10V-Elkos, die orangenen könnten ggf. temperaturgeschädigt sein (prüfen und/oder tauschen)
- Lötstellen kontrollieren und ggf. nachlöten
und last-not-least würde ich überlegen, ob man sich an geeigneter eine Schnittstelle zur Ruhestrommessung installieren kann.
Man muss keine direkte Verbindung z.B. zum Emitter der TO-3-Transistoren haben. Weil die Messströme gering sind, kann man durchaus Widerstände von ein paar kOhm benutzen. Dann wird die Messung deutlich risikoärmer.

p.s.
Zum Einstellen der Trimmpotis habe ich mir lange dünne Schraubendreher aus Kunststoff besorgt. Dann kann man auch in beengten Umgebungen risikoarm einstellen.

Das erleichtert die Arbeit schon etwas mehr. Die einzige Frage die ich noch hätte wäre, wo ich denn mein Multimeter anschließen könnte um den Ruhestrom einstellen zu können. An den Lastwiderständen kommt man nicht dran. Beim 880 muss man da die Spannung an Pin 1 und Pin 8 der betreffenden Endstufe ablesen. Hier ist das aber etwas anders. Wenn die Endstufe ausgebaut ist werden, wie von dir vorgeschlagen, alle Trimmer gegen welche von Bourns ersetzt sowie alle Elkos. Die orangenen (müssten 1uF sein) werden dann gegen Folie ersetzt. Den Tipp mit den Kunststoffdrehern werde ich auch sofort umsetzen, bisher habe ich es nur mit einer sehr ruhigen Hand gemacht.

Vielen Dank

Hifi_Vintage

Und wenn Du Dir eine Verlängerung für die Spannungsversorgung baust? Immerhin liegt der Endstufenbrocken jetzt recht schön draußen.

Diese Dinger sollte man bei solchen Arbeiten immer zur Hand haben:

Klick klack!

"Die einzige Frage die ich noch hätte wäre, wo ich denn mein Multimeter anschließen könnte um den Ruhestrom einstellen zu können."

Auf Deinem letzten Photo sieht man ja rechts (im Gerät also unten) die diversen Pfosten an denen per wire-wrap die Drähte angeschlossen sind.
Dort sehe ich Bezeichnungen wie TR-E oder OUT.

DC-Offset würde man an OUT gegen GND messen OUT entspricht aber auch dem roten LS-Anschluss (wenn das Relais und der LS-Schalter entsprechend die Verbindung herstellen).

Für den Ruhestrom kann man entweder zwischen beiden TR-E eines Kanals messen (und die Widerstände mit ca. 1 Ohm berücksichtigen ---> U(soll) = 20 mV) ) oder zwischen einem der TR-E und zugehörigem OUT (mit R = 0,47 Ohm -----> U(soll) = 10 mV) messen.

Aus meiner Sicht könnte man an einen TR-E und den OUT-Pfosten auch je direkt einen Widerstand 1k anlöten und mit geeigneter Litze (alles mit Schrumpfschlauch gesichert) zu einem geeigneten Ort für die Messung führen. Die Endstufen arbeiten mit ca. +/- 30 VDC. Im Leerlauf liegt an den Emittern deutlich weniger an. Das sollte also eine sichere Lösung sein.

Diese Dinger sollte man bei solchen Arbeiten immer zur Hand haben:

Die habe ich vor Kurzem gekauft.

Hifi_Vintage