Warum der Braun P2 immer nur 5 Minuten läuft.

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c.Burnout
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Mrz 2009, 20:57
Moin!

Den Fehler habe ich zwar schon gefunden, aber ich dachte, ich schreibs hier trotzdem mal rein. Kann ja sein, dass einer das gleiche Problem hat.

Von einem Freund bekam ich einen Braun P2 Plattenspieler, der "wohl kaputt ist". Also aufgeschraubt - aha, Sicherung durch! Neue rein und er lief wieder.

Nach etwa 5 Minuten wurde Angus Young dann immer langsamer und es roch etwas verbrannt. Die Sicherung war wieder durch.

Als Übeltäter war schnell der (Funkentstör?)Kondensator auf der Netzschalterplatine erschnüffelt. Die Teile haben als Folienkondensator eine gewisse Selbstreparaturfähigkeit - nach einem Durchschlag brennt die Stelle aus, leitet nicht mehr und er geht wieder eine Weile. Bis zum nächsten Durchschlag. Bei Durchschlagen wird aber auch gleich die Sicherung ins Nirvana befördert, so dass der Dreher wieder stillsteht.

Also einen neuen Kondensator eingelötet (0,047µF) und das Ding spielt jetzt seit 5 Stunden zuverlässig.

Gruß, Burnout


[Beitrag von c.Burnout am 07. Mrz 2009, 20:57 bearbeitet]
a78p2
Neuling
#2 erstellt: 27. Apr 2013, 12:32
Hallo,
danke schonmal für die Fehlerbeschreibung. Bei mir lief es genauso ab.
Meine Frage: Der Kondensator auf der Netzschalterplatine hat 0,068µF, du schreibst man soll 0,047µF einlöten. Varriiert das von Gerät zu Gerät oder beugt das dem Durchknallen vor?

Danke schonmal.
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 27. Apr 2013, 14:47
Hallo!

Das ist völlig egal. beide Werte passen.

Raphael
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 27. Apr 2013, 18:21
Wie weit darf man allgemein vom Kapazitätswert solcher Netzentsör-Folienkondensatoren (mit dem VDE Aufdruck und dem "X" bzw "Y") abweichen und was hat das für Folgen , insbesondere bei Vergrößerung ?
Vermutung:
Kleiner: Weniger Wirkung , Entstörung/Funkenlöschung.
Größer: Bessere Wirkung , aber der C bildet einen kapazitiven Blindwiderstand , so daß das Gerät immer leicht unter Spannung steht,
sich nicht total abschalten , vom Netz trennen läßt.
Ich wollte eine größere Menge solcher Netzkondensatoren kaufen ,
welche Kapazität paßt am besten für alle Fälle , als Netzentstörkondensator parallel zu Phase und Nullleiter , und als Funkenlöschkondensator über Schalterkontakten ?
Darf man "Y" Typen (für 400VAC Drehstrom) auch als "X" Typen an einphasiger Netzspannung (230VAC) verwenden ?
Dann würde ich lieber "Y" als "X" nehmen.
Dummerweise ist das Netz bzgl X und Y nicht eineindeutig , Normenänderung . Aus X wurde Y und umgekehrt.

Darf man anstelle eines 47nF mit "X" = Netzspannungsfest 230VAC
einen mit 47nF aber höherer Spannung OHNE VDE Aufdruck einbauen ?
ZB 47nF 400VDC oder gar 47nF 1000VDC.
Die Netzspitzenspannung ist bei 230VAC = 325VACs.
Also würden 400VDC Spgfestigkeit reichen , mit Reserve 600 oder gar 1000VDC.
Oder ist der VDE "X" Aufdruck bei solchen Netzkondensatoren zwingend vorgeschrieben ?

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 27. Apr 2013, 18:24 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 27. Apr 2013, 22:26
Moin,
die Entstoerkondensatoren sind doch ueblicherweise parallel zu den Kontakten des Netzschalters geschaltet. Hier sollen sie den Oeffnungsfunken verhindern, sie duerfen aber auch nicht so gross sein, dass sie beim Schliessen des Schalters Funken durch ihren Kurzschlusstrom verursachen. Schliesslich stehen die Kondensatoren bei offenem Schalter unter Wechselspannung, koennen also geladen sein. Dann duerfen die Kondensatoren auch nicht so gross sein, dass bei offenem schalter ein signifikanter Strom fliesst, der das Geraet unter Spannung setzt ;-)

Der "nackte" Kondensator ist allerdings nur eine "Billigloesung", Wirksamer, vor allem bei induktiven Lasten, sind RC-Reihenschaltungen. Hier wird die beim Oeffnen des Kontaktes freiwerdende Energie in dem Widerstand umgesetzt. Der Kondensator muss so gross sein, dass er die freiwerdende Energie komplett aufnehmen kann, der Widerstand bedaempft den Kreis und baut die Energie wieder ab.

Bei der Verwendung von X (X2) oder Y Kondensatoren sind die gueltigen Regeln zu beachten (X (X2) und Y bestimmen, wie der kondensator eingesetzt werden soll). Im Netzeingang sollen nur VDE-gepruefte Kondensatoren verwendet werden, denn sie haben auch ein definiertes Verhalten im Versagensfall. So ein "Rifa" kann sich zwar spektakulaer zerlegen, aber das bleibt in den Auswirkungen harmlos, schlimmer waeren Kondensatoren, die anfangen zu brennen oder Kurzschluesse verunrsachen.

Bei Entstoerkondensatoren, die vom Netzpol nach Geraetemasse gehen, auch bei Geraeten ohne Schutzleiter, duerfen die Entstoerkondensatoren nicht so gross werden, dass der Ableitstrom unzulaessige Werte annehmen kann.

73
Peter
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 28. Apr 2013, 21:29
Und welche Kapazität(en) nehme ich nun für möglichst viele Anwendungsfälle ?
Schätze so zwischen 10nF und 100nF.
bukongahelas
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