Seltsames Knarz- & Auschaltproblem

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Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Nov 2008, 16:38
Hallo zusammen,

Ich habe einen Scott 330 RL aus den 70er Jahren. Nun habe ich ab und zu das Problem, dass auf dem linken Kanal nur noch ganz dumpfes Knarzen ankommt. Das Drehen am Lautstärkeregler oder an der Balance bringt keine Abhilfe. Erst wenn ich den Amp aus- & dann wieder einschalte ist es wieder normal.

2. Problem: Wenn ich den Amp dann endgültig ausschalte und dabei aber noch Musik auf dem PC läuft, dann kommt erst ein kurzes(normales?) Knacken auf beiden Boxen und danach schwillt die Musik auf der linken Box aber noch mal ganz kurz an und dann wieder ab.

Sonst gibt es aber keine Probleme.
Könnte es sein, dass da irgendein Bauteil langsam seinen Geist aufgibt?

Danke Euch!
armin777
Gesperrt
#2 erstellt: 08. Nov 2008, 17:18
Hallo Herr Jemine,

das hört sich nicht etwa nach explizitem DEfekt an, sondern nach dn ganz üblichen Verschleißerscheinungen, die diee Geräte nunmal mit den Jahren haben (und wohl auch haben dürfen!).

Muß also mal alles durchgereinigt werden und dan geht es schon wieder. Die Musik nach dem Ausschalten ist normal, weil das Gerät kein Relais, sondern eine Stummschaltung hat.

Beste Grüße
Armin
_ES_
Administrator
#3 erstellt: 08. Nov 2008, 17:19

Die Musik nach dem Ausschalten ist normal, weil das Gerät kein Relais, sondern eine Stummschaltung hat.


....und die Elkos sich noch ein wenig entladen.
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 08. Nov 2008, 17:26
Ja aber warum dann nur auf einem Kanal?

Was müsste denn da so gereinigt werden? Ehrlich gesagt kann ich mir da grad gar nichts drunter vorstellen, da das doch alles Elektronik ist und bis auf die Schalter und Regler keine Mechanik.
WinfriedB
Inventar
#5 erstellt: 08. Nov 2008, 18:47
An der Elektronik muß in der Tat normalerweise nichts gereinigt werden, solange man die Bauteile noch erkennen kann.

Reinigen aller Schalter und Potis sollte man aber bei seltsamen Störgeräuschen immer machen. Es kann auch sein, daß bei einem Schalter, der auf beide Kanäle wirkt, nur 1 Kontakt verschmutzt ist.

Fehler, die erst nach einiger bzw. kurzer Betriebszeit auftreten, deuten auf Wärmefehler hin - dann sollte sich aber beim Ausschalten so schnell nichts tun, was nicht tun sollte, weil die Wärme aus dem Bauteil nicht so schnell verschwindet.

In deinem Fall könnte es auch ein defekter Elko sein, die Dinger tun manchmal noch ein bißchen, sobald Strom fließt, und machen erst später die Grätsche. Dazu würde auch passen, daß nach dem Ausschalten (= mehr oder weniger schnelles Absinken der Betr.spannung) sich wieder was rührt - bei bestimmten Spannungen tut der Elko dann noch.

Vor dem blinden Elko-Tausch, der häufig propagiert wird, sollte man aber immer erst mal sicherstellen, daß alle Schalterkontakte und Potis einwandfrei funktionieren.
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Nov 2008, 00:28
Hallo, ich hab den Knarzspaß mal aufgenommen. Kann man den irgendwo (außer rapidshare) günstig hochladen, dass ihr da bei Bedarf mal reinhören könnt?
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Nov 2008, 01:10
So, seit heute geht der ganze Spaß auch auf dem 2. Kanal los.

Wenn ich während des Muckespielens den Balanceregler auf den Problemregler stelle und den Vol-Fader schnell hin- und herbewege, dann fängt sich die Sache wieder.

Also ich glaub mit Saubermachen komme ich da nicht weiter. Das kann doch nur an der Elektronik liegen, denk ich mir da.

Gibt's da irgendwas zu beachten, wenn man die Kondensatoren austauschen will?
WinfriedB
Inventar
#8 erstellt: 16. Nov 2008, 11:51

Herr_Jemine schrieb:
.

Gibt's da irgendwas zu beachten, wenn man die Kondensatoren austauschen will?


Nicht viel. Du brauchst Kondensatoren von gleichem Wert und (mindestens) der gleichen Spannung. Auch sollte das Rastermaß (Beinchenabstand) möglichst stimmen - leider ist das bei Elkos gleichen Wertes je nach Hersteller unterschiedlich. Es ist zwar möglich, die Beinchen passend umzubiegen, sieht aber unschön aus.

Natürlich muß die Polarität beachtet werden, normalerweise haben Becherelkos einen dicken Streifen (oder Ring), der der (-)-Anschluß ist (bei längs eingebauten Elkos nicht mit einer evtl. vorhandenen Gehäuserille verwechseln!), meist ist auch der (+)Anschluß markiert.

Wenn du schon neue einbaust, dann möglichst nix vom Pollin aus der Fundgrube (da KÖNNEN, müssen aber nicht gute Markendinger dabei sein), sondern welche, bei denen sich jemand zur Herstellung namentlich bekennt.
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Nov 2008, 01:49
Hallo,

Kann das evtl. jemand elektrotechnisch erklären, dass ich, wenn ich die Lautstärke erhöhe, den Kanal sozusagen freipusten kann? Damit mein ich das Knarzen beseitigen.

Was passiert da in der Elektronik?
WinfriedB
Inventar
#10 erstellt: 23. Nov 2008, 13:23
Genau erklären kann ich es auch nicht.

Elektrolytkondensatoren können die ulkigsten Fehler haben. Es kann passieren, daß sie bei bestimmten Spannungen noch funktionieren, aber Fehler zeigen, wenn die anliegende Gleichspannung sich verändert. Die Fehler können sein: Kurzschluß oder keine Kapazität, oder auch "halbe Kurzschlüsse" (d.h. stark schwankender Gleichstromwiderstand).

Idealerweise sollte kein Gleichstrom über ein Poti laufen, das vom Benutzer eingestellt wird - das wird immer knistern, weil der Kontakt vom Schleifer zur Widerstandsbahn nie konstant ist. Daher blockt man die Lautstärke-, Balance- usw. -regler mit Kondensatoren ab. Werden dafür Elkos genommen, können die o.g. Fehler auftreten. Verstellst du jetzt den Lautstärkeregler, dann ändern sich die Gleichstromverhältnisse (die eigentlich gar nicht vorhanden sein sollten) und es kann passieren, daß der Elko gerade den passenden "Schuß" bekommt, damit er wieder ne Weile funktioniert.

Wenn sich die Gleichstromverhältnisse beim Drehen eines Reglers ändern, dann ändern sich damit auch die Arbeitspunkte von Transistoren bzw. ICs. Es kann passieren, daß sie dann stark verzerren oder gar nicht mehr tun. Und wenn sich der Elko mal wieder ein bißchen "erholt" (s.o.), dann ist wieder alles OK - für ne Weile.

Eine ganz genaue Erklärung wird dir wohl niemand geben können, da wir alle nicht in die Elkos reingucken - und uns auch hauptsächlich damit beschäftigen, wie sie in gesundem Zustand funktionieren. Es hat auch wenig Zweck, sich mit dem genauen Fehlerverlauf aufzuhalten - raus mit verdächtigen Kandidaten und neue eingebaut.

Ich hatte das übrigens auch mal bei nem uralten Blaupunkt-Autoradio, das mußte man auch öfters mal auf volle Lautstärke aufdrehen, sonst hat es nach einiger Zeit keinen Ton mehr von sich gegeben.
joba
Stammgast
#11 erstellt: 24. Nov 2008, 17:12
Hey Herr Jemine (lustiger name)

ich bin zwar alles andere als ein fachmann im bereich elektronik, aber störungen auf einem kanal. die sich auch noch durch höhere Lautstärke (mehr stromfluß) "wegpusten" lassen könne auch durech defekte/korrodierte lautsprecherrelais hervorgerufen werden. da sind häufig kontakte verschließen und müssen zumindest gereinigt werden.
ob´s bei dir zutrifft kann ich aber nicht sagen. müsste halt wenigstens erst einmal nachsehen ob ein entsprechendes relais verbaut ist.

joba
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 24. Nov 2008, 17:36
Hallo Joba,

Nein den Lautsprecher kann ich glaube ich ausschließen. Denn das Problem trat erst auf, nachdem ich den Verstärker gewechselt hatte.
Hatte erst ne Komplett-RFT-Anlage mit B3010 Boxen und dann kam der neue Verstärker.

Mal sehen, evtl habe ich am WE mal Zeit den Amp aufzumachen.

Hab ein Multimeter, dass auch Kapazitäten bestimmen kann. Also einfach die Kondensatoren ausmessen, ob der Wert der drauf steht, dem gemessenen Wert entspricht? Oder geht das anders?
joba
Stammgast
#13 erstellt: 24. Nov 2008, 23:01
nee. das relais was ich meine sitzt im Verstärker. das schaltet die lautsprecher auf wenn z.b. schutzschaltung freigegeben ist (keine ahnung wie man das korrekt bezeichnet). ich weiß aber nicht ob deiner überhaupt so ein relais besitzt. hast du eine einschaltverzögerung?

joba
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 25. Nov 2008, 01:51
Alles klar.

Wenn man 1 Sekunde als Einschaltverzögerung bezeichnen kann, dann hat mein Verstärker sowas.
Herr_Jemine
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 09. Jan 2009, 23:52
Hallo liebe Leute.

Heute habe ich endlich Zeit gefunden, mich dem Problem mal zu widmen, nachdem in der letzten Woche der linke Kanal komplett die Hufe hochgenommen hat.

Leider weiß ich nicht so genau, wo mit der Fehlersuche begonnen werden könnte, deswegen hier eine Ladung Bilder, die das Geschehen im Innern darstellen.

Bild1
Bild2
Bild3
Bild4

Danke euch
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