Spindeltrimmer: Qualitäten / Langzeitstabilität ?

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klausES
Inventar
#1 erstellt: 01. Nov 2008, 03:44
Hallo,

wollte mal fragen wer von euch Erfahrungen machen konnte welche Spindeltrimmer (Art / Typ / Firma)
auf lange Sicht besonders zuverlässig sind.

Speziell in der Disziplin auch nach Jahren "nicht" das kratzen an zu fangen.

Um noch unverschämter zu werden; am liebsten wenn auch in der Bauform stehend (bzw. mit Schraube noch oben) verfügbar,
um zum Tausch (gegen Standard Trimmpoti liegend, Raster 10/5) keine allzu großen Turnübungen am Layout machen zu müssen.

Könnt ihr da Empfehlungen geben ?
WinfriedB
Inventar
#2 erstellt: 01. Nov 2008, 11:30
"Mit Schraube nach oben" sind sowieso keine Spindeltrimmer, sondern normale Trimmpotis mit Schneckengetriebe. Echte Spindeltrimmer gibt es nur in liegender (länglicher) Bauweise. Hauptunterschied ist, daß die mit Schneckentrieb etwas Spiel haben, d.h. wenn man erst vorwärtsdreht, geht das Zurückdrehen bei der ersten halben Umdrehung ins Leere.

Davon abgesehen, setzen wir (Labor-Meßtechnik) Trimmer von Bourns ein, die sind da m.W. auch Marktführer. Auch die von anderen Herstellern (gibt glaub ich noch Piher und Vishay) sollten genausogut sein. Vor langen Jahren war gelegentlich Billigware aus der DDR auf dem Markt, die dürfte aber verschwunden sein.

Wenn du bei Profiversendern wie RS, Farnell, Bürklin kaufst, kannst du sicher sein, daß du einwandfreie Markenware bekommst. Bei Conrad sollte man sich schon die Beschreibung genau durchlesen.

Normalerweise werden Trimmer mit Schneckentrieb bzw. Spindel nur da eingesetzt, wo hohe Einstellgenauigkeit erforderlich ist. Wenn ursprünglich normale Trimmer eingesetzt waren, ist die wohl nicht erforderlich. Wenn du da was besseres einsetzen willst, sollten es normale Cermet-Trimmer (mit Keramik-Grundplatte) tun, evtl. gekapselte Bauform, die haben i.d.R. auch den gleichen Beinchenabstand wie die normalen Trimmpotis.
klausES
Inventar
#3 erstellt: 01. Nov 2008, 12:35

WinfriedB schrieb:
...Normalerweise werden Trimmer mit Schneckentrieb bzw. Spindel nur da eingesetzt, wo hohe Einstellgenauigkeit erforderlich ist...


Hi,

genau darum geht es mir und auch darum das Spindeltrimmer (ob senkrecht mit Schneckengetriebe oder nur Spindel) geschlossen sind.
Das mit dem Getriebespiel bei Drehrichtungsumkehr ist mir bekannt. Ist in geringerem Maße aber auch bei den Spindeln der Fall.

Sind die von dir genannten Bourns denn einigermaßen dicht und dadurch beständiger gegen sagen wir mal Umwelteinflüsse wie offene Potis ?

Was die Feinfühligkeit angeht;
werde auch diese durch geeignete "Vor"widerstände und einer geänderten Wal des Trimmer-Wertes selbst in ihrem Bereich begrenzen müßen,
da der "brauchbare Ausschnitt" des Einstellbereich sonst zu klein bleiben wird.

Auch da liegt das Manko der Alten Trimmer mit ihrer offenen Poti Bauweise.
Der für die Schaltung "brauchbare" Bereich liegt innerhalb weniger Grade und wenn einem bei einer empfindlich reagierenden Schaltung
auf dem hundertstel an Stellweg dann noch der Poti kratzt ist das sehr nervig.

Das und das kratzen sind die Hauptgründe weshalb die normalen Potis ersetzt werden sollen.
WinfriedB
Inventar
#4 erstellt: 01. Nov 2008, 13:03

klaus52 schrieb:


Sind die von dir genannten Bourns denn einigermaßen dicht und dadurch beständiger gegen sagen wir mal Umwelteinflüsse wie offene Potis ?

Hermetisch dicht (gasdicht) sind sie alle nicht. Aber zumindest sind sie vor Verstauben geschützt. Cermet-Schicht und Keramiksubstrat sind wesentlich langzeitstabiler und qualitätsmäßig besser als Kohleschicht auf Pertinax.


klaus52 schrieb:

Auch da liegt das Manko der Alten Trimmer mit ihrer offenen Poti Bauweise.
Der für die Schaltung "brauchbare" Bereich liegt innerhalb weniger Grade und wenn einem bei einer empfindlich reagierenden Schaltung
auf dem hundertstel an Stellweg dann noch der Poti kratzt ist das sehr nervig.

Naja, das ist auch ein Problem der Schaltungsauslegung. Wenn einfach nur statt einem Festwiderstand ein Trimmer mit etwas höherem Wert eingesetzt wird, dann sind natürlich 90 % des Einstellweges verschenkt, da muß man schon überlegen, wie man den Bereich sinnvoll begrenzt. Es liegt evtl. auch daran, daß früher noch Widerstände mit 5 oder sogar 10 % Toleranz verwendet wurden - da muß man natürlich alle Toleranzen berücksichtigen und kommt so zu einem größeren Einstellbereich, der aber im Einzelgerät nicht gebraucht wird. Mittlerweile sind Wid. mit 1 % so billig, daß es keinen Grund mehr gibt, welche mit größerer Toleranz zu verwenden. Auch bei Röhren- bzw. Einzeltransistorschaltungen sind die Gesamttoleranzen wesentlich größer als bei Verstärkerstufen, die mit OpAmps aufgebaut werden und bei denen die Toleranzen im wesentlichen durch die Außenbeschaltung (mit Wid. niedriger Toleranz) bestimmt werden.
m_ETUS_alem
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Nov 2008, 13:16
Bei genauigkeit und Zuverlässigkeit bleibt da nur VISHAY
übrig (bzw. dessen Tochterunternehmen!).
Wir hatten vor Jahren genau das selbe Problem in der HF-Technik, benötigten einen Sp.Trimmer die über lange Zeit zuverlässig waren und sich auch nach Jahren zuverlässig "verstellen" liesen.

Daher hatten wir uns von jedem Hersteller Samples schicken lassen die wir zerlegt hatten.

Der Unterschied lag einfach und alleine im "Spiel" und in der Anzahl der Kontaktfahnen ( und anordnung der Kontaktfahnen.

Wobei Piher, Burns etc durch minimalste Anzahl der KF´s auffielen und für uns dann unbrauchbar waren.

Kohleschicht/Pertinax hatte da keiner, waren alles Cermet´s.
Staubdicht sind sie alle in gewissem Mase, Wasserdicht wohl eher nicht obwohl es auch Spritzwassergeschützte geben soll...aber wer nimmt seinen Amp mit in die Badewanne *g*

Was ich nicht verstehe ist, wofür Du das in der UE benötigst ?
In der UE sind die Tolleranzen so weit, das man dabei eigentlich nie Spindel benötigst.
Ein normaler Cermettrimmer müsste da reichen???

Grüße


P.S. unsere Schaltungen von Damals laufen alle noch.
Ausfälle aus der Wahl der ST´s gibt es bis heute nicht
klausES
Inventar
#6 erstellt: 01. Nov 2008, 13:17
Im konkreten Anwendungsfall sind die Potis schon nur "ein" Teil eines Spannungsteilers.
Dort werde ich nicht umhin kommen die Widerstände zu ändern (und auch den Wert der neuen Trimmer)
sodaß diese dann einen wesentlich kleineren veränderbaren Teil (im richtigen Bereich natürlich) des Gesamt R darstellen.

Das kann man bei einer bestehenden Auslegung einer Schaltung ja anhand des "jetzigen" Stand der alten Potis messen und neu bemaßen / neu aufteilen.

Wollte nur wenn schon die Platine zu ändern wäre, dann auch Qualitativ gute Trimmer nehmen die zudem mindestens Staub geschützt sind.
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